Soénius, Ulrich S./Wilhelm, Jürgen (Hg.), Kölner Personen-Lexikon, Köln 2008

608 S., ISBN 978-3-7743-0400-0, 49,90 Euro

Margret Wensky (Bonn)

Köln war vom Mit­tel­al­ter bis in die Neu­zeit hin­ein die be­völ­ke­rungs­reichs­te und be­deu­tends­te Stadt des Hei­li­gen Rö­mi­schen Rei­ches deut­scher Na­ti­on, ein Wirt­schafts­stand­ort mit ei­nem ganz Eu­ro­pa um­fas­sen­den Be­zie­hungs­netz, ei­ne kul­tisch und kul­tu­rel­le Me­tro­po­le ers­ten Ran­ges. Die­se über Jahr­hun­der­te ge­hal­te­ne Spit­zen­po­si­ti­on ver­lor die Stadt zwar in der Neu­zeit, sie fiel hin­ter an­de­re Städ­te zu­rück, blieb aber im­mer noch be­deu­tend, wenn auch im 18. Jahr­hun­dert die Ver­falls­er­schei­nun­gen deut­lich her­vor tra­ten. Der Auf­stieg Kölns zur mo­der­nen Groß­stadt setzt of­fi­zi­ell in den 1880er Jah­ren ein, doch schon in den Jahr­zehn­ten zu­vor war das En­ga­ge­ment des Köl­ner Wirt­schafts­bür­ger­tums der Mo­tor der In­dus­tria­li­sie­rung im Wes­ten Preu­ßens. Die Rhein­pro­vinz ver­füg­te um 1870 über das weit­aus höchs­te Ein­kom­mens­ni­veau und den höchs­ten Le­bens­stan­dard in ganz Preu­ßen und war die wirt­schaft­lich füh­ren­de Re­gi­on in Eu­ro­pa. Köln war 1871 im Deut­schen Reich die siebt­grö­ß­te Stadt, in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ist die Stadt am Rhein heu­te die viert­grö­ß­te und in NRW die grö­ß­te.

Die Be­deu­tung der Stadt als po­li­ti­sches, wirt­schaft­li­ches, kul­ti­sches und kul­tu­rel­les Zen­trum über Jahr­hun­der­te hin­weg ist ne­ben an­de­ren güns­ti­gen Kon­stel­la­tio­nen nicht zu­letzt den Frau­en und Män­nern zu ver­dan­ken, die dort ge­lebt und ge­wirkt ha­ben. Das zeigt sich ein­drucks­voll in den über 1.875 Kurz­bio­gra­phi­en des hier an­zu­zei­gen­den Per­so­nen-Le­xi­kons, das sich kon­zep­tio­nell und op­tisch an das 2005 er­schie­ne­ne Köln-Le­xi­kon (hg. von Jür­gen Wil­helm) an­lehnt. Al­le Be­rei­che der Stadt, ob Ar­chi­tek­tur, Ge­schich­te, Kar­ne­val, Kir­che, Kunst, Li­te­ra­tur, Me­di­en, Me­di­zin, Mu­sik, Po­li­tik, Recht, Re­li­gi­on, Schu­le und Bil­dung, Sport, Thea­ter, Ver­wal­tung, Wirt­schaft und Wis­sen­schaft sind be­rück­sich­tigt. Dich­ter, Den­ker, Künst­ler, No­bel­preis­trä­ger und Un­ter­neh­mer fin­den sich dar­in ge­nau­so wie Agrip­pi­na die Jün­ge­re, die Grün­de­rin der rö­mi­schen Co­lo­nia, die Bi­schö­fe und Erz­bi­schö­fe des seit der Spät­an­ti­ke be­ste­hen­den Bis­tums eben­so wie Wi­der­ständ­ler und NS-Ver­folg­te. Als „Köl­ner" gel­ten na­tür­lich auch die Hei­li­gen der Stadt – fol­ge­rich­tig ha­ben Ur­su­la und Ge­re­on Ar­ti­kel er­hal­ten, al­ler­dings er­staun­li­cher­wei­se die pro­mi­nen­tes­ten, die Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge, nicht.

Die Tex­te stam­men von ent­spre­chend aus­ge­wie­se­nen Au­to­rin­nen und Au­to­ren. Der mit zahl­rei­chen und vor­züg­li­chen Ab­bil­dun­gen ver­se­he­ne Band ist ein sehr nütz­li­ches bio­gra­phi­sches Nach­schla­ge­werk. Wer die Köl­ne­rin­nen und Köl­ner und ih­re Stadt im­mer schon bes­ser ver­ste­hen und ken­nen ler­nen woll­te –  das Per­so­nen-Le­xi­kon bie­tet die Ge­le­gen­heit.

Zitationshinweis

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Wensky, Margret, Soénius, Ulrich S./Wilhelm, Jürgen (Hg.), Kölner Personen-Lexikon, Köln 2008, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Verzeichnisse/Literaturschau/so%25C3%25A9nius-ulrich-s.wilhelm-juergen-hg.-koelner-personen-lexikon-koeln-2008/DE-2086/lido/57d16394a87606.72290017 (abgerufen am 12.12.2024)