Orte und Räume Grafschaft Nieder-Isenburg Die Grafschaft Nieder-Isenburg verdankte ihren Namen der im Sayntal (Westerwald, heute Landkreis Neuwied) gelegenen Isenburg, die im Bereich der Vogtei über eine Grundherrschaft der Reichsabtei Fulda errichtet worden war. Sie wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts zum Stammsitz eines bereits im 9. Jahrhundert erwähnten Edelherrengeschlechts mit den Leitnamen Reginbold und Gerlach.
Thema Stifter und Mäzene im Rheinland im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit Um 980 entstand auf der Reichenau der Egbert-Psalter, eine 24 mal 19 Zentimeter große, auf Pergament geschriebene Handschrift, die aus 233 Blättern besteht. Sie beinhaltet die 150 Psalmen, die in 15 Blöcke gegliedert sind, zwischen denen auf 14 Doppelseiten Trierer Bischöfe und Initialen einander gegenübergestellt sind. Der Codex gelangte an den Trierer Dom, bereits im 11. Jahrhundert dann nach Kiew und über Zwiefalten und Andechs um 1229 nach Cividale, wo er heute im Nationalmuseum aufbewahrt wird.
Biographie Anton Raaff Anton Raaff war ein berühmter und geschätzter Tenor, der im 18. Jahrhundert zu den Großen seiner Zunft zählte. Engagiert war er an allen großen europäischen Bühnen seiner Zeit. Nicht nur wegen seiner fantastischen Stimme, sondern auch als väterlicher Freund von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) ging er in die Musikgeschichte ein.
Biographie Pilgrim Pilgrim verkörpert in exemplarischer Weise den Typ des „Reichsbischofs" der ottonisch-salischen Zeit. Er gehörte zu den herausragenden Bischöfen seiner Zeit und muss als einer der bedeutendsten Kölner Erzbischöfe des Mittelalters gelten.
Biographie Otto von Kerpen In die Amtszeit Otto von Kerpens als Hochmeister zwischen 1200 und 1209 fällt die Grundlegung der europäischen Ausdehnung des Deutschen Ordens. Wie sein Vorgänger Heinrich Walpot lässt sich auch Otto von Kerpen als Person nur schwer fassen. Der Vorname ist gesichert, der Herkunftsname taucht erst im 14. Jahrhundert auf: Als es galt, den Hochmeistern Wappen und genaue Herkunft zuzuordnen, wählte man ein damals blühendes Geschlecht. Daher wurde angenommen, er stamme aus dem rheinischen Kerpen.
Biographie Jakob Omphal Jakob Omphal war während des Reformationsversuchs des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Hermann von Wied als Kanzler des Erzstiftes dessen wichtigster politischer Berater. Seine Aufgabe lag dabei vor allem in der Vermittlung, während die theologischen Gelehrten den inhaltlichen Diskurs führten. Obwohl Omphal sich durchaus auch auf der Seite der Reformatoren positionierte, erlaubte ihm sein diplomatisches Geschick, seine Karriere nach dem Scheitern Hermanns von Wieds fortzusetzen, wenngleich dann in herzoglich-jülischen Diensten.
Biographie Louis-François Mettra Louis-François Mettra war ein bedeutender französischer Verleger, der sich nachweisbar seit 1779 in den deutschen Rheinlanden aufhielt, um dort – wenn auch stets im Verborgenen – zahlreiche publizistische Unternehmungen aufzubauen. Seine Tätigkeiten im Pressewesen deckten ein breites Spektrum ab: die Herausgabe zweier geheimer Korrespondenzen – der „Bulletins de Versailles" (1774 bis 1794) und der „Correspondance littéraire secrète" (1775 bis 1793), die Gründung einer politischen Gazette im Kurfürstentum Köln im Jahr 1779, der weit verzweigte Handel mit französischer Untergrundliteratur seit 1782 und der Betrieb einer großen Druckerei in Neuwied seit Januar 1785. Als Standorte seiner publizistischen Unternehmungen wählte Louis-François Mettra deutsche Kleinstaaten im Rheinland: das Herzogtum Jülich-Berg, das Kölner Kurfürstentum und das Fürstentum Wied.
Biographie Maximilian Franz von Österreich Der Erzbischof und Kurfürst Maximilian Franz von Österreich steht für die in den letzten Jahrzehnten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sich durchsetzende Dominanz der österreichischen Habsburger auch in den Territorien. Diese war jedoch nur von kurzer Dauer, denn mit der Eroberung des linken Rheinlands durch die Franzosen im Jahr 1794 hörte das Erzstift Köln faktisch auf zu existieren; Maximilian Franz engagierte sich zwar für den Erhalt des Kurfürstentums, das ja auch Teile Westfalen umfasste, reüssierte dabei jedoch nicht. Die formelle Auflösung der geistlichen Fürstentümer durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 erlebte der stark den Ideen der Aufklärung verbundene und reformfreudige Fürstbischof nicht mehr.
Biographie Adolf Clarenbach Adolf Clarenbach war ein Märtyrer der evangelischen Kirche, der sich ab den 1520er Jahren energisch für die Verbreitung der Lehre Martin Luthers (1483-1546) im Rheinland eingesetzt hat. In Köln wurde er der Ketzerei angeklagt und schließlich zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.
Biographie Friedrich Karl Karg Freiherr von Bebenburg Karg führte seit 1742/43 für rund drei Jahrzehnte die Stimmen der Kölner Kurfürsten Clemens August und Maximilian Friedrich am Immerwährenden Reichstag. Er zählte dort zu den wichtigsten katholischen Gesandten in einer Zeit, die sehr stark durch den österreichisch-preußischen Dualismus geprägt war. In der Reichspolitik zielte Karg auf ein enges Zusammenwirken der katholischen Reichsstände mit dem Kaiser ab.