Beschreibung

In Willich bei Krefeld wurde 1934 unter Jungmännern und katholischer Sturmschar ein Lied verteilt, das auf einer Bezirkssitzung der konfessionellen Bünde in Krefeld ausgegeben worden war. Das Lied lehnte sich an eine bekannte Soldatenweise an und wurde auch von den Edelweißpiraten und den Navajos mit jedoch stark verändertem Text gesungen. Der Text lautete: Wir traben in die Weite, das Fähnlein steht im Spind, Viel Tausend uns zur Seite, die auch verboten sind. Die Freiheit uns genommen, dazu das Ehrenkleid Das macht uns nicht beklommen, sie tatens nur aus Neid. Auf grünem Wiesenplane, dort trifft sich nun die Schar, Es flattert stolz die Fahne, die doch verboten war. Es soll sie immer wehen, geschützt durch unsren Mut. Es wird der Feind zergehen, an seiner eignen Wut! Stehn wir auf deutscher Erde, dann wolln frei wir sein! Daß uns die Freiheit werde, des sollt gewiß ihr sein. Bald hallen alle Höhen, das Echo unsrem Schritt Dann wird die Welt den sehen, der für die Freiheit stritt. So stehen wir in Treue, zum Christusbanner her. So mag man uns auch dreuen, es gilt: Viel Feind, viel Ehr! Der Michel ist der Feldherr, die Kämpfer sein, sind wir. Bald zwingen wir zu Boden, des Hasses fahl Panier. Die Gestapo zog alle Liedblätter ein, derer sie habhaft werden konnte, und begann mit den Ermittlungen.

Quellen

LHAK 403, Nr. 16845, 361

Sicherheit: belegt