Thema Der Kölner Arbeiterverein (1848/1849) 1848 erreichte die Selbstorganisation der bürgerlichen Demokraten einen ersten Höhepunkt in Deutschland. In Köln versammelten sich am 3. März, angeführt von dem Armenarzt Dr. Andreas Gottschalk, ungefähr 5.000 Menschen, überwiegend Handwerksgesellen in Sonntagskleidung vor dem Rathaus, um den Gemeinderat – allerdings erfolglos - zur Annahme von sechs „Forderungen des Volkes“ zu bewegen, die als Flugblätter bereits von Hand zu Hand gingen. Sie zielten vor allem auf Gesetzgebung und Verwaltung durch das Volk, allgemeines Wahlrecht, Pressefreiheit sowie „Schutz der Arbeit und Sicherstellung der menschlichen Lebensbedürfnisse für alle“.
Biographie Andreas Gottschalk Andreas Gottschalk, eine der markantesten Persönlichkeiten Kölns im 19. Jahrhunderts, konvertierte vom Judentum zum Christentum, wobei für ihn die „Brüderlichkeit aller Menschen“ ein wichtiges Motiv war. Er erkannte Armut und Elend als Ursachen von Krankheiten, engagierte sich sozial und war als Gründer und Präsident des Kölner Arbeitervereins einer der Pioniere der Arbeiterbewegung. Während des demokratischen Aufbruchs von 1848 propagierte er mit sozialpolitischen „Forderungen des Volkes“ demokratische Grundwerte.