Thema Die Firma Klosterfrau in Köln und die Geschichte ihrer Gründerin Maria Clementine Martin (1775-1843) Über die Gründerin des Kölner Arzneimittelherstellers, der heute als Kloster-Frau Healthcare Group firmiert, gibt es eine Reihe von Veröffentlichungen, doch erst 2015 ist die erste umfassende und auf neuen Quellenstudien basierende Arbeit über deren Leben erschienen. Es überrascht daher nicht, dass das bisher über Maria Clementine Martin Geschriebene, ausgenommen die Beiträge von Rosenbohm und Witting, mehr auf Legenden und romanhaften Darstellungen als auf nachweisbaren Tatsachen beruht. Die neuen Erkenntnisse werden hier zusammenfassend vorgestellt.
Thema Lepra und Leprosorien in den Rheinlanden Die Lepra lässt sich bereits seit der Antike im östlichen Mittelmeerraum nachweisen; sie gilt als eine der ältesten Seuchen der Menschheitsgeschichte. Zugleich ist sie auch eine Krankheit mit erheblichen rechtlichen und sozialen Folgen für die Betroffenen. Schon in dem Synonym "Aussatz" zeigt sich dies deutlich; denn die Absonderung der Erkrankten charakterisierte deren Sonderstatus in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Lebenswelt. Leprakranke lebten deshalb bis zum Erlöschen der Krankheit in Mitteleuropa zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Leprosorien, die auch Siechenhäuser genannt wurden.
Thema „Euthanasie" und Zwangssterilisierungen im Rheinland (1933–1945) In die Psychiatrie eingewiesene Männer und Frauen waren während der NS-Herrschaft von Anfang an in besonderer Weise bedroht. Denn für die Nationalsozialisten galten psychisch kranke und geistig behinderte Menschen als Träger von Erbkrankheiten, die ausgemerzt werden sollten. Als die Nationalsozialisten 1933 an die Schaltzentralen der Macht gelangten, fanden sie einen vom Preußischen Landesgesundheitsrat 1932 ausgearbeiteten Entwurf vor, den sie noch verschärften und der am 14.7.1933 mit Wirkung zum 1.1.1934 als „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" Rechtskraft erlangte.