Britto

Bischof von Trier (um 370/73-386)

Stefanie Schild (Bonn)

Trierer Bischofsstab (Symbobild), Stab des Bischofs Arnold II. (um 1190 - 1259), Original in der Domschatzkammer Trier. (CC BY-SA 4.0 / Altera levatur)

Die Trie­rer Bi­schofs­lis­ten füh­ren Brit­to als Nach­fol­ger von Bo­no­si­us und 8. Bi­schof von Trier. Sein Epis­ko­pat hin­ter­ließ in Trier nur we­ni­ge Spu­ren.

Un­ter ihm und sei­nen bei­den Vor­gän­gern be­saß Trier ei­nen auf der Hal­tung sei­ner Bi­schö­fe be­ru­hen­den ide­el­len Vor­rang in der west­li­chen Kir­che, so Hans Hu­bert An­ton in sei­ner Trie­rer Bis­tums­ge­schich­te. Brit­to stand als Re­prä­sen­tant der gal­li­schen Kir­che ne­ben den Bi­schö­fen von Rom und Mai­land. Er er­schien zu­sam­men mit sei­nen Vor­gän­gern Ma­xi­mi­nus und Pau­li­nus im An­schluss an das Kon­zil von Nicäa im Jahr 325 als vor­ran­gi­ger Sach­wal­ter der nicä­ni­schen Rich­tung. Das Kon­zil hat­te im Streit um die Gött­lich­keit  der zwei­ten Per­son in der Tri­ni­tät die Norm der Recht­gläu­big­keit ge­gen die An­hän­ger des Ari­us fest­ge­legt. Im Jahr 374 nahm Brit­to am Kon­zil in Va­lence teil.

Im Pris­zil­lia­nis­ten­pro­zess stan­den Brit­to und sein Nach­fol­ger Fe­lix im Ge­gen­satz zu den Bi­schö­fen Am­bro­si­us von Mai­land und Mar­tin von Tours (316/17-397) wahr­schein­lich auf Sei­ten des Bi­schofs It­ha­ci­us von Oss­o­no­ba (um 380), der ei­ne Ver­ur­tei­lung der Pris­zil­lia­nis­ten an­streb­te. Der Pro­zess führ­te wäh­rend der Amts­zeit sei­nes Nach­fol­gers zum Schis­ma des gal­li­schen Epis­ko­pats.

Brit­to starb 386. Sei­ne Ver­eh­rung als Hei­li­ger war nur ge­ring und be­schränk­te sich auf Trier und des­sen Um­land. Sein Fest­tag liegt am 5. Mai.

Quellen

Re­ges­ten der Bi­schö­fe und Erz­bi­schö­fe von Trier, Bd. 1, hg. von Hans Hu­bert An­ton (Pu­bli­ka­tio­nen der Ge­sell­schaft für Rhei­ni­sche Ge­schichts­kun­de 83), Düs­sel­dorf 2014.
Se­ries Ar­chie­pi­sco­po­rum Tre­ver­en­si­um, in: MGH SS 13, Han­no­ver 1881, S. 296-301.

Literatur

An­ton, Hans Hu­bert/Hei­nen, Heinz/We­ber, Win­fried (Hg.), Ge­schich­te des Bis­tums Trier, Bd. 1: Im Um­bruch der Kul­tu­ren. Spät­an­ti­ke und Früh­mit­tel­al­ter (Ver­öf­fent­li­chun­gen des Bis­tums­ar­chivs Trier 38), Trier 2003.
An­ton, Hans Hu­bert, Die Ent­wick­lung der Kir­chen­or­ga­ni­sa­ti­on im 3. bis 6. Jahr­hun­dert, in: Trier. Die Ge­schich­te des Bis­tums, Bd. 1: Die An­fän­ge, Straß­burg 1996, S. 13-16.
An­ton, Hans Hu­bert/Ha­ver­kamp, Al­fred (Hg.), 2000 Jah­re Trier, Bd. 2: Trier im Mit­tel­al­ter, Trier 1996.

 
Zitationshinweis

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Schild, Stefanie, Britto, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/britto-/DE-2086/lido/57c5892d830bd1.73516773 (abgerufen am 10.12.2024)