Heinrich Zerkaulen

Schriftsteller (1892–1954)

Josef Niesen (Bonn)

DE-2086, LVR_ILR_0000125639.

Hein­rich Zer­kau­len war ein zu Leb­zei­ten hoch ge­lob­ter Schrift­stel­ler, der auf­grund ei­nes über­stei­ger­ten Pa­trio­tis­mus sei­ne li­te­ra­ri­schen Fä­hig­kei­ten in den Dienst der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten stell­te. Nach dem Krieg in Ver­ges­sen­heit ge­ra­ten, ist heu­te auch sein Früh­werk, dass sich aus­gie­big mit sei­ner rhei­ni­schen Hei­mat be­fasst, kaum mehr be­kannt.

Zer­kau­lens El­tern, die aus Sech­tem im Vor­ge­bir­ge (heu­te Stadt Born­heim) stam­men­de He­le­ne Link (ge­stor­ben 1937) und der in Gen­dorf bei Er­kelenz ge­bo­re­ne Jo­hann Hein­rich Zer­kau­len (ge­stor­ben 1925), hat­ten sich in Sieg­burg auf ei­nem Kos­tüm­ball ken­nen­ge­lernt und wa­ren En­de Ju­ni 1891 nach Bonn ge­zo­gen, wo der Va­ter in der Brei­te Stra­ße das Haus Nr. 4 c (beim Bau des heu­ti­gen Stadt­hau­ses nie­der­ge­ris­sen) er­warb und dar­in ei­ne Schuh­ma­cher-Werk­statt er­öff­ne­te. Dort wur­de, nach­dem die El­tern am 18.8.1891 ge­hei­ra­tet hat­ten, Hein­rich An­ton Zer­kau­len am 2.3.1892, ei­nem Ascher­mitt­woch, ge­bo­ren. Spä­ter be­haup­te­te er ger­ne, er sei ge­nau an Kar­ne­val zur Welt ge­kom­men, was ihm die nö­ti­ge Leich­tig­keit in sei­nem Le­ben ge­ge­ben ha­be. Ganz si­cher trifft es je­den­falls zu, dass ihn die be­son­de­re At­mo­sphä­re die­ses Bon­ner Hand­wer­ker­vier­tels um die Jahr­hun­dert­wen­de in sei­ner schrift­stel­le­ri­schen Ar­beit ge­prägt hat und zur Quel­le sei­nes li­te­ra­ri­schen Schaf­fens wur­de.

Auf dem Kö­nig­li­chen Gym­na­si­um in Bonn (heu­te Beet­ho­ven-Gym­na­si­um), dass er be­such­te, fand Zer­kau­len ei­nen Kreis schwär­me­ri­scher Gleich­ge­sinn­ter, der sich – wie Schü­ler­ver­ei­ni­gun­gen an vie­len an­de­ren deut­schen Schu­len – im Zei­chen der „Blau­en Blu­me“, aus­ge­löst durch die Dich­tung No­va­lis' (ei­gent­lich Fried­rich Frei­herr von Har­den­berg, 1772–1801), zu­sam­men­ge­fun­den hat­te, ob­wohl der­ar­ti­ge Zu­sam­men­schlüs­se bei An­dro­hung ei­nes Schul­ver­wei­ses ver­bo­ten wa­ren, eben­so wie die Ver­öf­fent­li­chung von „Mit­tei­lun­gen ir­gend­wel­cher Art in Zei­tun­gen“. Erst nach Ver­las­sen der Schu­le ging der 18-Jäh­ri­ge an die Öf­fent­lich­keit. Ge­mein­sam mit ei­ni­gen Freun­den lud er am 10.4.1910 in den Düs­sel­dor­fer Hof, Ecke Rat­haus­gas­se ein, wo er als Pia­nist, Sän­ger und Re­zi­ta­tor frem­der und ei­ge­ner Dich­tun­gen auf­trat. Hö­he­punkt des Abends war die Ur­auf­füh­rung der Ope­ret­te „Fan­ny“, zu der Zer­kau­len das Li­bret­to ge­schrie­ben hat­te. Wei­te­re Auf­trit­te folg­ten eben­so wie ers­te Ver­öf­fent­li­chun­gen von Ge­dich­ten, Er­zäh­lun­gen und Mär­chen. Ent­ge­gen dem Wunsch der Mut­ter, die sich für ih­ren Sohn ein Theo­lo­gie­stu­di­um wünsch­te, nahm Zer­kau­len Ver­bin­dun­gen zu li­te­ra­ri­schen Ver­ei­ni­gun­gen auf, wur­de Mit­glied im All­ge­mei­nen Schrift­stel­ler­ver­ein und er­weck­te das In­ter­es­se von Pro­fes­sor Carl Son­nen­schein, dem Lei­ter der so­zi­al­stu­den­ti­schen Be­we­gung, der spä­ter prä­gend für ihn wer­den soll­te.

