1. A
  2. B
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  18. R
  19. S
  20. T
  21. U
  22. V
  23. W
  24. Z

Ubier

lateinisch ubii, Westgermanischer Volksstamm, der ursprünglich sein Siedlungsgebiet rechtsrheinisch zwischen Lahn und Taunus hatte, nach 38 v. Chr. vom römischen Statthalter Marcus Vipsanius Agrippa über den Rhein geführt und auf dem Gebiet des heutigen Köln umgesiedelt

UdSSR

auch Sowjetunion (SU), Abkürzung für Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, die ein sozialistisch und zentralistisch regierter Staatenbund war und sich in der Zeit zwischen 1922 und 1991 über weite Gebiete Osteuropas, des Kaukasus, Sibiriens sowie Nord- und Zentralasiens erstreckte. Nach dem russischen Bürgerkrieg (1917-1920), den die Bolschewiki mit ihrem Vorsitzenden W. I. Lenin für sich entschieden hatten, wurde die UdSSR am 30. Dezember 1922 ausgerufen. Als Lenin 1924 starb, folgte ihm Josef Stalin als neuer Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), die Nachfolger-Partei der Bolschewiki. Stalin sicherte seine Stellung durch Terror und sogenannte “Säuberungen”. Wirtschaftlich führte er Kollektivierungen in dem stark agrarisch geprägten Land durch. Im Zweiten Weltkrieg konnte sich die Sowjetunion Teile Polens und Finnlands sowie die baltischen Staaten aneignen. 1941 griff das “Dritte Reich” die Sowjetunion an, was den sowjetischen Anschluss an die westlichen Alliierten zur Folge hatte. Nach der sowjetischen Besetzung der östlichen und der Alliiertenbesetzung der westlichen deutschen Gebiete, entstanden in den ersten Nachkriegsjahren zwei deutsche Staaten, die den Ost-West-Konflikt verdeutlichten und den Beginn des Kalten Krieges markierten. Die Sowjetunion schafft sich darauffolgend Satellitenstaaten in Osteuropa. Stalin stirbt 1953, sein Nachfolger wird Nikita Chruschtschow, mit dessen Amtszeit man eine leichte Abwendung vom Stalinismus und ein “Tauwetter” verbindet. Dennoch wurden Aufstände in den Satellitenstaaten blutig niedergeschlagen. Den Höhepunkt des Kalten Kriegs bildet die Kuba-Krise 1962. 1964 ersetzte Leonid Breshnew Chruschtschow. Mit der “?reshnew-Doktrin” wurde die Souveränität der Satellitenstaaten eingeschränkt und damit die gewaltsamen Eingriffe aus Moskau gerechtfertigt, so auch 1968 im Prager Frühling oder 1979 in Afghanistan. 1985 wurde Michail Gorbatschow erster Generalsekretär der KPdSU und führte wegen der sich verschlechternden sozialen und wirtschaftlichen Situation Reformen wie Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau) ein. Außenpolitisch setzte er auf Abrüstung und Deeskalation. Bis Anfang der 1990er Jahre bekam die Moskauer Führung die prekäre Situation in den nun nach nationaler Souveränität rufenden Satellitenstaaten nicht unter Kontrolle, was 1990 zur Unabhängigkeitserklärung der baltischen Staaten führte. Dem Staatskomitee für den Ausnahmezustand, das aus hohen KPdSU-Funktionären bestand, gingen die Reformen Gorbatschows zu weit und versuchte deswegen im August 1991 mithilfe des Militärs einen Putsch durchzuführen. Dieser scheiterte an dem Widerstand der Bevölkerung, der von Boris Jelzin geleitet wurde. Nach dem Putsch löste sich die Sowjetunion endgültig auf, was im Alma-Ata-Beschluss vom 31. Dezember 1991 bestätigt wurde. Die Rechtsnachfolge der Sowjetunion war die Russische Föderation mit Boris Jelzin als ersten Präsidenten. Einige Nachfolgestaaten der Sowjetunion wurden Teil der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS), die einen gemeinsamen Wirtschafts- und Sicherheitsraum darstellt.

UFA

Abkürzung für Universum Film-AG, 1917 gegründetes Filmunternehmen mit Sitz in Potsdam-Babelsberg

Ultima-ratio

lateinisch ultimus (der/die/das äußerste, letzte) und ratio (Grund, Vernunft), Bezeichnung für das letzte Mittel, den letzten Ausweg in einem Konflikt. In der Politik oft verwendete Rechtfertigung für einen Krieg: Der Staat hat alle in seiner Macht stehenden friedlichen Mittel der Konfliktlösung angewendet, diese sind jedoch fehlgeschlagen, sodass nur noch eine kriegerische Auseinandersetzung übrig bleibt. Die Bezeichnung stammt vom französischen Kardinal Richelieu, der im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) „ultima ratio regum“ (dt.: „das letzte Mittel der Könige“) auf seine Geschützrohre eingravieren ließ. Damit war jedoch zunächst das letzte Wort eines Königs gemeint, den Krieg zu entscheiden. Erst seit Friedrich II. von Preußen, der seit 1742 „ultima ratio regis“ (dt.: „das letzte Mittel des Königs“) auf seine Kanonen schreiben ließ, bekam die Bezeichnung die heutige Bedeutung.

Uneingeschränkter U-Boot-Krieg

Während des Ersten Weltkrieges setzte das Deutschen Reich U-Boote gegen feindliche und neutrale Handelsschiffe ein, die ohne Warnung versenkt wurden. Dies veranlasste die USA zum Kriegseintritt 1917.

