Biographie Martin Peudargent Martin Peudargent, geprägt durch die reiche Musikkultur der Niederlande zwischen Spätmittelalter und Renaissance, stand nahezu vier Jahrzehnte in den Diensten Herzog Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg (1516–1592).
Biographie Otto von Bylandt Otto von Bylandt gehörte zu den einflussreichen Räten am Hof Wilhelms V. (der Reiche), der von 1539 bis 1592 die Herzogtümer Jülich, Berg und Kleve regierte. Er beriet seinen Landesherrn in vielfältigen Angelegenheiten und verwaltete für ihn ab 1569 die ostwestfälische Grafschaft Ravensberg. Sein Herzog schätzte ihn so sehr, dass er ihn 1562 nach Frankfurt am Main zur Krönung Maximilians II. (1527-1576) zum römisch-deutschen König (1562-1576, ab 1564 Kaiser) mitnahm. Trotz dieser engen Verbindung zu Wilhelm versuchte Otto, die ihm zu Lehen gegebene Herrschaft Rheydt (heute Stadt Mönchengladbach) aus dem Herzogtum herauszulösen und sie reichsunmittelbar zu machen. Die Bewohner Rheydts erlebten ihn als unnahbaren und rücksichtslosen Herrn. Die Unzufriedenheit mit ihm mündete in einer Rebellion. Mit dem Um- und Ausbau des Schlosses Rheydt im Stil der Renaissance setzte er sich ein bleibendes Denkmal.
Biographie Gerhard Westerburg Der Jurist Gerhard Westerburg, der aus einer reichen Kölner Kaufmannsfamilie stammte, wandte sich 1521 der Lehre Martin Luthers zu und versuchte ab 1524 der Reformation in seiner Heimatstadt den Boden zu bereiten. Die Beteiligung am Aufstand der Zünfte 1525 in Frankfurt am Main büßte er nach dessen Niederschlagung mit der Ausweisung aus der Stadt. Er wandte sich dem Täufertum zu und wurde 1534 der Gründer einer Täufergemeinde in Köln.
Biographie Johannes Campanus Johannes Campanus war ein Theologe, der vornehmlich im Herzogtum Jülich gewirkt hat. Als reformatorisches Gedankengut im Rheinland aufkam, nahm Campanus vor allem lutherische Ideen auf und verbreitete sie. Nach dem Bruch mit Martin Luther (1483–1546) und den Wittenberger Reformatoren predigte er im Jülicher Raum seine eigenen Lehransichten. Mit seiner meist als radikal und häretisch empfundenen Lehre eckte er sowohl auf katholischer als auch protestantischer Seite an. Wegen seiner antitrinitarischen Ansichten wurde Campanus verhaftet und verbrachte das letzte Drittel seines Lebens im Gefängnis, wo er auch starb.
Biographie Bernhard von Hagen Die Phase der Ausdifferenzierung der Konfessionen infolge der verschiedenen Ansätze zur Kirchenreform in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war nicht ausschließlich vom Gegeneinander der Bekenntnisse gekennzeichnet. Vielmehr zeigen die Lebensläufe vieler Geistlicher und Gelehrter, dass es auch zahlreiche Mediationsversuche gab, um den Bogen zwischen einer tatsächlichen Erneuerung und Bewahrung überlieferter Formen zu spannen. Vielfach waren sie vom Humanismus und der ihm innewohnenden Irenik geprägt; in Köln steht vor allem Johannes Gropper für diese via media.
Biographie Johannes Gropper Der katholische Theologe Johannes Gropper war maßgeblich in die Auseinandersetzungen um den evangelisch gewordenen Kölner Erzbischof Hermann von Wied verwickelt. Als theologischer, publizistischer und kirchenpolitischer Vorreiter der katholischen Gegenseite trug er maßgeblich zur Beibehaltung des katholischen Glaubens im Erzstift Köln bei.
Biographie Hendrick Goltzius Goltzius war ein am Niederrhein geborener bedeutender niederländischer Künstler, der für die nördlichen Niederlande den stilistischen Übergang vom Manierismus zum Frühbarock ebnete. Er trieb mit seinem umfangreichen und in zahlreichen Kopien verbreiteten Werk die technischen Möglichkeiten des Kupferstiches und der Federzeichnung an ihre Grenzen und prägte eine ganze Generation von Zeichnern und Stechern. Seine Blätter bezeugen eine bis dahin nicht gekannte Virtuosität und Wandlungsfähigkeit im Umgang mit den Zeichenutensilien und dem Grabstichel.
Biographie Jaspar von Gennep Jaspar (von) Gennep war im 16. Jahrhundert Buchdrucker und Verleger in Köln und hier einer der entschiedensten Vertreter der gegenreformatorischen Richtung, für die er sich auch als Autor beziehungsweise Übersetzer und Bearbeiter betätigte. Er nennt sich vermutlich nach seinem Herkunftsort Gennep. Seine Lebensdaten können nur erschlossen werden: geboren um 1500, gestorben zwischen dem 26.8. und dem 4.9.1564. Er verwendete mehrere Druckersignete, die neben dem Hauszeichen eine Federschere zeigen, die auf ein in der Familie überkommenes Gewerbe des Tuchscherers gedeutet werden.
Biographie Johann und Aegidius Gelenius Die Gebrüder Johann und Aegidius Gelenius gehören zu den wichtigsten deutschsprachigen Historiographen der Frühen Neuzeit und haben mit ihren „Farragines“ ein umfangreiches Kompendium der Kölnischen Geschichte und ihrer überregionalen Vernetzung hinterlassen. Zwar handelt es sich dabei ganz überwiegend um bunt gemischte (lateinisch farrago = Mischfutter) Kopien und Abschriften, die vor allem Aegidius Gelenius mit den jeweiligen Originalen verglich; da diese jedoch vielfach nicht mehr erhalten sind, ist das dreißigbändige Gesamtwerk noch heute eine historische Quelle erster Güte, ohne die kaum eine Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Geschichte Kölns auskommt.
Biographie Gebhard Truchseß von Waldburg Gebhard Truchseß von Waldburg gehört zu den tragischen Gestalten auf dem Kölner Erzbischofsstuhl. Aus Liebe zu dem Gerresheimer Stiftsfräulein Agnes von Mansfeld (1551-1637) versuchte er vergeblich, in seinem Land die freie Wahl des Bekenntnisses einzuführen. Sein Reformationsversuch führte zum verheerenden Kölner Krieg, dem ersten Religionskrieg auf deutschem Boden nach der Reformation.