Nach der Mitt­le­ren Rei­fe hat­te Zer­kau­len zwi­schen­zeit­lich am 4.6.1910 in Mön­chen­glad­bach ei­ne Aus­bil­dung zum Apo­the­ker be­gon­nen. Dort freun­de­te er sich mit dem spä­ter als Ar­bei­ter­dich­ter be­kannt ge­wor­de­nen Hein­rich Lersch an, der im Mit­tel­punkt von Zer­kau­lens 1913 er­schie­nen Er­zäh­lung „Hans Hei­ners Fahrt ins Le­ben“ steht. An­sons­ten schrieb Zer­kau­len vor al­lem Ver­se über sei­ne rhei­ni­sche Hei­mat wie:

Ach ja, wo ich ge­bo­ren bin,
Das ist ein Mut­ter­got­tes­land.
Da fiel dem Herr­gott aus der Hand
Die gan­ze gold­ne Son­ne hin.

Da sind die Men­schen wie ihr Wein
Und la­chen oft und sin­gen gern.
Die sie­ben Ber­ge win­ken fern
Im Sil­ber­glit­zern flie­ßt der Rhein.

1914 wech­sel­te Zer­kau­len in ei­ne Apo­the­ke im hes­si­schen Bat­ten­berg und mel­de­te sich mit Aus­bruch des Ers­ten Welt­kriegs frei­wil­lig zum Mi­li­tär­dienst. Er ra­di­ka­li­sier­te sich und schrieb nun pa­trio­ti­sche Kriegs­ly­rik so­wie „Kriegs­lie­der“ für ei­ne von Carl Son­nen­schein her­aus­ge­ge­be­ne Heft­rei­he. Beim Marsch an die rus­si­sche Front er­litt der In­fan­te­rist ei­nen Ner­ven­zu­sam­men­bruch und wur­de we­ni­ge Ta­ge spä­ter, schwer lun­gen­krank und mit ei­ner Herz­neu­ro­se, als fron­t­un­taug­lich in ein La­za­rett ge­bracht. Zum Sa­ni­tä­ter aus­ge­bil­det, dien­te er an­schlie­ßend in der Etap­pe. Wäh­rend die­ser Zeit reif­te in ihm der Ent­schluss, end­gül­tig Schrift­stel­ler zu wer­den. 1916 er­schien sein Buch „Wand­lung. Mein Kriegs­buch 1914–15“. 1917 wur­de der 25-Jäh­ri­ge, des­sen Pa­trio­tis­mus un­ge­bro­chen und zu­wei­len na­tio­na­lis­tisch un­kon­trol­liert war, aus­ge­mus­tert. Um sich sei­nen Un­ter­halt zu ver­die­nen, be­gann er im Ok­to­ber 1917 ei­ne Lauf­bahn als Jour­na­list bei der Es­se­ner Volks­zei­tung. Sei­ner Ver­lo­bung mit der äl­tes­ten Toch­ter des Bat­ten­ber­ger Apo­the­kers, Er­na An­na Li­na Krei­ken­baum (1896–1922), folg­te am 20.10.1918 die Hoch­zeit und der Um­zug nach Es­sen. Als nach nur drei­ein­halb Jah­ren Ehe sei­ne schon lan­ge krän­keln­de Frau am 19.5.1922 ver­starb, flüch­te­te der ver­stör­te Schrift­stel­ler Hals über Kopf in die baye­ri­schen Ber­ge, un­fä­hig ei­ner ge­re­gel­ten Ar­beit nach­zu­ge­hen, was zum Ver­lust sei­ner Stel­le bei der Es­se­ner Volks­zei­tung führ­te. Zer­kau­len zog nach Ber­lin, wo er 1923 ei­ne An­stel­lung bei ei­ner Ber­li­ner Ta­ges­zei­tung fand. Am 31.3.1923 hei­ra­te­te er die Schau­spie­le­rin Ma­ria Char­lot­te Jo­han­na Mar­ten (1896–1944), die un­ter ih­rem Künst­ler­na­men Ma­rie­lot­te Len­sing am Es­se­ner Stadt­thea­ter en­ga­giert war. Das Paar zog nach Dres­den, wo der Schrift­stel­ler im Dienst der Stadt die Nach­rich­ten- und Wer­be­stel­le für die Aus­stel­lung der „Jah­res­schau Deut­scher Ar­beit“ lei­te­te. Ei­ne Rei­he von Ver­öf­fent­li­chun­gen zeugt von sei­ner li­te­ra­ri­schen Ar­beit: 1924 zwei Bänd­chen so­wie ei­nen reich be­bil­der­ten Bonn-Be­richt, 1925 ein „Christ­li­cher Fa­mi­li­en­ka­len­der“, 1927 sein ers­ter Ro­man „Rau­ten­kranz und Schwer­ter“ über Au­gust den Star­ken und den Son­der­druck „Mei­ner Va­ter­stadt zum Gru­ß“. Schwer­punk­te sei­nes Schaf­fens wa­ren die Ro­ma­ne „Die Welt im Win­kel“ von 1928 und „Mu­sik auf dem Rhein“ von 1930, bei­des Wer­ke mit star­kem Bonn-Be­zug.

