Biographie Wilhelm Georg Nikolaus von Haw Wilhelm von Haw war der erste bedeutende Oberbürgermeister Triers in preußischer Zeit. Seine Amtszeit war geprägt von Konflikten mit der preußischen Regierung. Er vertrat die Interessen seiner Stadt wie der umliegenden Eifel- und Mosellandschaft sowohl im Rheinischen Provinziallandtag als auch im Preußischen Abgeordnetenhaus. Dort war er einer der Mitbegründer der katholischen Fraktion, aus der später die Zentrumspartei hervorging.
Thema Der Kölner Arbeiterverein (1848/1849) 1848 erreichte die Selbstorganisation der bürgerlichen Demokraten einen ersten Höhepunkt in Deutschland. In Köln versammelten sich am 3. März, angeführt von dem Armenarzt Dr. Andreas Gottschalk, ungefähr 5.000 Menschen, überwiegend Handwerksgesellen in Sonntagskleidung vor dem Rathaus, um den Gemeinderat – allerdings erfolglos - zur Annahme von sechs „Forderungen des Volkes“ zu bewegen, die als Flugblätter bereits von Hand zu Hand gingen. Sie zielten vor allem auf Gesetzgebung und Verwaltung durch das Volk, allgemeines Wahlrecht, Pressefreiheit sowie „Schutz der Arbeit und Sicherstellung der menschlichen Lebensbedürfnisse für alle“.
Biographie Erich Zweigert Erich Zweigert zählt zu den bedeutendsten Oberbürgermeistern der Stadt Essen im 19. und 20. Jahrhundert. Während seiner Amtszeit von 1886 bis 1906 wurde Essen Großstadt (1896). Außerdem legte er den Grundstock für die Entwicklung Essens von einer wenig ansehnlichen Industriestadt zum Wirtschafts- und Verwaltungsmittelpunkt des Ruhrgebiets.
Biographie Christian Peter Wilhelm Beuth Der am 28.12.1781 in Kleve geborene Sohn eines Arztes war von 1801 bis 1845 im preußischen Staatsdienst tätig, zuletzt in der Stellung eines Wirklichen Geheimen Rates als Direktor der Abteilung für Handel, Gewerbe und Bauwesen im Innenministerium. Er übte seinen Beruf mustergültig im Geiste der Stein-Hardenbergschen Reformen aus. Beuth blieb seiner Heimatstadt verbunden, auch wenn seine Wirkungsstätte hauptsächlich in der preußischen Hauptstadt lag.
Biographie Heinrich Böcking Heinrich Böcking lebte nach der Heirat mit einer Tochter aus der Unternehmerfamilie Stumm (1809) einige Jahrzehnte in Saarbrücken. Während der Befreiungskriege exponierte er sich als glühender deutscher Patriot. Im saarländischen Staatsbergbau war er für die Kassenführung zuständig. 1814 und 1832 bis 1838 war er Saarbrücker Bürgermeister. Gegen Ende seiner Dienstzeit und als Pensionär engagierte er sich auf nationaler Ebene als Interessenvertreter der aufstrebenden saarländischen Eisenindustrie.
Thema Von „unförmigen Giganten“ und „barbarischen Steinhaufen“ - Industriedörfer und die „Unfähigkeit zur Stadtentwicklung“ im Ruhrgebiet Wenn die so genannten „shrinking cities“, die prophezeiten „Schrumpfstädte“ das scheinbar bedrohliche Szenario einer schon nahen Zukunft als das Ergebnis des demografischen Wandels im 21. Jahrhundert darstellen, dann mag es schon verwundern, wenn sich Historiker heute einer Urbanisierungsvariante erinnern, die im Deutschen Kaiserreich geradezu klassisch war im Kontext von Industrialisierung, Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum: die industriellen Riesendörfer, vor allem entlang der Emscher, die die Geschichte der Stadtentwicklung im Ruhrgebiet so nachhaltig und bis heute spürbar geprägt haben.
Biographie Christian Weuste In rund 30-jähriger Amtszeit als Bürgermeister zunächst der Stadt-, dann der Landbürgermeisterei Mülheim an der Ruhr, prägte Weuste maßgeblich die Entwicklung der aufstrebenden Industriestadt, die in seiner Amtszeit zunehmend städtisches Gepräge und die Anfänge einer kommunalen Infrastruktur erhielt.
Orte und Räume Stadt Duisburg Duisburg entstand auf einem hochwasserfreien Ausläufer der Niederterrasse an der Mündung der Ruhr in den Rhein am Prallufer des Rheins und am Ausgangspunkt des Hellwegs. Im Kernbereich ist seit dem 1. Jahrhundert eine kontinuierliche, zunächst römische, ab dem 5. Jahrhundert fränkische Besiedlung feststellbar. Ausgangspunkt der Stadtwerdung war ein im 8. Jahrhundert gegründeter, im 10. Jahrhundert zur Pfalz ausgebauter fräkisch-karolingischer Königshof. Die um 1000 anzusetzende Rheinverlagerung beeinträchtigte den Fernhandel als Quelle eines beachtlichen Wohlstandes zunächst nicht.
Thema Industrialisierung und Städtebildung an der Saar Als im Saarland 1973 die kommunale Gebiets- und Verwaltungsreform durchgeführt wurde, gab es 16 Städte. Auf den ersten Blick scheint, wenn man die Namensliste durchgeht, das Stadtrecht in keinem einzigen Fall in der Hochphase der Industrialisierung verliehen worden zu sein. Die Hälfte erhielt die Verleihung erst nach dem Ersten Weltkrieg, allein sechs von ihnen nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei der anderen Hälfte ist nach den geschichtlichen Bestandteilen des Saarlandes zwischen drei bayerischen und fünf preußischen Städten zu unterscheiden, bis auf historisch begründete Ausnahmen handelte es sich beim Stande von 1914 um Kreisstädte.
Orte und Räume Stadt Leverkusen Es gibt nicht viele Städte, die ihren Namen einem Unternehmer des 19. Jahrhunderts verdanken. Ab 1860 hatte Carl Leverkus seine Ultramarinfabrik von Wermelskirchen nach Wiesdorf an den Rhein verlegt und die Fabriksiedlung am Rhein nach dem Stammsitz seiner Familie „Leverkusen" benannt. In „Leverkusen" errichteten die Elberfelder Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. ab 1891 eine der größten Chemiefabriken der Welt. 1912 verlagerten sie auch ihren Firmensitz hierher.