Biographie Erwin Albrecht Erwin Albrecht war 1941–1945 als Richter beim Oberlandesgericht Prag an Unrechtsurteilen beteiligt. Nach 1945 war er Mitte bis Ende der 1950er Jahre ein politisches Schwergewicht im Saarland, bis ihn 1960 die Vergangenheit einholte, seine Immunität aufgehoben und ein Verfahren gegen ihn eingeleitet wurde, das jedoch ohne Ergebnisse eingestellt wurde.
Biographie Otto Bräutigam Der Jurist und Diplomat Otto Bräutigam war während der Weimarer Republik und des „Dritten Reiches“ leitender Ministerialbeamter im Auswärtigen Amt (AA) wie im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete (RmfdbO) unter Alfred Rosenberg (1893-1946). Als ausgewiesener Sowjetunionexperte war er in den Völkermord an den europäischen Juden und die deutsche Besatzungspolitik Osteuropas involviert. In der jungen Bundesrepublik gelang Bräutigam eine zweite Karriere im Auswärtigen Dienst, in dem er rasch bis zum Ministerialdirigenten und Leiter der Ostabteilung des neuen AA aufstieg. Er gilt wegen seiner Verstrickung in nationalsozialistische Verbrechen als eine der umstrittensten Gestalten des alten und neuen Auswärtigen Amtes.
Biographie Willy Birgel Der gebürtige Kölner Willy Birgel war ein populärer Theater- und Fernsehschauspieler. Seine größten Erfolge feierte er in den 1930er und 1950er Jahren. In die Kritik geriet er, weil er in NS-Propagandafilmen mitgewirkt hatte, weshalb er nach 1945 zeitweise Auftrittsverbot hatte.
Biographie Hans Barion Hans Barion war ein ebenso herausragender wie politisch, theologisch und persönlich schillernder Intellektueller, der wegen seiner Nähe zum Nationalsozialismus nach 1945 nicht mehr auf seinen Lehrstuhl für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn zurück durfte.
Biographie Udo Klausa Udo Klausas Biografie ist in mehrfacher Hinsicht bedeutsam. Erstens, weil er von 1954 bis 1975 als erster Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) amtierte, der in der Nachfolge des preußischen Provinzialverbandes 1953 gegründet worden war. Klausa prägte den Verband in seiner Aufbauphase und trug wesentlich dazu bei, dass sich der LVR zu einem zentralen Akteur des westdeutschen Sozialstaates entwickelte, der wesentliche Aufgaben für die Gesellschaft in Feldern wie der Jugendhilfe, der Psychiatrie, der Hilfe für behinderte Menschen und der Kulturpflege übernahm. Zweitens ist Klausa auch eine wichtige Figur zum Verständnis der NS-Zeit sowie der Veränderungen und Kontinuitäten im Übergang zwischen NS-Regime und Nachkriegsdeutschland.
Biographie Elly Ney Elly Ney war eine bedeutende Pianistin, die seit den 1920er Jahren und auch noch in hohem Alter bis zu ihrem Tode 1968 vor allem als Beethoven-Interpretin hervortrat. Als begeisterte Nationalsozialistin hatte sie nach 1945 vorübergehend Auftrittsverbot und steht mit ihrer Karriere zugleich für die Verstrickung von Kunst und Zeitgeschichte.
Thema Der Neubeginn der Universität Bonn nach 1945 Am 17.11.1945, nur ein Jahr nach ihrer Zerstörung und nur sechs Monate nach Kriegsende, wurde die Bonner Universität feierlich wiedereröffnet. Damit war die erste Etappe des universitären Neubeginns vollendet. Doch bis dahin war es ein langer Weg mit vielen Hindernissen.
Thema Die Entnazifizierung des Heinrich Martin Rütten Zu den heute vielleicht gar nicht mehr so präsenten Folgen des Zweiten Weltkrieges zählte ein Aspekt, der für alle Beteiligten einen immensen verwaltungstechnischen Kraftakt bedeutete: Die so genannte „Entnazisierung“ oder – sehr schnell der gebräuchlichere Begriff, der sich dann im Sprachgebrauch durchsetzte – „Entnazifizierung“. Hierunter war die Überprüfung und Beurteilung der Funktion, der Position, des Verhaltens der zu Entnazifizierenden in der NS-Zeit zu verstehen, mit anderen Worten also die Beantwortung der Frage: Welche Rolle spielte die betreffende Person in der Zeit von 1933 bis 1945?
Thema Die Entnazifizierung im nördlichen Rheinland Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges hatten sich die Alliierten darauf verständigt, Deutschland nicht nur militärisch zu entmachten und die NSDAP und ihre Gliederungen aufzulösen; darüber hinaus sollte jeglicher nationalsozialistische Einfluss aus dem politischen, kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben ausgeschaltet werden.
Biographie Gerhard Kallen Als Kölner Lehrstuhlinhaber und Vorsitzender der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde hat Gerhard Kallen die rheinische Landes- und Heimatgeschichtsforschung zwischen 1927 und 1957 wesentlich mit bestimmt. Sein Verhältnis zum Nationalsozialismus ist bis heute umstritten.