Beschreibung

Die Hilfsarbeiterin Ruth Börnke, geb. am 30. April 1921 in Gelsenkirchen, wohnhaft in Solingen, Mangenbergerstr. 129, hat ein Liebesverhältnis mit einem französichen Kriegsgefangenen (Name unbekannt). Die Einlegerin Therese Bergenthal, genannt Stommel, und der Kraftfahrer Kurt Kaiser, bezichtigten sie, sich beim gemeinsamen Weg der drei zur Arbeit kurz abzuspalten und sich hinter dem Gebäude der städtischen Müllabfuhr mit einem anderen französischem Kriegsgefangenen namens Guy Edouyer, wohnhaft in Solingen, Mangenbergerstr. 198 zu treffen und diesem Brotmarken auszuhändigen. Über Diesen wollte sie Kontakt zu ihrem Geliebten herstellen, den sie länger nicht mehr gesehen hatte. Ebenfalls wollte sie durch anderweitige Kontakte zu diesem Mann, seit April 1941, ihre französischen Sprachkentnisse verbessern und gab ihm unter anderem ihre Französischarbeiten zur Korrektur. Von ihm erhielt sie französische Schokolade. Nach den Zeugenaussagen von Kaiser und Bergenthal und nach einem Verhör wurde Börnke am 09. März 1942 um 18:00 Uhr von der Stapo Wuppertal festgenommen und in das Polizeigefängnis in Solingen eingeliefert. Sie war bereits am 31. Dezember 1940 und am 17. Januar 1941 wegen verbotenem Umgang mit Kriegsgefangenen vom Schöffengericht Solingen zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Damals wurde sie vom Gericht verurteilt, weil sie Zigarettenpackungen an ihren Geliebten gab. Das Solinger Schöffengericht verurteilte sie am 04. April 1942 erneut, dieses Mal zu einem Jahr Gefängnis.

Quellen

LAV NRW Abtl. Rheinland, RW 58, NR. 3361

Sicherheit: belegt