1. A
  2. B
  3. C
  4. D
  5. E
  6. F
  7. G
  8. H
  9. I
  10. J
  11. K
  12. L
  13. M
  14. N
  15. O
  16. P
  17. Q
  18. R
  19. S
  20. T
  21. U
  22. V
  23. W
  24. Z

Baader-Meinhof-Gruppe

Linksextreme terroristische Vereinigung, die zunächst von Ermittlungsbehörden nach ihren bekanntesten Gründungsmitgliedern, Andreas Baader (1943-1977) und Ulrike Meinhof (1934-1976), benannt wurde und die sich später selbst als Rote Armee Fraktion (RAF) bezeichnete.

Bakkalaureus

Auch Baccalarius, Bakkalaureat, mittellateinisch, ursprünglich der unverheiratete Vasall, später Junggeselle, seit dem 13. Jahrhundert Kleriker, der den ersten Studiengang abgeschlossen hat, später allgemein Bezeichnung für den untersten akademischen Grad .

Baldachin

Alte italienische Namensform für Bagdad, bezeichnet (1) ursprünglich einen in Bagdad hergestellten kostbaren Seidenstoff, übertragen auf den aus solchem Stoff gebildeten, von vier Stangen gehaltenen Traghimmel über dem Allerheiligsten bei Prozessionen (Fronleichnam), (2) in der Baukunst den fest eingebauten Prunkhimmel über Thron, Bischofsstuhl, Altar (Ciborium), Kanzel, Katafalk, (3) auch die Überdachung über gotischen Statuen in Holz und Stein.

Ballei

Mehrere Niederlassungen (Kommenden) umfassender Verwaltungsbezirk des Deutschen Ordens.

Bänkellieder

Zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert populäre, von einer Violine oder Drehorgel begleitete Lieder, deren häufig dramatischer Inhalt bei Jahrmärkten und Festen auf einer Holzbank sitzend vorgetragen und durch bunte Schautafeln erläutert wurde.

Baptisterium

vom Griechischen "untertauchen, eintauchen, taufen"; bezeichnet heute eine Taufkapelle

Barmer Theologische Erklärung

Die theologische Erklärung der Bekenntnissynode von Barmen ("Barmer Bekenntnis") von 1934, federführend erarbeitet von dem Bonner Theologen Karl Barth (1886-1968), entstand aus der Notwendigkeit, das christliche Bekenntnis vor der Verfremdung durch die "Deutschen Christen" zu bewahren. Sie ist ein wichtiges theologisches Dokument aus dem Kirchenkampf der NS-Zeit und gilt als wegweisendes Lehr- und Glaubenszeugnis der evangelischen Kirche im 20. Jahrhundert. In der Evangelisch-reformierten Kirche und der Evangelischen Kirche der Union gehört sie zu den Bekenntnisgrundlagen.

Barmherzige Brüder von Maria Hilf

1850 in Weitersburg bei Vallendar durch P. Friedhofen gegründete Gemeinschaft zur Krankenpflege. 1852 vom Trierer Bischof anerkannt, päpstliche Bestätigung 1910 und 1926. 1853 in Trier gegründete Filiale wurde zum Mutterhaus der in Deutschland, Westmalaysia, Brasilien und Rom tätigen Kongregation

Barock

Stilbegriff der neueren Kunst- und Literaturgeschichte, in etwa die Epoche 1600 bis 1750 umfassend. Die Bezeichung ist abgeleitet von portugiesisch barocco = unregelmäßig, sonderbar. Der Barock entstand in Italien, besonders in Rom. Die geschichtlichen Wurzeln liegen in der Gegenreformation und im Absolutismus.

Basilika/Basiliken

von altgriechisch basiliké „königlich“; 1. Bezeichnung für eine Königshalle, seit der Spätantike Bezeichnung für ein mehrschiffiges Kirchengebäude; 2. katholischer Ehrentitel für Kirchen

Bastardlinie

(1) Genealogischer Familienzweig einer Familie, beginnend mit einem unehelich Geborenen und häufig durch weitere Bastarde fortgeführt, (2) auch Bastardfaden. Über ein Wappen schräg verlaufender Balken zur Kennzeichnung der unehelichen Herkunft des Trägers.

Bastion

Auch Bastei, Bezeichnung eines der Hauptfestung vorgelagerten, in die Umwallung hineinreichenden Verteidigungswerkes mit zumeist fünfeckigem Grundriss.

