Biographie Anna von Kleve Anna von Kleve war die vierte von insgesamt sechs Gemahlinnen des englischen Königs Heinrich VIII. (Regierungszeit 1509-1547). Die aus machtpolitischen Erwägungen geschlossene Ehe sollte das Bündnis zwischen England und dem Herzogtum Jülich-Kleve-Berg gegenüber Kaiser Karl V. von Habsburg (Regierungszeit 1519-1556) und dem französischen König Franz I. von Frankreich (Regierungszeit 1515-1547) besiegeln. Anna war damit die erste deutsche Königin Englands.
Orte und Räume Herzogtum Kleve Die Grafschaft - ab 1417 Herzogtum - Kleve war im Spätmittelalter kein ausgedehntes, aber ein stabiles und wohlhabendes Territorium. Außerdem war Kleve um 1360 das am fortschrittlichsten administrierte Territorium im Reich. Dieses wusste seine Selbständigkeit im Verbund mit anderen Territorien (Mark, Jülich-Berg) bis 1609 zu wahren. Das Kerngebiet des Herzogtums, das zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis gehörte, erstreckte sich auf beiden Seiten des Rheins von Duisburg bis Zyfflich.
Epoche 1609 bis 1794 - Vom jülisch-klevischen Erbfolgestreit bis zum Ende des Ancien Regime Der kinderlose Tod Herzog Johann Wilhelms von Jülich-Kleve-Berg (Regentschaft 1592-1609) am 25.3.1609 löste einen Streit um sein Erbe aus, in dem machtpolitische, konfessionelle und dynastische Interessen der führenden europäischen Staaten aufeinander stießen. Während der Kaiser eine Schiedsrichterrolle beanspruchte und die Festung Jülich besetzen ließ, setzten sich die lutherischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg (Regentschaft 1608-1619) und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, ohne eine rechtliche Entscheidung abzuwarten, in den Besitz der Territorien.
Thema Der Jülich-Klevische Erbfolgestreit im Spiegel zeitgenössischer Flugschriften Im März 1609 starb mit Johann Wilhelm von Jülich-Kleve die männliche Linie des Herzogshauses Jülich-Kleve aus. Der daraus resultierende Streit um die Herrschaft über eines der bedeutendsten Territorien des Reiches stand in seiner ersten Phase bis 1614 an der Schwelle zu einem europäischen Krieg und wurde erst 1666 endgültig beigelegt. Scharfe politische, konfessionelle und juristische Gegensätze zwischen den Erbanwärtern und ihren Verbündeten erschwerten eine Lösung der Erbfrage und gipfelten im militärischen Kampf um die Festung Jülich 1610. Sie riefen gleichzeitig aber auch ein erhebliches mediales Echo hervor, das sich unter anderem in zahlreichen Flugschriften niederschlug.
Orte und Räume Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis Der Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis (im 16. Jahrhundert auch Niederländisch-Westfälischer Reichskreis genannt) zählte zu den zehn im Jahr 1500 beziehungsweise 1512 durch Kaiser Maximilian I. (Regierungszeit 1493-1519) eingerichteten Reichskreisen. Seine Auflösung ging 1806 mit dem Ende des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation einher.
Biographie Johann Arnold Nehring Johann Arnold Nehring stammte aus Wesel und war ein bedeutender Baumeister des Barock in Berlin und Brandenburg. Johann Arnold Nehring (auch die Schreibweise Nering ist gebräuchlich) wurde vermutlich am 13.1.1659 in Wesel als Sohn des promovierten Juristen und späteren Bürgermeisters von Wesel, Laurens Nehring und dessen Frau Susanne, geborene Knobbe, geboren. Die Vorfahren der Nehrings waren im 16. Jahrhundert als Glaubensflüchtlinge aus der niederländischen Hansestadt Tiel nach Wesel gekommen.
Biographie Hermann von Wied Hermann V. Graf von Wied war ab 1515 Erzbischof von Köln und ab 1532 auch Bischof von Paderborn. 1546 wurde er von seinen geistlichen und weltlichen Ämtern entbunden, weil er sich dem katholischen Glauben sichtlich entfremdet hatte. Wegen seines vergeblichen Versuchs, im Erzbistum Köln die Reformation in eingeschränkter Form einzuführen, zählt er bis heute zu den herausragenden, gleichwohl umstrittensten Figuren der rheinischen Kirchengeschichte.