Biographie Ferdinand von Bayern Ferdinand von Bayern war der zweite der fünf wittelsbachischen Prinzen in Folge, die für insgesamt 178 Jahre den Kölner Bischofsstuhl besetzten, und einer der am längsten regierenden Bischöfe überhaupt. Sein Name ist eng mit einer Hochphase der Hexenverfolgung im Kurfürstentum verbunden; dabei war sein Engagement bei der peinlichen Strafjustiz nur ein Aspekt seiner Bemühungen um eine Herrschaftsreform im Sinne moderner Staatlichkeit; auch als Kunstmäzen hatte er eine bleibende Wirkung.
Biographie Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg Franz Ludwig, der ohne zu höheren Weihen gelangt zu sein im Laufe seines Lebens vier Bischofsstühle besetzte, trat in der Reichskirche der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch Reformen des Rechts- und Verwaltungswesens, sein Bekenntnis zur Gegenreformation und sein Mäzenatentum hervor. Am 24.7.1664 wurde Franz Ludwig als neuntes Kind des Kurfürsten Philipp Wilhelm von der Pfalz (Regierungszeit als Pfalzgraf 1653-1690, ab 1685 als Kurfürst) und der Elisabeth Amalia Magdalena von Hessen-Darmstadt (1635-1709) in Neuburg an der Donau geboren.
Biographie Gerhard Tersteegen Gerhard Tersteegen war der wohl bedeutendste evangelische Mystiker; er wirkte als Schriftsteller, Seelsorger und Erweckungsprediger.
Biographie Nikolaus Simrock Nikolaus Simrock war Waldhornist am Bonner Hof der letzten beiden Kölner Kurfürsten Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels und Max Franz von Österreich. Er war der Gründer eines großen Musikverlagshauses in Bonn, in dem die Werke Wolfgang Amadeus Mozarts (1756-1791), Joseph Haydns (1731-1809), Beethovens und fast aller zeitgenössischer Komponisten erschienen. Die Freundschaft zu Ludwig van Beethoven wurde für seine verlegerische Tätigkeit von großer Bedeutung.
Biographie Familie Stumm I Aus der vom Hunsrück stammenden Familie Stumm leiteten sich zwei herausragende Unternehmerdynastien ab, der jüngste Sohn von Johann Christian Stumm (1640-1719) begründete eine Orgelbauerfamilie, der älteste eine Hüttenfamilie, die im 19. Jahrhundert ein führendes deutsches Unternehmen aufbaute.
Thema Die Bevölkerungsentwicklung Bonns im 18. Jahrhundert Bonns Vergangenheit als Hauptstadt der jungen Bundesrepublik ist noch allenthalben präsent. Die Stadt war aber bereits einmal Hauptstadt: im Kurfürstentum Köln vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zu dessen Auflösung in französischer Zeit. Seit dem Mittelalter, vornehmlich seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, fungierte die Stadt zunehmend als Residenz für die aus ihrer Kathedral- und Hauptstadt Köln verdrängten Erzbischöfe und Kurfürsten. 1597 verlegte Kurfürst Ferdinand von Bayern die kurkölnische Landesregierung von Brühl nach Bonn und nahm selbst ab 1601 Residenz im Bonner Schloss. Seitdem residierten die Kölner Kurfürsten kontinuierlich in ihrer Haupt- und Residenzstadt Bonn. Als der letzte Kurfürst Max Franz vor den französischen Revolutionstruppen am 3.10.1794 floh, endete Bonns erste Zeit als Haupt- und Residenzstadt.
Thema Die Wallfahrt zum Heiligen Rock zu Trier Vom 13.4.-13.5.2012 wurde in Trier der Heilige Rock ausgestellt. Er brachte circa 545.000 Pilger nach Trier und erregte – wie alle Wallfahrten in den letzten 500 Jahren – die Gemüter nicht nur der Gläubigen. Der Anlass für die Wallfahrt von 2012 war die 500. Wiederkehr des Jahres der Wiederauffindung der Tunika des Herrn 1512. Doch bevor wir auf die Geschichte der Wallfahrt zu sprechen kommen, sollten wir einen Blick auf die Reliquie und ihre Geschichte werfen, die auch für die vielumstrittene Frage der Echtheit von Bedeutung ist.
Thema Mythos Rhein aus Sicht der Deutschen und Rheinländer Der Rhein als natürliche Grenze des eigenen Staates, das ist eine französische Idee, deren Ursprünge zurück in das 15. Jahrhundert reichen. Nach dem Ende des Hundertjährigen Krieges hatte das französische Königreich zwar die Engländer erfolgreich vom Kontinent vertrieben, es blieb aber die unangenehme Bedrohung bestehen, durch das Haus Habsburg zwischen dem spanischen Reich und dem deutschen Reich im Zangengriff gehalten zu werden.
Thema Deutsche, Franzosen und der Rhein Mythen helfen, ein kollektives Gedächtnis herzustellen und sind Grundlage der Existenz einer Nation. Der „Mythos Rhein“ kann als solch ein Mythos betrachtet werden. Er vermittelt ein Gefühl des Weiterlebens der Vergangenheit und bewies sich als eine Möglichkeit, die Erinnerung an die Geschichte zu bewahren und zu reaktivieren. Nach Lucien Febvre habe dieser in seiner Geschichte zwei Gesichter: einerseits der verbindende Rhein als Verkehrsweg zwischen den Regionen Europas, andererseits der trennende Rhein als Grenze und Ort der Konfrontation zwischen lateinisch und germanisch geprägten Kulturen. So wurde er von deutscher Seite als „deutscher Strom“ von französischer Seite jedoch als „natürliche Grenze“ angesehen.
Biographie Franciscus Agricola Infolge der konfessionellen Spaltung nach 1555 und vor allem auch während des Achtzigjährigen Krieges gewann die Hexenlehre neuen Zulauf und evozierte gerade zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine Massenhysterie, die zu zahlreichen Verdächtigungen, Denunziationen, Prozessen und Hinrichtungen führte. Gerade weil die Hexenverfolgungen damit einer fast ungezügelten Volksbewegung gleichkamen, versuchte die sowohl auf katholischer wie auch auf protestantischer Seite um Ordnung bemühte kirchliche Obrigkeit, dieser Hysterie Einhalt zu gebieten. Einer der bekannteren kirchlichen Kritiker in dieser Zeit war Franciscus Agricola.