Thema Die Novemberrevolution 1918 im Siebengebirge Das Attentat serbischer Extremisten auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand (1863-1914) und seine Frau Sophie (1868-1914) in Sarajewo am 28.6.1914 löste auch in der Region des Siebengebirges Entsetzen und Empörung aus. Die Unterstützung des deutschen Bundesgenossen Österreich-Ungarn zu einem energischen Vorgehen gegen Serbien stellte daher eine Selbstverständlichkeit dar. In den ersten Juliwochen blieb es sommerlich ruhig, da die deutsche Regierung nur hinter den Kulissen die Bewältigung der immer bedrohlicheren Krise betrieb. Ende Juli aber versuchte jeder an Neuigkeiten über die dramatische Entwicklung der Ereignisse zu kommen. Das Geschäftslokal der Lokalzeitung „Echo des Siebengebirges“ in Königswinter war bald von einer Menschenmenge umlagert, die hier die aktuellsten Extrablätter mit den neuesten Nachrichtenmeldungen erwartete. In Königswinter, so berichtete die Zeitung am 27.7.1914, war die Stimmung bei Bekanntwerden der Kriegserklärung Österreichs an Serbien sehr patriotisch: in den Hotels und Restaurationen seien das Deutschlandlied, „Es braust ein Ruf wie Donnerhall“, „Heil dir im Siegerkranz“ und „Gott erhalte Franz den Kaiser“ gesungen worden.
Epoche 1918 bis 1933 - Die Weimarer Republik Anfang November 1918 stand das deutsche Kaiserreich sowohl militärisch als auch politisch vor dem Zusammenbruch. Bereits vor der Ausrufung der Republik in Berlin durch Philipp Scheidemann (1865-1939, „Reichsministerpräsident" Februar – Juni 1919) am 9.11.1918 und dem Waffenstillstand zwei Tage später hatte sich Anfang November 1918 von Kiel aus im Rahmen eines Matrosenaufstandes eine revolutionäre Bewegung ausgebreitet, die in kurzer Zeit das gesamte Reich erfasste. Sämtliche Dynastien mussten abdanken, die Monarchie als Staatsform hatte in Deutschland keine Zukunft mehr.