Über viele Jahrzehnte blickten die Trierer Mittelalterforscher neidvoll nach Köln, wo der von Friedrich Wilhelm Oediger bearbeitete erste Band der „Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter“ (313-1099) von 1954/61 ein diplomatisches Meisterwerk darstellte und diesem bis 2001 zwölf weitere voluminöse Bände folgten, die bis zum Jahr 1414 reichen. Dagegen nahm sich der bereits von 1861 stammende Band der „Regesten der Erzbischöfe zu Trier“ aus der Feder von Adam Goerz, der die Jahre 814 bis…
Mit dem vorliegenden Band hat Thomas M. Kraus in gewohnt sorgfältiger Weise das von Wilhelm Mummenhoff begonnene Projekt beendet, die Quellen zur Geschichte der Reichsstadt Aachen, des Aachener Reiches und der Reichsabtei Burtscheid von 1251 bis zum Jahr 1400 in Form von Regesten zugänglich zu machen. Den 1937 und 1961 erschienenen ersten beiden, von Mummenhoff bearbeiteten Bänden folgten seit 1999 die von Kraus bearbeiteten Bände 4 bis 6. Die Aachener Regesten schließen zeitlich an die Edition der Aachener Urkunden von 1101 bis 1250 (bearb. von Erich Meuthen, Bonn 1972) an, alle älteren Aachen betreffenden Urkunden und Quellenstücke sind über die Regesta Imperii und die Urkundenbände der Monumenta Germaniae Historica zugänglich.
Der Rhein und die Rheinlandschaft, bedeutendste und interessanteste unter den europäischen Flussregionen, inspirieren seit Jahrhunderten zu ungezählten Darstellungen in Literatur, Musik und bildender Kunst. Die einzigartige Flussnatur hingegen, der ungewöhnliche erdgeschichtliche Werdegang, die ausgefallenen hydrographischen Eigenheiten, die beeindruckende Geologie und die vielgestaltigen Lebensräume mit der dazugehörigen Pflanzen- und Tierwelt, wurden lange Zeit völlig übersehen oder sogar schlicht vergessen.
608 S., ISBN 978-3-7743-0400-0, 49,90 Euro23.09.2010
Köln war vom Mittelalter bis in die Neuzeit hinein die bevölkerungsreichste und bedeutendste Stadt des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, ein Wirtschaftsstandort mit einem ganz Europa umfassenden Beziehungsnetz, eine kultisch und kulturelle Metropole ersten Ranges. Diese über Jahrhunderte gehaltene Spitzenposition verlor die Stadt zwar in der Neuzeit, sie fiel hinter andere Städte zurück, blieb aber immer noch bedeutend, wenn auch im 18. Jahrhundert die Verfallserscheinungen deutlich hervor traten. Der Aufstieg Kölns zur modernen Großstadt setzt offiziell in den 1880er Jahren ein, doch schon in den Jahrzehnten zuvor war das Engagement des Kölner Wirtschaftsbürgertums der Motor der Industrialisierung im Westen Preußens. Die Rheinprovinz verfügte um 1870 über das weitaus höchste Einkommensniveau und den höchsten Lebensstandard in ganz Preußen und war die wirtschaftlich führende Region in Europa. Köln war 1871 im Deutschen Reich die siebtgrößte Stadt, in der Bundesrepublik Deutschland ist die Stadt am Rhein heute die viertgrößte und in NRW die größte.
Mit der elften Lieferung von 2008 hat der seit 1982 erscheinende „Geschichtliche Atlas der Rheinlande" (GARh) seinen Abschluss gefunden. In dem Grundlagenwerk, das seit seiner Gründung 1981 am landesgeschichtlichen Lehrstuhl von Franz Irsigler an der Universität Trier angesiedelt war, sind insgesamt in zwölf Themengruppen 119 Karten mit 81 Beiheften erschienen. Der interdisziplinär ausgerichteten Landeskunde verpflichtet, enthält das Werk sowohl Karten zu den geographisch-geologischen Grundlagen, zur Archäologie, zu allen Bereichen der Geschichtswissenschaft von der Vor- und Frühgeschichte bis zur Zeitgeschichte, wie auch zur Kunstgeschichte, zur Sprachgeschichte und zur Volkskunde.
„Karneval" ist ein zentrales Thema volkskundlicher-kulturhistorischer Forschung im Rheinland. Über Name und Herkunft des Narrenfestes, das auch unter den Bezeichnungen "Fastnacht" und "Fasching" begegnet, ist viel spekuliert worden. Die gesamte neuere Forschung ist sich darin einig, dass das Fest keineswegs aus vorchristlicher Zeit stammt. Es hat seinen Ausgangspunkt im christlichen Jahreslauf, es bildet das Schwellenfest vor der vierzigtägigen vorösterlichen Fastenzeit.