Biographie Jakob Omphal Jakob Omphal war während des Reformationsversuchs des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Hermann von Wied als Kanzler des Erzstiftes dessen wichtigster politischer Berater. Seine Aufgabe lag dabei vor allem in der Vermittlung, während die theologischen Gelehrten den inhaltlichen Diskurs führten. Obwohl Omphal sich durchaus auch auf der Seite der Reformatoren positionierte, erlaubte ihm sein diplomatisches Geschick, seine Karriere nach dem Scheitern Hermanns von Wieds fortzusetzen, wenngleich dann in herzoglich-jülischen Diensten.
Biographie Heinrich Olisleger Der wohl einflussreichste der humanistisch geprägten und aus dem Bürgertum stammenden Räte im Herzogtum Jülich-Kleve war zweifelsohne der im Jahre 1500 in Wesel geborene Heinrich Bars genannt Olisleger (Alysleger). Sein Vater war ein ungemein erfolgreicher und vermögender Kaufmann, der in zweiter Ehe mit Odilia van Dript (gestorben vor 1529) verheiratet war. Als Sohn eines lebenslang amtierenden Schöffen war Heinrich Senior eigentlich prädestiniert für eine politische Karriere in Wesel.
Biographie Caspar Olevian Caspar Olevian gilt als wichtiger rheinischer Reformator mit europäischer Ausstrahlung. Nach der Unterdrückung des Reformationsversuchs in seiner Heimatstadt Trier 1559 wurde Olevian ein führender evangelisch-reformierter (calvinistischer) Theologe in der Kurpfalz (Heidelberg) und in Nassau (Herborn), dessen Wirken auch auf die anderen Territorien ausstrahlte.
Biographie Paul Robert Schneider Paul Schneider war ein evangelischer Dorfpfarrer auf dem Hunsrück, der sich spätestens ab 1934 vehement zur Wehr setzte gegen jede politische Einflussnahme auf die Kirche, die er allein gegründet wusste in Bibel und Bekenntnis (Bekennende Kirche). Er geriet deshalb schnell in Konflikt mit Deutschen Christen, Deutschgläubigen und regierenden Nationalsozialisten.
Biographie Georg August Ludwig Schmidtborn Schmidtborn, ein tief frommer Mann, der fest im lutherischen Bekenntnis stand, förderte in 19 Amtsjahren als Pfarrer in Wetzlar die Kirchenunion, wirkte als Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Wetzlar und vertrat als Generalsuperintendent neun Jahre die evangelische Kirche in der Rheinprovinz.
Biographie Karl Klingemann Karl Viktor Klingemann war von 1913 bis 1928 Generalsuperintendent der rheinischen Provinzialkirche. Der glänzende Redner und begabte Organisator engagierte sich politisch im Alldeutschen Verband und zählte zu den aggressivsten Exponenten in der nationalistisch-monarchistischen Hauptrichtung der evangelischen Pfarrerschaft vor 1933.
Thema Die Rheinische Frauenhilfe Thomas Nipperdey hat das 19. Jahrhundert als das Jahrhundert der Vereinsgründungen bezeichnet. Insbesondere das aufstrebende Bürgertum pflegte diese neue Geselligkeitsform, die "zu einer die sozialen Beziehungen der Menschen organisierenden und prägenden Macht wurde." Es handelte sich hierbei um einen "freien organisatorischen Zusammenschluß von Personen", der spezifische, selbst gesetzte Ziele verfolgte.
Thema Parität. Religion und konfessionelle Konflikte an der Universität Bonn im 19. Jahrhundert Am Beispiel der Universität Bonn soll an einigen markanten Ereignissen exemplarisch aufgezeigt werden, welche Konsequenzen sich aus dem Prinzip der Parität im akademischen Leben der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität im 19. Jahrhundert ergaben. Nicht Ökumene war die Folge des Paritätsprinzips, vielmehr bot ihre praktische Ausgestaltung nicht selten Anlass zu Kontroversen innerhalb der Bonner Alma Mater. Wie zu zeigen sein wird, waren Aspekte der Religion und konfessionelle Konflikte ein Stück weit prägend für die Geschichte der Bonner Universität während der ersten Jahrzehnte ihres Bestehens. Im Fokus der Untersuchung stehen allerdings nicht die Geschichte der beiden theologischen Fakultäten oder deren wissenschaftlich-fachliche Entwicklung, sondern die Bedeutung und die Konsequenzen des Prinzips der Parität für die Geschichte der Universität Bonn bis zur Reichsgründung 1871.
Thema Kaiserswerth als Lazarettstandort Als der Kaiserswerther Pfarrer Theodor Fliedner im Jahr 1836 das weltweit erste Diakonissenmutterhaus gründete, sah er sich trotz des unbestrittenen Bedürfnisses nach sozialen Angeboten von Seiten der evangelischen Kirchen auch aus den eigenen Reihen vielfacher Anwürfe ausgesetzt, war doch eine klosterähnliche Schwesterngemeinschaft in dieser Konfession bisher ohne Vorbild. Der hohe äußere Druck, der auf der neu gegründeten Anstalt lag, machte, verbunden mit einer knappen finanziellen Ausstattung, eine enge Verbindung zur bürgerlichen und adligen Oberschicht überlebensnotwendig. Insbesondere die über den Tod Fliedners hinaus anhaltende Fühlungnahme mit dem Hause Hohenzollern diente der Diakonissenanstalt als Mittel zur gesellschaftlichen Akzeptanz ihres karitativen Unternehmens in protestantischen Kreisen. Der im Rheinland nicht unumstrittene preußische Staat wiederum betrachtete Initiativen wie diese als nützliche Faktoren, den eigenen Einfluss auszudehnen und den sozialen Frieden zu erhalten.