Beschreibung

Irmgard Ballof (geboren am 1.7.1920), war 1937 als Lehrmädchen in St. Wendel tätig. Außerhalb ihrer Dienstzeit verteilte und vervielfältigte sie zusammen mit der Büroangestellten Marlies Scherer (geboren am 12.2.1920), Franziska Riotte (geboren am 19.1.1913), Verkäuferin, der Sprechstundenhilfe Elisabeth Fremgen (geboren am 19.2.1921), Ordensschwester Brigitte Müller (geboren am 8.10.1899), Maria Roeder (geboren am 5.7.1899), ebenfalls Ordensschwester, Jakob Weiten, (geboren am 5.4.1898, Ordensbruder und Nikolaus Riotte, (geboren am 8.8.1868), pensionierter Eisenbahner, im Jahr 1937 Schriften gegen den Nationalsozialismus, meist religiöser Provenienz. Alle Aktivisten stammten aus St. Wendel. Unter den Schriften befand sich die anonym verfasste "Vision der Gräfin Maria Franziska de Biliante, Prinzessin von Savoyen". Dies wurde ihr als heimtückischer Angriff auf Staat und Partei ausgelegt. In der "Vision" aus dem Jahr 1923 hieß es unter anderem: "Ich sehe ein Land, in dem das Kreuz Christi verboten ist. In diesem Lande werden stolze Staatsmänner aufstehen, die Christus vom Throne stürzen wollen. Hochmütige und falsche Lehrer suchen die heidnischen Götter auf die Altäre zu erheben. In diesem Land, wo viele Heilige wohnen, werden Gesetze aufgestellt werden, die die Schöpferkraft Gottes im Menschen vernichten. Nicht nur die Heiden, auch viele Christen werden in diesem Lande das verbogene Kreuz an Hand und Stirne tragen, weil sie nicht wissen, daß es des Satans Kennzeichen ist. Um des (wahren) Kreuzes willen werden in diesem Lande viele Priester und Ordensleute in den Gefängnissen schmachten und sterben. Man wird sie als Verbrecher bezeichnen und darum aburteilen. Der größte Teil der Klöster und Kirchenschätze wird am Ende dieser Zeit in den Händen der Feinde Christi sein." Am 7.8.1937 erging Haftbefehl gegen sie und 17 weitere Beteiligte.

Quellen

LA Saar LEA 2507

Sicherheit: belegt