Biographie Otto Bleibtreu Der Jurist Bleibtreu wurde 1933 nach Hitlers Machtübernahme als Richter entlassen. Als Rechtsanwalt verteidigte der engagierte Protestant den Theologieprofessor Karl Barth (1886-1968) , dem die Vertreibung von seinem Bonner Lehrstuhl drohte. Nach Kriegsende war Bleibtreu als Richter in Bonn und danach in der Justizverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen tätig. 1948 wurde er Ministerialdirektor, danach Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Justizministerium. 1956-1958 war er Chef der Staatskanzlei in Düsseldorf, zugleich Mitglied der rheinischen Landessynode und stellvertretendes Mitglied der Kirchenleitung. Danach holte der Regierende Bürgermeister Willy Brandt (1913-1992) den unbestechlichen Juristen als Chef der Senatskanzlei nach Berlin.
Thema Nachkriegsprozesse gegen Gestapo-Beamte vor dem Gerichtshof für Kriegsverbrechen in Luxemburg (1949-1951) Prozesse gegen deutsche Kriegsverbrecher waren ein transnationales Phänomen, denn in nahezu allen im Zweiten Weltkrieg beteiligten Ländern wurden solche Prozesse geführt, so auch im Großherzogtum Luxemburg. Insgesamt ermittelte die luxemburgische Staatsanwaltschaft gegen 181 Reichsdeutsche wegen Kriegsverbrechen, gegen 162 wurde in Luxemburg ein Gerichtsverfahren eröffnet. Im Laufe der Jahre wurden 44 Deutsche verurteilt, davon fünf zum Tode (drei in Abwesenheit), 15 wurden freigesprochen, und in 103 Fällen wurde das Verfahren eingestellt.
Thema Die Geheime Staatspolizei Köln Die Geheime Staatspolizei in Köln gehörte zu den wichtigsten Akteuren des NS-Terrors im Rheinland. Sie war nicht nur für die Zerschlagung des Widerstandes und die Umsetzung der Rassenpolitik verantwortlich, sondern trug durch die Überwachung der Bevölkerung, die Unterdrückung von Systemkritik und die Verfolgung unangepassten Verhaltens zur Formierung der nationalsozialistischen "Volksgemeinschaft" bei.
Thema Die NSDAP in der Rheinprovinz nach 1933 Als die amerikanischen Truppen Anfang September 1944 südlich von Aachen die deutsche Reichsgrenze überschritten, befand sich in ihren rückwärtigen Stäben auch ein Offizier, der fließendes Deutsch sprach. Es handelte sich um Saul K. Padover (1905-1982), einen in Wien geborenen Juden. Padovers Vater besaß die amerikanische Staatsbürgerschaft und war bereits 1920 mit seiner Familie in die USA ausgewandert. Padover, ein promovierter Historiker und profunder Kenner des habsburgischen und des französischen Absolutismus, agierte seit 1944 als Vernehmungsoffizier der Psychological Warfare Division in der U.S. Army.