Bataver

Germanischer Volksstamm, dessen Siedlungsgebiet in der römischen Provinz Belgica lag. 69 n. Chr. wandten sie sich gegen ihre römischen Bundesgenossen und eroberten Xanten. Der Aufstand wurde bereits 70 nach. Chr. durch die Römer niedergeschlagen, die Bataver mussten sich über den Rhein zurück ziehen und siedelten fortan in der Gegend um Nimwegen. Im 4. Jahrhundert wurde ihr Land von den Franken erobert und in das Frankenreich eingegliedert.

Battle of the Ruhr

Englisch (Schlacht um die Ruhrt), Luftoffensive des RAF Bomber Command gegen das Ruhrgebiet. Auf der Konferenz von Casablanca vom 14.-26.1.1943 war zwischen dem amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt (1882-1945, Amtszeit 1933-1945) und dem britischen Premierminister Winston Churchill (1874-1965, Amtszeiten 1940-1945, 1951-1955) und ihren Stabschefs das Ruhrgebiet als Angriffsziel Nummer 1 vereinbart worden. Die Luftoffensive gegen die "Waffenschmiede des Reichs" dauerte vom 5./6.3.-31.7.1943; sie betraf 21 Großstädte, etwa 15.000 Menschen fielen ihr zum Opfer.

Bau der hundert Tage

1948 innerhalb von 100 Tagen durch den Unternehmer Helmut Horten in Duisburg erbauter und am 1.12.1948 eröffneter erster großer Kaufhausneubau nach dem Zweiten Weltkrieg.

Bauernkrieg 1525

Versuch der Bauern Süd- und Mitteldeutschlands (ausgenommen Bayern) sowie Österreichs im Jahre 1525, die seit dem Mittelalter und der Epoche der Naturalwirtschaft fortbestehenden Lasten teilweise zu erleichtern, teilweise ganz abzuschütteln. Der Hauptanstoß ging von den Lehren der Reformation aus. Dem Aufstand lag ein einheitliches Aktionsprogramm der Bauern zugrunde (die so genannten zwölf Artikel). Die Niederwerfung erfolgte von Mitte Mai bis Ende Juni 1525 durch Truppen des Adels. Das Rheinland gehörte zu den Gebieten ohne Bauernunruhen.

Bauerschaft

In Westfalen und am Niederrhein verbreitete, seit dem 11.Jahrhundert nachweisbare Organisationsform ländlicher Siedlungen, vorwiegend in Streusiedlungsgebieten (siehe auch Honnschaft).

Bauhaus

Kunstschule, 1919 von dem Architekten Walter Gropius (1883-1969) in Weimar durch Verschmelzung der dortigen Kunstakademie und der Kunstgewerbeschule unter Angliederung einer Architekturabteilung geschaffen, 1925 nach Dessau verlegt, 1933 aufgelöst. Das Bauhaus wollte Lehrstätte sein, in der Kunst und Handwerk vereint an einem Werk, dem Bau, arbeiten sollten. Klarheit, Sachlichkeit und Zweckmäßigkeit in der Form waren die Leitlinien. Herausragende Künstler der Zeit wurden am Bauhaus lehrend tätig.

Bayerische Volkspartei

Abkürzung BVP, am 12.11.1918 gegründete Partei aus dem bayerischen Teil des Zentrums. Die BVP entwickelte ein eigenständiges, auf katholischen Fundamenten beruhendes Parteiprogramm mit konservativer und föderalistischer Schwerpunktsetzung. In den 1920er Jahren bis zur Auflösung stärkste Partei in Bayern und stärkste der in Deutschland bestehenden Regionalparteien. Auflösung auf Druck der NSDAP am 4.7.1933.

Beethovenfest

Jährlich im September in Bonn und Umgebung stattfindes Musikfestival zu Ehren Ludwig van Beethovens.

Befreiungskriege

Auch Freiheitskriege oder Sechster Koalitionskrieg. Bezeichnung der Kriege zwischen dem napoleonischen Frankreich und der Allianz seiner Gegner zwischen der Niederlage Napoleons im Russlandfeldzug 1812 und der Unterzeichnung des Pariser Friedens 1814.

Befreiungstheologie

Richtung der christlichen Theologie des 20. Jahrhunderts in Lateinamerika, die sich für die Rechte und Belange armer Bevölkerungsschichten stark macht.

Beginenhaus

Wohnstätte von Beginen, frommen Frauen, die einzeln oder in Gemeinschaft ohne Bindung an einen Orden ein religiöses Leben führten (Semireligiose).

