Thema „Vorsorgliche Umquartierung“. Die (Erweiterte) Kinderlandverschickung im Zweiten Weltkrieg Zu den Kriegsereignissen im Zweiten Weltkrieg auch im rheinisch-westfälischen Industriegebiet gehört die massenweise Evakuierung von Kindern im Rahmen der Erweiterten Kinderlandverschickung, kurz KLV genannt. Sie wurde aufgrund eines durch Rundschreiben vom 27.9.1940 verbreiteten „Führerbefehls“ Adolf Hitlers angeordnet. Diese Evakuierungsmaßnahme war seinerzeit jedoch in erster Linie aus psychologischen Gründen befohlen worden. Zu diesem Zeitpunkt ahnte nämlich noch niemand und konnte auch noch niemand ahnen, was für verheerende Ausmaße der am 15.5.1940 begonnene strategische Luftkrieg der Alliierten gegen das Deutsche Reich im Verlauf des Kriegs annehmen würde.
Thema Widerstand gegen das NS-Regime? Katholische Kirche und Katholiken im Rheinland 1933−1945 Die Geschichte der katholischen Kirche und der Katholiken im „Dritten Reich“ gehört bis heute zu den am meisten umstrittenen Fragen der NS-Geschichte. Obwohl Historiker, aber auch Schriftsteller und Journalisten nunmehr seit Jahrzehnten darüber streiten, ist eine Annäherung der Positionen nicht in Sicht. Im Gegenteil: In kaum einer Frage klaffen die Meinungen noch immer so weit auseinander wie in dieser.
Biographie Käthe Overath Käthe Overath, geborene Meier, rettete während des Zweiten Weltkrieges eine jüdisch-katholische Familie vor der Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime und wurde für ihre mutige Tat 1978 mit dem Bundesverdienstkreuz sowie 1990 mit dem Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet.
Biographie Franz Pfeffer von Salomon Franz Pfeffer von Salomon - genannt Franz von Pfeffer - war zwischen 1925 und 1930 einer der führenden Nationalsozialisten und trug maßgeblich am Aufbau der Nationalsozialistischen Bewegung in der sogenannten „Kampfzeit“ bei. In dieser Zeit kann er nach Adolf Hitler (1889-1945) und Gregor Strasser (1892-1934) als der dritte Mann der Partei angesehen werden.
Thema Bonn im Bombenkrieg 1939-1945 Das heutige Stadtgebiet von Bonn ist alliierten Bombardierungen in sehr unterschiedlicher Intensität ausgesetzt gewesen: Glimpflich davon kamen Bad Godesberg, Hardtberg und Oberkassel. Im Industrieort Beuel waren besonders das brückennahe Zentrum und die Rheinfront betroffen, des Weiteren indirekt (durch Explosion eines abgestellten Munitionszuges) das Gebiet um den Bahnhof. Auch in Bonn litten die flussnahen Gebiete am meisten, wurde somit vor allem die Altstadt stark zerstört. Wer 1949 aus der Bizonenhauptstadt Frankfurt kommend mit der Fähre ins Linksrheinische übersetzte, sah vor sich eine Ruinenlandschaft, über die sich einsam die Türme des Münsters erhoben. Der in Trümmern liegende Stadtkern, „das Herz der im Zeitenlauf groß gewordenen Mittelstadt“ (Fehre), wurde noch lange als offene Wunde empfunden, besonders im Kontrast zum großbürgerlichen Villenstreifen rheinaufwärts, welcher jetzt die Staatsorgane der frühen Bundesrepublik beherbergte, oder zu den weitgehend intakten Gründerzeitvierteln in Bad Godesberg und der Bonner Südstadt.
