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Der aus einer Kölner Familie von Dekorationsmalern stammende Ernst Moritz Roth war katholischer Priester, Maler, Lyriker und Widerständler gegen den Nationalsozialismus. Insbesondere während seiner Jahre als Vikar in Windeck-Dattenfeld 1932-1935 geriet er mit den Nationalsozialisten in heftigen Konflikt. Trotz folgender Versetzungen und persönlicher Gefahr hielt er an seiner Gegnerschaft zum Nationalsozialismus fest, protestierte wiederholt gegen die menschenverachtende NS-Politik und half Verfolgten des Regimes. Er starb kurz vor Kriegsende im März 1945 auf tragische Art und Weise in seinem Versteck in Windeck-Dreisel, in das er vor der Gestapo geflohen war, durch einen Bombentreffer.
Ernst Moritz Roth kam am 31.1.1902 als fünftes von sieben Kindern des aus dem Weiler Honsbachermühle (heute Stadt Lohmar) im Aggertal stammenden Dekorationsmalers Wilhelm Roth (1870-1948) und seiner Frau Margarethe, geborene Kruth in Köln zur Welt. Wilhelm Roth hatte nach seiner Ausbildung 1894 zusammen mit dem Niederländer Willem van der Kaaij (1831-1918) den rasch wachsenden und bald kunstgewerblich orientierten Dekorationsmalerbetrieb „Roth & van der Kaaij“ begründet. Der Betrieb sicherte der großen, fest im katholischen Milieu und Verbandswesen verwurzelten Familie einen gewissen Wohlstand und den Kindern die Möglichkeit einer soliden und umfassenden Ausbildung.
Ernst Moritz Roth wuchs in behüteten und von ebenso tiefer wie gelebter Religiosität geprägten Verhältnissen auf. Das Wohnhaus der Familie in der Händelstraße 12 im Belgischen Viertel der Domstadt, nahe dem Dominikanerkloster und der Pfarrkirche Sankt Michael, diente zumindest teilweise auch als Firmensitz. Wie seine Geschwister besuchte Ernst Moritz die Städtische Mittlere Knabenschule I. Da der zusammen mit dem kinderlosen van der Kaaij geführte Betrieb einen Nachfolger benötigte und der ältere Bruder Albert (1897-1914) das Malerhandwerk gern erlernte, blieb den anderen Kindern die Berufswahl vorerst freigestellt. So konnte der erstgeborene Joseph (1986-1945) den Weg auf das Königliche Lehrerseminar in Euskirchen beschreiten und der dritte Bruder Wilhelm, genannt Willi (1898-1952), seiner frühen Begeisterung für den Dominikanerorden folgen, um dort einzutreten - ein, wie auch die Entwicklung der anderen Kinder zeigen sollte, eindrucksvoller Beweis des festen, in der Familie praktizierten Glaubens. Der jüngste Bruder Karl-Gustav (1905-1987) folgte dem Beispiel der beiden Älteren und wurde 1930 Priester.
Der Erste Weltkrieg, eines der ersten einschneidenden Erlebnisse im Leben des noch jungen Ernst Moritz, führte auch in der Familie Roth zu Traumata: Kurz nach Kriegsbeginn fiel sein Bruder Albert am 20.10.1914 im Frontabschnitt von Arras und La Bassé in Nordfrankreich. Dieser schmerzliche Verlust griff nicht nur die Gesundheit der von den Kindern vergötterten Mutter an, er warf auch die Nachfolgefrage im väterlichen Betrieb wieder auf. Der Vater drängte so den sensiblen und früh künstlerisch veranlagten Ernst Moritz, der ebenso gerne wie Willi sofort eine Laufbahn als Geistlicher eingeschlagen hätte, in die handwerkliche Ausbildung, die zwar seinem späteren Kunstschaffen zugutekam, ihm aber zugleich ob des Erwartungsdrucks tiefe Sorgen bereitete. In der Lyrik fand er zeitlebens die bevorzugte Ausdrucksform seines Innenlebens und verarbeitete auch die familiären Verhältnisse in einem, wie so viele, namenlos gebliebenen Gedicht, in dem es unter anderem heißt: Vater sagt immer, // ich soll denken: // aber er hat alles schon gedacht, // hat einen Hammer, // hat einen Amboss, // hat auch Feuer schon für mich gemacht.
