Nationalsozialistische Lager und Haftstätten in der Rheinprovinz

Stefan Kraus (Oberhausen)

Blick auf das SS-Sonderlager Hinzert. (public domain)

Wäh­rend der NS-Herr­schaft exis­tier­te ei­ne Viel­zahl un­ter­schied­li­cher La­ger und Haft­stät­ten, in de­nen die Geg­ner des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus miss­han­delt, ge­fol­tert und er­mor­det wur­den. Die­se sol­len im Fol­gen­den kurz vor­ge­stellt und ein­ge­ord­net wer­den. Kriegs­ge­fan­ge­nen- und Zi­vil­ar­bei­ter­la­ger sind da­ge­gen nicht Ge­gen­stand die­ses Bei­trags.[1] 

1. Forschungsgeschichte

Die Be­schäf­ti­gung mit den na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen La­gern setz­te un­mit­tel­bar nach En­de des Zwei­ten Welt­kriegs ein. Zu­nächst be­rich­te­ten Op­fer des NS-La­ger­sys­tems über ih­re Lei­dens­ge­schich­te. Oft­mals war der Aus­gangs­punkt ih­re Zeu­gen­aus­sa­gen in den Ge­richts­pro­zes­sen ge­gen ih­re ehe­ma­li­gen Pei­ni­ger.[2] Seit Mit­te der 1960er Jah­re be­gann die Ge­schichts­wis­sen­schaft – aus­ge­löst nicht zu­letzt durch die gro­ßen Ausch­witz­pro­zes­se –, sich ver­stärkt mit dem The­ma der La­ger aus­ein­an­der zu set­zen. Das In­sti­tut für Zeit­ge­schich­te ver­öf­fent­lich­te Gut­ach­ten zu di­ver­sen NS-La­gern, die für Wie­der­gut­mach­tungs­pro­zes­se ver­fasst wor­den wa­ren.[3] 

En­de der 1960er Jah­re er­schie­nen zu­neh­mend lo­ka­le Stu­di­en, die die NS-Herr­schaft in ein­zel­nen Städ­ten und Ge­mein­den zum The­ma hat­ten und auch die Ver­fol­gung durch die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten be­han­del­ten. Sie gin­gen oft­mals auf die In­itia­ti­ve neu ent­stan­de­ner Ge­schichts­werk­stät­ten zu­rück, vor al­lem aus dem so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen, kom­mu­nis­ti­schen und ge­werk­schaft­li­chen Um­feld, de­nen dar­an ge­le­gen war, die Ge­schich­te und das Lei­den der lang­sam aus­ster­ben­de Ge­ne­ra­ti­on al­ter „Ge­nos­sen“ und „Kol­le­gen“ auf­zu­zeich­nen. Gleich­zei­tig ent­stand ein brei­tes Schrift­tum so­ge­nann­ter Grau­er Li­te­ra­tur, al­so Ar­bei­ten, die meist in klei­ner Auf­la­ge, oft­mals nur fo­to­ko­piert und/oder im Selbst­ver­lag er­schie­nen. In den Jah­ren 1982 und 1983 hat­te der Schü­ler­wett­be­werb Deut­sche Ge­schich­te des Bun­des­prä­si­den­ten das The­ma „All­tag im Na­tio­nal­so­zia­lis­mus“  zum Ge­gen­stand. Da­bei be­fass­ten sich auch ei­ni­ge Bei­trä­ge mit NS-La­gern.

Seit den 1980er Jah­ren er­hielt die wis­sen­schaft­li­che Un­ter­su­chung der NS-La­ger neue Im­pul­se, nicht zu­letzt durch die nun ver­stärkt ein­set­zen­de Ar­beit der NS-Ge­denk­stät­ten. So er­schien 1987 ei­ne ers­te Auf­stel­lung al­ler (West-)Deut­schen „Ge­denk­stät­ten für die Op­fer des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus“.[4] Zeit­gleich ent­stan­den zu­neh­mend Ar­bei­ten, die we­ni­ger ein­zel­ne La­ger und statt­des­sen das NS-La­ger­sys­tem un­ter­such­ten. Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger und de­ren Au­ßen­la­ger, SS-Baub­ri­ga­den, Frü­he Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger, Ar­beits­er­zie­hungs­la­ger, Sam­mel­la­ger für Ju­den und sol­che für Sin­ti und Ro­ma sind seit­dem in­ten­si­ver er­forscht wor­den.

2. Die Entwicklung des NS-Lagersystems

Das Sys­tem der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen La­ger und Haft­stät­ten ent­wi­ckel­te sich im Lau­fe der zwölf­jäh­ri­gen NS-Herr­schaft und lässt sich in ver­schie­de­ne Pha­sen glie­dern. Die ers­te Pha­se setz­te di­rekt nach der so­ge­nann­ten Macht­er­grei­fung 1933 ein. Bis cir­ca 1935 ver­such­ten die neu­en Macht­ha­ber, po­li­ti­sche Geg­ner aus­zu­schal­ten, die NS-kri­ti­sche Be­völ­ke­rung ein­zu­schüch­tern und zu­gleich die NS-Herr­schaft ab­zu­si­chern und zu fes­ti­gen. Die recht­li­che Grund­la­ge hier­zu bil­de­te die „Ver­ord­nung des Reichs­prä­si­den­ten zum Schutz von Volk und Staa­t“ vom 28.2.1933. Auf Grund­la­ge die­ser so­ge­nann­ten Reich­tags­brand­ver­ord­nung wur­den po­li­ti­sche Geg­ner der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Re­gie­rung will­kür­lich ver­haf­tet und oh­ne ge­richt­li­che Über­prü­fung fest­ge­hal­ten. Am 22. Fe­bru­ar war be­reits die SA in den Rang ei­ner Hilfs­po­li­zei er­ho­ben wor­den, so dass die­se NS­DAP-Glie­de­rung selb­stän­dig Ver­haf­tun­gen vor­neh­men konn­te. Das In­stru­ment der Schutz­haft wur­de dar­auf­hin ex­zes­siv ein­ge­setzt, um po­li­ti­sche Geg­ner aus­zu­schal­ten oder ein­zu­schüch­tern. Die SA ging da­bei so­weit, ge­richt­lich frei­ge­spro­che­ne NS-Geg­ner noch im Ge­richts­saal in Schutz­haft zu neh­men und zu de­por­tie­ren.

In die­ser frü­hen Pha­se der NS-Herr­schaft wa­ren die Po­li­zei­ge­fäng­nis­se zu­gleich so­wohl Haft- als auch Fol­ter­stät­ten. Zu­sätz­lich ent­stan­den so­ge­nann­te Wil­de Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger, in de­nen Ge­fan­ge­ne fest­ge­hal­ten, ge­fol­tert und auch er­mor­det wur­den. Die­se völ­lig will­kür­lich oft in Kel­lern, Hin­ter­hö­fen oder leer­ste­hen­den Schup­pen ein­ge­rich­te­ten Haft­stät­ten führ­ten al­ler­dings zu gro­ßem Un­mut im preu­ßi­schen Jus­tiz- und Be­am­ten­ap­pa­rat, so dass sich die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Füh­rung ge­zwun­gen sah, die­sen „Wild­wuchs“ zu be­en­den. Auch soll­te der zu­neh­men­de Ein­fluss der SA zu­rück­ge­drängt wer­den, um nach au­ßen hin kei­ne all­zu „re­vo­lu­tio­nä­ren“ Zu­stän­de er­schei­nen zu las­sen, die die Ak­zep­tanz der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Herr­schaft in der bür­ger­li­chen Ge­sell­schaft wie im Aus­land be­ein­träch­tigt hät­ten. Fol­ge­rich­tig wur­de der SA im Au­gust 1933 der Sta­tus ei­ner Hilfs­po­li­zei in Preu­ßen wie­der ge­nom­men. 

