Thema Der „Rhein-Sieg-Kreis“ im Nationalsozialismus – Strukturen, Behörden und Parteiinstanzen Betrachtet man die Forschungslage zum „Rhein-Sieg-Kreis“ im Nationalsozialismus, so sind zwei Stränge der Auseinandersetzung mit dem lokalen NS-Regime besonders deutlich ausgebildet. Der eine bezieht sich auf die jahrhundertelange jüdische Geschichte im Kreisgebiet und ist von dem Gedanken geprägt, das fast nur noch auf Friedhöfen sichtbare jüdische Erbe in Erinnerung zu behalten. Ausgehend von ersten Arbeiten und Initiativen Helmut Fischers, Heinrich Linns oder Manfred van Reys in den 1970er und 1980er Jahren sind bis in die letzten Jahre hinein Publikationen erschienen, die die Geschichte der jüdischen Gemeinden rekonstruieren, die noch erhaltenen Grabstätten dokumentieren und die antisemitische Ausgrenzung vor Ort nachzeichnen, kulminierend in der Schoah. Aufgrund der Initiative des Kreisarchivs und des Engagements geschichtsinteressierter Bürgerinnen und Bürger – beispielhaft zu besichtigen in der Gedenkstätte „Landjuden“ an der Sieg – ist dieses zentrale Kapitel nationalsozialistischer Herrschaft intensiv erforscht.
Biographie Berthold von Nasse Berthold (ab 1905 von) Nasse war ein preußischer Spitzenbeamter, der seine Karriere mit Ämtern in der Regierung Koblenz begann, in der preußischen Staatsverwaltung in Berlin den weiteren Aufstieg nahm, bevor er 1881 in die Rheinprovinz zurückkehrte, wurde zunächst Regierungspräsident in Trier und schließlich 1890 Oberpräsident. Nasse war der erste gebürtige Rheinländer auf diesem Posten. In seiner 15-jährigen Amtszeit erwarb er sich den Ehrentitel „Vater der Rheinprovinz“.