Nachdem er seit 1912 das Kölner Apostelgymnasium besucht hatte, wechselte Ernst Moritz Roth auf die Kunstgewerbeschule der Domstadt, die er am 1.4.1921 mit der Gesellenprüfung zum Dekorations- und Kirchenmaler abschloss. Zur Vertiefung seiner handwerklichen Ausbildung schickte ihn der Vater an die Kunstgewerbeschule in Nürnberg. Gleichwohl blieb der Wunsch des jungen Malergesellen, Geistlicher zu werden, bestehen und der Vater erkannte das auch schließlich an. Wilhelm Roth verkaufte seine Anteile an dem Betrieb, der Weltkrieg, Inflation und Weltwirtschaftskrise überstanden hatte, nach dem Tod seiner Frau 1932 an zwei Malermeister. Nach dem Abitur an der Ordensschule der Dominikaner im oldenburgischen Vechta, die auch schon Willi besucht hatte, studierte Ernst Moritz Roth als Priesteramtskandidat des Erzbistums Köln an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und lebte im dortigen Collegium Albertinum, ehe er 1924 an das Priesterseminar in Bensberg (heute Stadt Bergisch Gladbach) wechselte. Neben dem Studium der Theologie, unter anderem bei dem bekannten Fundamentaltheologen und Philosophen Arnold Rademacher (1873-1939), dessen um religiöse Einheit und Abwehr des neuen, völkischen Nationalismus bemühtes Denken erkennbare Spuren im Wirken des späteren Priesters hinterließ, belegte Roth Zeichenstudien bei dem Bildhauer Karl Menser und entwickelte somit zugleich sein nach Ausdruck strebendes künstlerisches Talent weiter.
Seit seiner Jugend malend und zeichnend, wurde Roth am stärksten von der Stilströmung des Expressionismus geprägt. Charakteristisch für seinen Stil sind ausgeprägte Kontrast- und Konturenspiele, die mit dem sparsamsten Einsatz von Farben einhergehen. Die wie seine Gedichte meist namenlosen Zeichnungen, Graphiken und Bilder verweisen den Betrachter auf bedeutende Einflussgeber: Vincent van Gogh (1853-1890), Ferdinand Hodler (1853-1918), Jan Thorn-Prikker, Heinrich Nauen (1880-1940) und Emil Nolde (1867-1956) markieren Wegabschnitte seines sich durch verschiedene Kreise ziehenden künstlerischen Schaffens, das auch nach seiner Priesterweihe am 6.8.1929 im Dom zu Köln nicht abriss. Mit dem Düsseldorfer Maler und Graphiker Walter Ophey (1882-1930), einem der herausragenden Köpfe des „Rheinischen Expressionismus“, verband ihn eine enge Freundschaft.
Seine ersten Jahre als Vikar verbrachte er an Sankt Barbara in Mülheim-Dümpten (1929/1930), Sankt Antonius in Düsseldorf-Oberkassel (1930/1931) und Sankt Antonius in Essen-Frohnhausen (1931/1932), ehe er nach Sankt Laurentius in Windeck-Dattenfeld versetzt wurde. Als für die dortige Jugendarbeit verantwortlicher und überaus verantwortungsbewusster Vikar sah sich Ernst Moritz Roth bald vor die Herausforderung gestellt, die Jugend gegen den wachsenden Einfluss der Nationalsozialisten zu schützen. Die Predigten des mitreißenden und leidenschaftlichen Redners Roth verraten, wie er die Lage des durch das NS-Regime und seine Politik herausgeforderten christlichen Glaubens einschätzte. Er nahm sie mit seinem akademischen Lehrer Rademacher und inspiriert von der Religionskritik der Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900) und Nicolai Hartmann (1882-1950) als eine tiefgreifende Krise der religiösen Bindungen und des Verlusts ethischer Gewissheiten wahr. Im Jahr der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 erklärte er in einer Predigt in der Kirche Mariä Heimsuchung in Leuscheid (heute Gemeinde Windeck): So liegt das Volk zwar auf den Knien vor jedem heiligen oder unheiligen Bild, Christi reale Gegenwart aber und die Vergöttlichung in Christus für alle als Wesenssinns empfindet und lebt es nicht. Hinter religiösen Metaphern, Zitaten aus der Heiligen Schrift oder Fragen verbarg er seine warnende Kritik und hielt sich durch dieses „uneigentliche Sprechen“ (Thomas Brechenmacher) für den Notfall interpretatorische Freiräume offen, um den NS-Verfolgungsbehörden durch allzu offen artikulierte Gegnerschaft keinen Vorwand zu liefern. Dabei ließ seine Haltung, nicht zwei Herren dienen zu können, keinerlei Kompromissbereitschaft erkennen.
