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Die Trierer Bischofslisten nennen Cyrillus als 13. Bischof von Trier. Unter ihm setzte sich die Orientierung der Trierer Kirche am nordgallischen Episkopat fort.
Über den Nachfolger des Bischofs Severus ist kaum etwas bekannt. Aufgrund des Namens geht man davon aus, dass Cyrillus oder auch Quirillus aus dem Rhoneraum oder Griechenland stammte. Für Beginn und Ende seiner Amtszeit gibt es keine genaue Datierung. Feststeht, dass er Severus um 450 als Bischof im Amt nachfolgte.
Damit fielen in seine Amtszeit der Überfall der Hunnen auf Trier und dessen Zerstörung 451 sowie die vorübergehende Besetzung seiner Bistumsstadt durch die Franken in Folge der Unruhen nach dem Tod Kaiser Valentinians III. (Weströmischer Kaiser 425-455).
Cyrillus setzte die von seinem Vorgänger begonnene Orientierung zum nordgallischen Raum und dessen Episkopat weiter fort. Außerdem beginnt unter ihm der Heiligenkult von Eucharius und Valerius, der ersten Bischöfe Triers, deren Gräber er wieder herrichtete und für die er einen Altar baute. Die von ihm gestiftete Grabinschrift, die in formaler Hinsicht einer Vorlage aus Reims folgt, ist heute nur noch in Abschrift überliefert und lautet:
Quam bene concordes divina potentia iungit
(Wie glücklich verbindet zur Eintracht die göttliche Macht
Zudem baute er auf dem südlichen Friedhof eine Memorialbasilika (der Nachfolgebau ist St. Matthias), in deren Krypta er wahrscheinlich auch die aus der sogenannten „Albanagruft“ Gebeine der ersten Trierer Bischöfe, den Heiligen Eucharius und Valerius, überführte.
Nach seinem Tod wurde Cyrillus möglicherweise in der Nähe der Bischöfe Eucharius und Valerius bestattet, worauf die Grabinschrift hindeutet. Seit dem 12. Jahrhundert ist seine Verehrung als Heiliger im Trierer Raum bezeugt. Sein Fest liegt am 19. Mai.
Quellen
Gesta Treverorum, ed. Georg Waitz (MGH SS 8), Hannover 1843, S. 111-260.
Series Archiepiscoporum Treverensium, in: MGH SS 13, Hannover 1881, S. 296-301.
Literatur
Anton, Hans Hubert/Heinen, Heinz/Weber, Winfried (Hg.), Geschichte des Bistums Trier, Bd. 1: Im Umbruch der Kulturen. Spätantike und Frühmittelalter (Veröffentlichungen des Bistumsarchivs Trier 38), Trier 2003.
Anton, Hans Hubert/Haverkamp, Alfred (Hg.), 2000 Jahre Trier, Bd. 2: Trier im Mittelalter, Trier 1996.
Anton, Hans Hubert , Die Trierer Kirche und das nördliche Gallien in spätrömischer und fränkischer Zeit, in: Hartmut Atsma (Hg.), La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 à 850, colloque historique international (Beihefte der Francia. 16,2). Bd. 2, Sigmaringen 1989, S. 53–73.
Becker, Petrus, Die Benediktinerabtei St. Eucharius-St. Matthias in Trier (Germania Sacra NF 34), Berlin/New York 1996.
Boshof, Egon, Magnerich, in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 658 f.
Kraus, Franz Xaver, Magnericus, in: Allgemeine Deutsche Biographie (1884)
Pfeiffer, Friedrich, Cyrillus, Bischof von Trier, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 18, Sp. 327-332.
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Schild, Stefanie, Cyrillus, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/cyrillus-/DE-2086/lido/57c68f8c27bbd1.07235988 (abgerufen am 04.10.2024)