Beigeordneter

Bezeichnung für einen kommunalen Wahlbeamten.

Bekenntnisschule

In Bekenntnisschulen werden gemäß Artikel 12 Abs. 6 S. 2 der Landesverfassung in NRW Kinder nach den Grundsätzen des Bekenntnisses unterrichtet und erzogen, dem sie angehören. In diesem Sinne werden auch die geltenden Richtlinien und Lehrpläne angewendet.

Belgische Revolution

Kampf um die Unabhängigkeit Belgiens (der vormaligen Österreichischen Niederlande) von dem auf dem Wiener Kongress 1815 gegründeten Vereinigten Königreich der Niederlande, der sich 1830 in einem Aufstand in Brüssel und davon ausgehenden Unruhen in anderen belgischen Städten entlud und im November zur Unabhängigkeit führte, die die Großmächte dem neuen Staat neben ewiger Neutralität garantierten.

Benelux

Abkürzung für die seit 1947 in einer Zollunion zusammengeschlossenen Länder Belgique (Belgien), Nederland (Niederlande), Luxembourg (Luxemburg).

Bernkasteler Doktor

Eine der berühmtesten und teuersten Weinbergslagen der Welt, direkt über dem historischen Ortskern von Bernkastel-Kues an der Mittelmosel gelegen.

Besatzungsstatut

Am 19.4.1949 von den drei Westalliierten USA, Großbritannien und Frankreich in Washington verabschiedete Proklamation, die Abgrenzung und Befugnisse zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Alliierten Hohen Kommission (AHK) regelte. Die Besatzungsmächte waren weiterhin zuständig für die Abrüstung, Entmilitarisierung, Außenpolitik, Devisenwirtschaft, Ruhrbehörde und internationale Kontrollorgane. Es trat mit der Wahl der ersten bundesdeutschen Regierung am 21.9.1949 in Kraft. Die besatzungsrechtlichen Befugnisse blieben bis zu den Pariser Verträgen am 5.5.1955, die allierten Vorbehaltsrechte bis zum Inkrafttreten des Zwei-plus-Vier-Vertrages am 15.3.1991 wirksam.

Betsingmesse

erstmals 1922 durch den Klosterneuburger Augustiner-Chorherr Pius Parsch gefeierte "Gemeinschaftsmesse", in der zurückgehend auf Anregungen Romano Guardinis und der Benediktiner der Abtei Maria Laach unter Abt Ildefons Herwegen Teile der Messe vom Volk in deutscher Sprache gesungen werden. Sie gelten als Geburtsstunde der Liturgischen Bewegung in Deutschland und Österreich

Biedermeier

Bezeichnung für die nachklassizistische Epoche 1815-1848. Der Name entstammt einer Satirensammlung von 1855.

Binnenkolonisation

Landgewinnung und Besiedlung durch Kultivierung bisher ungenutzter und unzugänglicher Flächen. Die geldrisch-klevischen Binnenkolonisation von Mitte 13. bis Mitte 14. Jahrhundert war die bei weitem bedeutendste Landgewinnungsaktion in den Niederrheinlanden zwischen der frühmittelalterlichen Rodungsphase und den Kultivierungsmaßnahmen des 19. Jahrhunderts. Dabei wurden vor allem Bruchgebiete im Hinterland von Rhein und Maas trocken gelegt und urbar gemacht. Plan und Anlage der Entwässerungsarbeiten erfolgten nach holländischem Muster.

Bischofskongregation

Abk. für Kongregation für die Bischöfe; Zentralbehörde der römisch-katholischen Kirche, die in alle Angelegenheiten, die Bischöfe betreffen, zuständig ist

Bizone

Bezeichnet den Zusammenschluss der amerikanischen und britischen Besatzungzonen Deutschlands nach 1945, insbesondere deren wirtschaftlichen Zusammenschluss ab dem 1.1.1947. Als Übergangslösung wurden deutsche Verwaltungsorgane geschaffen, um bis zur Errichtung einer gesamtdeutschen Regierung die wirtschaftlichen Versorgungsprobleme zu bewältigen. Die Länderparlamente stellten Mitglieder für einen Wirtschaftsrat, Ländervertreter bildeten einen Exekutivrat, und ein Direktorium wurde berufen. Die Bizone wurde im April 1949 um den französisch besetzten Teil zur Trizone erweitert. Damit verbunden war die Gründung einer „Alliierten Hohen Kommission“ als höchste Kontrollbehörde in der zukünftigen Bundesrepublik.

