Biographie Hermann Bleibtreu Basis der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Aktivitäten von Hermann Bleibtreu waren die im Familienbesitz befindlichen Alaungruben und -hütten auf dem Ennert (bei Bonn). Die langfristig erfolgreiche Gründung der Portlandzement-Fabriken in Züllchow (ehemals Kreis Stettin) und Oberkassel (heute Stadt Bonn) machten ihn zum Pionier der großtechnischen Erzeugung des Baustoffs in Deutschland, seine Vorarbeiten zur Erschließung linksrheinischer Abbaufelder zu einem Wegbereiter der rheinischen Braunkohleindustrie.
Biographie Hermann Friedrich Wilhelm Brassert Aus einer alten Beamtenfamilie stammend schuf Hermann Brassert das moderne preußische Bergrecht. In seine Zeit an der Spitze des Oberbergamts Bonn fällt die praktische Umsetzung des Regelwerks und die Ausweitung des Bezirks durch Einbeziehung nichtpreußischer Gebiete.
Biographie Carl Duisberg Organisationstalent und strategisches Denken ließen Duisberg bis 1914 vom einfachen Bayer-Chemiker zum prominentesten Vertreter der erfolgsgewohnten deutschen Chemie- und Pharmaindustrie aufsteigen. In der Weimarer Republik vollendete er die Konzentration des Industriezweigs und widmete sich verstärkt ehrenamtlichen Aufgaben als Verbandsführer sowie in der Wissenschafts- und Studienförderung. Friedrich Carl Duisberg wurde am 29.9.1861 in Barmen (heute Stadt Wuppertal) geboren. Die Familie war evangelisch. Sowohl sein Vater Carl (1827-1896) als auch seine Mutter Wilhelmine, geborene Weskott (1832-1920), gehörten dem örtlichen Bandwirkergewerbe an. Mit mütterlicher Hilfe gelang es dem einzigen Sohn aus dieser Familientradition auszubrechen.
Biographie Heinrich von Dechen Trotz nur rudimentärer akademischer Vorbildung stieg Heinrich von Dechen schnell in höchste Positionen der preußischen Bergverwaltung auf. Nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst setzte er seine bahnbrechenden geologischen Forschungen fort und engagierte sich in gelehrten Gesellschaften, als Vereinsgründer, Berater und Stifter. Ernst Heinrich Carl von Dechen wurde am 25.3.1800 als zweiter Sohn des Geheimen Regierungsrats Ernst Theodor von Dechen (1768-1826) und seiner Ehefrau Elisabeth, geborene Martinet (1773-1859) in Berlin geboren. Sein Vater, Spross einer 1684 geadelten Beamtenfamilie, war dort im preußischen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten tätig.
Biographie Franz Proenen Als bedeutendster Vertreter der vierten Generation in der Leitung der 1788 gegründeten Firma “Bierbaum-Proenen” wagte Franz Proenen den Sprung vom Textilhandel zur Massenproduktion von Markenware. Unterstützt von seinem Bruder Adolf (1884-1964) nahm er 1929/1930 die Fließfertigung nach US-Vorbild auf und brachte das Familienunternehmen an die Spitze der Kölner Bekleidungswerke (1937: circa 1.500 Mitarbeiter).
Biographie Alexander Koenig Der wirtschaftliche Erfolg des Vaters ermöglichte Alexander Koenig, frei von jeglicher Erwerbsarbeit ein Leben als Forschungsreisender und Privatgelehrter zu führen. Das von ihm gegründete und bis zu seinem Tod geleitete Zoologische Forschungsinstitut und Museum in Bonn mit seinen bekannten Schausammlungen ist als Ort, an dem 1948 der Parlamentarische Rat zusammentrat, untrennbar verbunden mit der Gründungsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Biographie Johannes Klais Während einer Epoche reger kirchlicher Bautätigkeit gründete Johannes Klais 1882 in Bonn die Orgelbaufirma und führte sie schnell vom Handwerksbetrieb zu einer der bedeutendsten katholischen Orgelmanufakturen des Rheinlands. Das heute von der vierten Generation geleitete Unternehmen wird zu den “hidden champions” mittelständischer deutscher Weltmarktführer gezählt.
Biographie Rudolf Hammerschmidt Aus bürgerlichen Verhältnissen stammend erarbeitete sich Rudolf Hammerschmidt sein großes Vermögen in der expandierenden russischen Baumwollindustrie. Das von ihm 1899 in Bonn erworbene Anwesen, als „Villa Hammerschmidt" ab 1950 Dienstsitz des deutschen Bundespräsidenten, war vor dem Ersten Weltkrieg ein Zentrum des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Universitätsstadt. Rudolf Hammerschmidt wurde am 19.7.1853 als drittes von fünf Kindern von Bernhard Hammerschmidt (1821-1906) und Luise Eichelberg (geboren 1821-Todesdatum unbekannt) in Dortmund geboren. Die Tätigkeit in der Textilbranche lag in der Familie: Der Großvater besaß eine Papiermühle und Beteiligungen an Webereien, der Vater eröffnete nach einer Zeit als Lehrer und Organist einen Leinenhandel in Bielefeld.
Biographie Friedrich Soennecken Der Bilderbuch-Aufstieg des Friedrich Soennecken vom mittellosen Lehrling zum Pionier der deutschen Schreibwarenindustrie fällt in die Periode des Deutschen Kaiserreichs. Zeittypisch sind das Verantwortungsbewusstsein des Fabrikherrn für Belegschaft und Region und die unbedingte Identifikation mit Monarchie und starkem Staat. Um so bitterer fiel 1918 die Enttäuschung über Niederlage und Revolution aus.
Thema Die Steingutfabrik Franz Anton Mehlem in Bonn 1838-1931 Südlich des Hafengebietes ist das Bonner Rheinufer heute an beiden Stromseiten frei von industrieller Nutzung. Dies ist, verfolgt man den Flusslauf zwischen Düsseldorf und Koblenz, durchaus nicht selbstverständlich und trägt viel zur Attraktivität der Bundesstadt bei. Letzte Schritte waren Stilllegung und Abriss der Oberkasseler Zementfabrik (1988) sowie die gelungene Umgestaltung der ehemaligen Verladeanlagen im “Bonner Bogen”. Während hier zumindest einige denkmalgeschützte Gebäudeteile in die neue Bürobebauung integriert wurden, erinnert nichts mehr daran, dass fast 100 Jahre lang auf der linken Rheinseite an der Stelle des späteren Postministeriums ein ähnlich bedeutendes Industrieunternehmen existiert hatte. In seiner Blütezeit war es mit circa 1.000 Beschäftigten lange Jahre der größte Produktionsbetrieb am Ort. Seine Produkte verbesserten seinerzeit den Wohnkomfort der Städter und sind heute begehrte Sammlerstücke.