UNESCO

Abkürzung für „United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation“. 1945 als Sonderorganisation der UN mit Sitz in Paris gegründet, um die Zusammenarbeit ihrer Mitglieder auf den Gebieten der Erziehung, Wissenschaft und Kultur zu fördern.

UNESCO-Welterbe

Titel der von der UNESCO an Welterbestätten verliehen wird. 1972 legte die Generalkonferenz der UNESCO die „Internationale Konvention zum Schutz Kultur- und Naturerbes der Welt“ fest. Alle Länder, die diese Konvention unterschrieben haben, verpflichteten sich damit auf den Schutz von Denkmälern der Kultur oder Natur innerhalb ihrer Grenzen. Im Gegenzug berät die UNESCO die Länder in der Denkmalpflege, Entwicklungsländer erhalten zudem finanzielle Hilfen.

Universalmonarchie

Form der Alleinherrschaft, die entweder Anspruch auf den gesamten Erdkreis und die Menschheit erhebt oder sich auf das Gebiet des alten römischen Reiches beschränkt. Ferner ist auch der Papst als Herr über die Christenheit als Universalmonarch gemeint.
Karl V. (1550-1558) gilt als Ideal eines Universalmonarchen, da er durch sein Erbe der spanischen, burgundischen und habsburgischen Herrschaftstitel weite Teile Europas unter seiner Regentschaft vereinte.

Universitas

lateinisch (Gesamtheit), rechtswissenschaftliche Bezeichnung im Spätmittelalter für eine territoriale, kirchliche oder gesellschaftliche Einheit. Ursprünglich aus dem römischen Recht übernommen, entwickelte sich der Begriff seit dem 12. Jh. im Sinne einer Korporation bzw. juristischen Person weiter: Die Kanonisten sahen die Korporation als vollkommen fiktive, juristische Person, die von den Individuen, aus denen sie bestand, geleitet und vertreten werden musste. Die Legisten waren hingegen der Auffassung, dass die universitas unsterblich sei und ihre Identität über die Jahre ihres Bestehens behalte, auch wenn ihre Mitglieder wechselten oder verstarben.

Universitätskurator

lateinisch curator (Vormund, Vertreter), Verwaltungsbeamter an Hochschulen, der dem preußischen Kultusminister unterstellt war und als dessen Vertretung an der Universität fungierte. Das Amt wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts eingeführt. Die Aufgaben eines Universitätskurator bestanden aus der Finanzverwaltung und der rechtlichen Aufsicht über die Universitäten. Außerdem fungierte er als Vermittler zwischen dem Ministerium und den jeweiligen Instanzen der Universität. Das Amt wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 und im Zuge des Wiederaufbaus an den meisten Universität abgeschafft.

Unterherrschaft

Auch Unterherrlichkeit, Form einer Kleinstherrschaft von Adel und seltener Kirche, die vor allem im Rheinland und Westfalen seit dem Spätmittelalter bis in die Frühe Neuzeit bestand. In den Herrschaften Kurköln, Jülich, Kleve, Berg, Geldern und Moers gab es in dieser Zeit über 180 davon. Die Unterherren besaßen in ihren Herrschaftsterritorien die Gerichtsbarkeit und zeichneten sich deswegen durch eine hohe Selbstständigkeit aus. Dennoch blieb die Lehnsabhängigkeit vom Landesherren bestehen. Ab 1564 bis 1792 versammelten sich die Unterherren auf Unterherrentagen, auf denen sie ihren Anteil an den Landessteuern verhandelten und gelegntlich auch Gravamina (Beschwerden) an den Landesherren formulierten.

Unterpräfekt in Kleve (Sebus)

französisch sous-préfet, Bezeichnung für einen Verwaltungsbeamten, dessen Amt 1808 im Großherzogtum Berg im Zuge der napoleonischen Neustrukturierung der Verwaltung eingeführt wurde. In der Verwaltungshierarchie ist er zwischen der ihm untergeordnete Bürgermeisterei und dem vorgesetzten Präfekten einzuordnen. Der Unterpräfekt war für aufgeteilte Bezirke in den Départements, die Arrondissements, zuständig und wurde vom Kaiser ernannt. Seine Aufgabe bestand aus der Vollstreckung der Gesetze und die Einhaltung der öffentlichen Ordnung in seinem Gebiet, wozu er u.a. polizeiliche und militärische Befugnisse erhielt und einen Arrondissementsrat zugeordnet bekam.

Unterscharführer

Vierter Dienstgrad bei SS, NS-Fliegerkorps und NS-Kraftfahrerkorps. Entsprach dem Rang eines Scharführers der SA, bzw. eines Unteroffiziers der Wehrmacht.

Untersturmführer

Achter Dienstgrad bei SS, NS-Fliegerkorps und NS-Kraftfahrerkorps. Entsprach dem Rang eines Sturmführers der SA, bzw. eines Leutnants der Wehrmacht.

Urbar

Buchmäßiges Verzeichnis von Besitzungen und Einkünften einer Grundherrschaft oder einer Landesherrschaft; siehe auch Heberegister.

Urfehde

Bezeichnung für einen Friedenseid, der einen Konflikt beendet und mit dem gleichzeitig die Beteiligten die zukünftige Einhaltung des Friedens versprechen. Im Mittelalter auch vor Gericht benutzt, um Ankläger und Gericht vor der Rache des Freigesprochenen/Freigelassenen zu schützen.

Usurpation

lateinisch usurpare (in Besitz nehmen), Bezeichnung für eine gesetzeswidrige Machtübernahme

Usurpator

lateinisch usurpare (in Besitz nehmen), Bezeichnung für eine Person, die die Staatsgewalt widerrechtlich an sich reißt