Bizonenhauptstadt

Nach der wirtschaftlichen Vereinigung der Besatzungszonen der USA und Großbritanniens zur Bizone am 101.1947, richteten die beiden Militärregierungen in einem Abkommen vom 29.5.1947 einen Wirtschaftsrat für das Vereingte Wirtschaftsgebiet ein, der seinen Sitz in Frankfurt am Main hatte.

Bleikrankheit

Vergiftung durch Blei, das vor allem im 19. Jahrhundert ein wichtiger und vielseitig eingesetzter Rohstoff war, beispielsweise für die Produktion von Bleiweiss (Anstreichfarbe) und Bleizucker (Bleiacetat). Besonders gefährlich ist das Einatmen und Verschlucken des Bleistaubs.

Blöckchendamast

Zierwebmuster, bei dem durch eine bestimmte Webtechnik im Stoff ein Muster aus Quadraten oder Rechtecken entsteht.

Bonner Konvention

(1) Auch Deutschlandvertrag oder Generalvertrag, geschlossen 1952 in Bonn zwischen den drei westlichen Alliierten Frankreich, Großbritannien und USA mit der Bundesrepublik Deutschland, löste das bis dahin geltende Besatzungsstatut ab und beendete die Arbeit der Alliierten Hohen Kommission. Der Bundesrepublik Deutschland wurde darin - ausgenommen die offene deutsche Frage - die Souveränität zugesprochen, während den Westmächten bis zur Notstandsgesetzgebung weiterhin Besatzungsvorbehalte einräumt wurden. Die Unterzeichner wurden auf die Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit und den Abschluss eines Friedensvertrages verpflichtet. Der Deutschlandvertrag trat in aktualisierter Fassung als Teil der Pariser Verträge am 5.5.1955 in Kraft. (2) bezeichnet das "Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tiere", das am 23.6.1979 in Bonn unterzeichnet wurde und am 1.11.1983 in Kraft trat. Das Übereinkommen enthält die Verpflichtung der Vertragsstaaten, Maßnahmen zum weltweiten Schutz und zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten zu treffen, einschließlich ihrer nachhaltigen Nutzung. Es wird vom UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) getragen und hat die Bezeichnung "UNEP/CMS Sekretariat", dessen Sitz Bonn ist.

Bonner Legionslager

Als Bestandteil der römischen Verteidigungslinie bestand im Bereich des heutigen alten Rathauses seit dem 1. Jahrhundert v.Chr. ein provisorischer Militärstützpunkt. Durch die Verlegung der 1. Legion an den Rhein 43 n. Chr. bauten die Römer das provisorische Lager nördlich der heutigen Altstadt zum Kastell „castrum bonna“ aus und umgaben dieses mit einem steinernen Schutzwall. Bis zum Jahr 250 wurde das Lager kontinuierlich ausgebaut, neben einem Hafen und einem Gewerbebezirk gab es im näheren Umkreis des Lagers auch zivile Siedlungen. Nach Überfallen der Franken im 3. und 4. Jahrhundert beschädigt, scheint das Lager noch bis ins 5. Jahrhundert besiedelt gewesen zu sein.

Bonner Lesegesellschaft

Gegründet am 1.12.1787, aufgeklärt-literarische Gemeinschaft, die die Förderung des letzten Kölner Kurfürsten Max Franz genoss. Seit dem Zusammenschluss 1819 mit der Bonner Erholungsgesellschaft vollzog sie den Übergang zu einer geselligen Vereinigung, die bis heute besteht.

Borromäerinnen

auch Barmherzige Schwestern vom hl. Karl Borromäus. Der Orden wurde als karitativer Frauenorden 1652 in Nancy gegründet. Im 19. Jahrhundert Entwicklung zur Ordenskongregation, die 1859 vom Papst anerkannt wurde

Bouquet

Französisch, Blumenstrauss.

Boxeraufstand

Bewaffneter Konflikt zwischen China und einer Expeditionsarmee europäischer Kolonialmächte (1899-1901). Resultat einer diplomatischen Krise, die aus mehrfachen Übergriffen der chinesischen „Bewegung der Verbände für Gerechtigkeit und Harmonie“ (Boxer) auf westliche „Ausländer“ rührte. Der Krieg endete durch die Unterzeichnung des als demütigend empfundenen „Boxerprotokolls“ für China mit einer schweren Niederlage.

Boykott-Tag

Von den Nationalsozialisten am 1.4.1933 reichsweit geforderter Geschäftsboykott jüdischer Geschäfte. Öffentlich wurde die Aktion als „reine Abwehrmaßnahme gegen die negative Propaganda ausländischer Juden“ legitimiert.

