Thema Deutsche, Franzosen und der Rhein Mythen helfen, ein kollektives Gedächtnis herzustellen und sind Grundlage der Existenz einer Nation. Der „Mythos Rhein“ kann als solch ein Mythos betrachtet werden. Er vermittelt ein Gefühl des Weiterlebens der Vergangenheit und bewies sich als eine Möglichkeit, die Erinnerung an die Geschichte zu bewahren und zu reaktivieren. Nach Lucien Febvre habe dieser in seiner Geschichte zwei Gesichter: einerseits der verbindende Rhein als Verkehrsweg zwischen den Regionen Europas, andererseits der trennende Rhein als Grenze und Ort der Konfrontation zwischen lateinisch und germanisch geprägten Kulturen. So wurde er von deutscher Seite als „deutscher Strom“ von französischer Seite jedoch als „natürliche Grenze“ angesehen.
Thema Kölner Inschriften des Mittelalters – ein epigraphischer Streifzug Inschriften verbinden die Eigenschaften archivalischen Schriftgutes und materieller Quellen, denn es handelt sich bei ihnen um „Beschriftungen verschiedener Materialien – in Stein, Holz, Metall, Leder, Stoff, Email, Glas, Mosaik usw. –, die von Kräften und mit Methoden hergestellt sind, die nicht dem Schreibschul- und Kanzleibetrieb angehören“. Inschriften sind in Stein gehauen, in Metall graviert, getrieben oder gegossen, in Email gearbeitet, gestickt oder gewebt, um nur die häufigsten Techniken zu erwähnen, mit denen sie hergestellt sind. Sie befinden sich ebenso auf Grabdenkmälern oder Glocken wie an Bauwerken, auf Glasfenstern, liturgischem Gerät und Textilien oder alltäglichen Gebrauchsgegenständen.
Biographie Wilhelm von Gennep Wilhelm entstammte einer kleinen maasländischen Dynastenfamilie, aus der ungefähr 200 Jahre zuvor vielleicht auch der heilige Norbert, der Gründer des Prämonstratenserordens und Erzbischof von Magdeburg, hervorgegangen war. Sie hatte ihren Sitz an der Mündung der Niers in die Maas. Wilhelms Vater war der Edelherr Heinrich II. von Gennep, seine Mutter kam nach Ausweis der Wappen auf seinem Hochgrab im Kölner Dom aus dem Hause Moers.
Biographie Petrus Mosellanus Petrus Mosellanus war Humanist, Philologe und katholischer Theologe der frühen Reformationszeit. Während seines Studiums an der Universität Köln widmete er sich intensiv Texten antiker Schriftsteller, stieg später zum Rektor der Leipziger Universität auf und hielt 1519 die Eröffnungsrede der Leipziger Disputation.
Biographie Johann III. von Metzenhausen Johann von Metzenhausen war ein tatkräftiger Landesherr, ein pflichtbewusster Erzbischof und ein kunstsinniger Mäzen, an dessen Person ein bemerkenswertes Grabdenkmal mit einer konfessionellen und einer humanistischen Botschaft erinnert. Seine Regierungszeit dauerte neun Jahre, vier Monate und 22 Tage. Sie war eine Zeit von so großer Fruchtbarkeit, dass man Zisternen bauen musste, weil es nicht genug Fässer für die Weinernte gab.
Biographie Mannus von Speyer Mannus von Speyer entstammte einer alten rheinischen Gelehrtenfamilie und erlangte selbst als Autor religiöser Traktate Bedeutung. Vor allem seine kabbalistischen Studien, die aus enger Vertrautheit mit mediterranen Traditionen resultierten, verliehen ihm unter den rheinischen Gelehrten seiner Zeit einen besonderen Status. Zugleich spiegelt Mannus’ bewegte und für die Epoche außergewöhnlich gut dokumentierte Biographie die prekären Lebensbedingungen jüdischer Existenz seit der Mitte des 14. Jahrhunderts.
Thema Lepra und Leprosorien in den Rheinlanden Die Lepra lässt sich bereits seit der Antike im östlichen Mittelmeerraum nachweisen; sie gilt als eine der ältesten Seuchen der Menschheitsgeschichte. Zugleich ist sie auch eine Krankheit mit erheblichen rechtlichen und sozialen Folgen für die Betroffenen. Schon in dem Synonym "Aussatz" zeigt sich dies deutlich; denn die Absonderung der Erkrankten charakterisierte deren Sonderstatus in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Lebenswelt. Leprakranke lebten deshalb bis zum Erlöschen der Krankheit in Mitteleuropa zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Leprosorien, die auch Siechenhäuser genannt wurden.
Thema Der Kölner Stapel Der Kölner Stapel prägte über Jahrhunderte die Rheinschifffahrt und die wirtschaftlichen Gegebenheiten des Niederrheins. Handel und Wandel zwischen Mainz und Dordrecht waren ohne ihn nicht denkbar. Selbst wenn man ihn umging oder umgehen wollte, musste man sich an seiner Präsenz und seinem Wirkungsradius orientieren. Es wäre jedoch falsch, sich vorzustellen, beim Kölner Stapel habe es sich um ein klar umrissenes Recht gehandelt.
Biographie Adolf II. von Kleve Adolf II. von Kleve war der zweite Klever Graf aus dem Hause Mark. Unter seiner Regierung gewann das Klever Territorium deutlich an politischem Gewicht und wurde zum Herzogtum erhoben.
Biographie Friedrich III. von Saarwerden 474.000 Gulden – auf diese gigantische Summe sollen sich nach einer chronikalischen Mitteilung die Schulden des Erzstifts Köln beim Regierungsantritt Erzbischof Friedrichs von Saarwerden belaufen haben. Sie seien ihm auf einem Zettel vorgelegt worden, um dem jungen, damals etwa 22 Jahre zählenden Kirchenfürsten den Ernst der Lage buchstäblich vor Augen zu halten. Mag man die Höhe der Summe auch anzweifeln – der Pontifikat Friedrichs von Saarwerden begann jedenfalls unter höchst widrigen Umständen.