Im Lau­fe des Jah­res 1933 wur­den nun staat­li­che Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger er­rich­tet, so­ge­nann­te Frü­he Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger, die die Schutz­häft­lin­ge in gro­ßer Zahl auf­neh­men soll­ten.[5] Die­se Maß­nah­me war un­ter an­de­rem auch des­halb nö­tig, weil die lo­ka­len Po­li­zei­ge­fäng­nis­se nicht die nö­ti­gen Ka­pa­zi­tä­ten für die gro­ße Men­ge an Häft­lin­gen be­sa­ßen. Für das ers­te Jahr der NS-Herr­schaft las­sen sich für das Deut­sche Reich „min­des­tens 70 La­ger, 30 so­ge­nann­te Schutz­haft­ab­tei­lun­gen in Jus­tiz- und Haft­an­stal­ten so­wie 60 Haft­stät­ten der Ge­sta­po, der SA und der SS [kon­sta­tie­ren]. Hin­zu kam, vor al­lem im Früh­jahr 1933, ei­ne bis­lang nicht fest­ge­stell­te Zahl von Fol­ter­stät­ten in Kel­lern, Ka­ser­nen und so­ge­nann­ten Sturm­lo­ka­len. Von Fe­bru­ar bis April 1933 hielt man in die­sen Haft­stät­ten über 45 000 Men­schen (über­wie­gend Män­ner) ge­fan­gen.“[6] 

Für den 15.4.1933 lie­gen Schutz­haft­zah­len für den Be­reich des Hö­he­ren Po­li­zei­füh­rers im Wes­ten vor[7]
Straf­voll­zug­s­amt Köln: 1.360 Per­so­nen
Straf­voll­zug­s­amt Düs­sel­dorf: 1.975 Per­so­nen
Brau­wei­ler: 260 Per­so­nen

 

Mit der Fes­ti­gung der NS-Herr­schaft ging die Zahl der Ver­haf­tun­gen zu­rück und die Mehr­zahl der Schutz­häft­lin­ge wur­de ent­las­sen. Die Frü­hen Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger wur­den teil­wei­se ge­schlos­sen und zu­gleich ein über­ar­bei­te­tes „Sys­tem der Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger“ er­rich­tet. Aus­ge­ar­bei­tet und er­probt wur­de die­ses Mo­dell al­ler zu­künf­ti­gen NS-Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger im Frü­hen KZ Dach­au bei Mün­chen. Die Lei­tung des La­gers wur­de der SS zu­ge­wie­sen, die spä­ter für al­le Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger zu­stän­dig wur­de. Das so­ge­nann­te Dach­au­er Mo­dell hat­te zum Ziel, den Staats­ter­ror zu sys­te­ma­ti­sie­ren und zu zen­tra­li­sie­ren. Da­zu trug die Ab­schot­tung des La­gers nach au­ßen bei: ge­gen den Zu­griff der Jus­tiz, aber auch ge­gen die Öf­fent­lich­keit, denn die neu­en Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger wur­den ab­seits von Sied­lun­gen er­rich­tet. Dem auf die­se Wei­se in Dach­au ent­stan­de­nen La­ger­mo­dell wur­de der Vor­zug ge­gen­über dem in Preu­ßen vor­herr­schen­den La­ger­sys­tem ge­ge­ben. War man in Preu­ßen mehr an den be­ste­hen­den Jus­tiz­struk­tu­ren ori­en­tiert, so war in Dach­au die Stel­lung des La­ger­füh­rers viel stär­ker. Die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger un­ter­stan­den al­lein der SS.[8] In der Fol­ge­zeit wur­den die meis­ten be­ste­hen­den Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger auf­ge­löst, da sie den neu­en An­sprü­chen des Dach­au­er Mo­dells nicht ent­spra­chen.

Der Blick der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Re­gie­rung rich­te­te sich in den Fol­ge­jah­ren we­ni­ger ge­gen die im Gro­ßen und Gan­zen zer­schla­ge­nen so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen und kom­mu­nis­ti­schen Wi­der­stands­grup­pen als ge­gen so­ge­nann­te aso­zia­le Ele­men­te, die dem na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ge­sell­schafts­bild wi­der­spra­chen und vor al­lem für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung ein Hin­der­nis dar­stell­ten.[9] 

Im Som­mer 1936 er­hielt der Reichs­füh­rer-SS Hein­rich Himm­ler (1900-1945) die al­lei­ni­ge Zu­stän­dig­keit für al­le Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger und be­gann um­ge­hend, neue Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger zu er­rich­ten: 
Som­mer 1936: KZ Sach­sen­hau­sen bei Ber­lin
Som­mer 1937: KZ Bu­chen­wald
Mai 1938 KZ: Flos­sen­bürg
Au­gust 1938: KZ Maut­hau­sen (im ehe­ma­li­gen Ös­ter­reich)
Mai 1939 KZ: Ra­vens­brück (Frau­en-Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger)

Die Or­ga­ni­sa­ti­on der La­ger un­ter­stand nun ei­ner ei­gens ein­ge­rich­te­ten Stel­le, der „In­spek­ti­on der Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger“ (IKL). Die­se Dienst­stel­le wuchs von zu­nächst elf Mit­ar­bei­tern (En­de 1935) über 32 (1936) auf 45 (1938).

KZ Dachau, Häftlinge bei Zwangsarbeit, Juli 1938. (Bundesarchiv, Bild 152-26-20 / CC-BY-SA 3.0)

 

Die­se neu­en La­ger dien­ten vor al­lem auch der wirt­schaft­li­chen Aus­beu­tung der La­ger­in­sas­sen. In ei­nem Er­lass vom 14.12.1937 wur­de erst­mals auf Zwangs­ar­beit bei den Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger­in­sas­sen ab­ge­zielt. Hin­ter­grund wa­ren die Bau­plä­ne Al­bert Speers (1905-1981) für die Reichs­haupt­stadt Ber­lin. Die SS grün­de­te zu die­sem Zweck ein ei­ge­nes Un­ter­neh­men, die Deut­sche Erd- und Stein­wer­ke AG (DESt), die vor al­lem Zie­gel­wer­ke und Stein­brü­che in oder in un­mit­tel­ba­rer Nä­he zu Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern be­trieb. Mit dem Be­ginn des Zwei­ten Welt­kriegs en­de­te die zwei­te Pha­se des na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen La­ger­sys­tems. 