Brigadeführer

Fünfthöchster Dienstgrad bei SS, Waffen-SS, SA, NS-Fliegerkorps und NS-Kraftfahrerkorps. Vergleichbar dem Major in der Wehrmacht

Bund der Gerechten

1836-1838 vom Bund der Geächteten wegen Führungsstreitigkeiten auf Initiative Wilhelm Weitlings (1808-1871) abgespalten. Als Bund der frühen Arbeiterbewegung breitete sich der sozialistische Bund der Gerechten in der Schweiz aus, 1840 wurde die Zentrale nach London verlegt. 1847 nach dem Beitritt Karl Marx und Friedrich Engels in Bund der Kommunisten umbenannt.

Bund der Kommunisten

Gegründet 1847 auf zwei Konferenzen in London von Karl Marx und Friedrich Engels, vorläufige Statuten unter dem Motto "Proletarier aller Länder vereinigt Euch", 1852; Vorläufer der Internationalen Arbeiterassoziation (IAA).

Bund deutscher Mädel

Abkürzung BDM, nationalsozialistische Teilorganisation der Hitlerjugend (HJ) für 10- bis 18-jährige deutsche Mädchen. 1930 gegründet, bestand seit 1939 die gesetzliche Pflicht zur Mitgliedschaft. Ziel des BDM und der HJ war die Erziehung der gesamten deutschen Jugend in nationalsozialistischem Gedankengut.

Bundestag

(1) Unter der offiziellen Bezeichnung Bundesversammlung 1815-1866 (unterbrochen 1848-1850) ständiger Kongress der Gesandten der Mitgliederstaaten des Deutschen Bundes in Frankfurt am Main, (2) seit 1949 Bezeichnung des Parlaments der Bundesrepublik Deutschland.

Bündnis 90 Die Grünen

Die heutige Partei Ist 1990 hervorgegangen aus der 1980 gegründeten westdeutschen Partei Die Grünen sowie aus der Bürgerrechtsbewegung und dem Bündnis 90 der späten DDR.

Burbann

Geltungsbereich des Stadtrechts über die Stadtmauer hinaus.

Burgunder

Germanischer Volksstamm, der sich während der Völkerwanderungszeit am Rhein niederließ und in der Gegend um Worms ein Königreich bildete. Nach Konflikten mit römischen Truppen wurde das Burgunderreich 437 von den Hunnen vernichtet (Vorbild für die Nibelungensage). 443 wurden die überlebenden Burgunder vom römischen Heermeister Aëtius als Föderaten im Gebiet des Genfer Sees und dem Tal der Rhône angesiedelt. Von hier aus expandierten die Burgunder und gründeten ein neues Reich. 451 besiegten burgundische und römische Truppen Hunnen und Ostgoten auf den Katalaunischen Feldern. Nach längeren Auseinandersetzungen unterlagen die Burgunder 532 den Franken, ihr Reich wurde in das Frankenreich eingegliedert.

Burgus

Kleine quadratische römische Verteidigungsanlage in Steinbauweise.

Burgvogt

Verwalter einer Burg, siehe auch Burggraf.

Burschenschaft

Bezeichnung einer von ehemaligen Teilnehmern an den Befreiungskriegen gegründeten, sich ab 1815 an den deutschen Universitäten ausbreitenden studentischen Nationalbewegung. 1819 auf Grundlage der Karlsbader Beschlüsse verboten.

Burschenschaftliche Reformbewegung

Reformbewegung die sich in Abgrenzung zu den Corps gegen die Entwicklung der Burschenschaften zu sogenannten „Waffenverbindungen“ aussprach. Die formulierten Forderungen betrafen die Abschaffung der Säbel- und Pistolenduelle, aber auch ein höheres Maß an Toleranz und die überparteiliche Wiedervereinigung der Studentenschaft vor dem Hintergrund der Zersplitterung in diverse Bewegungen und Dachverbände. Am 5.5.1883 wurde in Berlin die Burschenschaft Neogermania als erste sogenannte Reformburschenschaft gegründet (Heute: Bonner Burschenschaft Germania).

Burse

An mittelalterlichen Universitäten entstandene Wohngemeinschaft von Studenten, die dem Betreiber für Kost und Logis einen wöchentlichen Betrag aus ihrer Geldbörse (bursa) zu leisten hatten. Häufig wurde in den Bursen auch Unterricht erteilt.