Biographie Christina von Stommeln Christina von Stommeln war eine Begine, der mystische Erlebnisse zugeschrieben wurden, so dass sie in den Ruf der Heiligkeit gelangte und im Gebiet des Herzogtums Jülich sowie im Erzbistum Köln kultisch verehrt wurde. Über die Lebensgeschichte der Begine Christina, die nach ihrem Geburtsort Stommeln, heute ein Ortsteil von Pulheim, benannt wird, ist für eine Frau bäuerlicher Herkunft und damalige Verhältnisse außergewöhnlich viel überliefert.
Biographie Stefan Lochner Weltweit gilt der Name Stefan Lochner als Synonym für die Qualität und Ausstrahlung der mittelalterlichen Kölner Malerei. Aus städtischen Akten kennen wir die Namen zahlreicher Künstler, die im Mittelalter an der Schildergasse, der Straße der Kölner Maler („schilder"), wohnten. Leider jedoch lassen sich bislang keine Brücken zwischen diesen Namen und den erhaltenen Bildern schlagen, da entsprechende Verträge fehlen und die Kölner Maler ihre Arbeiten nicht signierten.
Literaturschau Rönz, Helmut/Andre, Elsbeth (Hg.), Rheinische Lebensbilder, Band 20, Redaktion: Keywan Klaus Münster, Böhlau-Verlag: Wien/Köln/Weimar 2019 Vor kurzem ist der 20. Band seit 1971 der beliebten und bewährten Reihe „Rheinische Lebensbilder“ erschienen – gleichsam pünktlich zur Verlegung des Sitzes der „Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde“ von Köln nach Bonn an das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte sowie der Installierung eines hauptamtlichen Geschäftsführers und einer Assistenz.
Biographie Matthias Kremer Stadt und Kurfürstentum Köln waren in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts keineswegs gefestigte Bollwerke des alten Glaubens, sondern Schauplatz teilweise heftiger Kämpfe zwischen den sich ausdifferenzierenden Konfessionsparteien. Vor allem die der überkommenen scholastischen Lehre verpflichtete Universität bezog massiv Stellung gegen jeden Reformationsversuch, wenngleich die meisten Gelehrten durchaus die Notwendigkeit zur Reform erkannten – genannt seien hier beispielsweise Johannes Gropper oder Bernhard von Hagen. Auch der aus Aachen stammende Matthias Kremer gehört zu dieser Gruppe von Theologen.
Thema Die Wappen der trierischen Burgmannen um 1340 Wenn wir an das Mittelalter denken, erscheinen unwillkürlich die Burgen vor unseren geistigen Augen, begleitet von Bildern, die wir vom dortigen Leben haben. Diese „Kenntnisse“ stammen oft aus historischen Romanen, aus dem Fernsehen, aus dem Kino oder aus dem Internet, angereichert vielfach durch den Besuch von Mittelalter-Festivals, die oft auf Burgen stattfinden und schon deshalb zu begrüßen sind, weil ihr Erlös zum Erhalt der Baudenkmäler beträgt. Man „weiß“ daher, dass die Burgen (auch) Wohnsitze waren, dass dort edle Ritter und schöne Burgfräulein lebten und gelegentlich ein Minnesänger vor dem Burgtor erschien und mittels Musik und Gesang um Einlass ersuchte.
Orte und Räume Herzogtum Kleve Die Grafschaft - ab 1417 Herzogtum - Kleve war im Spätmittelalter kein ausgedehntes, aber ein stabiles und wohlhabendes Territorium. Außerdem war Kleve um 1360 das am fortschrittlichsten administrierte Territorium im Reich. Dieses wusste seine Selbständigkeit im Verbund mit anderen Territorien (Mark, Jülich-Berg) bis 1609 zu wahren. Das Kerngebiet des Herzogtums, das zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis gehörte, erstreckte sich auf beiden Seiten des Rheins von Duisburg bis Zyfflich.
Thema Burgen am Mittelrhein Die unter dem Sammelbegriff „Mittelrhein“ zusammengefasste Burgenlandschaft umfasst eine Vielzahl von Anlagen unterschiedlichster Provenienz, Eignerschaft und baulicher Ausprägung. Im Sinne der Definition einer „Burg“ als mehrteils (hoch- und spät-) mittelalterlicher Wehr-, aber auch Wohnanlage zeigt das Mittelrheingebiet eine Burgenbautätigkeit vom frühen 11. bis in das 15. Jahrhundert hinein.
Thema Schach am Mittelrhein Seit dem 9. Jahrhundert breitete sich das Schachspiel über den arabischen Raum in Mitteleuropa aus, besonders in der Zeit der Kreuzzüge. Ein frühes Sachzeugnis aus dem 11. Jahrhundert stellt ein kleiner Bronzeläufer aus der untergegangenen Burganlage Harpelstein bei Horath (Verbandsgemeinde Thalfang) dar. Diese Anlage war seit der Spätkarolingerzeit und dann für die Trierer Erzbischöfe von großer Bedeutung. Das auf einer Klerikersynode in Trier 1310 ergangene Verbot für alle Geistlichen, Schach zu spielen, zeigt, dass das königliche Spiel nicht nur der höfischen Sphäre zuzurechnen ist, sondern auch der klerikalen.
Orte und Räume Grafschaft Gerolstein Die ursprüngliche Namensform von Gerolstein „Gerhardstein" ist im 14. Jahrhundert erstmals bezeugt. Der Name geht wohl auf Graf Gerhard VI. von Blankenheim (circa 1314-1350) zurück, der der Erbauer von Burg und Stadt gewesen sein dürfte. Letztere erhielt 1336 einen Freiheitsbrief. Von Bedeutung für die Entwicklung des Ortes und Landes wurde die so genannte Löwenburg oberhalb der Stadt. Für die Siedlungsentwicklung der näheren Umgebung war wohl auch die seit dem Frühmittelalter nachweisbare Grundherrschaft Sarresdorf der Abtei Prüm von Bedeutung.
Thema Deutsche, Franzosen und der Rhein Mythen helfen, ein kollektives Gedächtnis herzustellen und sind Grundlage der Existenz einer Nation. Der „Mythos Rhein“ kann als solch ein Mythos betrachtet werden. Er vermittelt ein Gefühl des Weiterlebens der Vergangenheit und bewies sich als eine Möglichkeit, die Erinnerung an die Geschichte zu bewahren und zu reaktivieren. Nach Lucien Febvre habe dieser in seiner Geschichte zwei Gesichter: einerseits der verbindende Rhein als Verkehrsweg zwischen den Regionen Europas, andererseits der trennende Rhein als Grenze und Ort der Konfrontation zwischen lateinisch und germanisch geprägten Kulturen. So wurde er von deutscher Seite als „deutscher Strom“ von französischer Seite jedoch als „natürliche Grenze“ angesehen.