Biographie Maximilian Heinrich von Bayern Als Maximilian Heinrich von Bayern im Herbst 1650 zum Erzbischof und Kurfürsten von Köln gewählt wurde, regierten die Wittelsbacher bereits sieben Jahrzehnte lang am Rhein. Sein Vorgänger und Onkel Ferdinand von Bayern hatte das Land stabilisiert und das Tauziehen der Konfessionen zugunsten der katholischen Seite beendet. Diese ererbte Standfestigkeit im Inneren versuchte Maximilian Heinrich in außenpolitischen Gewinn umzumünzen, indem er sich eng an Frankreich anlehnte – eine für das Land folgenschwere Politik, die seine Nachfolger zwischen alle Stühle geraten ließ. Denn am Ende erwies er sich, kränklich, mitunter sonderbar und wenig an der Staatspolitik interessiert, als zu schwach, um Kurköln zu größerem Gewicht im sich herausbildenden mitteleuropäischen Mächtesystem zu verhelfen.
Thema Deutsche, Franzosen und der Rhein Mythen helfen, ein kollektives Gedächtnis herzustellen und sind Grundlage der Existenz einer Nation. Der „Mythos Rhein“ kann als solch ein Mythos betrachtet werden. Er vermittelt ein Gefühl des Weiterlebens der Vergangenheit und bewies sich als eine Möglichkeit, die Erinnerung an die Geschichte zu bewahren und zu reaktivieren. Nach Lucien Febvre habe dieser in seiner Geschichte zwei Gesichter: einerseits der verbindende Rhein als Verkehrsweg zwischen den Regionen Europas, andererseits der trennende Rhein als Grenze und Ort der Konfrontation zwischen lateinisch und germanisch geprägten Kulturen. So wurde er von deutscher Seite als „deutscher Strom“ von französischer Seite jedoch als „natürliche Grenze“ angesehen.