1931 hol­te ihn sein jü­di­scher Freund, Ju­li­us Fer­di­nand Wollf (1871–1942), Her­aus­ge­ber der „Dresd­ner Neu­es­ten Nach­rich­ten“, an sei­ne Zei­tung, was da­zu führ­te, dass Zer­kau­len nach 1933 zu­nächst auf der Lis­te der „nicht zu för­dern­den Dich­ter“ er­schien, ihn je­doch nicht da­von ab­hielt, be­reits 1933 in die NS­DAP ein­zu­tre­ten. Es ist auch nicht be­kannt, dass Zer­kau­len sich für Wollf ein­ge­setzt hät­te, als die­ser sei­ner Funk­ti­on ent­ho­ben wur­de und sich 1942 der dro­hen­den De­por­ta­ti­on nur durch den Frei­tod ent­zie­hen konn­te. In­so­fern bleibt die Aus­sa­ge, Zer­kau­len ha­be Wollf sei­ne „Hil­fe nie ver­ges­sen und sich rück­halt­los zu sei­nem jü­di­schen Freund be­kann­t“ sehr frag­wür­dig.

Mit dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus be­gann Zer­kau­lens künst­le­ri­scher Auf­stieg und kom­mer­zi­el­ler Er­folg. 1933 ge­hör­te er zu den 88 Schrift­stel­lern, die ein Ge­löb­nis treu­es­ter Ge­folg­schaft für Adolf Hit­ler un­ter­zeich­ne­ten. Im sel­ben Jahr schuf er den Ro­man „Hörn­erklang der Frü­he“ und das Dra­ma „Ju­gend von Lan­ge­m­arck“, zwei Wer­ke, die in un­säg­li­cher Wei­se den Hel­den­tod ver­klä­ren. 1936 ge­hör­te Zer­kau­len zu den Be­grün­dern der „Bam­ber­ger Dich­ter­ta­ge“, bei de­nen neue Dich­tun­gen ganz im Geis­te des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus ge­le­sen wur­den. Die Schöp­fer der Wer­ke sa­hen sich als „geis­ti­ge Sol­da­ten des Füh­rer­s“. Auch am Nürn­ber­ger Reichs­par­tei­tag von 1938 nahm Zer­kau­len mit feu­ri­gem Ei­fer teil. Auf dem Hö­he­punkt sei­ner Schaf­fens­kraft an­ge­langt, wur­den nun auch sei­ne Thea­ter­stü­cke vie­ler­orts auf­ge­führt: die Ko­mö­die „Sprung in den All­ta­g“, von Jo­seph Go­eb­bels (1897–1945) in sei­nen Ta­ge­bü­chern lo­bend er­wähnt, wur­de al­lei­ne bis 1943 1.600 Mal auf­ge­führt; das 1936 ge­schrie­be­nes Stück „Der Rei­ter“ er­leb­te in­ner­halb von sie­ben Jah­ren 1.500 Auf­füh­run­gen.