Der totalitäre Machtanspruch der Nationalsozialisten, die gesamte Jugend durch ihre Organisationen zu erfassen, zu kontrollieren und ideologisch zu formen, führte im Zuge der rasch nach 1933 einsetzenden Bemühungen um Gleichschaltung der übrigen Jugendverbände und ihre Überführung in die Hitlerjugend zu ersten Auseinandersetzungen Roths mit den neuen Machthabern und ihren örtlichen Vertretern. So beschwerte sich der NSDAP-Zellenleiter Camminecci bei seiner Ortsgruppenleitung bitterlich über den überaus einflussreichen Vikar, der nach seiner Einschätzung das größte Hindernis für den Auf- und Ausbau der Parteijugend in Dattenfeld sei. Öffentlich bezeichnete Roth Adolf Hitler (1889-1945) und seine Anhänger als Hohlköpfe. Die vielen nach den Märzwahlen 1933 in die NSDAP Eingetretenen waren für ihn nur Hampelmänner. Regelmäßig verweigerte er sich Veranstaltungen der Partei und erwiderte auch nicht den Hitlergruß. Die Antwort der Nationalsozialisten ließ nicht lange auf sich warten: Sie versuchten einen Keil zwischen die katholische Bevölkerung und den von ihnen als schwarzen Hetzkaplan verleumdeten Geistlichen zu treiben, indem sie mit Propagandavorträgen und Flugblättern Lügen und Zweifel über Roths Jugendarbeit und seine persönliche Integrität streuten. Solche Diskreditierungsversuche liefen jedoch bei der ihm zugeneigten Dattenfelder Bevölkerung mehrheitlich ins Leere. Waren die Auseinandersetzungen zunächst noch verbaler Natur, spitzte er sich durch die Gewaltbereitschaft der Nationalsozialisten und den gegen Roth in Stellung gebrachten Verfolgungsapparat bald zu. Die Hitlerjugend provozierte Zusammenstöße mit Angehörigen des Jungmännervereins, die nicht selten in Schlägereien mündeten. Roths Jugendarbeit wurde nun immer wieder von der HJ und örtlichen Anhängern des Regimes gestört und sabotiert. Ihrer Taktik der Provokation und weiteren Eskalation folgend, schufen die NS-Behörden vollendete Tatsachen und beschlagnahmten am 21.6.1933 das Jugendheim in der Dattenfelder Schule samt seinem Inventar für die HJ. Die Vorfälle zogen nicht nur die Aufmerksamkeit der nationalsozialistisch gelenkten Presse auf sich, sondern weckten auch die sorgsame Beobachtung des Kölner Generalvikariats.
Im Mai 1934 ließ Roth zahlreiche Flugschriften mit dem Titel „Vom guten Recht der katholischen Jugend“ in der Gemeinde verteilen, die aus der von Joseph Teusch geleiteten Abwehrstelle des Erzbistums Köln gegen die kirchen- und christentumsfeindliche Propaganda des Nationalsozialismus stammten und eine publizistische Gegenöffentlichkeit zur vom Regime beherrschten öffentlichen Sphäre schufen. Als Gegenreaktion verteilte die HJ ihrerseits Flugschriften, in denen sie den schwarzen Schuft Roth offen an Leib und Leben bedrohten. Nach der Verfügung der Staatspolizei zur Unterbindung der weiteren Verteilung katholischer Flugschriften musste er sich Verhören beim Amtsgericht als auch bei der Gestapo stellen. Zunehmend besorgt um seine persönliche Sicherheit und Gesundheit, die durch die Auseinandersetzungen in Mitleidenschaft gezogen wurde, änderte der in seiner Überzeugung feste Roth nichts an der Entschiedenheit seines Verhaltens, mochten seine Predigten auch mitstenographiert werden.
