Biographie Loretta von Sponheim Loretta von Sponheim nahm als eine von wenigen Frauen Einfluss auf das politische Geschehen im spätmittelalterlichen Rheinland. Sie regierte von 1324 bis 1331 erfolgreich die Hintere Grafschaft Sponheim. In die Geschichte eingegangen ist die Gräfin besonders durch die aufsehenerregende Entführung ihres Gegners, des Trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg.
Biographie Fygen Lutzenkirchen Die Seidmacherin Fygen Lutzenkirchen steht exemplarisch für die zahlreichen Kölner Frauen, die im Spätmittelalter erfolgreich in Handel und Gewerbe tätig waren und die herausragende Wirtschaftskraft der Metropole am Rhein mitgestaltet haben. Fygen war eine der prominentesten Vertreterinnen der Zunft der Seidmacherinnen, der bedeutendsten der so genannten Kölner Frauenzünfte.
Biographie Werner Rolevinck Werner Rolevinck, ein gebürtiger Westfale, trat 1447 nach mehrjährigem Studium der Rechte in die Kölner Kartause ein. Dort entfaltete er eine reichhaltige schriftstellerische Tätigkeit, die seine vielseitigen wissenschaftlichen Interessen widerspiegelt. Das hohe Ansehen, das er schon zu Lebzeiten genoss, verdankt er nicht zuletzt der Verbreitung seiner Werke durch den frühen Buchdruck.
Biographie Ruprecht von der Pfalz Nach dem fast 50-jährigen Episkopat Erzbischof Dietrich II. von Moers befand sich Kurköln am Rande des Ruins und in innenpolitischem Aufruhr. Dietrich war mit seiner aggressiven Expansionspolitik auf ganzer Linie gescheitert und hatte den Landständen ungewollt in die Hände gespielt, indem er beinahe alle landesherrlichen Besitztümer verpfändet und den Ständen damit indirekt verkauft hatte. Seinen Nachfolgern fehlte daher eine solide Machtbasis, entsprechend stark und selbstbewusst präsentierten sich die Stände - Domkapitel, Grafen, Ritter und Städte - gegenüber den künftigen Kurfürsten.
Biographie Paul von Rusdorf Der aus dem Köln-Bonner Raum stammende Paul von Rusdorf war von 1422 bis 1441 Hochmeister des Deutschen Ordens. Er übernahm die Ordensherrschaft in Preußen in einer außenpolitisch schwierigen Zeit. Neben ständische Probleme traten die Zentrifugalkräfte innerhalb des Gesamtordens. Es gelang ihm nicht, diese Entwicklung umzukehren, er konnte sie lediglich verlangsamen.
Biographie Bartholomäus Latomus Bartholomäus Heinrich Latomus gehört in die Reihe bedeutender humanistischer Gelehrter, die trotz immenser wissenschaftlicher Arbeit und hoher persönlicher Integrität häufig lediglich als „Zeitgenossen des Erasmus“ subsumiert werden. Dabei hätte sein Werdegang ihm durchaus erlaubt, eine auch im bleibenden Sinn führende Position unter den deutschen Humanisten einzunehmen, wenn er nicht in der zweiten Lebenshälfte so einseitig für die altgläubig-katholische Sache Partei ergriffen hätte.
Biographie Reynette von Koblenz Reynette (auch Reyne) von Koblenz führte eines der erfolgreichsten jüdischen Kreditunternehmen im Rheinland des späten 14. Jahrhunderts. Zu ihren Kunden zählten nicht nur Bauern und Bürger, sondern auch Stadtgemeinden, Adelige und sogar Reichsfürsten.
Biographie Arnold Heymerick Arnold Heymerick ist der Frühhumanist am Niederrhein, von dem sich das umfangreichste literarische Oeuvre erhalten hat. Es lässt eine Persönlichkeit erkennen, die typisch war für Kleriker, die von der Kurie geprägt, am Rhein ihre Karriere zwischen Kirchenamt und Hofdienst machten. Unter seinem Dekanat erlebte das Stift Xanten - nicht zuletzt durch seine großen Inszenierungen der Viktortrachten - eine besondere Glanzzeit.
Biographie Jakob von Hoogstraten Mit „Inquisition“ verbinden sich häufig Vorstellungen mittelalterlicher Unrechtstribunale, besetzt mit fanatischen Glaubenskämpfern. So wird auch Jakob von Hoogstraten bereits im zeitgenössischen Urteil geradezu als Verkörperung eines rückwärtsgewandten Bösen stilisiert, ein Bild, das sich, da es überwiegend auf einer humanistischen Leinwand gemalt und damit in der Retrospektive als richtig empfunden wurde, bis in die neuere Forschung hinein findet. Tatsächlich stand von Hoogstraten mit seinen akademischen Kollegen im fortdauernden und unerbittlich geführten Streit um die richtige Lehre und durfte sich von daher keine bessere Meinung erhoffen.
Biographie Hermann von Wied Hermann V. Graf von Wied war ab 1515 Erzbischof von Köln und ab 1532 auch Bischof von Paderborn. 1546 wurde er von seinen geistlichen und weltlichen Ämtern entbunden, weil er sich dem katholischen Glauben sichtlich entfremdet hatte. Wegen seines vergeblichen Versuchs, im Erzbistum Köln die Reformation in eingeschränkter Form einzuführen, zählt er bis heute zu den herausragenden, gleichwohl umstrittensten Figuren der rheinischen Kirchengeschichte.