Biographie Gottfried Gropper Zu den nichtadligen Familien, die die rheinische Geschichte des 16. Jahrhunderts dominierten, gehört zweifelsfrei die aus Soest stammende Gropper-Dynastie. Vier Brüder – vorweg der berühmte Johannes Gropper, Patroklus (1512-1558), Kaspar (1514/19-1594) und Gottfried – gelangten in höchste geistliche und weltliche Positionen und dominierten die kurkölnische Politik. Gottfried Gropper absolvierte dabei als einziger der Geschwister eine ausschließlich säkulare Laufbahn und stand als Geheimer Rat im Dienst Herzog Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg.
Epoche 1521 bis 1609 - Die Rheinlande bis zum Ausbruch des Jülich-klevischen Erbfolgestreits Die territoriale Vielgestaltigkeit des Rheinlands zu Anfang des 16. Jahrhunderts macht es ebenso schwierig wie problematisch, eine Periodisierung seiner politischen Entwicklung vorzunehmen. Wenn hier das Jahr 1521 als Ausgangs- und 1609 als Endpunkt gewählt werden, so beziehen sich diese Daten auf das „Großterritorium“ Jülich-Kleve-Berg, dem nach dem Urteil eines Zeitgenossen zu einem Königreich nur der Name fehlte.
Orte und Räume Herzogtum Kleve Die Grafschaft - ab 1417 Herzogtum - Kleve war im Spätmittelalter kein ausgedehntes, aber ein stabiles und wohlhabendes Territorium. Außerdem war Kleve um 1360 das am fortschrittlichsten administrierte Territorium im Reich. Dieses wusste seine Selbständigkeit im Verbund mit anderen Territorien (Mark, Jülich-Berg) bis 1609 zu wahren. Das Kerngebiet des Herzogtums, das zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis gehörte, erstreckte sich auf beiden Seiten des Rheins von Duisburg bis Zyfflich.
Orte und Räume Herzogtum Berg Die Grafschaft Berg (ab 1380 Herzogtum) zählte im Hoch- und Spätmittelalter zu den bedeutendsten rheinischen Territorien. Sie gehörte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis und erstreckte sich rechts des Rheins. 1789 wurde sie im Norden vom Herzogtum Kleve, dem Reichsstift Essen und der Reichsabtei Werden begrenzt. Im Osten lagen die Grafschaft Mark, die Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt, die Herrschaft Homburg und das Herzogtum Westfalen, das zum Kurfürstentum Köln gehörte. Im Süden grenzte Berg an die Sayner Grafschaften und im Westen an den Rhein beziehungsweise das weitgehend linksrheinisch liegende Kurfürstentum Köln und die Stadt Köln.
Biographie Wilhelm V. von Kleve Wilhelm V. regierte von 1539 bis 1592 die Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg und die Grafschaften Mark und Ravensberg. Schon die Zeitgenossen gaben ihm angesichts des zwar nicht räumlich geschlossenen, aber den Nordwesten des Reiches dominierenden Territorienverbundes den Beinamen „der Reiche".
Biographie Jakob Middendorp In der Renaissance begann sich nicht nur die akademische Lehre radikal zu wandeln; es entwickelte sich erstmals auch eine Form der Selbstwahrnehmung und Reflexion des Gelehrtentums, die man viel später als Wissenschaftsgeschichte bezeichnen kann und die jenseits der fachlichen Inhalte die Rolle der Wissenschaft in Politik, Wirtschaft Kultur und Gesellschaft beschreibt. Ein frühes Werk, „De celebrioribus universi ordinis academiis”, stammt von dem niederländischen Gelehrten Jakob Middendorp, der es in Köln zweimal zu höchsten politischen wie auch wissenschaftlichen Ehren brachte, als vermeintlicher Gefolgsmann des reformatorischen Umstürzlers Gebhard von Waldburg (1547-1601) jedoch lange Zeit verfemt und vergessen wurde.