Im Ver­lauf des Kriegs er­folg­te ei­ne zu­neh­men­de Dif­fe­ren­zie­rung des La­ger­sys­tems. Die be­reits be­ste­hen­den Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger be­ka­men nun zu­neh­mend mehr Au­ßen­la­ger.[10] Bis da­hin er­folg­te der Ar­beits­ein­satz der KZ-Häft­lin­ge ent­we­der im La­ger selbst oder in sei­ner un­mit­tel­ba­ren Um­ge­bung. Auf­grund des Ar­beits­kräf­te­be­darfs der deut­schen Kriegs­wirt­schaft wur­de aber der Ein­satz der Häft­lin­ge in den In­dus­trie­ge­bie­ten not­wen­dig, nach­dem die re­gu­lä­ren Ar­bei­ter in im­mer grö­ße­rer Zahl zum Kriegs­dienst ein­ge­zo­gen wur­den. Die Lü­cken muss­ten durch Kriegs­ge­fan­ge­ne und aus­län­di­sche Zwangs- und Zi­vil­ar­bei­ter ge­füllt wer­den, es wur­de aber auch ver­mehrt auf KZ- Häft­lin­ge als Ar­beits­kräf­te zu­rück­ge­grif­fen. Zu die­sem Zweck wur­den ab 1942 Au­ßen­la­ger zu den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern ein­ge­rich­tet. Es han­del­te sich da­bei um grö­ße­re Grup­pen von Häft­lin­gen ei­nes Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers, die nun ar­beits­nah in ei­ge­nen La­gern un­ter­ge­bracht wur­den, die aber or­ga­ni­sa­to­risch dem Mut­ter­la­ger zu­ge­ord­net blie­ben. Die KZ-Häft­lin­ge wur­den da­bei häu­fig für ge­fähr­li­che und sehr be­las­ten­de Ar­bei­ten wie Bom­ben­räu­mung, Lei­chen­ber­gung oder in der Spreng­mit­tel- und Mu­ni­ti­ons­her­stel­lung ein­ge­setzt. Ein wei­te­rer Grund für die stark zu­neh­men­de Zahl von KZ- Au­ßen­la­gern lag im Ver­lauf der seit 1942 stän­dig nach Wes­ten zu­rück ver­leg­ten Ost­front. Dies hat­te die Auf­lö­sung der dor­ti­gen La­ger zur Fol­ge. Die Häft­lin­ge wur­den nach Wes­ten, vor al­lem in die In­dus­trie­re­gio­nen ver­bracht, was ei­nen mas­si­ven An­stieg der KZ-Au­ßen­la­ger mit sich brach­te.

Häftlinge im Steinbruch des Konzentrationslagers Mauthausen. Die Treppe, die in den und aus dem Steinbruch hinaus führte, wurde 'Todesstiege'genannt, undatiert. (Bundesarchiv, Bild 192-269 / CC-BY-SA 3.0)

 

Er­gän­zend zu den sta­tio­nä­ren KZ-Au­ßen­la­gern wur­den so­ge­nann­te SS-Baub­ri­ga­den auf­ge­stellt, in de­nen KZ-Häft­lin­ge an stän­dig wech­seln­den Or­ten haupt­säch­lich zum Bom­ben­räum­dienst und zur Trüm­mer­be­sei­ti­gung nach Luft­an­grif­fen ein­ge­setzt wur­den. Spe­zi­ell zur Auf­recht­er­hal­tung des Ei­sen­bahn­we­sens wur­den SS-Ei­sen­bahn­baub­ri­ga­den auf­ge­stellt, die zer­stör­te Gleis­an­la­gen wie­der in­stand set­zen und Lo­ko­mo­ti­ven und Wag­gons in Aus­bes­se­rungs­wer­ken her­rich­ten muss­ten.

Ein gänz­li­cher neu­er La­ger­typ wur­de 1940/1941 er­probt, die Ar­beits­er­zie­hungs­la­ger (AEL) und – als Va­ri­an­te da­von – die Er­zie­hungs­la­ger auf Fir­men­ge­län­den. An­stoß hier­zu gab vor al­lem die Wirt­schaft im Ruhr­ge­biet, die nach neu­en Mög­lich­kei­ten der Dis­zi­pli­nie­rung der Ar­bei­ter­schaft such­te, da sich die KZ-Haft als Dis­zi­pli­nar­mit­tel nicht be­währt hat­te. Vor­läu­fer die­ses La­ger­typs wur­den be­reits 1939 beim Bau des West­walls er­rich­tet. Zur Grund­idee der AELs ge­hör­te, die Häft­lin­ge dort sechs Wo­chen un­ter här­tes­ten Be­din­gun­gen – här­ter als in ei­nem Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger, wie es der Chef der Si­cher­heits­po­li­zei Ernst Kal­ten­brun­ner (1903-1946) 1944 aus­drück­te – Zwangs­ar­beit ver­rich­ten zu las­sen. Bei er­wie­se­ner Bes­se­rung soll­ten sie an­schlie­ßend an ih­ren Ar­beits­platz zu­rück­keh­ren, an­dern­falls droh­te ih­nen die Ein­wei­sung in ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger.[11] Vor al­lem ge­gen Kriegs­en­de wur­den die­se La­ger auch zur Samm­lung flüch­ti­ger Fremd­ar­bei­ter ein­ge­rich­tet. Or­ga­ni­sa­to­risch un­ter­stan­den die AELs den re­gio­nal zu­stän­di­gen Staats­po­li­zei(leit)stel­len.

Da die Haft­be­din­gun­gen der­art hart wa­ren, dass die Ar­bei­ter bei ih­rer Rück­kehr nach Hau­se oft­mals gar nicht oder nur ein­ge­schränkt ar­beits­fä­hig wa­ren, ging man da­zu über, AELs in Zu­sam­men­ar­beit mit der In­dus­trie auf den Fir­men­ge­län­den zu er­rich­ten. Dies hat­te für die Wirt­schaft zwei­er­lei Vor­tei­le: zum ei­nen konn­ten so die La­ger­be­din­gun­gen et­was er­träg­li­cher ge­re­gelt wer­den, so dass die Be­trof­fe­nen ar­beits­fä­hig blie­ben, zum an­de­ren blie­ben die zu dis­zi­pli­nie­ren­den Ar­bei­ter und de­ren Ar­beits­kraft dem Be­trieb auch wäh­rend der La­ger­haft er­hal­ten. Auch die­se La­ger un­ter­stan­den den Staats­po­li­zei(leit)stel­len, das Wach­per­so­nal wur­de aber vom je­wei­li­gen Werk­schutz ge­stellt.

Zur Er­fas­sung und Samm­lung von Ju­den ei­ner­seits und Sin­ti und Ro­ma an­de­rer­seits wur­den ei­ge­ne La­ger­ty­pen ein­ge­rich­tet. Die­se La­ger wa­ren di­rekt Be­stand­teil des De­por­ta­ti­ons­pro­gramms und exis­tier­ten da­her nur für ei­ne re­la­tiv kur­ze Zeit. Nach Ab­trans­port der La­ger­in­sas­sen in die Ver­nich­tungs­la­ger wur­den die lo­ka­len und re­gio­na­len Sam­mel­la­ger wie­der ge­schlos­sen. Wäh­rend die zwangs­wei­se Un­ter­brin­gung der Ju­den in so­ge­nann­ten Ju­den­häu­sern und La­gern erst nach der Reichs­po­grom­nacht 1938 ein­setz­te, er­folg­te die Er­rich­tung der so­ge­nann­ten Zi­geu­ner­la­ger be­reits seit dem Jahr 1934.

