Thema Die Rheinische Mission Der Begriff „Mission“ für die Verbreitung des christlichen Glaubens kam in der Zeit der Entdeckungen im 16./17. Jahrhundert auf, er wurde zuerst von den Jesuiten verwendet. Die katholische Kirche verfügte zunächst über keine missionarischen Strukturen, diese wurden von einigen Orden entwickelt und im 17. Jahrhundert von Rom übernommen. Auf evangelischer Seite hat die Mission ihre geistigen Wurzeln im Pietismus und vor allem in der Erweckung des späten 18. und des 19. Jahrhunderts
Thema Mannesmann – weit mehr als ein Kapitel rheinischer Geschichte Die Mannesmann-Unternehmen und die Generationen von Menschen, die in und für diese Unternehmen arbeiteten und heute immer noch arbeiten, haben die Geschichte des Rheinlands in vielfältiger Weise geprägt. Aber nicht nur die Geschichte des Rheinlands. Seit weit mehr als 100 Jahren ist der Name Mannesmann national und international ein Inbegriff für leistungsfähige deutsche Industrie und Technik. Mannesmann-Erzeugnisse sind auf allen Kontinenten zu finden und die Marke Mannesmann gehört weltweit zu den bekanntesten Industriegütermarken überhaupt. Aus einer revolutionären Erfindung, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in einem Remscheider Familienunternehmen gemacht wurde – dem nahtlos gewalzten Stahlrohr, entwickelte sich ein in Düsseldorf ansässiger Technologiekonzern, der Ende des 20. Jahrhunderts weltweit rund 130.000 Mitarbeiter beschäftigte und rund 24 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete.
Thema Die Phonoindustrie im Rheinland Bis ins letzte Viertel des 19. Jahrhunderts war es unvorstellbar, dass Schall nicht ein flüchtiges Phänomen bleiben muss, sondern konserviert und beliebig reproduziert werden kann. Zwar bemühte sich die Physik schon länger um eine Sichtbarmachung des Schalls zu Forschungszwecken. Daraus die Konsequenz zu ziehen, dass eine Aufzeichnung nur noch einen winzigen Schritt von der Reproduktion entfernt lag, zog sich erstaunlich lange hin.
Thema Neugebaur & Lohmann – Ein Emmericher Familienunternehmen mit süßer Tradition Im Jahre 1852 begann für Emmerich eine knapp 120 Jahre währende „süße“ Erfolgsgeschichte, als die Schwäger Georg Neugebaur und Hugo Lohmann hier eine Schokoladenfabrik gründeten. Will man der Geschichte der fünfältesten Schokoladenfabrik in Deutschland nachgehen, stellt man jedoch schnell fest, dass dafür die Quellenlage denkbar schlecht ist, denn von der vor bald 50 Jahren geschlossenen Firma existiert kein Archiv mehr. Informationen über die Firmengeschichte bietet vor allem die Chronik, die die Firma 1952 anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens bei Sepp Hutt in Auftrag gegeben hat. Schon damals war die Quellenlage schwierig, da im Bombenkrieg fast alle Unterlagen aus der Zeit vor 1944 vernichtet worden sind.
Thema Thomas Mann und die Rheinlande Die Rheinlande sind nicht die Region, die in Thomas Manns (1875-1955) Leben und Werk einen besonderen Platz eingenommen hat, kein Vergleich mit Lübeck, München, der Schweiz oder den Vereinigten Staaten. Auch seine Romane und Erzählungen spielen überwiegend an anderen Orten; die Rheinlande fallen, wie es Hans R. Vaget treffend formuliert, „völlig aus dem Rahmen des Thomas Mannschen Œuvres“ . Dennoch gibt es neben zahlreichen Besuchs- und Vortragsreisen zwischen 1903 und 1932 sowie 1954 einige bemerkenswerte biographische Beziehungen des Schriftstellers zum Rheinland, namentlich seine Freundschaft mit dem Germanisten und Schriftsteller Ernst Bertram (1884-1957) sowie das philosophische Ehrendoktorat der Universität Bonn.
