Beschreibung

Nikolaus Heidecker (geboren am 4.5.1903 in Oberdollendorf) war von Beruf Vorarbeiter und Bademeister. Er wurde im Juni 1941 in die Wehrmacht einberufen. Dort übte er schwere Kritik an Partei und Krieg, was ihm eine Anklage wegen Wehrkraftzersetzung und Heimtücke einbrachte. Unter anderen sprach er von der Zwecklosigkeit des Krieges und sagte, dass es niemals zu einem Kriege hätte kommen dürfen. Heidecker wurde 1943 zu 21 Tagen strengstem Arrest in der Militärkaserne Trier-Süd verurteilt. Wegen seiner abfälligen Äußerungen über den Krieg kam er am 1.11.1944 für acht Monate in das Konzentrationslager Festung Torgau. Von dort wurde er in ein so genanntes Bewährungsbattaillon einberufen. Da er als politischer Häftling galt, erhielt seine Frau keinerlei Unterstützung durch den NS-Staat. Die Landesentschädigungsbehörde lehnte Heideckers Antrag auf Anerkennung als NS-Opfer ab, weil er Mitglied der NSDAP gewesen war und sich vor 1935 nicht am Kampf gegen den Anschluss des Saarlands an das Deutsche Reich beteiligt hatte.

Quellen

LA Saar LEA 3402

Sicherheit: belegt