Bei Aus­bruch des Zwei­ten Welt­kriegs mel­de­te der Mitt­vier­zi­ger sich trotz sei­ner im Ers­ten Welt­krieg ge­sam­mel­ten Er­fah­run­gen wie­der­um als Frei­wil­li­ger, dies­mal zur Ma­ri­ne, die je­doch zu sei­nem Leid­we­sen nicht dar­auf re­agier­te. Sei­ne Nach­fra­ge wur­de 1940 ab­schlä­gig be­schie­den. Dar­auf­hin mel­de­te sich Zer­kau­len zum frei­wil­li­gen Kriegs­ein­satz in der Schrift­lei­tung der Dresd­ner NS-Zei­tung „Frei­heits­kampf“, für die er be­reits seit 1933 als frei­er Mit­ar­bei­ter tä­tig war. Als Res­sort­lei­ter der Un­ter­hal­tungs­bei­la­ge reis­te er nun zu Dich­ter­le­sun­gen zur Trup­pen­be­treu­ung ins be­setz­te Aus­land. Sein li­te­ra­ri­sches Schaf­fen ließ nach, erst 1943 ge­lang ihm wie­der ein Ro­man („Der feu­ri­ge Got­t“) über das Le­ben Beet­ho­vens, für den er am 18.10.1943 mit der Beet­ho­ven­me­dail­le der Stadt Bonn ge­ehrt wur­de. In Dä­ne­mark er­reich­te ihn An­fang 1944 die Nach­richt vom plötz­li­chen Tod sei­ner zwei­ten Frau. 1945 floh Zer­kau­len nach den Bom­ben­an­grif­fen auf Dres­den, ob­gleich sein ei­ge­nes Haus stand­ge­hal­ten hat­te, we­gen der schlech­ten Ver­sor­gungs­la­ge nach Bad Bram­bach, wo er die erst 21-jäh­ri­ge Buch­händ­le­rin Irm­traud Krim­hil­de Jähn (1923–1982) ken­nen­lern­te, die der 53-Jäh­ri­ge am 19.4.1945 hei­ra­te­te. Als Bad Bram­bach zwei Wo­chen spä­ter von ame­ri­ka­ni­schen Trup­pen ein­ge­nom­men wur­de, er­teil­ten die Be­sat­zer Zer­kau­len zu­nächst Haus­ar­rest, be­vor er erst im 40 Ki­lo­me­ter ent­fern­ten Oels­nitz, spä­ter in ver­schie­de­nen La­gern in Hes­sen in­ter­niert wur­de. Nach ins­ge­samt sechs­mo­na­ti­ger Haft ent­las­sen, ging er zu sei­nen Schwie­ger­el­tern nach Tan­nen­bergsthal im Erz­ge­bir­ge, wo sei­ne Frau auf ihn war­te­te. Da das Dresd­ner Haus be­schlag­nahmt wor­den war, zog das Paar nach dem Jah­res­wech­sel 1945/1946 ins thü­rin­gi­sche Greiz, wo trotz ma­te­ri­el­ler Sor­gen und Er­näh­rungs­nö­ten im No­vem­ber 1947 der Sohn Klaus Hen­drik ge­bo­ren wur­de. Der il­le­ga­len Flucht aus der so­wje­tisch be­setz­ten Zo­ne folg­te 1948 die Auf­nah­me im Auf­fang­la­ger Gie­ßen und die Zu­wei­sung nach Wit­zen­hau­sen bei Kas­sel. Aus ei­nem ge­gen Zer­kau­len ein­ge­lei­te­ten Ent­na­zi­fi­zie­rungs­ver­fah­ren ging der Schrift­stel­ler im Ju­li 1949 als „Mit­läu­fer“ her­vor. In die­ser Zeit leb­te das Ehe­paar von Al­mo­sen und Zu­wei­sun­gen der in Ar­gen­ti­ni­en ge­grün­de­ten Stif­tung „Künst­ler­dan­k“. Zwar wur­de im Ja­nu­ar 1951 der zwei­te Sohn, Rein­hard, ge­bo­ren, doch war Zer­kau­lens Le­bens­wil­le be­reits so sehr ge­bro­chen, das er sich am 11.10.1952 auf ei­ge­nen Wunsch in das Al­ten­heim Phil­ipps­thal auf­neh­men ließ. Sie­ben Mo­na­te spä­ter muss­te er we­gen ei­nes Hirn­tu­mors nach Hof­geis­mar ver­legt wur­de, wo er am 13.2.1954 ver­starb. Zu ei­ner fi­nan­zi­el­len Un­ter­stüt­zung sei­ner Ehe­frau konn­te sich der Kul­tur­aus­schuss der Stadt Bonn trotz An­fra­ge nicht durch­rin­gen, da sich der Dich­ter zu sehr dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus an­ge­bie­dert hat­te.