Mit dem Ent­ste­hen des NS-La­ger­sys­tems ver­bun­den ist auch die Ent­wick­lung der staat­li­chen Po­li­zei­haft­stät­ten. Die lo­ka­len und re­gio­na­len Po­li­zei- und Jus­tiz­ge­fäng­nis­se bil­de­ten so­zu­sa­gen den „Ein­stie­g“ in das Rä­der­werk des NS-Un­ter­drü­ckungs­ap­pa­ra­tes. Dar­über hin­aus ver­än­der­te „die Ent­wick­lung des La­ger­sys­tems [...] nicht nur den all­ge­mei­nen Stel­len­wert der über­kom­me­nen Ein­rich­tun­gen der Po­li­zei- und Jus­tiz­haft, son­dern hat­te ei­ne Viel­zahl von Ver­än­de­run­gen in den Zu­stän­dig­kei­ten und Re­gle­ments der be­ste­hen­den Po­li­zei- und Jus­tiz­ge­fäng­nis­se zur Fol­ge. Je wei­ter sich das La­ger­sys­tem aus­dehn­te und aus­dif­fe­ren­zier­te, des­to en­ger wur­den die über­kom­me­nen Haf­tin­sti­tu­tio­nen an das La­ger­sys­tem an­ge­kop­pelt.“[12] 

Mit dem mi­li­tä­ri­schen Zu­sam­men­bruch der Wehr­macht und da­mit ver­bun­den dem Vor­drin­gen der al­li­ier­ten Trup­pen ging auch das En­de des NS-La­ger­sys­tems ein­her.[13] Dem Kriegs­ver­lauf fol­gend wur­den die La­ger ge­räumt, die In­sas­sen in ver­gleichs­wei­se (noch) si­che­re La­ger ver­legt. Al­lein die­se Fu­ß­mär­sche be­deu­te­ten für vie­le Häft­lin­ge den Tod. „Wäh­rend der Mo­na­te März und April 1945, als die ame­rik., brit. und so­wj. Ar­me­en rasch vor­rück­ten, er­höh­te sich die Zahl der Eva­ku­ie­run­gen. Wäh­rend die­ser bei­den letz­ten Mo­na­te des Drit­ten Rei­ches wur­den min­des­tens 250000 KZ-Häft­lin­ge, ein Drit­tel da­von Ju­den, auf T[odes­mär­sche]. ge­schickt. Zehn­tau­sen­de von ih­nen wur­den er­mor­det oder gin­gen auf den Stra­ßen zu­grun­de. Ih­re Grä­ber fin­den sich über Deutsch­land und Ös­ter­reich ver­streut.“[14] Die Über­le­ben­den muss­ten in den dor­ti­gen La­gern wei­ter Skla­ven­ar­beit leis­ten, bis auch die­se La­ger nicht mehr zu hal­ten wa­ren und be­freit wur­den.

3. Die nationalsozialistischen Lager und Terrorstätten in der Rheinprovinz

Die oben be­schrie­be­nen La­ger­ty­pen fin­den sich auch in der Rhein­pro­vinz. Die­se La­ger sol­len nun kurz vor­ge­stellt wer­den. 

Die II. SS-Baubrigade bei Aufräumarbeiten in Bremen, undatiert. (Staatsarchiv Bremen, 4,77/1-Fotos-2397, 1943 (ANg 1981-427))

 

3.1 Frühe Konzentrationslager

In der Früh­pha­se na­tio­nal­so­zia­lis­ti­scher Herr­schaft wur­de in der ehe­ma­li­gen Ar­beits- und Er­zie­hungs­an­stalt Brau­wei­ler (heu­te Stadt Pul­heim), die be­reits in der Wei­ma­rer Re­pu­blik teil­wei­se als Hilfs­ge­fäng­nis ge­nutzt wor­den war, ein frü­hes Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger er­rich­tet.[15] Das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger exis­tier­te von März 1933 bis April 1934. Die an­fäng­li­che Wach­mann­schaft der SA wur­de bald durch SS-Ein­hei­ten ab­ge­löst. Brau­wei­ler war in West­deutsch­land die mit Ab­stand grö­ß­te Haft­stät­te in die­ser Früh­zeit des staat­li­chen Ter­rors. Am 31.5.1933 wa­ren hier 792 Schutz­häft­lin­ge un­ter­ge­bracht. Da­zu ka­men zu die­sem Zeit­punkt noch 28 freie Plät­ze, die schon kurz dar­auf be­legt wa­ren. In Köln ver­brach­ten zur glei­chen Zeit „nur“ 214 Per­so­nen ih­re Schutz­haft, wo­bei noch Platz für 50 wei­te­re vor­han­den war. In Sieg­burg be­fan­den sich 180 Schutz­häft­lin­ge zu­züg­lich wei­te­rer 40 Plät­ze. In Ko­blenz wa­ren 130 Per­so­nen in­haf­tiert, aber noch Ka­pa­zi­tät für wei­te­re 100 Häft­lin­ge. In Düs­sel­dorf-De­ren­dorf be­fan­den sich 198 Per­so­nen in Schutz­haft,[16] im Män­ner­ge­fäng­nis Witt­lich 132. Nach Brau­wei­ler die höchs­te Zahl an Schutz­häft­lin­gen hat­te das Ge­fäng­nis in An­rath (heu­te Stadt Wil­lich) zu ver­zeich­nen: 312 In­haf­tier­te. Bis zum En­de der NS-Herr­schaft wur­den auch nach Schlie­ßung des frü­hen Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers in Brau­wei­ler re­gel­mä­ßig po­li­tisch und ras­sisch In­haf­tier­te un­ter­ge­bracht: 1938 zum Bei­spiel jü­di­sche Häft­lin­ge nach der Reichs­po­grom­nacht, 1941/1942 bel­gi­sche Wi­der­stands­kämp­fer und Spa­ni­en­kämp­fer. Seit Ja­nu­ar 1942 wur­de die Ar­beits­an­stalt von der Ge­sta­po per­ma­nent ge­nutzt. Pro­mi­nen­tes­ter Häft­ling in Brau­wei­ler war Kon­rad Ade­nau­er.

Die Abtei Brauweiler als Provinzial-Arbeitsanstalt, undatiert. (Archiv des LVR Brauweiler)

 

In Wup­per­tal-Kem­na wur­de ein frü­hes Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger in ei­ner ehe­ma­li­gen Putz­woll­fa­brik er­rich­tet. Die­ses dien­te vor al­lem da­zu, den gro­ßen Wi­der­stand in der Wup­per­ta­ler Be­völ­ke­rung durch Mas­sen­ver­haf­tun­gen zu bre­chen. Ob­wohl nur Un­ter­künf­te für 200 bis 300 Ge­fan­ge­ne vor­ge­se­hen wa­ren, wur­den bis zu 1.000 Häft­lin­ge im La­ger zu­sam­men­ge­pfercht; im Lau­fe sei­nes Be­ste­hens gin­gen cir­ca 4.500 Häft­lin­ge durch das La­ger, das von der SA be­wacht wur­de.[17]

In Ber­gisch Glad­bach war im Ju­ni 1933 ein Frü­hes La­ger ein­ge­rich­tet wor­den. In den still­ge­leg­ten Stel­la­wer­ken im Stadt­teil Heid­kamp wur­den 40 bis 60 Kom­mu­nis­ten in­haf­tiert, die in zwei Mas­sen­ver­haf­tun­gen fest­ge­nom­men wor­den wa­ren. Da die Miss­hand­lun­gen der Ge­fan­ge­nen vor der Öf­fent­lich­keit nicht ver­heim­licht wer­den konn­ten – An­woh­ner be­schwer­ten sich über die Schmer­zens­schreie der Ge­fol­ter­ten – wur­de das La­ger am 3.7.1933 wie­der ge­schlos­sen, sei­ne In­sas­sen ent­las­sen oder auf an­de­re La­ger ver­teilt.[18] 

