Beschreibung
Irma Heissig aus Trier soll sich im April 1941 gegenüber zweier Nachbarinnen kritisch und beleidigend über Hitler geäußert haben. So habe sie erklärt: "Ich gehe ins Kino, um die Wochenschau zu betrachten, vielleicht sehe ich dort meinen Sohn. Der Hitler der Hurenkerl ist an allem Schuld, das mein Kind verschleppt wird und in der Welt herumfliegt." Desweiteren soll sie gesagt haben: "Wenn ich den Hurenkerl hätte, würde ich ihn an die Wand stellen." In einer anderen Situation soll sie den Arm erhoben, die Faust geballt und "Heil Moskau" gerufen haben. Wörtlich: "Hier Heil Moskau, das ist und bleibt, Hitler ist alles Schwindel." Als sie auf das mögliche Vergehen aufmerksam gemacht wurde, soll sie zu den beiden Zeugen gesagt haben: "Ich war schon einmal vorgeladen wegen Heil Moskau, mir passiert nichts." Frau Heissig stritt die Vorwürfe ab und bezichtigte die beiden Nachbarinnen der Denunziation und der Gehässigkeit, weil sie selbst eine der beiden vor dem Jugendamt wegen mangelnder Sorge um den Sohn angezeigt habe. Aufgrund der Nachforschungen der Polizei glaubte man ihr nicht und sie kam in Untersuchungshaft, eine Voruntersuchung wurde eingeleitet, die Glaubwürdigkeit von Frau Heissig wurde aufgrund bereits durch Amnestie und Einstellungen am Kölner Sondergericht angestrengter Verfahren über kommunistische Ausfälle in Frage gestellt.
Quellen/Literatur
LHAK 584,1 Nr. 128