Thema Der „Rhein-Sieg-Kreis“ im Nationalsozialismus – Strukturen, Behörden und Parteiinstanzen Betrachtet man die Forschungslage zum „Rhein-Sieg-Kreis“ im Nationalsozialismus, so sind zwei Stränge der Auseinandersetzung mit dem lokalen NS-Regime besonders deutlich ausgebildet. Der eine bezieht sich auf die jahrhundertelange jüdische Geschichte im Kreisgebiet und ist von dem Gedanken geprägt, das fast nur noch auf Friedhöfen sichtbare jüdische Erbe in Erinnerung zu behalten. Ausgehend von ersten Arbeiten und Initiativen Helmut Fischers, Heinrich Linns oder Manfred van Reys in den 1970er und 1980er Jahren sind bis in die letzten Jahre hinein Publikationen erschienen, die die Geschichte der jüdischen Gemeinden rekonstruieren, die noch erhaltenen Grabstätten dokumentieren und die antisemitische Ausgrenzung vor Ort nachzeichnen, kulminierend in der Schoah. Aufgrund der Initiative des Kreisarchivs und des Engagements geschichtsinteressierter Bürgerinnen und Bürger – beispielhaft zu besichtigen in der Gedenkstätte „Landjuden“ an der Sieg – ist dieses zentrale Kapitel nationalsozialistischer Herrschaft intensiv erforscht.
Biographie Arthur Moeller van den Bruck Arthur Moeller van den Bruck gehört zu den schillerndsten Gestalten der sogenannten „Konservativen Revolution“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Spätestens mit seiner bekanntesten Schrift, „Das dritte Reich“, wurde er über seinen frühen Tod hinaus bekannt. Er war aber nicht nur politischer Publizist, sondern auch Kulturjournalist und Stiltheoretiker.
Thema Der anarchosyndikalistische Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Rheinland Der anarchosyndikalistische Widerstand gegen den Nationalsozialismus ist ohne Zweifel ein weitgehend unbekannter Teil des Widerstands. Schon die Frage nach dem Anarcho-Syndikalismus dürfte weitgehend auf Unkenntnis stoßen. Trotzdem bildete der Anarcho-Syndikalismus beziehungsweise übergeordnet der Anarchismus neben der Sozialdemokratie und dem Kommunismus den dritten Zweig der deutschen Arbeiterbewegung, der allerdings in der Geschichtswissenschaft praktisch keine Berücksichtigung fand und findet. Nur wenige Historiker haben sich bislang mit dem Thema beschäftigt. Zu den wichtigsten Arbeiten gehören die von einem Kölner Autorenkollektiv stammende Untersuchung „Anarcho-Syndikalistischer Widerstand an Rhein und Ruhr“ von 1980, ferner „Es lebt noch eine Flamme. Rheinische Anarcho-Syndikalisten/-innen in der Weimarer Republik und im Faschismus“ von Ulrich Klan und Dieter Nelles, 1990 in zweiter Auflage erschienen. Am aktuellsten sind die Werke von Helge Döhring, insbesondere die 2013 erschienene Untersuchung „Anarcho-Syndikalismus in Deutschland 1933–1945“.
Biographie P. Maurus Münch OSB Maurus Münch war Benediktinerpater im Kloster St. Matthias in Trier. Aufgrund seiner Hilfe für französische Kriegsgefangene befand er sich während der NS-Zeit mehrere Jahre in Haft, davon 1941-1945 im Konzentrationslager Dachau. Münch wirkte in vielfältiger Weise als Seelsorger und leistete einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung nach dem Zweiten Weltkrieg wie auch zur Ökumene.
Biographie Max Zienow Der Kölner Bauingenieur Max Zienow gehört zu den „stillen Helden“, der seine christliche Überzeugung in der Zeit des Nationalsozialismus mit dem Tod bezahlt hat.
Biographie Randolph von Breidbach-Bürresheim Randolph von Breidbach-Bürresheim war ein Widerstandskämpfer des Militärs gegen den Nationalsozialismus. Er stand in Kontakt mit den Verschwörern des 20. Juli 1944. Im Erzbistum Köln wird er heute als Märtyrer verehrt. Randolph von Breidbach-Bürresheim erblickte am 10.8.1912 in Bonn im Wohnhaus der Familie, Venusbergweg 1, als ältestes von vier Kindern des Kavallerieoffiziers und Eskadronchefs im Bonner Husaren-Regiment „König Wilhelm I.“ (1. Rheinisches) Nr. 7 Hubertus von Breidbach-Bürresheim (1875-1956) und seiner Ehefrau Anna-Marie (1888-1972), geborene Gräfin von Wolff-Metternich zur Gracht, das Licht der Welt.
Biographie Klaus Barbie Nikolaus „Klaus" Barbie war ein deutscher Nationalsozialist, SS-Hauptsturmführer und Chef der Gestapo in Lyon. Bekannt wurde er unter dem Namen „Der Schlächter von Lyon" wegen der Folterung, Deportation und Hinrichtung zahlreicher französischer Juden und Résistance-Mitglieder.
Epoche 1933 bis 1945 - Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Als die Nationalsozialisten im Januar 1933 die Macht übernahmen, konnte das Rheinland nicht als Kernland der NS-Bewegung gelten. Während die NSDAP bei den Wahlen vom 5.3.1933 reichsweit 43,9 Prozent erzielte, lag ihr Stimmenanteil in den rheinischen Wahlkreisen meist etwa zehn Prozent darunter. Ein Grund hierfür war die Stärke des politischen Katholizismus: Die katholische Zentrumspartei konnte in der Rheinprovinz 1933 fast dreimal so viele Stimmen wie im Reichsdurchschnitt erringen und gewann noch zwei Monate nach der Machtübernahme in Bonn, Aachen oder Trier mehr Wähler als die NSDAP. Auch die Linksparteien erhielten zu diesem Zeitpunkt in den rheinischen Großstädten noch starke Unterstützung, vor allem die KPD, die zwischen Köln, Duisburg und Wuppertal zwischen 18 und 20 Prozent der Stimmen bekam.
Biographie Friedrich Tillmann Friedrich Tillmann war ein frommer Idealist - und gleichzeitig NS- Schreibtischtäter. In der NS-Zeit war er Direktor der Wohlfahrtswaisenpflege der Stadt Köln und leitete daneben ab Ende 1939-1942 die Büroabteilung der mit der Durchführung der „Euthanasie-Aktion T4“ beauftragten Zentraldienststelle. Nach 1950 führte er ein unauffälliges Leben als Heimleiter von Einrichtungen der Jugendfürsorge und engagierte sich in der katholischen Pfarrgemeindearbeit, bis er 1960 verhaftet und ihm der Prozess gemacht wurde.
Thema Klostersturm im Rheinland 1940–1942 Mehr als 300 katholische Klöster und andere kirchliche Einrichtungen wurden in den Jahren 1940 bis 1942 von der nationalsozialistischen Regierung beschlagnahmt und enteignet. Die Bewohner wurden zumeist vertrieben, der Klosterbetrieb musste eingestellt werden. Dieser Raubzug des NS-Regimes, den die Betroffenen selbst als „Klostersturm" bezeichneten, bildete einen Höhepunkt der Kirchenverfolgung durch die Nationalsozialisten. Besonders stark betroffen war das Rheinland: Allein im Erzbistum Köln fielen 20 Klöster und ähnliche Einrichtungen dem Klostersturm zum Opfer.