In en­gem Zu­sam­men­hang mit dem Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger in Ber­gisch Glad­bach stand das La­ger am Hoch­kreuz in (Köln-)Porz, das im Ju­li 1933 ein­ge­rich­tet wur­de.[19] Nach Be­för­de­rung der SA zur Hilfs­po­li­zei­trup­pe hat­ten in Porz sechs SA-An­ge­hö­ri­ge die Be­fug­nis er­hal­ten, „in Ver­bin­dung mit der Po­li­zei Haus­durch­su­chun­gen und Fest­nah­men durch­zu­füh­ren so­wie vor­über­ge­hend Schutz­häft­lin­ge aus Ge­fäng­nis­sen zur Ver­neh­mung zu über­neh­men.“[20] D­a­bei griff man auf die Er­fah­rung der Ber­gisch Glad­ba­cher SA zu­rück, die man um Un­ter­stüt­zung bei den Haus­durch­su­chun­gen und Ver­haf­tun­gen in Porz bat. Die­se bil­de­ten dann auch zu­sam­men mit Por­zer SA das La­ger­per­so­nal. Von den 60 In­haf­tier­ten wur­den zwölf bis 16 Män­ner sys­te­ma­tisch ge­fol­tert, von de­nen ei­ner im Ja­nu­ar 1934 starb. Da das La­ger, um­zäunt und be­wacht, di­rekt an ei­ner Fern­stra­ße lag, war man be­son­ders dar­auf be­dacht, kein Auf­se­hen zu er­re­gen. So durf­ten die Häft­lin­ge nicht ans Fens­ter tre­ten, die Wa­chen wa­ren be­auf­tragt, die Häft­lin­ge auf dem Weg zum und vom Ver­hör ru­hig zu hal­ten und sich selbst un­auf­fäl­lig zu be­neh­men.[21] En­de Ju­li wur­den die La­ger­in­sas­sen wie­der aus der Haft ent­las­sen, muss­ten al­ler­dings schrift­lich er­klä­ren, über die Haft­zeit zu schwei­gen, wor­an sich auch al­le hiel­ten. En­de No­vem­ber wur­den in dem La­ger noch­mals 21 po­li­ti­sche Häft­lin­ge miss­han­delt.

In Köln gab es wei­te­re frü­he Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger: das „Brau­ne Haus“ in der Mo­zart­stra­ße 28, in dem die Gau­lei­tung der NS­DAP de­s Gaus Köln-Aa­chen und die Ge­sta­po un­ter­ge­bracht wa­ren. Die Kel­ler­räu­me dien­ten 1933/1934 als 'wil­des' Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger. Die dort ein­ge­lie­fer­ten Per­so­nen wa­ren ta­ge- und wo­chen­lan­gen Ver­hö­ren un­ter­wor­fen und wur­den furcht­bar miss­han­delt.[22]

Ein wei­te­res frü­hes Ko­zen­tra­ti­ons­la­ger be­fand sich in Köln am Bon­ner Wall[23] so­wie in Es­sen-Stee­le (Ze­che „Her­ku­les“), das im März 1933 337 Häft­lin­ge zähl­te[24], und in der Jü­li­cher Zi­ta­del­le.[25]

Der Zellenbau der Arbeitsanstalt Brauweiler, in dem u. a. Konrad Adenauer inhaftiert war, undatiert. (Archiv des LVR Brauweiler)

 

3.2 SS-Sonderlager Hinzert

Nach Auf­lö­sung der frü­hen Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger ent­stan­den in der Rhein­pro­vinz kei­ne wei­te­ren La­ger die­ser Art. Mit dem SS-Son­der­la­ger Hin­zert exis­tier­te ein La­ger, das we­sent­li­che Ele­men­te ei­nes Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers auf­wies und teil­wei­se auch als sol­ches ge­führt wur­de.[26] Es wur­de im Früh­jahr 1939 als Po­li­zei­haft­la­ger zur Dis­zi­pli­nie­rung der West­wall­ar­bei­ter ein­ge­rich­tet. Be­reits im Ok­to­ber wur­de die La­ger­lei­tung der SS über­ge­ben, was dem Ty­pus des Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers ent­sprach. Nach­dem durch den ra­schen mi­li­tä­ri­schen Er­folg des Frank­reich-Feld­zugs die West­wall-Ar­bei­ten über­flüs­sig wur­den, er­hielt das La­ger ei­ne Zwit­ter­stel­lung: ei­ner­seits wur­de es de fac­to als Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger von der SS ge­führt und un­ter­stand seit dem 1.7.1940 auch for­mal der „In­spek­ti­on der Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger“, an­de­rer­seits er­füll­te es zu­gleich den Zweck ei­nes Ar­beits­er­zie­hungs­la­gers und war als sol­ches auch dem Amt II des Reichs­si­cher­heits­haupt­am­tes (RSHA) zu­ge­wie­sen.

Ent­spre­chend die­ser for­ma­len Dop­pel­kon­struk­ti­on wa­ren auch die Häft­lings­grup­pen sehr he­te­ro­gen:   (meist reichs­deut­sche) Ar­beits­er­zie­hungs-, Po­li­zei- und Schutz­häft­lin­ge; ab 1941 lu­xem­bur­gi­sche Wi­der­stands­kämp­fer; nach dem 29.5.1942 so­ge­nann­te Nacht-und-Ne­bel-Häft­lin­ge (Fran­zo­sen, Bel­gi­er, Nie­der­län­der). Dar­über hin­aus stell­te das La­ger auch ei­ne Sam­mel­stel­le für die lu­xem­bur­gi­schen, bel­gi­schen und fran­zö­si­schen Ju­den dar, die von dort nach Lódz wei­ter trans­por­tiert wur­den.

Blick auf das SS-Sonderlager Hinzert. (public domain)

 

Hin­zu ka­men pol­ni­sche Häft­lin­ge zur „Ein­deut­schun­g“, Ge­fan­ge­ne der fran­zö­si­schen Frem­den­le­gi­on, Un­ter­su­chungs­häft­lin­ge, Ita­lie­ner, Spa­ni­er und Tsche­chen, in­haf­tier­te so­wje­ti­sche Zwangs­ar­bei­ter und Exe­ku­ti­ons­häft­lin­ge, rus­si­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne, Lu­xem­bur­ger Ge­fan­ge­ne nach dem Streik von 1942 und nach Wi­der­stands­ak­tio­nen 1944. Ins­ge­samt um­fass­te das La­ger of­fi­zi­ell 560 Mann, es war aber im­mer über­füllt. Die Wach­mann­schaf­ten wa­ren bis zu 200 Mann stark. Ge­führt wur­de das La­ger von der SS nach der La­ger­ord­nung des Dach­au­er Mo­dells.

1943/1944 er­hielt das La­ger zu­sätz­lich 20 Au­ßen­la­ger, die in der Nä­he von Flug­plät­zen und In­dus­trie­ge­bie­ten ein­ge­rich­tet wur­den. Im Herbst 1944 wur­den die Hin­zer­ter Häft­lin­ge wei­ter nach Os­ten in rechts­rhei­ni­sches Ge­biet ver­legt. Am 19.1.1945 wur­de Hin­zert als ei­gen­stän­di­ges La­ger auf­ge­löst. Es folg­te noch ei­ne kur­ze Zeit, in der das La­ger als Au­ßen­la­ger des KZ Bu­chen­wald wei­ter exis­tier­te, ehe es am 3.3.1945 gänz­lich auf­ge­ge­ben und die ver­blie­be­nen Häft­lin­ge in Fu­ß­mär­schen nach Os­ten zum KZ Bu­chen­wald ge­trie­ben wur­den.

