Cyrillus

Bischof von Trier (um 450-475)

Stefanie Schild (Bonn)

Trierer Bischofsstab (Symbobild), Stab des Bischofs Arnold II. (um 1190 - 1259), Original in der Domschatzkammer Trier. (CC BY-SA 4.0 / Altera levatur)

Die Trie­rer Bi­schofs­lis­ten nen­nen Cy­ril­lus als 13. Bi­schof von Trier. Un­ter ihm setz­te sich die Ori­en­tie­rung der Trie­rer Kir­che am nord­gal­li­schen Epis­ko­pat fort.

Über den Nach­fol­ger des Bi­schofs Se­ver­us ist kaum et­was be­kannt. Auf­grund des Na­mens geht man da­von aus, dass Cy­ril­lus oder auch Qui­ril­lus aus dem Rho­ne­raum oder Grie­chen­land stamm­te. Für Be­ginn und En­de sei­ner Amts­zeit gibt es kei­ne ge­naue Da­tie­rung. Fest­steht, dass er Se­ver­us um 450 als Bi­schof im Amt nach­folg­te. 

Da­mit fie­len in sei­ne Amts­zeit der Über­fall der Hun­nen auf Trier und des­sen Zer­stö­rung 451 so­wie die vor­über­ge­hen­de Be­set­zung sei­ner Bis­tums­stadt durch die Fran­ken in Fol­ge der Un­ru­hen nach dem Tod Kai­ser Va­len­ti­ni­ans III. (West­rö­mi­scher Kai­ser 425-455). 

Cy­ril­lus setz­te die von sei­nem Vor­gän­ger be­gon­ne­ne Ori­en­tie­rung zum nord­gal­li­schen Raum und des­sen Epis­ko­pat wei­ter fort. Au­ßer­dem be­ginnt un­ter ihm der Hei­li­gen­kult von Eu­cha­ri­us und Va­le­ri­us, der ers­ten Bi­schö­fe Triers, de­ren Grä­ber er wie­der her­rich­te­te und für die er ei­nen Al­tar bau­te. Die von ihm ge­stif­te­te Grab­in­schrift, die in for­ma­ler Hin­sicht ei­ner Vor­la­ge aus Reims folgt, ist heu­te nur noch in Ab­schrift über­lie­fert und lau­tet:

Quam be­ne con­cor­des di­vina po­ten­tia iun­git

(Wie glück­lich ver­bin­det zur Ein­tracht die gött­li­che Macht

Zu­dem bau­te er auf dem süd­li­chen Fried­hof ei­ne Me­mo­ri­al­ba­si­li­ka (der Nach­fol­ge­bau ist St. Mat­thi­as), in de­ren Kryp­ta er wahr­schein­lich auch die aus der so­ge­nann­ten „Al­ba­na­gruf­t“ Ge­bei­ne der ers­ten Trie­rer Bi­schö­fe, den Hei­li­gen Eu­cha­ri­us und Va­le­ri­us, über­führ­te.

Nach sei­nem Tod wur­de Cy­ril­lus mög­li­cher­wei­se in der Nä­he der Bi­schö­fe Eu­cha­ri­us und Va­le­ri­us be­stat­tet, wor­auf die Grab­in­schrift hin­deu­tet. Seit dem 12. Jahr­hun­dert ist sei­ne Ver­eh­rung als Hei­li­ger im Trie­rer Raum be­zeugt. Sein Fest liegt am 19. Mai.

Quellen

Ges­ta Tre­ver­o­rum, ed. Ge­org Waitz (MGH SS 8), Han­no­ver 1843, S. 111-260.
Se­ries Ar­chie­pi­sco­po­rum Tre­ver­en­si­um, in: MGH SS 13, Han­no­ver 1881, S. 296-301. 

Literatur

An­ton, Hans Hu­bert/Hei­nen, Heinz/We­ber, Win­fried (Hg.), Ge­schich­te des Bis­tums Trier, Bd. 1: Im Um­bruch der Kul­tu­ren. Spät­an­ti­ke und Früh­mit­tel­al­ter (Ver­öf­fent­li­chun­gen des Bis­tums­ar­chivs Trier 38), Trier 2003.
An­ton, Hans Hu­bert/Ha­ver­kamp, Al­fred (Hg.), 2000 Jah­re Trier, Bd. 2: Trier im Mit­tel­al­ter, Trier 1996.
An­ton, Hans Hu­bert , Die Trie­rer Kir­che und das nörd­li­che Gal­li­en in spät­rö­mi­scher und frän­ki­scher Zeit, in: Hart­mut Ats­ma (Hg.), La Neu­s­trie. Les pays au nord de la Loire de 650 à 850, col­lo­que his­to­ri­que in­ter­na­tio­nal (Bei­hef­te der Fran­cia. 16,2). Bd. 2, Sig­ma­rin­gen 1989, S. 53–73.
Be­cker, Pe­trus, Die Be­ne­dik­ti­ner­ab­tei St. Eu­cha­ri­us-St. Mat­thi­as in Trier (Ger­ma­nia Sa­cra NF 34), Ber­lin/New York 1996.
Bos­hof, Egon, Ma­gne­rich, in: Neue Deut­sche Bio­gra­phie 15 (1987), S. 658 f.
Kraus, Franz Xa­ver, Ma­gne­ri­cus, in: All­ge­mei­ne Deut­sche Bio­gra­phie (1884)
Pfeif­fer, Fried­rich, Cy­ril­lus, Bi­schof von Trier, in: Bio­gra­phisch-Bi­blio­gra­phi­sches Kir­chen­le­xi­kon, Bd. 18, Sp. 327-332. 

 
Zitationshinweis

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Schild, Stefanie, Cyrillus, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/cyrillus-/DE-2086/lido/57c68f8c27bbd1.07235988 (abgerufen am 04.10.2024)