Beschreibung

Der Eisenbahnhilfsarbeiter Erich Haus (geboren am 28.10.1898 in Hangard) betrat am 28.3.1936 ein Friseurgeschäft in St. Wendel. Beim Eintreten grüßte er mit "Guten Tag", was der Friseur mit "Heil Hitler" beantwortete. Darauf erklärte Haus zu dem Gehilfen des Friseurs gewandt: "Wenn ich herein komme und sage "Guten Tag", dann möchte ich auch haben, dass man mir genauso antwortet." Anschließend sprach Haus über die am folgenden Tag stattfindende Wahl und erklärte: "Wenn ich wählen gehe, schreibe ich ein "Nein" unter den Kreis". Auf den Einwand des Friseurs, dass Haus, wenn er das tue, ein Vaterlandsverräter sei, äußerte dieser, dass der Franzose ihm so lieb sei, wie der Deutsche, er glaube Hitler nichts, aus den Reden Hitlers könne er nichts entnehmen. Das Sondergericht Saarbrücken verurteilte ihn dafür am 20.8.1936 zu einer Gefängnisstrafe von sechs Wochen. Die Strafe wurde ihm aber unter der Bedingung erlassen, dass Haus nicht binnen eines Zeitraumes von drei Jahren ein Verbrechen oder vorsätzliches Vergehen verüben würde.

Quellen

LA Saar StAnw 204

Sicherheit: belegt