Biographie Gerhard Mercator Der seit 1552 in Duisburg ansässige Gerhard Mercator galt bereits in den Gelehrtenkreisen seiner Zeit als der bedeutendste lebende Kartograph. Das von ihm entwickelte Konzept „Atlas" wurde typenbildend für eine ganze Schriftengattung. Weltkarten in der von ihm entworfenen „Mercator-Projektion" waren bis zum Aufkommen des GPS („Global Positioning System") für die Navigation in See- und Luftfahrt unverzichtbar. Bemerkenswert ist auch die rein privatwirtschaftliche Organisationsform dieser Wissenschaftsarbeiten.
Biographie Georg Cassander Ungeachtet der seit 1555 im Augsburger Religionsfrieden reichsrechtlich zementierten konfessionellen Teilung in ein altgläubig-katholisches und ein protestantisches Lager – Reformierte wie Calvinisten und Zwinglianer blieben vom Friedensvertrag ausgenommen – gingen die Bemühungen um die Einheit der Kirche in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts durchaus noch weiter.
Biographie Hermann Weinsberg Der Kölner Ratsherr Hermann Weinsberg (* 3.1.1518, † 23.3.1597), der als Chronist des städtischen Alltagslebens der Frühen Neuzeit schriftliche Aufzeichnungen von bis heute noch nicht vollständig überschaubarem Umfang hinterlassen hat, wird meist – durchaus liebevoll – als leicht verschrobener Sonderling beschrieben.
Biographie Johann Weyer Johann Weyer gilt als der erste bekannte Kritiker und Bekämpfer der Hexenverfolgung und der damit einhergehenden Prozesse. Als Schüler Agrippas von Nettesheim in Bonn und Leibarzt Herzog Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg sind große Teile seines Lebens und Wirkens untrennbar mit der rheinischen Geschichte des 16. Jahrhunderts verbunden.
Biographie Hermann Löher Der Rheinbacher Tuchhändler Hermann Löher hat in seinem 1676 gedruckten Buch „Wemütige Klage der frommen Unschültigen“ ein einzigartiges Zeugnis der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung im Rheinland geliefert. Als Gerichtsschöffe war er zunächst an Hexenverfolgungen in Rheinbach und Umgebung beteiligt, bis er selbst in den Verdacht der Hexerei kam und fliehen musste. In seiner Schilderung gibt er Einblicke in die Verfolgungsmechanismen, aber auch in die Spannungen, die unter den Verfolgern herrschten.
Biographie Peter Paul Rubens Peter Raul Rubens war ein flämischer Maler, Unternehmer und Diplomat der spanisch-habsburgischen Krone. Wie bei kaum einem anderen Künstler aus der Zeit des Barock wurde sein Name zum Synonym einer ganzen Epoche. Die ersten zehn Jahre seines Lebens verbrachte er in Köln, wohin seine aus Antwerpen stammenden Eltern im Jahr 1568 emigriert waren.
Biographie Bartholomäus Latomus Bartholomäus Heinrich Latomus gehört in die Reihe bedeutender humanistischer Gelehrter, die trotz immenser wissenschaftlicher Arbeit und hoher persönlicher Integrität häufig lediglich als „Zeitgenossen des Erasmus“ subsumiert werden. Dabei hätte sein Werdegang ihm durchaus erlaubt, eine auch im bleibenden Sinn führende Position unter den deutschen Humanisten einzunehmen, wenn er nicht in der zweiten Lebenshälfte so einseitig für die altgläubig-katholische Sache Partei ergriffen hätte.
Biographie Johannes Rethius Mit Johannes Rethius fasste der Jesuitenorden in der Reichsstadt Köln Fuß, obwohl diese genau das hatte verhindern wollen. Als akademischer Lehrer und Prediger verankerte er den Orden und sein Kölner Kolleg jedoch fest am Rhein. Dabei half ihm seine Zugehörigkeit zur Kölner Oberschicht ebenso wie seine Entschiedenheit in der Sache.
Biographie Hartger Henot Am Kölner Rathausturm befindet sich eine im Jahr 1988 von der Frankfurter Bildhauerin Marianne Lüdicke (1919-2012) geschaffene Skulptur der Kölner Postmeisterin Katharina Henot, die im Jahr 1627 als Hexe verbrannt wurde und vor allem im 20. Jahrhundert als Opfer eines Unrechtsregimes zu neuen Ehren gekommen ist. Eine offizielle Rehabilitierung durch den Rat der Stadt Köln erfolgte am 28.6.2012 – fast 400 Jahre, nachdem der erste Versuch zur Reinwaschung des Namens von ihrem Bruder Hartger Henot unternommen worden war, der dafür seine erfolgreiche als Diplomat und im Kirchendienst beendete.
Biographie Bernhard von Hagen Die Phase der Ausdifferenzierung der Konfessionen infolge der verschiedenen Ansätze zur Kirchenreform in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war nicht ausschließlich vom Gegeneinander der Bekenntnisse gekennzeichnet. Vielmehr zeigen die Lebensläufe vieler Geistlicher und Gelehrter, dass es auch zahlreiche Mediationsversuche gab, um den Bogen zwischen einer tatsächlichen Erneuerung und Bewahrung überlieferter Formen zu spannen. Vielfach waren sie vom Humanismus und der ihm innewohnenden Irenik geprägt; in Köln steht vor allem Johannes Gropper für diese via media.