Hein­rich Zer­kau­lens Werk um­fasst Ro­ma­ne, Er­zäh­lun­gen, Ly­rik und Dra­men. In den 1920er Jah­ren ver­fass­te er ne­ben Bio­gra­phi­en his­to­ri­scher Per­sön­lich­kei­ten vor al­lem Stof­fe aus sei­ner rhei­ni­schen Hei­mat, wo­bei er mit der Schil­de­rung der pro­vin­zi­el­len Idyl­le ein li­te­ra­ri­sches Ge­gen­bild zur städ­ti­schen In­dus­trie­kul­tur schuf. Sei­ne pa­trio­tisch-deutsch­na­tio­na­le Ge­sin­nung führ­te in den 1930er Jah­ren zur he­roi­schen Ver­klä­rung des Ers­ten Welt­kriegs, be­son­ders durch das Thea­ter­stück „Ju­gend von Lan­ge­m­arck“, ei­nem der meist­ge­spiel­ten Stü­cke der NS-Zeit, so­wie durch den Ro­man „Hörn­erklang der Frü­he“. Da­bei setz­te Zer­kau­len sei­ne gro­ße er­zäh­le­ri­sche Be­ga­bung zur pro­pa­gan­dis­ti­scher Ver­brei­tung na­tio­nal­so­zia­lis­ti­scher Idea­le ein. In be­son­de­rer Wei­se sprach er die Ju­gend an, die er mit der Ver­klä­rung des Hel­den­tods zum Kämp­fen ver­füh­ren woll­te. Den Hel­den in sei­nem Lan­ge­m­arck­dra­ma ließ er schwär­men: „Ich schä­me mich, dass ich noch ge­sund bin und - (er­regt) le­be!“ An an­de­rer Stel­le schrieb er: „Wir sind deut­sche Stu­den­ten, be­reit zu ster­ben!“ Sei­ne letz­te Ver­öf­fent­li­chung „Zwi­schen Nacht und Tag. Er­leb­nis­se aus dem Camp 94“ von 1951 schil­dert sei­ne Er­leb­nis­se wäh­rend der In­ter­nie­rung durch die Ame­ri­ka­ner.

