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Der Trierer Bischof Maximinus spielte an der Seite der Bischöfe Iulius von Rom (gestorben 352) und Hosius von Cordoba (257-357/358) eine wichtige Rolle bei der Verteidigung des nizänischen Glaubensbekenntnisses gegen den so genannten Arianismus.
Maximinus war Bischof von Trier zur Zeit der Regierung der Söhne Konstantins des Großen. Wann Maximinus die Nachfolge des Agricius auf dem Trierer Bischofsstuhl antrat, ist nicht überliefert. Erstmals erwähnt wird Maximinus im Zusammenhang mit den Ereignissen um den Alexandriner Bischof Athanasius (Episkopat 328-373). Mit dem Namen Athanasius ist ein Konflikt verbunden, der die christliche Kirche durch das 4. Jahrhundert hindurch begleitete. Auslöser war ein Streit zwischen dem alexandrinischen Presbyter Arius und Bischof Athanasius um die Natur Christi.
Arius vertrat die Auffassung, dass Christus lediglich gottähnlich, Athanasius dagegen, dass Christus gottgleich sei, eines Wesens mit dem Vater, Gott und Mensch, wie dies auf dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 festgelegt wurde. Trotz des Konzils war die Streitfrage noch lange nicht beigelegt. Dies hatte zur Folge, dass Konstantin, um den Konflikt zu entschärfen, Athanasius im Jahr 335 nach Trier verbannte. Dort war er unter der Aufsicht des Konstantinssohnes Constantinus II. Athanasius blieb bis zum Jahr 337 in Trier. Im Jahr 343 hielt er sich wieder im Westen auf und besuchte Trier, wo er von Maximinus ehrenvoll empfangen wurde.
Diese Nachricht aus der Chronik des Hieronymus (347-419) ist die erste Erwähnung des Trierer Bischofs. Das Eintreten des Maximinus für Athanasius hatte besonderes Gewicht, da jener auf den Kaiser vor Ort Einfluss nehmen konnte. So engagierte er sich an der Seite der Bischöfe Iulius von Rom, und Hosius von Cordoba für die Sache des Bischofs von Alexandria. Eine Synode in Serdica (heute Sofia) im Jahr 343, die eine Lösung des Streits herbeiführen sollte, kam nicht zustande, da die orientalischen Bischöfe Serdica unter Protest verließen und eine Reihe von führenden Bischöfen, darunter Iulius von Rom, Hosius von Cordoba, Protogenes von Serdica, Gaudentius von Naissus und Maximinus von Trier, exkommunizierten. Maximinus hatte nicht selbst am Konzil von Serdica teilgenommen. Sehr umstritten ist, ob der Trierer Bischof auf einem Konzil in Köln den Beschlüssen von Serdica zustimmte. Dieses Konzil soll unter dem Vorsitz des Maximinus die Absetzung des Kölner Bischofs Euphrates (circa 343-346) beschlossen haben, da dieser die Gottheit Christi verleugnet habe. Das Konzil von Köln ist jedoch erst in der mittelalterlichen Vita des Maximinus erwähnt (8. Jahrhundert).
Die Vita des Maximinus überliefert weitere Informationen zur Person des Bischofs. Demnach soll er in Aquitanien geboren und im Jahr 329/330 zum Bischof von Trier gewählt worden sein; nach 17 Jahren starb er in seiner Heimat und soll in einem Kloster in der Gegend von Poitiers begraben worden sein. Eine Trierer Delegation habe den Leichnam dann nach Trier überführt; dort sei er in der Kirche des Heiligen Johannes, im Norden vor den Toren der Stadt, bestattet worden. Die Zuverlässigkeit der Vita wird in der Forschung kontrovers beurteilt. Während seine Herkunft aus Aquitanien und seine Bestattung bei Poitiers in Frage gestellt werden, könnte die Angabe seiner Amtszeit korrekt sein. Auch seine Bestattung in Trier auf dem nördlichen Gräberfeld vor der Stadt wird von anderen Quellen bestätigt. In der Vita des Trierer Bischofs Nicetius nimmt Gregor von Tours (um 540-594) auf die Grablegen der Trierer Bischöfe Bezug: Ad unam enim portam Eucharius sacerdos observat, ad aliam Maximinus excubat, in medio versatur Nicetius (An dem einen Tor hat Bischof Eucharius die Aufsicht, an dem anderen wacht Maximinus, in der Mitte weilt Nicetius). Da sich das Grab des Eucharius zur Zeit Gregors mit Sicherheit im Süden der Stadt befunden hat, ist die Grablege des Bischofs Maximinus im Bereich des nördlichen Friedhofs zu lokalisieren. Gregor von Tours berichtet auch von der Beliebtheit des Bischofs und der Verehrung, die er nach seinem Tod erfahren hat, sowie von den Wundern, die sich an seinem Grab ereigneten.
Durch die von 1978 bis 1995 im Bereich des ehemaligen Reichsklosters St. Maximin durchgeführten Grabungen wurde ein großer Bestattungsbau des 4. Jahrhunderts nachgewiesen, in dem wohl auch die Trierer Bischöfe Agricius und Maximinus beigesetzt waren und verehrt wurden. Das Grab des Maximinus konnte nie wirklich lokalisiert werden, aber wahrscheinlich ist es in einem hervorgehobenen Grabbau östlich des spätantiken Bestattungsbaus zu lokalisieren, der später in den Großbau integriert wurde. Von Interesse ist in diesem Zusammenhang ein Reliefsarkophag, der aus der Innenkrypta der Abteikirche von St. Maximin stammt. Es ist zwar nur der untere Teil des Sarkophags erhalten, die Darstellung konnte jedoch ohne Schwierigkeiten ergänzt werden. Bei der zentralen Figur handelt es sich um das Motiv des guten Hirten, der flankiert wird von einer Darstellung der Jünglinge im Feuerofen und der Szene des Sündenfalls. In der Forschung wird - letztlich ohne Ergebnis - diskutiert, ob es sich bei diesem Sarkophag um denjenigen des Agricius oder des Maximinus gehandelt haben könnte.
Literatur
Heinen, Heinz, Frühchristliches Trier. Von den Anfängen bis zur Völkerwanderung, Trier 1996.
Heinen , Heinz/ Anton, Hans Hubert / Weber, Winfried (Hg.), Im Umbruch der Kulturen – Spätantike und Frühmittelalter. (Geschichte des Bistums Trier, Band 1), Trier 2003.
Neyses, Adolf, Die Baugeschichte der ehemaligen Reichsabtei St. Maximin bei Trier, 2 Bände, Trier 2001.
Pohlsander, Hans A., Maximinus und Paulinus. Zwei Bischöfe im vierten Jahrhundert, in: Trierer Zeitschrift 59 (1996), S. 157-160.
Sauser, Ekkart, Artikel "Maximinus", in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 15 (1999), Sp. 990-991.
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Binsfeld, Andrea, Maximinus, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/maximinus/DE-2086/lido/57c94a3cec6822.45823595 (abgerufen am 10.10.2024)