3.3 KZ-Außenlager

In der Rhein­pro­vinz wur­de im Ver­lauf des Krie­ges ei­ne gan­ze Rei­he Au­ßen­la­ger von be­ste­hen­den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern ein­ge­rich­tet. So gab es Au­ßen­la­ger der KZ Bu­chen­wald, Sach­sen­hau­sen und Natz­wei­ler.[27] 

KZ Bu­chen­wald:
Aa­chen, Bens­berg, Bonn, Dernau, Duis­burg, Düs­sel­dorf[28], Es­sen[29], Köln[30] 
KZ Sach­sen­hau­sen:
Duis­burg, Düs­sel­dorf[31] 
KZ Natz­wei­ler:
Co­chem mit der Au­ßen­stel­le Brut­tig-Treis (10.3.-14.9.1944.)

3.4 SS-Baubrigaden und SS-Eisenbahnbaubrigaden

Er­gän­zend zu den sta­tio­nä­ren Au­ßen­la­gern wur­den mo­bi­le SS-Baub­ri­ga­den auf­ge­stellt, die im Rhein­land zeit­wei­se an ver­schie­de­nen Or­ten im Ein­satz wa­ren. Der er­folg­rei­che Luft­krieg der Al­li­ier­ten hat­ten in den west­deut­schen Groß­städ­ten ei­ne be­trächt­li­che Wir­kung ge­zeigt. „Die Zer­stö­rung der städ­ti­schen In­fra­struk­tur, Ob­dach­lo­sig­keit, der Ver­lust von An­ge­hö­ri­gen, Eng­päs­se bei der Ver­sor­gung und die au­gen­schein­li­che Schwä­che der deut­schen Flie­ger­ab­wehr lie­ßen über­dies das Ver­trau­en der Be­völ­ke­rung in das Re­gime merk­lich sin­ken.“[32] Die Stadt­ver­wal­tun­gen wa­ren nicht in der La­ge, aus ei­ge­nen Kräf­ten die Fol­gen der Bom­bar­de­ments zu be­wäl­ti­gen. Im Sep­tem­ber und Ok­to­ber 1942 wur­den da­her die ers­ten von ins­ge­samt fünf SS-Baub­ri­ga­den ein­ge­rich­tet und zwei da­von im Rhein­land sta­tio­niert. Die SS-Baub­ri­ga­de I mit Stamm­la­ger Sach­sen­hau­sen er­hielt ih­ren Sitz in Düs­sel­dorf, die SS-Baub­ri­ga­de III mit Stamm­la­ger Bu­chen­wald den Sitz in Köln. Im Au­gust 1943 kam schlie­ß­lich die IV. SS-Baub­ri­ga­de in Wup­per­tal hin­zu, die ihr Stamm­la­ger eben­falls in Bu­chen­wald hat­te. Die Düs­sel­dor­fer und Köl­ner Baub­ri­ga­den hat­ten da­zu noch Ne­ben­la­ger in Duis­burg (I. und III. SS-Baub­ri­ga­de) und Düs­sel­dorf, Es­sen und Bens­berg (III. SS-Baub­ri­ga­de). Da die Ar­beits­leis­tung der KZ-Häft­lin­ge sehr preis­wert war, wa­ren sie den Städ­ten aus­ge­spro­chen will­kom­men. Hin­zu kam, dass man kei­ne Rück­sicht auf die phy­si­sche Ver­fas­sung der Ar­bei­ter neh­men muss­te.

Um die Zer­stö­run­gen im Be­reich des Ei­sen­bahn­we­sens zu re­pa­rie­ren, wur­den zu­sätz­li­che SS-Ei­sen­bahn­baub­ri­ga­den auf­ge­stellt. Sie wa­ren noch mo­bi­ler als die 'nor­ma­len' Baub­ri­ga­den. Ih­re Ar­beits­ein­sät­ze wa­ren na­tur­ge­mäß an je­dem Ort re­la­tiv kurz. Je­de Ei­sen­bahn­baub­ri­ga­de be­stand aus 504 Häft­lin­gen, die mit­samt dem Wach­per­so­nal in je­weils 50 Wag­gons lan­gen Zü­gen un­ter­ge­bracht wa­ren und dar­in auch zu ih­ren Ein­satz­or­ten trans­por­tiert wur­den.[33] 

Von den acht auf­ge­stell­ten Ei­sen­bahn­baub­ri­ga­den be­fand sich die 6. SS-Ei­sen­bahn­baub­ri­ga­de (Stamm­la­ger Bu­chen­wald) im Ok­to­ber 1944 in Bin­ger­brück. An­schlie­ßend er­reich­te sie den schwer zer­stör­ten Bahn­hof Köln-Ei­fel­tor. Als Schutz vor Luft­an­grif­fen wa­ren die Häft­lin­ge in ih­rem Ei­sen­bahn­zug in ei­nem Tun­nel in der Nä­he von Brühl un­ter­ge­bracht. Auch in Trois­dorf kam sie zum Ein­satz. Die 12. SS-Ei­sen­bahn­baub­ri­ga­de (Stamm­la­ger Sach­sen­hau­sen) be­fand sich im De­zem­ber 1944 und Ja­nu­ar 1945 in Kamp am Rhein und Bad Kreuz­nach.

3.5 Arbeitserziehungslager

Ein völ­lig an­de­rer La­ger­typ wa­ren die Ar­beits­er­zie­hungs­la­ger, die seit 1940 ein­ge­führt wur­den. Ein Bei­spiel ist das AEL Hü­ckel­ho­ven. Dort wa­ren zwi­schen Ok­to­ber 1944 und An­fang 1945 665 männ­li­che Ar­beits­er­zie­hungs­häft­lin­ge in­ter­niert. Das La­ger wur­de vor al­lem für die im eva­ku­ier­ten rück­wär­ti­gen Front­ge­biet von den Ein­satz­kom­man­dos der Ge­sta­po fest­ge­nom­men ar­beits­flüch­ti­gen Fremd­ar­bei­ter auf dem Ge­län­de der Ze­che So­phia Ja­co­ba ein­ge­rich­tet. Dar­über hin­aus fun­gier­te das AEL Hü­ckel­ho­ven als Hin­rich­tungs­ort. An­fang 1945 wur­de das La­ger nach Was­sen­berg und dann nach Kück­ho­ven (heu­te Stadt Er­kelenz) ver­la­gert.[34] 