Biographie Friedrich Tillmann Friedrich Tillmann war ein frommer Idealist - und gleichzeitig NS- Schreibtischtäter. In der NS-Zeit war er Direktor der Wohlfahrtswaisenpflege der Stadt Köln und leitete daneben ab Ende 1939-1942 die Büroabteilung der mit der Durchführung der „Euthanasie-Aktion T4“ beauftragten Zentraldienststelle. Nach 1950 führte er ein unauffälliges Leben als Heimleiter von Einrichtungen der Jugendfürsorge und engagierte sich in der katholischen Pfarrgemeindearbeit, bis er 1960 verhaftet und ihm der Prozess gemacht wurde.
Thema Nachkriegsprozesse gegen Gestapo-Beamte vor dem Gerichtshof für Kriegsverbrechen in Luxemburg (1949-1951) Prozesse gegen deutsche Kriegsverbrecher waren ein transnationales Phänomen, denn in nahezu allen im Zweiten Weltkrieg beteiligten Ländern wurden solche Prozesse geführt, so auch im Großherzogtum Luxemburg. Insgesamt ermittelte die luxemburgische Staatsanwaltschaft gegen 181 Reichsdeutsche wegen Kriegsverbrechen, gegen 162 wurde in Luxemburg ein Gerichtsverfahren eröffnet. Im Laufe der Jahre wurden 44 Deutsche verurteilt, davon fünf zum Tode (drei in Abwesenheit), 15 wurden freigesprochen, und in 103 Fällen wurde das Verfahren eingestellt.
Thema Das Siebengebirge in der NS-Zeit Die nationalsozialistische Propaganda hat den 30.1.1933, der Tag an dem der Führer der NSDAP, Adolf Hitler (1889-1945), zum Kanzler des Deutschen Reiches ernannt wurde, als den „Tag der Machtergreifung“ verklärt. Damit sollte die Initiative und Dynamik des Vorgangs, die der Partei und vor allem die ihres Führers herausgestellt werden. Bis heute wird diesem Tag – wohlgemerkt zu Recht – eine besondere Rolle zugemessen, schließlich leitete der an ihm erfolgte letzte Regierungswechsel der von Wirtschafts- und Verfassungskrise bedrohten Weimarer Republik eine von einem großen Teil der Akteure nicht oder vielmehr nicht so gewollten Diktatur ein. Wenn auch die Forschung mittlerweile die „Machtergreifung“ als einen stetigen Prozess der Machteroberung und -sicherung betrachtet, so markiert der 30.1.1933 im öffentlichen Bewusstsein doch den Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland.
Thema Die Geheime Staatspolizei Köln Die Geheime Staatspolizei in Köln gehörte zu den wichtigsten Akteuren des NS-Terrors im Rheinland. Sie war nicht nur für die Zerschlagung des Widerstandes und die Umsetzung der Rassenpolitik verantwortlich, sondern trug durch die Überwachung der Bevölkerung, die Unterdrückung von Systemkritik und die Verfolgung unangepassten Verhaltens zur Formierung der nationalsozialistischen "Volksgemeinschaft" bei.
Thema Die Hitlerjugend in Köln Der größte Teil der deutschen Jungen und Mädchen gehörte während der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945, freiwillig oder durch Zwang, der Hitlerjugend (HJ) an. Schon früh hatte die nationalsozialistische Führung erkannt, dass ihre Zukunft in der Jugend lag. Diese sollte im Geist der neuen Zeit weltanschaulich erzogen und körperlich wehrhaft gemacht werden. Vielfältige Angebote, wie Heimabende, Fahrten und Lager, schufen - zunächst - ein Klima von Gemeinschaft, Kameradschaft und Geborgenheit. Propaganda in Presse, Rundfunk und Film taten ein Übriges. Der Grundsatz Jugend muss von Jugend geführt werden, gab angepassten Jugendlichen die Möglichkeit, Führer in der Hitlerjugend zu werden und andere fast gleichaltrige Jugendliche zu befehligen. Erst viel später erkannten die Jungen und Mädchen, dass sie - mit Diensten und Pflichten überhäuft - ihrer Jugend beraubt und für einen sinnlosen Krieg missbraucht worden waren.