Werke (Auswahl)

1912 - Wei­ße As­tern, Ge­dich­te und Mär­chen.
1914 - Hans Hei­ners Fahrt ins Le­ben, Er­zäh­lung.
1914 - Blü­hen­de Krän­ze, Ge­dich­te und Mär­chen.
1914 - Gra­nat­split­ter, Er­zäh­lung.
1915 - Ley­er und Schwert, Kriegs­ge­dich­te, 1. Band.
1915 - In Reih und Glied, Kriegs­ge­dich­te, 2. Band.
1915 - Da­heim und im Feld, Kriegs­ge­dich­te, 3. Band.
1916 - Wand­lung. Mein Kriegs­buch 1914–15, Kriegs­ta­ge­buch.
1917 - Al­ler­hand Käu­ze, Ge­sam­mel­te Er­zäh­lun­gen.
1917 - Lie­be schö­ne Lau­te!, Ge­dich­te.
1918 - Ei­nig Volk. Ein Bei­trag zur Psy­cho­lo­gie un­se­rer Kriegs­ly­rik, Es­say.
1918 - Die Spitz­weg­gas­se, No­vel­len.
1919 - Mit dem Fie­del­bo­gen, Ge­dich­te.
1919 - Der wan­dern­de Sonn­tag, Er­zäh­lun­gen.
1920 - Der Leucht­turm, Bal­la­de.
1921 - Der klei­ne Um­weg, Er­zäh­lung.
1921 - Ur­su­la Bitt­gang. Die Chro­nik ei­nes Le­bens, Er­zäh­lun­gen.
1922 - Mit Fe­der­kiel und Tin­ten­klecks. Men­schen, Fahr­ten, Zwi­schen­klän­ge, Er­zäh­lun­gen.
1923 - Lie­der vom Rhein, Ge­dich­te.
1923 - Der Tag in Blü­ten, Er­zäh­lung.
1923 - Theo­dor Kör­ners Lie­bes­früh­ling, bio­gra­phi­scher Ro­man.
1924 - Die In­sel Thu­le, Er­zäh­lung.
1924 - Rund um die Frau, Kurz­ge­schich­ten.
1927 - Rau­ten­kranz und Schwer­ter, bio­gra­phi­scher Ro­man (Au­gust der Star­ke).
1927 - Mei­ner Va­ter­stadt zum Gruß, Son­der­druck, 1927.
1928 - Nym­phe Ema­le, Skiz­zen, 1928.
1928 - Die Welt im Win­kel, Ro­man, 1937 Neu­be­ar­bei­tung un­ter dem Ti­tel Der Strom der
Vä­ter.
1929 - Das of­fe­ne Fens­ter, Ge­dich­te.
1930 - Dres­den, Deutsch­lands wun­der­vol­le Kunst­stadt, Bil­der­pro­spekt.
1930 - Mu­sik auf dem Rhein, bio­gra­phi­scher Ro­man (Beet­ho­ven).
1930 - Ta­ge auf Rü­gen, Ge­dich­te.
1930 - Os­ter­not­ha­fen, Ro­man.
1932 - Max Drey­er, Bio­gra­phie.
1932 - Se­gens­wün­sche, Er­zäh­lun­gen.
1933 - Bad Els­ter, mit Künst­ler­au­gen ge­se­hen, Bild­pro­spekt.
1933 - Die heim­li­che Fürs­tin, bio­gra­phi­scher Ro­man (Phil­ip­pi­ne Wel­ser).
1933 - Hörn­erklang der Frü­he, Ro­man.
1933 - Ju­gend von Lan­ge­m­arck, Dra­ma.
1934 - An­na und Sig­rid, Ro­man.
1934 - Der Ar­beit die Ehr', Wei­he­spiel.
1934 - Die kul­tur­po­li­ti­sche Sen­dung der deut­schen Zei­tung, Es­say.
1934 - Me­lo­die des Blu­tes, Er­zäh­lung.
1934 - Säch­si­sche Kö­nigs­schlös­ser, Bild­band.
1935 - Der ar­me Kum­pel Do­ris, Ro­man.
1935 - Beet­ho­ven in Ams­ter­dam, Er­zäh­lung.
1935 - Das Deut­sche Hy­gie­ne-Mu­se­um Dres­den und sei­ne kul­tu­rel­le Be­deu­tung im In- und Aus­land, Fest­schrift, 1935.