Ne­ben den staat­li­chen Ar­beits­er­zie­hungs­la­gern ent­stan­den fir­men­ei­ge­ne Er­zie­hungs­la­ger in gro­ßer Zahl. Dies kam dem In­ter­es­se der Wirt­schaft ent­ge­gen, die Ar­beits­kräf­te trotz der La­ger­haft wei­ter­hin nut­zen zu kön­nen, gleich­zei­tig ent­las­te­te es die Ge­sta­po, die mit den staat­li­chen AELs die gro­ße Zahl der zu 'dis­zi­pli­nie­ren­den' Ar­bei­ter nicht be­wäl­ti­gen konn­te. Sehr gut auf­ge­ar­bei­tet ist die La­ger­si­tua­ti­on für Duis­burg.[35] Dort gab es 1944 min­des­tens acht oder neun fir­men­ei­ge­ne Er­zie­hungs­la­ger. Mi­cha­el A. Kan­ther, der die­se La­ger un­ter­sucht hat, be­schreibt ei­nes da­von ex­em­pla­risch „das 'Son­der­ar­beits­la­ger für aus­län­di­sche po­li­ti­sche Po­li­zei-Ge­fan­ge­ne' des Ei­sen­wer­kes Wan­heim im Werks­ge­län­de. Es han­del­te sich um ei­ne Ba­ra­cke mit ei­ner Auf­nah­me­ka­pa­zi­tät von 30 Per­so­nen, die mit Sta­chel­draht um­wehrt war und auf An­wei­sung der GE­STA­PO durch den Werk­schutz be­wacht wur­de. Die Werk­schutz­leu­te wa­ren tags­über mit Mau­ser-Pis­to­len, nachts mit Ka­ra­bi­nern be­waff­net; zeit­wei­lig wur­den auch Wach­hun­de ein­ge­setzt. Die Ge­fan­ge­nen wa­ren auch aus hy­gie­ni­schen Grün­den kahl­ge­scho­ren. Auf der Rück­sei­te der Ar­beits­klei­dung wa­ren sie durch drei gro­ße far­bi­ge Rin­ge ge­kenn­zeich­net. In die­sem, aber sehr wahr­schein­lich auch in an­de­ren Ar­beits­er­zie­hungs- und Straf­la­gern gab es Fol­ter­zel­len, und zwar en­ge klei­ne Stahl-Ka­bi­nen, die ei­gent­lich als Split­ter­schutz-Un­ter­stän­de ('Ein­Mann-Bun­ker') im Fal­le plötz­li­cher Luft­an­grif­fe die­nen soll­ten und in de­nen ein Mensch man­gels ei­ner Sitz­ge­le­gen­heit nur ste­hen konn­te, we­gen der ge­rin­gen Hö­he je­doch meist nicht auf­recht, son­dern nur mit ge­beug­tem Kopf oder ge­krümm­tem Rück­grat. In die­sem 'Luft­schutz-Häus­chen' wur­den Ge­fan­ge­ne aus un­be­kann­ten Grün­den für 24 Stun­den ein­ge­sperrt. Am 1. Ja­nu­ar 1945 be­fan­den sich 17 Män­ner, zwei Mo­na­te spä­ter noch 13 Män­ner im Straf­la­ger des Ei­sen­wer­kes Wan­heim.“[36] 

In der Rhein­pro­vinz las­sen sich fol­gen­de wei­te­re AELs nach­wei­sen:
Aa­chen-Burt­scheid (3.11.1943–28.5.1944)
Als­dorf (En­de Mai 1944–22.9.1944)
Bonn (4.5.1944–28.11.1944)
Bonn-Bad Go­des­berg (14.5.1944–8.3.1945)
Es­sen (Kö­nig­stra­ße/Vie­ho­fer Stra­ße)
Es­sen/Mül­heim an der Ruhr (Flug­platz; 26.6.1941–10.3.1945) 
Köln-Deutz („Mes­se­tur­m“; 28.8.1944–5.9.1944)
Köln-Mün­gers­dorf (9.11.1944–28.1.1945)
St. Wen­del (20.11.1942–7.1.1943). 

Dar­über hin­aus gab es fir­men­ei­ge­ne Er­zie­hungs­la­ger in gro­ßer Zahl, un­ter an­de­rem in Es­sen, Duis­burg, Düs­sel­dorf, Köln, Kre­feld, Le­ver­ku­sen, Mül­heim an der Ruhr, Neu­wied, Ober­hau­sen, So­lin­gen.

3.6 Gefängnisse und Zuchthäuser

Ein ganz an­de­rer Ty­pus von NS-Haft­stät­ten sind die all­ge­mei­nen Ge­fäng­nis­se und Zucht­häu­ser. Die­se hat­ten meist nicht nur vor 1933 exis­tiert, son­dern be­stan­den nach 1945 als re­gu­lä­re staat­li­che Jus­tiz­voll­zugs­an­stal­ten fort. Gleich­wohl wur­den sie in der NS-Zeit zu Or­ten staat­li­chen Ter­rors und der Ver­fol­gung.

SS-Offiziere im SS-Sonderlager Hinzert, ca. 1940/41. (United States Holocaust Memorial Museum, Fotografie #34561)

 

Für die jü­di­sche Be­völ­ke­rung und die Fremd­ar­bei­ter wa­ren die Po­li­zei­ge­fäng­nis­se oft der „Ein­stie­g“ in das NS-La­ger­sys­tem, weil sie auf­grund ih­rer be­son­de­ren Rechts­la­ge eher mit der Po­li­zei in Kon­flikt ka­men als Reichs­deut­sche. Aber auch für fast al­le an­de­ren La­ger­häft­lin­ge stand vor der Ein­lie­fe­rung in ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger in al­ler Re­gel ein oft mehr­tä­gi­ges Ver­hör durch die Ge­sta­po, das oft­mals auch Miss­hand­lun­gen ein­schloss. In die­ser Zeit wur­den die Schutz­häft­lin­ge in den Ge­fäng­nis­sen vor Ort un­ter­ge­bracht. Auch der Trans­port vom Hei­mat­ort zum Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger ver­lief nicht im­mer di­rekt, son­dern über ver­schie­de­ne Ver­tei­ler­kno­ten, wo Häft­lin­ge aus gan­zen Re­gio­nen ge­sam­melt und dann ge­schlos­sen wei­ter­trans­por­tiert wur­den. Ein­zel­ne Ge­fäng­nis­se konn­ten auch ei­ne her­aus­ra­gen­de Rol­le im NS-Ter­ror­sys­tem ein­neh­men und als zen­tra­le Fol­ter- und Hin­rich­tungs­stät­ten fun­gie­ren, so war zum Bei­spiel die Köl­ner Haft­an­stalt „Klin­gel­püt­z“ zu­gleich zen­tra­le Hin­rich­tungs­stät­te für den Ober­lan­des­ge­richts­be­zirk Köln. Auch die In­sas­sen der Ge­fäng­nis­se und Haft­stät­ten wur­den teil­wei­se zur Zwangs­ar­beit her­an­ge­zo­gen.

Ei­ne sehr gro­ße Haft­an­stalt im Rhein­land war das Zucht­haus Sieg­burg, des­sen An­fän­ge in die 1890er Jah­re zu­rück­rei­chen.[37] We­gen sei­ner Grö­ße war es prä­des­ti­niert, nach 1933 Schutz­haft­ge­fan­ge­ne auf­zu­neh­men, wenn an­dern­orts die Haft­ka­pa­zi­tä­ten nicht mehr aus­reich­ten. Am 1.11.1934 wur­de ein Teil der Straf­an­stalt Sieg­burg in ein Zucht­haus um­ge­wan­delt. En­de März 1936 wur­de die An­stalt in ih­rer al­ten Form auf­ge­löst. Die Ge­fan­ge­nen ka­men teils in die La­ger im Ems­land und teils in das Ge­fäng­nis Witt­lich.[38] Nun­mehr wur­de ein Schwer­punkt für po­li­ti­sche Ge­fan­ge­ne ge­bil­det. Mit Be­ginn des Zwei­ten Welt­krie­ges ka­men zu­neh­mend aus­län­di­sche Häft­lin­ge hin­zu: Nie­der­län­der, Lu­xem­bur­ger, Fran­zo­sen, Bel­gi­er, Po­len. Im Au­gust 1944 sa­ßen 3.500 Ge­fan­ge­ne in Sieg­burg ein, am 1. Ja­nu­ar und Mit­te April 1945 wa­ren es im­mer­hin noch über 2.600.[39] Die grö­ß­te Grup­pe un­ter den 17 Na­tio­nen bil­de­ten die Fran­zo­sen mit 782 Häft­lin­gen, ge­folgt von den Nie­der­län­dern (732) und Deut­schen (724).

Die Häft­lin­ge wur­den zur Zwangs­ar­beit her­an­ge­zo­gen, ent­we­der in der Straf­an­stalt selbst oder in Au­ßen­kom­man­dos.[40] In den Jah­ren 1933 bis 1939 wur­den die po­li­ti­schen Ge­fan­ge­nen zum grö­ß­ten Teil in ih­rer Zel­le be­schäf­tigt. Zu Be­ginn des Krie­ges ver­la­ger­te sich die Ar­beit in die Rüs­tungs­be­trie­be.

