Thema Eine Rheinprovinz, zwei Länder und die Frage der Länderneugliederung nach 1945 Während noch die US-Truppen unaufhaltsam Richtung Rhein vormarschierten und eine linksrheinische Stadt nach der anderen befreiten, fiel im Februar 1945 im Londoner Foreign Office eine folgenreiche Entscheidung: Frankreich müsse unter allen Umständen ein Mitspracherecht im Ruhrgebiet vorenthalten werden, gleichzeitig aber müsse man den Forderungen der Franzosen nach einer eigenen Besatzungszone Rechnung tragen. Die Lösung liege also folgerichtig in der Teilung der Rheinprovinz.
Thema Bonn im Bombenkrieg 1939-1945 Das heutige Stadtgebiet von Bonn ist alliierten Bombardierungen in sehr unterschiedlicher Intensität ausgesetzt gewesen: Glimpflich davon kamen Bad Godesberg, Hardtberg und Oberkassel. Im Industrieort Beuel waren besonders das brückennahe Zentrum und die Rheinfront betroffen, des Weiteren indirekt (durch Explosion eines abgestellten Munitionszuges) das Gebiet um den Bahnhof. Auch in Bonn litten die flussnahen Gebiete am meisten, wurde somit vor allem die Altstadt stark zerstört. Wer 1949 aus der Bizonenhauptstadt Frankfurt kommend mit der Fähre ins Linksrheinische übersetzte, sah vor sich eine Ruinenlandschaft, über die sich einsam die Türme des Münsters erhoben. Der in Trümmern liegende Stadtkern, „das Herz der im Zeitenlauf groß gewordenen Mittelstadt“ (Fehre), wurde noch lange als offene Wunde empfunden, besonders im Kontrast zum großbürgerlichen Villenstreifen rheinaufwärts, welcher jetzt die Staatsorgane der frühen Bundesrepublik beherbergte, oder zu den weitgehend intakten Gründerzeitvierteln in Bad Godesberg und der Bonner Südstadt.
Thema Nachkriegsprozesse gegen Gestapo-Beamte vor dem Gerichtshof für Kriegsverbrechen in Luxemburg (1949-1951) Prozesse gegen deutsche Kriegsverbrecher waren ein transnationales Phänomen, denn in nahezu allen im Zweiten Weltkrieg beteiligten Ländern wurden solche Prozesse geführt, so auch im Großherzogtum Luxemburg. Insgesamt ermittelte die luxemburgische Staatsanwaltschaft gegen 181 Reichsdeutsche wegen Kriegsverbrechen, gegen 162 wurde in Luxemburg ein Gerichtsverfahren eröffnet. Im Laufe der Jahre wurden 44 Deutsche verurteilt, davon fünf zum Tode (drei in Abwesenheit), 15 wurden freigesprochen, und in 103 Fällen wurde das Verfahren eingestellt.
Thema Das Siebengebirge in der NS-Zeit Die nationalsozialistische Propaganda hat den 30.1.1933, der Tag an dem der Führer der NSDAP, Adolf Hitler (1889-1945), zum Kanzler des Deutschen Reiches ernannt wurde, als den „Tag der Machtergreifung“ verklärt. Damit sollte die Initiative und Dynamik des Vorgangs, die der Partei und vor allem die ihres Führers herausgestellt werden. Bis heute wird diesem Tag – wohlgemerkt zu Recht – eine besondere Rolle zugemessen, schließlich leitete der an ihm erfolgte letzte Regierungswechsel der von Wirtschafts- und Verfassungskrise bedrohten Weimarer Republik eine von einem großen Teil der Akteure nicht oder vielmehr nicht so gewollten Diktatur ein. Wenn auch die Forschung mittlerweile die „Machtergreifung“ als einen stetigen Prozess der Machteroberung und -sicherung betrachtet, so markiert der 30.1.1933 im öffentlichen Bewusstsein doch den Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland.
Thema Der Neubeginn der Universität Bonn nach 1945 Am 17.11.1945, nur ein Jahr nach ihrer Zerstörung und nur sechs Monate nach Kriegsende, wurde die Bonner Universität feierlich wiedereröffnet. Damit war die erste Etappe des universitären Neubeginns vollendet. Doch bis dahin war es ein langer Weg mit vielen Hindernissen.
Thema Die Geheime Staatspolizei Köln Die Geheime Staatspolizei in Köln gehörte zu den wichtigsten Akteuren des NS-Terrors im Rheinland. Sie war nicht nur für die Zerschlagung des Widerstandes und die Umsetzung der Rassenpolitik verantwortlich, sondern trug durch die Überwachung der Bevölkerung, die Unterdrückung von Systemkritik und die Verfolgung unangepassten Verhaltens zur Formierung der nationalsozialistischen "Volksgemeinschaft" bei.
Thema Die Hitlerjugend in Köln Der größte Teil der deutschen Jungen und Mädchen gehörte während der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945, freiwillig oder durch Zwang, der Hitlerjugend (HJ) an. Schon früh hatte die nationalsozialistische Führung erkannt, dass ihre Zukunft in der Jugend lag. Diese sollte im Geist der neuen Zeit weltanschaulich erzogen und körperlich wehrhaft gemacht werden. Vielfältige Angebote, wie Heimabende, Fahrten und Lager, schufen - zunächst - ein Klima von Gemeinschaft, Kameradschaft und Geborgenheit. Propaganda in Presse, Rundfunk und Film taten ein Übriges. Der Grundsatz Jugend muss von Jugend geführt werden, gab angepassten Jugendlichen die Möglichkeit, Führer in der Hitlerjugend zu werden und andere fast gleichaltrige Jugendliche zu befehligen. Erst viel später erkannten die Jungen und Mädchen, dass sie - mit Diensten und Pflichten überhäuft - ihrer Jugend beraubt und für einen sinnlosen Krieg missbraucht worden waren.
Thema Die Nachkriegszeit in Köln am Beispiel des Vorortes Höhenhaus Im Mai 1940 wurde Köln erstmals Ziel eines britischen Luftangriffs. Weitere Luftangriffe folgten, die sich ab 1941 zu Flächenbombardements ausweiteten und am 30.5.1942 zu dem furchtbaren „1.000-Bomber-Angriff“ mit 1.047 englischen Bombern auf Köln führte, der die Kölner Innenstadt in Schutt und Asche legte und 45.000 Menschen obdachlos machte. Bis März 1945 hatte die Kölner Bevölkerung insgesamt 1.122 Fliegeralarme zu erdulden, wobei mindestens 20.000 Zivilpersonen starben. Infolge der Bombenangriffe mussten viele ihre Heimatstadt verlassen, sodass im Dezember 1944 in Köln nur noch 178.000 Menschen von ehemals 770.000 lebten.
Thema Die Organisation der kriegswirtschaftlichen Sonderverwaltungen und der Reichsverteidigung im Rheinland (1936/1939 bis 1945) Ab 1936 wurde im Deutschen Reich flächendeckend eine überwiegend geheime Organisation aufgebaut, die der Sicherstellung bestimmter Verkehrs- und Wirtschaftsleistungen im Kriegsfall dienen sollte. Diese Organisation erstreckte sich auch auf die Rheinprovinz, nachdem durch die Remilitarisierung der Rheinlande Rücksichten auf das Ausland nicht mehr genommen zu werden brauchten.