Biographie Clara Schumann Clara Schumanns facettenreiche Persönlichkeit und ihr ereignisreiches, wechselvolles Leben dürften zu der heutigen, oft widersprüchlichen Darstellung der Künstlerin in der Literatur beigetragen haben. Für eine Frau des 19. Jahrhunderts machte sie in außergewöhnlicher Weise Karriere, wurde eine gefeierte Pianistin, außerdem Komponistin, Pädagogin, Konzertunternehmerin und Herausgeberin musikalischer Werke. Mit anderen Berühmtheiten ihrer Zeit verbanden sie Freundschaften. Und gleichzeitig war sie auch die Ehefrau des Komponisten Robert Schumann, eine Hausfrau und achtfache Mutter. Je nachdem, welcher Teil dieser Biographie in den Vordergrund gerückt wird, entstehen unterschiedliche, bisweilen scheinbar unvereinbare Bilder von Clara Schumann: Auf der einen Seite wird sie als starke und liebevolle Frau an der Seite ihres berühmten, aber labilen Ehemannes gesehen, die ihn stützte, die Haushaltskasse durch unermüdliches Konzertieren aufbesserte und nach seinem tragischen Tod sein Andenken hochhielt und die gemeinsamen Kinder versorgte. Auf der anderen Seite gibt es das Bild der emanzipierten und berechnenden Karrierefrau, die für ihren Ruhm ihre Aufgaben als Mutter vernachlässigte, andere Menschen um sich herum instrumentalisierte und damit gegen die gesellschaftlichen Konventionen der Zeit verstieß.
Biographie Max Bruch Der Komponist und Dirigent Max Bruch gab dem Erbe des romantischen Klassizismus seine letzte gültige Prägung. Musikalisch frühbegabt hatte Bruch sein musiktheoretisches Rüstzeug in Bonn und Köln erlernt, ehe er wechselnde Lehrpositionen und Kapellmeisterstellen im In- und Ausland einnahm. Sein Schaffen zeichnete sich durch den lyrischen Zauber oratorischer Gesänge und zahlreiche instrumentale Solopartien aus. Von der Musikwelt mit hohen Auszeichnungen und Ämtern geehrt, verlieh Bruch der Tradition Mendelssohns neue und zum Teil bis in die Gegenwart fortwirkende Impulse.
Biographie Engelbert Humperdinck Mit der Märchenoper „Hänsel und Gretel“ schuf Engelbert Humperdinck eine der populärsten und bis heute meistaufgeführten Opern. Es gelang ihm, nicht nur in diesem Werk eingängige Melodien mit einem kontrapunktisch dichten Satz und spätromantischer Orchestrierungskunst und Harmonik zu verknüpfen. Humperdincks „Erfolgsgeheimnis“ war es, in seiner melodischen Erfindung an die Natürlichkeit und Volkstümlichkeit, wie sie aus Wolfgang Amadeus Mozarts (1756–1971) „Zauberflöte“, Carl Maria von Webers (1786–1826) „Freischütz“ oder den Spielopern Albert Lortzings (1801–1851) bekannt sind, anzuknüpfen. In Kombination mit den anderen genannten Stilmerkmalen konnte er so eine eigenständige Opernkonzeption nach Richard Wagner (1813–1883) entwickeln, an die schließlich Richard Strauss (1864–1949) anknüpfen konnte.