1935 - Die El­fen­bein­fi­gur und an­de­re Er­zäh­lun­gen.
1935 - Ge­seg­ne­ter Tag, Ge­samt­aus­ga­be der Ge­dich­te.
1935 - Der Sprung aus dem All­tag, Ko­mö­die.
1935 - Un­rast und Ziel, No­vel­le.
1936 - Blau ist das Meer …, Er­zäh­lung.
1936 - Mi­nia­tu­ren in weiß und grün, Er­zäh­lun­gen.
1936 - Der Rei­ter, Dra­ma.
1936 - Wun­der un­ter­wegs, Er­zäh­lun­gen.
1936 - Zwi­schen drei Her­zen, Er­zäh­lung.
1937 - Fahr­ten mit der Kriegs­ma­ri­ne. Der deut­schen Ju­gend ge­wid­met, Bild­band,.
1937 - Kriegs­frei­wil­li­ger von an­no 14, Kriegs­ta­ge­buch.
1938 - Herr Lu­kas aus Kro­nach, bio­gra­phi­scher Ro­man (Lu­cas Cra­nach).
1938 - Der Spie­gel im Her­zen, Er­zäh­lun­gen.
1939 - Ad­mi­ral Brom­my, Dra­ma.
1939 - Er­leb­nis und Er­geb­nis, Ge­dich­te.
1939 - Komm mit nach Ma­dei­ra, Er­zäh­lun­gen.
1940 - Die Dra­men, Sam­mel­band.
1940 - Das Köln-Aa­che­ner Land.
1940 - Nar­ren von ges­tern - Hel­den von heu­te, Ro­man.
1940 - 10 Jah­re NS-Ver­lag für den Gau Sach­sen, Fest­schrift.
1941 - Stra­ße 50, Er­zäh­lung.
1941 - Der Tag von Eckern­för­de, Er­zäh­lung.
1942 - Die Brü­cke, Aus­ge­wähl­te Wer­ke.
1942 - Hei­mat und Wei­te, Er­zäh­lun­gen.
1943 - Die bur­gun­di­sche Hoch­zeit, Schau­spiel.
1943 - Der feu­ri­ge Gott, bio­gra­phi­scher Ro­man (Beet­ho­ven).
1943 - Die Rei­se nach Prag und an­de­re Er­zäh­lun­gen, Er­zäh­lun­gen.
1944 - Das Pelz­chen, bio­gra­phi­sche Er­zäh­lung (Ru­bens).
1944 - Deutsch­land und sein Rei­ter. Der Bam­ber­ger Dich­ter­kreis grü­ßt die Front und Hei­mat, Sam­mel­band.
1951 - Zwi­schen Nacht und Tag. Er­leb­nis­se aus dem Camp 94, Er­leb­nis­be­richt.

Literatur

Hol­län­der, Mar­tin, Im Sil­ber­glit­zern flie­ßt der Rhein, in: Ge­ne­ral-An­zei­ger (Bonn) vom 11.8.2003.
Klee, Ernst, Das Kul­tur­le­xi­kon zum Drit­ten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frank­furt am Main 2007, S. 680.
Nie­sen, Jo­sef, Bon­ner Per­so­nen­le­xi­kon, 3. Auf­la­ge, Bonn 2011, S. 510.
Schmidt, Sieg­fried Fried­rich, „... ei­ne Burg mir bau­en in die Ster­ne“. Der Bon­ner Schrift­stel­ler Hein­rich Zer­kau­len, ein „ge­stri­che­ner Na­me“, in: Bon­ner Ge­schichts­blät­ter, Band 43/44, Bonn 1993/94, S. 405–446.
Wan­der­scheck, Her­mann, Hein­rich Zer­kau­len, Mün­chen 1939.

 
Zitationshinweis

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Niesen, Josef, Heinrich Zerkaulen, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/heinrich-zerkaulen/DE-2086/lido/57c8282c899804.90468121 (abgerufen am 27.04.2024)