Biographie Jan Baegert Jan Baegert zählt zu den bedeutendsten Malern des niederrheinisch-westfälischen Raums in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts.Baegert, in Wesel als Sohn des westfälisch-niederrheinischen Malers Derick Baegert geboren, wurde lange Zeit in der Forschung mit dem Notnamen „Meister von Cappenberg" belegt – abgeleitet von dem für die ehemalige Klosterkirche St. Johannes zu Cappenberg bei Lünen/Westfalen geschaffenen Triptychon, dessen Programm von der Geburt Christi bis zur Marienkrönung reicht.
Biographie Martin Bucer Martin Bucer war der „große Theologe des Dialogs" (Martin Greschat). Prägend war für ihn unter anderem 1518 die Heidelberger Disputation Lateinisch, gelehrtes Streitgespräch. Martin Luthers (1483-1546). In den Jahren 1542/1543 beteiligte er sich auf Geheiß des Kölner Erzbischofs Hermann von Wied mit Predigten und Vorlesungen in Bonn an dem Versuch, die Reformation in Kurköln einzuführen. Zusammen mit Philipp Melanchthon (1497-1560) entwarf er in Bonn zu diesem Zweck eine Reformationsordnung.
Biographie Agrippa von Nettesheim Heinrich Cornelius, genannt Agrippa von Nettesheim, war wohl eine der schillerndsten Gestalten des vorreformatorischen Europas. Er trat sowohl als Theologe, Philosoph, Jurist, Astrologe und Arzt in Erscheinung und kann wohl am besten als Renaissance-Gelehrter faustischen Charakters bezeichnet werden. Nicht von ungefähr erscheint Agrippa in Christopher Marlowes (1564-1593) Adaptation des Stoffes als gefährlicher Lehrmeister des skrupellosen Dr. Faustus.
Biographie Henrik Douverman Douverman war einer der bedeutendsten Holz-Bildschnitzer des Niederrheins im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts – vergleichbar mit einem Tilman Riemenschneider (um 1460-1531) im fränkischen Raum. Beide Künstler vermögen es, einem relativ spröden Material mit größter Kunstfertigkeit neue Ausdrucksformen abzuringen, und favorisieren die Holzsichtigkeit ihrer Werke. Im Unterschied zu Riemenschneider, der nur Skulpturen schnitzte, wird Douverman auch als Entwerfer von Retabelarchitekturen sowie als ausführender Gestalter von Schreinen und Ornamenten anzusprechen sein.
Thema Stifter und Mäzene im Rheinland im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit Um 980 entstand auf der Reichenau der Egbert-Psalter, eine 24 mal 19 Zentimeter große, auf Pergament geschriebene Handschrift, die aus 233 Blättern besteht. Sie beinhaltet die 150 Psalmen, die in 15 Blöcke gegliedert sind, zwischen denen auf 14 Doppelseiten Trierer Bischöfe und Initialen einander gegenübergestellt sind. Der Codex gelangte an den Trierer Dom, bereits im 11. Jahrhundert dann nach Kiew und über Zwiefalten und Andechs um 1229 nach Cividale, wo er heute im Nationalmuseum aufbewahrt wird.
Biographie Gisbert Longolius Das Streben nach Toleranz und Gewissensfreiheit und die Suche nach einem verbesserten Dasein des Menschen kennzeichnen den Humanismus als an antiken Vorbildern orientierte Weltanschauung im 15. und 16. Jahrhundert. Dabei geriert er zunehmend zwischen die Fronten des Glaubenskampfes und häufig auch in Opposition zu der in mittelalterlich-scholastischer Starre verharrenden altgläubig-katholischen Partei.
Biographie Georg Cassander Ungeachtet der seit 1555 im Augsburger Religionsfrieden reichsrechtlich zementierten konfessionellen Teilung in ein altgläubig-katholisches und ein protestantisches Lager – Reformierte wie Calvinisten und Zwinglianer blieben vom Friedensvertrag ausgenommen – gingen die Bemühungen um die Einheit der Kirche in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts durchaus noch weiter.
Biographie Familie Quentel Die Quentel waren die bedeutendste Kölner Verleger- und Buchdruckerfamilie der frühen Neuzeit. In den 1520er Jahren zeichneten sie für den Druck der ersten protestantischen und katholischen Bibelübersetzungen in deutscher Sprache und die Herausgabe der von Anton Woensam angefertigten Kölner Stadtansicht von 1531 verantwortlich.
Biographie Bartholomäus Latomus Bartholomäus Heinrich Latomus gehört in die Reihe bedeutender humanistischer Gelehrter, die trotz immenser wissenschaftlicher Arbeit und hoher persönlicher Integrität häufig lediglich als „Zeitgenossen des Erasmus“ subsumiert werden. Dabei hätte sein Werdegang ihm durchaus erlaubt, eine auch im bleibenden Sinn führende Position unter den deutschen Humanisten einzunehmen, wenn er nicht in der zweiten Lebenshälfte so einseitig für die altgläubig-katholische Sache Partei ergriffen hätte.
Biographie Konrad Heresbach Konrad Heresbach war ein bedeutender Humanist, der am Hof des Herzogtums Kleve-Jülich-Berg zuerst als Erzieher des Erbprinzen Wilhelm und dann als Diplomat in religions- und machtpolitischen Fragen tätig war. Auf Heresbachs Wirken gehen insbesondere die während der Reformationszeit von Toleranz gekennzeichnete, allerdings auch unentschiedene klevische Religionspolitik sowie zukunftweisende Reformen zurück. Heresbach war ein Freund des berühmten Gelehrten Erasmus von Rotterdam (1465/ 1469-1536).