Biographie Julius Dorpmüller Dorpmüller stand fast 20 Jahre an der Spitze der deutschen Reichsbahn, die seinerzeit das größe Verkehrsunternehmen der Welt war. In dieser Zeit (1926 bis 1945) führte er Eisenbahn und Eisenbahner durch schwierige Zeiten, die in der Überforderung der Ressourcen der Reichsbahn im Zweiten Weltkrieg gipfelten und endeten. Der „gelernte“ Eisenbahner Dorpmüller, heute nicht umumstritten, galt den meisten der bei der Reichsbahn Tätigen als guter Sachwalter ihrer Belange, so dass sich für ihn auch die Bezeichnung, „Hindenburg der Eisenbahn“ einbürgerte.
Biographie Willi Ostermann Willi Ostermann war ein Dichter, Komponist und Sänger aus Köln. Mit humoristischen, patriotischen und melancholischen Liedern avancierte er bereits zu Lebzeiten zu einem der populärsten Repräsentanten seiner rheinischen Heimat. Ostermanns bilderreiche und pointierte Schilderungen skurriler Figuren und Episoden des Kölner Milieus erfreuen sich auch im frühen 21. Jahrhundert einer ungebrochenen Beliebtheit.
Biographie Adalbert Oehler Der Verwaltungsjurist Adalbert Oehler, Oberbürgermeister der Städte Krefeld und Düsseldorf zwischen 1905 und 1919, unterscheidet sich von den meisten seiner Kollegen dadurch, dass er nicht nur als Verwaltungsbeamter tätig war. Parallel zu seiner Tätigkeit im öffentlichen Dienst, aber auch nach seiner Pensionierung, spielte er – aus familiären Gründen – eine zentrale Rolle im letzten Lebensabschnitt von Friedrich Nietzsche (1844-1900) als dessen (Gegen-)Vormund, später in der Stiftung Nietzsche-Archiv, der er lange Zeit vorstand.
Biographie Max Freiherr von Oppenheim Max von Oppenheims Lebensthema war der Vordere Orient. Als Archäologe, Ethnologe, Forschungsreisender und passionierter Sammler erkundete er diesen alten Kulturraum. Ihm, dem Autodidakten, gelangen dabei herausragende Forschungsleistungen. Bekannt ist er bis heute auch für sein Engagement in der deutschen Orientpolitik des Kaiserreichs.
Biographie Gustav Simon Der „Giftpilz von Hermeskeil“, so nannten zeitgenössische Gegner den ehemaligen Gauleiter der NSDAP Koblenz-Trier, Gustav Simon. Und in der Tat war dieser eine äußerst giftige Person. Von Natur aus sehr klein, wird Simon stets als drahtig, hektisch und hyperaktiv beschrieben. Gleichzeitig war er verschlagen, rücksichtslos und immer zur Anwendung von Gewalt gegen diejenigen bereit, die den Nationalsozialismus nicht so rückhaltlos bejahten wie er selbst.
Biographie Konrad Saenger Als Präsident des Königlich Preußischen Statistischen Landesamtes beziehungsweise nach dem Ende der Monarchie des Preußischen Statistischen Landesamtes war Konrad Saenger von 1914-1934 einer der höchsten Verwaltungsbeamten des Preußischen Staats. Gleichzeitig war er auch der letzte Präsident des Statistischen Landesamtes, das 1934 im Statistischen Reichsamt aufging.
Biographie Erich Koch Erich (Richard) Koch gehörte als Gauleiter von Ostpreußen und Reichskommissar für die Ukraine zu den bedeutendsten Politkern und Funktionären des "Dritten Reiches". In der Weimarer Republik trug er maßgeblich zum Aufbau der NSDAP im Ruhrgebiet und in Ostdeutschland bei. Während der nationalsozialistischen Diktatur war er Gauleiter von Ostpreußen, im Zweiten Weltkrieg war er als Chef der Besatzungsverwaltung in der Ukraine verantwortlich für den Tod Hunderttausender Juden, Polen und Ukrainer. 1945 verschuldete er die verspätete Evakuierung der ostpreussischen Bevölkerung und die ihr daraus entstehenden Leiden.
Biographie Gerhard Kallen Als Kölner Lehrstuhlinhaber und Vorsitzender der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde hat Gerhard Kallen die rheinische Landes- und Heimatgeschichtsforschung zwischen 1927 und 1957 wesentlich mit bestimmt. Sein Verhältnis zum Nationalsozialismus ist bis heute umstritten.
Biographie Paul Kahle Paul Kahle war ein hoch angesehener Orientalistikprofessor an der Bonner Universität, als im November 1938 die spontane Hilfe seiner Frau Marie Kahle und der ältesten ihrer fünf Söhne für verfolgte jüdische Mitbürger zu seiner Entlassung und der Flucht der ganzen Familie nach England führten.
Biographie Adolf Kober Als Rabbiner und Historiker war Adolf Kober die Verkörperung eines deutsch-jüdischen Ideals: des akademisch gebildeten „Rabbiner-Doktors“. Seine Studien zur jüdischen Geschichte in Deutschland, insbesondere in Köln und dem Rheinland, werden bis heute rezipiert; doch auch sein Wirken als Rabbiner und sein kulturelles und karitatives Engagement sollten in Erinnerung bleiben.