Thema Familiengeschichte als Landesgeschichte: Die Jülicher Familie Simonius genannt Ritz vom 15.-19. Jahrhundert Die Perspektive biographischer landesgeschichtlicher Untersuchungen hat sich im Bereich der Territorialverwaltung in den vergangenen Jahrzehnten statt auf Fürsten und hochrangige Räte vermehrt auf nachgeordnete Personen gerichtet. Gemeint sind neben Hofbediensteten vor allem Amtsleute oder Räte, die zwar an wesentlichen politischen Vorgängen beteiligt waren, bei ihren Tätigkeiten aber nicht im Vordergrund des politischen Geschehens standen.
Biographie Johann Rütger Brüning Johann Rütger Brüning war einer der letzten, nach der alten Ratsverfassung der Stadt Elberfeld (heute Stadt Wuppertal) gewählten Bürgermeister, bevor diese von der französischen Herrschaft 1807 beendet wurde. Die verwaltungsmäßige Tätigkeit muss Brüning gelegen haben, denn nach der preußischen Inbesitznahme ernannte man ihn 1814 zum ersten Oberbürgermeister der Stadt.
Thema Höfische Musik unter Kurfürst Johann Wilhelm von Pfalz–Neuburg Johann Wilhelm II. von der Pfalz (1658-1716), der im Volksmund den Namen „Jan Wellem“ trug, brachte während seiner Regierungszeit für mehrere Jahrzehnte den Glanz barocken Hoflebens nach Düsseldorf. Unter seiner Herrschaft zunächst als Herzog von Jülich und Berg und später als Kurfürst begann eine einzigartige Epoche in der Geschichte der Stadt: Als kurfürstliche Residenz wurde sie zu einem kulturellen Zentrum Europas, nahm einen großen wirtschaftlichen Aufschwung und zog Künstler, Händler und Gelehrte aus aller Welt an. Die enorme Prunksucht des Fürsten schlug sich auf vielen Gebieten nieder: Im Zentrum der Stadt – auf dem Gebiet der heutigen Altstadt – wurden bestehende Gebäude saniert und ausgebaut wie beispielsweise das Düsseldorfer Schloss, von dem heute nur noch ein Turm steht. Auch wurden zahlreiche neue Bauten errichtet, so der als besonders prachtvoll beschriebene Marstall, in welchem man die Pferde und Karossen des Fürsten unterbrachte, eine Gemäldegalerie, ein Theater, eine Reitschule und eine Orangerie. Neben katholischen Kirchen und Klöstern, die in dieser Zeit entstanden, wurden mit der Neanderkirche und der Berger Kirche auch die ersten protestantischen Kirchen in der Stadt errichtet, die allerdings - wie seinerzeit im katholischen Rheinland üblich - ein Stück entfernt von der Straße stehen mussten. Auch nutzten nicht wenige Adelige, Beamte und einige reiche Kaufleute die Gunst der Zeit, um für sich selbst imposante Anwesen zu bauen.
Biographie Heinrich II. von Hompesch Heinrich II. von Hompesch zählt zu den bedeutendsten Politikern des Herzogtums Jülich-Berg in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ihm ist die Wiedererlangung des verpfändeten Amtes Brüggen zu verdanken. Er half mit, die Auseinandersetzung mit dem Herzogtum Geldern zu beenden und hat König Maximilian I. (Römisch-deutscher König 1486-1519, ab 1508 Kaiser) militärisch und finanziell beigestanden.
Biographie Gottfried Gropper Zu den nichtadligen Familien, die die rheinische Geschichte des 16. Jahrhunderts dominierten, gehört zweifelsfrei die aus Soest stammende Gropper-Dynastie. Vier Brüder – vorweg der berühmte Johannes Gropper, Patroklus (1512-1558), Kaspar (1514/19-1594) und Gottfried – gelangten in höchste geistliche und weltliche Positionen und dominierten die kurkölnische Politik. Gottfried Gropper absolvierte dabei als einziger der Geschwister eine ausschließlich säkulare Laufbahn und stand als Geheimer Rat im Dienst Herzog Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg.
Biographie Johann von Vlatten Zwischen den sich ab spätestens 1530 verfestigenden konfessionellen Fronten alt- und neugläubiger Fürsten und Gelehrter etablierte sich insbesondere am Hof der Herzöge von Jülich-Kleve-Berg eine als via media, mittlerer Weg, bezeichnete Haltung, die bestimmte Positionen der neuen Lehre wie etwa den Laienkelch akzeptierte, ohne formal den Bund mit der römischen Kirche zu brechen. Ausgehend von der humanistischen Lehre, die nördlich der Alpen vor allen an niederländischen Universitäten und Schulen zahlreiche Sympathisanten fand, kennzeichnet die via media auch den Versuch des Erhalts einer größtmöglichen politischen Unabhängigkeit in einer ansonsten sich in konfessionell geprägte Lager aufteilenden Herrschaftsordnung. Johann von Vlatten war nicht nur ein führender Vertreter dieser via media; er verkörperte zudem auch einen für die sich im 16. Jahrhundert herausbildende Staatlichkeit moderner Prägung konstitutiven Beamtentypus, der sich in Stand und Bildung von seinen Vorgängergenerationen unterschied.
Biographie Johann Wilhelm Die Absicherung dynastischer Interessen durch Heirat und eine ausreichende Zahl Nachkommen kann als wesentliches Merkmal der Familienpolitik des frühneuzeitlichen Adels gesehen werden. Durch geschickt geplante und teilweise aufwändig arrangierte Verbindungen brachten es manche ursprünglich kleine Fürstenhäuser, allen voran die Habsburger, zu einer immensen Einflusssphäre. Insbesondere im Umfeld dynastischer Brüche, beim Aussterben einer Familie im Mannesstamm etwa, verdichteten sich die Bemühungen von formal oder vermeintlich anverwandten Linien, um ein Herrschaftsgebiet übernehmen zu können.
Biographie Margarete von Hochstaden Margarete von Hochstaden war die Gemahlin Graf Adolfs IV. von Berg (Regierungszeit 1247-1259). In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts spielte sie für einige Jahre eine wichtige Rolle in der Geschichte des Rheinlandes, weil sie nach dem Tode ihres Mannes die Regierungsgeschäfte für ihren minderjährigen Sohn Adolf V. (Regierungszeit 1259-1296) übernahm.
Biographie Adolf III. von Berg Adolf III. repräsentierte gemeinsam mit seinem Bruder Engelbert, ab 1217 Erzbischof von Köln , die älteren Grafen auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Er verdichtete und erweiterte bergische Herrschaftsrechte. Im deutschen Thronstreit bewies er ein erstaunliches Gespür für kommende Entwicklungen, wovon er wirtschaftlich profitierte.
Biographie Caspar Joseph Brambach Caspar Joseph Brambach war ein rheinischer Komponist, dessen bekanntestes Werk, das Bergische Heimatlied, heute noch als Hymne des Bergischen Landes gesungen wird.