Unterstützung erhielt Roth in dieser schweren Zeit, in der sich das Generalvikariat und sein direkter Vorgesetzter Dechant Julius Menghius bedeckt oder gar maßregelnd verhielten, lediglich von Seiten der Bevölkerung. Im Kreise der Freunde Rudi Geimer, Willi Weber, Josef Görgen und Peter Simon fand der zunehmend seelisch und körperlich Angeschlagene Halt und Sicherheit von den Schikanen, Mühen und Ängsten. Wie sehr Roths Überzeugungskraft und Charisma trotz aller Härten der Zeit auf sein Umfeld wirken konnten, zeigt die Tatsache, dass sich Geimer, Weber und Görgen ebenfalls zum Priestertum berufen fühlten. Görgen fiel gegen Ende des Zweiten Weltkriegs als Frontsoldat, Geimer und Weber wurden nach dem Krieg als „Spätberufene“ zu Priestern geweiht.
Roths Konflikt mit den Nationalsozialisten in Dattenfeld fand seinen Höhepunkt 1935, als sich die Unzufriedenheit vieler Eltern aus Windeck-Dreisel über den mit dem Nationalsozialismus sympathisierenden Volksschullehrer Schweinheim in einem Protestschreiben an den Amtsbürgermeister Pott entlud. Darin forderten sie unter Bezugnahme auf die Bestimmungen des Reichskonkordats das Recht auf eine katholische Schulbildung ihrer Kinder und die Ersetzung Schweinheims ein, andernfalls würden sie den Unterricht boykottieren. Das zwecks Unterschriftleistung im Umlauf befindliche Schriftstück, das mittlerweile die Namen von 26 Unterzeichnern trug, wurde am 3.4.1935 bei einem Beteiligten beschlagnahmt und führte zu einem Verfahren wegen Nötigung, in dem es zu Anklage und teilweisen Verurteilung von 30 mutigen Frauen und Männern kam. Die Behörden sahen in Ernst Moritz Roth einen der Drahtzieher und Hauptverantwortlichen für diesen Akt des öffentlichen Protests. Welche Rolle Roth tatsächlich bei der Planung und Abfassung der Beschwerde gespielt hat, lässt sich nicht mehr genau feststellen. Nach Zeugenaussagen soll er vor dem Protest und seinen Folgen gewarnt und nur die Abfassung des Textes übernommen haben. Obgleich die Beschlagnahmung des Schreibens der eigentlichen Eingabe zuvorkam und die Beweislage dürftig erschien, sah das zuständige Schöffengericht Siegburg die Nötigung wie auch die Beteiligung Roths als erwiesen an und verurteilte ihn und einige weitere Dattenfelder zu 30 Reichsmark Geldstrafe, ersatzweise zu sechs Tagen Haft. Außerdem entzog das Schulamt Siegburg Roth am 15.6.1935 die Unterrichtserlaubnis.
Roths Stellung in Dattenfeld war damit unter fortgesetzten Drohungen und Schmähungen kaum mehr zu halten, so dass er 1936 vom Generalvikariat als Hausgeistlicher an das Sankt Elisabeth-Krankenhaus in Bonn versetzt wurde. Obwohl er unter ständiger Beobachtung stand, hielt er verdeckten Kontakt zu seiner alten Wirkungsstätte und widersetzte sich dem verstärkt gegen die jüdische Bevölkerung vorgehenden Regime, indem er den befreundeten jüdischen Arzt Kurt Georg Leichentritt taufte, um ihn – in vollkommenem Missverstehen der rassenideologischen Motivation und Stoßrichtung des nationalsozialistischen Judenhasses – vor der Verfolgung zu bewahren, und verhalf ihm mit Hilfe der Familie zur Auswanderung nach New York, wo Leichentritt mit einer Arztpraxis Fuß fassen konnte.