Thema Das rheinische Schützenwesen. Ursprünge, Traditionen und Entwicklungslinien Obwohl die verschiedenen Ausformungen des Schützenwesens im Rheinland wenigstens genauso zum regionalen Brauchtum gehören wie der Karneval – und dabei noch wesentlich älteren Ursprungs sind – haben sich Geschichtswissenschaft und Volkskunde kaum mit dem Phänomen befasst. Einige wenige Studien bilden immer noch den einschlägigen Literaturkanon, insgesamt bleibt es bei mikrogeschichtlichen Arbeiten, die aber die Frage nach dem Verbindenden, den Ursprüngen und den gemeinsamen Entwicklungslinien durchweg nicht zu beantworten suchen.
Thema Die Wallfahrt zum Heiligen Rock zu Trier Vom 13.4.-13.5.2012 wurde in Trier der Heilige Rock ausgestellt. Er brachte circa 545.000 Pilger nach Trier und erregte – wie alle Wallfahrten in den letzten 500 Jahren – die Gemüter nicht nur der Gläubigen. Der Anlass für die Wallfahrt von 2012 war die 500. Wiederkehr des Jahres der Wiederauffindung der Tunika des Herrn 1512. Doch bevor wir auf die Geschichte der Wallfahrt zu sprechen kommen, sollten wir einen Blick auf die Reliquie und ihre Geschichte werfen, die auch für die vielumstrittene Frage der Echtheit von Bedeutung ist.
Thema Auf den Ton kommt es an. Die Geschichte der Westdeutschen Dachziegelindustrie im deutsch-niederländischen Grenzgebiet 1885 erfolgte im deutsch-niederländischen Grenzgebiet zwischen Schwalm und Nette die Ansiedlung eines neuen Gewerbezweiges, der Tonwarenindustrie. Eine der Grundvoraussetzungen hierfür war das Vorhandensein eines großen Tonvorkommens vor allem in den Gemeinden Bracht und Brüggen, das in nicht allzu großer Tiefe guten Dachziegelton bot. Hintergrund für die Einführung der Dachziegelindustrie war die Bismarck’sche Schutzzollgesetzgebung, die den Dachziegelfabrikanten der niederländischen Provinz Limburg, die teilweise schon fast zwei Jahrzehnte in dieser Branche arbeiteten, den Absatz ihrer Fabrikate auf dem deutschen Markt erschwerte. Um den Zollsatz für Fertigfabrikate zu umgehen, bauten einige niederländischen Unternehmen auf deutscher Seite der Grenze Filialen ihrer Werke. Dass deutsche Unternehmer diesem Beispiel folgten, hatte jedoch ein anderes Motiv.
Thema Die administrativen Beziehungen der Hohenzollernschen (1928 Hohenzollerischen) Lande zur Rheinprovinz (1852 bis 1945) Die Hohenzollernschen beziehungsweise ab 1928 Hohenzollerischen Lande waren ursprünglich die Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen, die die dem preußischen Herrscherhaus verwandten Fürsten nach der Revolution von 1848 an Preußen 1849 abtraten. Das Gebiet wurde 1850 mit dem preußischen Staat verbunden und bildete einen Verwaltungsbezirk eigener Art: einen Regierungsbezirk, der keiner der Provinzen zugeteilt war, sondern grundsätzlich den Ministerien in Berlin unterstand. Für einzelne Zweige der Verwaltung unterstanden die Hohenzollernschen Lande jedoch bestimmten Behörden der Rheinprovinz, wohl auch wegen der relativen räumlichen Nähe.
Thema Von „unförmigen Giganten“ und „barbarischen Steinhaufen“ - Industriedörfer und die „Unfähigkeit zur Stadtentwicklung“ im Ruhrgebiet Wenn die so genannten „shrinking cities“, die prophezeiten „Schrumpfstädte“ das scheinbar bedrohliche Szenario einer schon nahen Zukunft als das Ergebnis des demografischen Wandels im 21. Jahrhundert darstellen, dann mag es schon verwundern, wenn sich Historiker heute einer Urbanisierungsvariante erinnern, die im Deutschen Kaiserreich geradezu klassisch war im Kontext von Industrialisierung, Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum: die industriellen Riesendörfer, vor allem entlang der Emscher, die die Geschichte der Stadtentwicklung im Ruhrgebiet so nachhaltig und bis heute spürbar geprägt haben.