Biographie Wilhelm Neuß Wilhelm Neuß gehörte zu den zentralen Gestalten des rheinischen intellektuellen Katholizismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wissenschaftlich galt sein Interesse nicht nur der Kirchengeschichte seiner Heimat, sondern insbesondere auch der spanischen Buchmalerei. Auf diesem Feld genoss er als Spezialist für die Beatus-Apokalypsen internationales Ansehen. In der Zeit des Nationalsozialismus trat er als Kritiker der nationalsozialistischen Ideologie hervor und wirkte nach dem Zweiten Weltkrieg für die christlich-jüdische Aussöhnung.
Biographie Ambrosius von Mailand Der vermutlich aus Trier stammende Ambrosius von Mailand war der bedeutenste Prediger des 4. Jahrhunderts. Er war der erste der vier großen Kirchenlehrer und wird aufgrund seiner Bedeutung für die Lehren des Christentums seit dem Ende des 13. Jahrhunderts auch als Kirchenvater bezeichnet.
Thema Der gute Werner von Oberwesel - oder die hohe Kunst, einen Heiligen zu erschaffen Immer wieder fragt man sich, wieso die heilige Hildegard von Bingen (1098-1179), die jüngst von Papst Benedikt XVI. (Pontifikat 2005-2013) als erst vierte Frau der Geschichte überhaupt zur Kirchenlehrerin erhoben worden ist, nach ihrem Tod über Jahrhunderte hinweg zunächst so weitgehend in Vergessenheit geraten konnte. Aus Sicht des Landeshistorikers indes ist diese „Verspätung“ erklärbar: Es lag sicher nicht (nur) an ihr, sondern vor allen Dingen an Hildegards Um- und Nachwelt, dass der rheinischen Prophetin die höchste Anerkennung aus Rom so lange verwehrt geblieben ist. Denn auch für Heilige gilt, dass sie nur so populär werden können, wie ihr Ruf von den Nachlebenden verbreitet wird. Lebe heiligmäßig, sieh’ aber zu, dass die nächste Generation auch ausreichend darüber redet – so ließe sich etwas überspitzt eine Anleitung zum Heiligwerden formulieren. Hildegard war dieses Glück nicht vergönnt. Zwar hat sie selbst in ihren letzten Lebensjahren äußerst geschickt an ihrem Nachbild gearbeitet. Nach ihrem Tod aber hatte man in Hildegards Umfeld offensichtlich kein gesteigertes Interesse mehr an einem neuen Heiligenkult.