Auch setzte Roth weiterhin in seinen Predigten Zeichen des Protests gegen die NS-Politik, die nach dem Beginn ihres Vernichtungs- und Eroberungskrieges mit der systematischen Ermordung von körperlich und geistig behinderten Menschen, der sogenannten „Euthanasie“, daran gegangen war, ihre rassistisch-sozialdarwinistische Weltanschauung in die Wirklichkeit umzusetzen. Mutig klagte der 1940 nach Schwarzrheindorf (heute Stadt Bonn) versetzte Kaplan auch hier den Wahn an und fragte in einer Predigt am 1.5.1941 nach der Verantwortung gegenüber den Mitmenschen: Nein, die causa laetitiae des modernen Menschen, das ist er selbst […], sein grenzenloses Selbstgefühl, aus dem seine masslose Herrschsucht, sein Neid, seine Unsittlichkeit wächst. […] Wissen wir schon ob unsere Zeit es nicht bald ganz ablehnen wird, alte, schwache, kranke Menschen als Mitglieder ihrer Gesellschaft zu betrachten und sie ihrem Schicksal überlassen wird?
In noch stärkerem Maße erlebte der älteste Bruder Joseph Roth, ehemaliger Vorsitzender der Godesberger Zentrumspartei, in den Kriegsjahren die Repressionen des Regimes. Als im Zuge der Aktion „Gewitter“ nach dem missglückten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 im ganzen Reich verbliebene und verdächtigte Regimefeinde verhaftet wurden, traf es auch den überzeugten Hitlergegner Joseph Roth, der über das Sammellager auf dem Köln-Deutzer Messegelände in das KZ Buchenwald deportiert wurde. Nach seiner Entlassung im Oktober 1944 half Ernst Moritz, den durch die Folter und eine verabreichte Giftspritze sterbenskranken Bruder in der Nähe von Dattenfeld vor weiteren Repressalien zu verstecken, bevor dieser nach Bonn-Friesdorf zurückkehrte, wo er am 22.1.1945 verstarb. Er beerdigte seinen Bruder auf dem Friesdorfer Friedhof. Als ihm selbst die Verfolgung durch die Gestapo drohte, floh er Anfang März 1945 nach Windeck-Dreisel und hielt sich im Haus seines Freundes Willi Weber versteckt. Eine verirrte Fliegerbombe traf am 12.3.1945 das Haus, unter dessen Trümmern er umkam. Ernst Moritz Roth fand seine letzte Ruhe am Fuße von Sankt Laurentius in Dattenfeld.
Werk und Nachlass Ernst Moritz Roths sind in alle Winde zerstreut worden. Erst vom 15.-23.6.1968 fand die erste und lange Zeit einzige Ausstellung einiger seiner Werke im Rathaus von Beuel (heute Stadt Bonn) statt. Seit 2010 trägt die Grundschule Dattenfeld seinen Namen. Zwei Stolpersteine, am Sterbehaus in Dreisel und vor der Kirchentreppe in Dattenfeld, erinnern an ihn. Seit dem 12.3.2018 widmet sich eine vom Landschaftsverband Rheinland auf Initiative und im Verbund mit örtlichen Initiatoren gestaltete Ausstellung in der Alten Vikarie in Dattenfeld dem Leben und Wirken Roths als Priester, Künstler und Widerständler.
Quellen
Historisches Archiv des Erzbistums Köln, Nachlass Karl-Gustav Roth
Privatarchiv der Familie Roth
Sammlungen in Privatbesitz
Literatur
Floer, Bernd, Kollektiver Widerstand gegen den Nationalsozialismus aus dörflich-katholischem Milieu im Erzbistum Köln: Ein Fallbeispiel aus dem Jahre 1935, München 2008.
Hundhausen, Emil, Ernst Moritz Roth als Vikar und Gegner des Dritten Reiches, Stromberg/Sieg 1979.
Hundhausen, Emil, Ernst Moritz Roth 1902-1945. Ein Beitrag zur Dattenfelder Kirchengeschichte, in: Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises 48 (1980), S. 197-204.
Roth, Josef, Ernst Moritz Roth, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band 33, Nordhausen 2012, Spalten 1138–1140.
Siering, Theo/Steger, Hans, Ernst Moritz Roth 1902–1945, Bonn 1978.
Zimmermann, Rainer, Die Kunst der verschollenen Generation. Deutsche Malerei des Expressiven Realismus von 1925 bis 1975, Düsseldorf/Wien 1980.
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Schulz, René, Ernst Moritz Roth, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/ernst-moritz-roth/DE-2086/lido/5d0a003062a953.93728176 (abgerufen am 07.10.2024)