Thema Der Kölner Arbeiterverein (1848/1849) 1848 erreichte die Selbstorganisation der bürgerlichen Demokraten einen ersten Höhepunkt in Deutschland. In Köln versammelten sich am 3. März, angeführt von dem Armenarzt Dr. Andreas Gottschalk, ungefähr 5.000 Menschen, überwiegend Handwerksgesellen in Sonntagskleidung vor dem Rathaus, um den Gemeinderat – allerdings erfolglos - zur Annahme von sechs „Forderungen des Volkes“ zu bewegen, die als Flugblätter bereits von Hand zu Hand gingen. Sie zielten vor allem auf Gesetzgebung und Verwaltung durch das Volk, allgemeines Wahlrecht, Pressefreiheit sowie „Schutz der Arbeit und Sicherstellung der menschlichen Lebensbedürfnisse für alle“.
Thema Die Ruhrlade - Vereinigung der „führenden Persönlichkeiten der Eisen- und Kohlenindustrie im rheinisch-westfälischen Industriegebiet“ Lade ist ein altmodisches Wort, nach dem Grimmschen Wörterbuch „ein kistenförmiger gröszerer oder kleinerer behälter“. Heute ist es gelegentlich noch als Kranken- oder Sterbelade bekannt, eine alte Bezeichnung für entsprechende Versicherungen, deren Gelder und Urkunden in einer Lade aufbewahrt wurden. Aber auch zwei weitere Lesarten der Brüder Grimm sind erwägens- oder zumindest erwähnenswert: die zusammenkunft einer zunft und die zunft selbst hiesz lade: zu éiner lade halten ward von verschiedenen handwerkern gesagt, die sich in éine corporation zusammenthaten sowie eine niederdeutsche Lesart: eine gesellschaft, gelag, mit verdächtigem nebensinne, dat is en rechte lade, eine unrechtliche, liederliche, versoffene gesellschaft. Letzteres waren die zwölf überaus honorigen Herren, die sich Anfang 1928 zu der Ruhrlade zusammentaten, gewiss nicht.
Biographie Hugo Stinnes Der Unternehmer Hugo Stinnes war einer der bedeutendsten deutschen Großindustriellen der ausgehenden Kaiserzeit und der ersten Jahre der Weimarer Republik. Er schuf einen der größten Konzerne Deutschlands und Europas, ein Konglomerat, das nicht nur Bergwerke und Unternehmen der Eisen- und Stahlerzeugung und -verarbeitung, sondern auch Schifffahrts- und Handelsunternehmen sowie weitere Aktivitäten des Tertiären Sektors umfasste.
Biographie Otto (Felix) Mannesmann Otto Mannesmann war ein genialer Techniker und Naturwissenschaftler. Ihm gelang die Erfindung des hängenden Gasglühlichts, das wegen seiner Qualität und vor allem wegen der großen Energieersparnis das neue, bequemere elektrische Glühlicht in seiner Verbreitung um etwa zehn Jahre zurückwarf. Seine Erfindung fand weltweite Verbreitung und wird noch heute genutzt. Die durch die Verwertung erzielten Gewinne wurden unter anderem zum Erwerb von Ländereien in Marokko verwendet. Otto Mannesmann besaß mehrere Großfarmen, die er nach modernsten Methoden und mit neuster Technik nachhaltig bewirtschaftete. Auch während des Ersten Weltkriegs war er in besonderem Auftrag des Auswärtigen Amtes in Nordafrika als Einzelkämpfer im Einsatz.
Biographie Friedrich Bayer Friedrich Bayer war Gründervater und Namensgeber des Bayer-Konzerns. Mit seinem Kompagnon Friedrich Weskott begann er in (Wuppertal)-Barmen die Herstellung und den Vertrieb synthetischer Farbstoffe. Die Keimzelle der späteren Bayer AG wurde am 1.8.1863 unter der Bezeichnung "Friedr. Bayer et comp." in das Handelsregister eingetragen.
Biographie Hermann Bleibtreu Basis der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Aktivitäten von Hermann Bleibtreu waren die im Familienbesitz befindlichen Alaungruben und -hütten auf dem Ennert (bei Bonn). Die langfristig erfolgreiche Gründung der Portlandzement-Fabriken in Züllchow (ehemals Kreis Stettin) und Oberkassel (heute Stadt Bonn) machten ihn zum Pionier der großtechnischen Erzeugung des Baustoffs in Deutschland, seine Vorarbeiten zur Erschließung linksrheinischer Abbaufelder zu einem Wegbereiter der rheinischen Braunkohleindustrie.
Biographie Johann Gottfried Brügelmann Am 24.8.1784 erhielt der Elberfelder Kaufmann Johann Gottfried Brügelmann (geboren 6.7.1750 in Elberfeld) von seinem Landesherrn Karl Theodor, Kurfürst von der Pfalz und Bayern und Herzog von Jülich und Berg das Privileg, eine maschinengetriebene Spinnerei zwölf Jahre ohne Konkurrenz betreiben zu dürfen. Fast ein Jahr früher hatte Brügelmann mit dem Bau der Fabrik vor den Toren der Stadt Ratingen begonnen und im Frühjahr 1784 bereits mit der Produktion begonnen. Diese Fabrik, die Brügelmann nach ihrem englischen Vorbild „Cromford“ nannte, gilt als die erste Fabrik auf dem europäischen Kontinent.
Biographie Familie Boch Die aus Lothringen (Audun-le-Tiche) stammende Familie Boch baute ein weltweit führendes Unternehmen auf, das hauptsächlich Geschirr, Fliesen und Sanitärkeramik produziert und vertreibt. Mit dem Erwerb der säkularisierten Benediktinerabtei St. Peter in Mettlach im Jahre 1809 fasste sie Fuß an der Saar. Die ehemalige Abtei beherbergte bis weit ins 20. Jahrhundert den Hauptsitz des Unternehmens beziehungsweise die Konzernzentrale. Im ehemaligen Klostergarten befindet sich auch die Familiengruft.
Biographie Otto Wolff Otto Wolff war ein rheinischer Unternehmer und Kaufmann in der Stahl- und Eisenindustrie in der Zeit der Weimarer Republik und des Dritten Reiches, der aufgrund seines strategisch ausgerichteten und dynamischen Handelns, seines autoritär.patriarchalischen Führungsstils, seines Lebensstils sowie seines politischen und kulturellen Handelns eine herausragende Rolle und Bedeutung eine weit über die Wirtschaft hinaus hatte.
Biographie Peter Klöckner Peter Klöckner war ein bedeutender Unternehmer im frühen 20. Jahrhundert, dessen Karriere vom Kaufmannslehrling bis zum Konzernherrn führte. Sein Name lebt in Stiftungen und der von ihm gegründeten Firma „Klöckner & Co.“ bis heute fort, als Person ist er jedoch in der Öffentlichkeit weitgehend vergessen.