Haft­stät­ten sol­cher Art gab es in na­he­zu al­len Städ­ten, in grö­ße­ren mehr­fach: Aa­chen, Bad Kreuz­nach, Bonn, Duis­burg, Dü­ren, Düs­sel­dorf, Em­me­rich, Es­sen, Eu­pen, Gum­mers­bach, Her­mes­keil, Kas­tel-Staadt, Kle­ve, Ko­blenz, Köln, Kre­feld, Erft­stadt-Le­che­nich, Le­ver­ku­sen, Malme­dy, Mo­ers, Mön­chen­glad­bach, Mons­chau, Mül­heim an der Ruhr, Neu­wied, Ober­hau­sen, Prüm, Rem­scheid, Rhein­bach, Saar­burg, So­lin­gen, Trier, Wald­bröl, Wil­lich-An­rath, Wetz­lar, Wup­per­tal.

3.7 „Judenhäuser“ und Sammellager für Juden

Im Zu­ge der Ver­fol­gungs­wel­le nach der Reichs­po­grom­nacht im No­vem­ber 1938 wur­de am 30.4.1939 das „Ge­setz über Miet­ver­hält­nis­se mit Ju­den“ er­las­sen. Dar­auf­hin wur­den so­ge­nann­te Ju­den­häu­ser und jü­di­sche Sam­mel­la­ger ein­ge­rich­tet.[41] Ju­den­häu­ser wa­ren Wohn­ge­bäu­de in jü­di­schem Be­sitz, die von den Stadt­ver­wal­tun­gen bis zur Un­er­träg­lich­keit mit Ju­den über­be­legt wur­den, um die so frei ge­wor­de­nen Woh­nun­gen und Häu­ser zu 'ari­sie­ren'. Je grö­ßer die Woh­nungs­not durch den Luft­krieg in den Groß­städ­ten wur­de, um­so grö­ßer wur­de der Druck, die jü­di­sche Be­völ­ke­rung in we­ni­gen Häu­sern zwangs­wei­se zu­sam­men­zu­füh­ren und die so frei­wer­den­den Woh­nun­gen mit aus­ge­bomb­ten Fa­mi­li­en zu be­le­gen.

In länd­li­che­ren Ge­bie­ten oder wo aus an­de­ren Grün­den kei­ne ge­eig­ne­ten Häu­ser zur Ver­fü­gung stan­den, wur­den be­son­de­re Sam­mel­la­ger ein­ge­rich­tet. Ein gut do­ku­men­tier­tes Sam­mel­la­ger ist der Hol­becks­hof in (Es­sen-)Stee­le. Dort wur­de ein Ba­ra­cken­la­ger er­rich­tet, das im April 1942 zum Aus­gangs- und Sam­mel­punkt für meh­re­re De­por­ta­tio­nen von Es­se­ner Ju­den wur­de.[42] Sie wur­den von hier aus tags­über und vor al­ler Au­gen zum Es­se­ner Haupt­bahn­hof oder zum Nord­bahn­hof ge­führt, von wo sie nach Düs­sel­dorf in ein wei­te­res Sam­mel­la­ger ge­bracht wur­den. Das La­ger war mit Sta­chel­draht um­zäunt und von uni­for­mier­ter SA, teil­wei­se von Zi­vil­be­am­ten der Ge­sta­po be­wacht, doch konn­ten die Be­woh­ner es tags­über, et­wa zum Ein­kau­fen, ver­las­sen. Die Ba­ra­cken hat­ten meh­re­re klei­ne Räu­me und ei­nen Flur. Sechs Per­so­nen muss­ten sich ei­nen mit Eta­gen­bet­ten, Schrank, Tisch und Stüh­len spär­lich mö­blier­ten Raum tei­len. Es wur­de ei­ne Ge­mein­schafts­kü­che und ein Ge­mein­schafts­raum mit Bet­saal und Schul­zim­mer ein­ge­rich­tet. Ein Leh­rer un­ter­rich­te­te die schul­pflich­ti­gen Kin­der. Im Hol­becks­hof wa­ren rund 350 Per­so­nen (Män­ner, Frau­en, Kin­der) in­haf­tiert. Die meis­ten Be­woh­ner wur­den nach Iz­bi­ca bei Lub­lin und The­re­si­en­stadt de­por­tiert.

Die Haftanstalt 'Klingelpütz' mit dem zentralen Verwaltungsgebäude und den vier strahlenförmig abgehenden Gefängnistrakten, Ende der 1930er Jahre. (public domain)

 

In Much exis­tier­te für die Dau­er ei­nes Jah­res, vom 20.6.1941 bis zum 27.7.1942, ein Sam­mel­la­ger für Ju­den aus dem Rhein-Sieg-Kreis.[43] Die dort­hin ein­ge­wie­se­nen Ju­den muss­ten für ih­ren La­ger­auf­ent­halt auch noch Mie­te ent­rich­ten. Das La­ger­le­ben war mit­tels ei­ner La­ger­ord­nung, ein ty­pi­sches Ele­ment ei­nes je­den na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen La­gers, ge­nau­es­tens ge­re­gelt. Zwi­schen dem 14.6. und 27.7.1942 wur­den die La­ger­in­sas­sen in vier Trans­por­ten über das „Mes­sel­ager“ Köln-Deutz nach The­re­si­en­stadt de­por­tiert. Sol­che Sam­mel­la­ger für Ju­den gab es in Aa­chen (Grü­ner Weg, Her­g­els­müh­le), Bonn (Klos­ter der Be­ne­dik­ti­ne­rin­nen zur Ewi­gen An­be­tung in En­de­nich), Brohl-Lüt­zing, Dü­ren, Es­sen, Eus­kir­chen, Irsch, Jü­lich, Köln, Much, (Wür­se­len-)Nie­der­bar­den­berg, (Kö­nigs­win­ter-)Quir­ren­bach, (Eschwei­ler-)Stich, Stol­berg, Trier, Wür­se­len.

Al­le die­se La­ger wur­den im Som­mer 1942 ge­räumt, die jü­di­schen La­ger­in­sas­sen über Düs­sel­dorf und Köln nach Ost­eu­ro­pa in die Ver­nich­tungs­la­ger ver­bracht. Die Sam­mel­la­ger wur­den an­schlie­ßend ge­schlos­sen, das In­ven­tar meist un­ter der deut­schen Be­völ­ke­rung ver­stei­gert.

3.8 Sammellager für Sinti und Roma

Ähn­lich ver­hielt es sich mit den so­ge­nann­ten Zi­geu­ner­la­gern. Al­ler­dings exis­tie­ren sol­che be­reits seit 1934. Im Rah­men der Städ­te­bau­po­li­tik je­ner Zeit wur­den „wil­de Sied­lun­gen“, wor­un­ter auch die Wohn­wa­gen­stell­plät­ze der Sin­ti und Ro­ma fie­len, auf­ge­löst und de­ren Be­woh­ner in so­ge­nann­te Zi­geu­ner­la­ger um­ge­sie­delt. Die La­ger wur­den vor al­lem an den Rän­dern der Groß­städ­te ein­ge­rich­tet. Sie wa­ren in der Re­gel um­zäunt und teil­wei­se be­wacht, das Zu­sam­men­le­ben in ei­nem sol­chen La­ger von ei­ner stren­gen La­ger­ord­nung be­stimmt. Die La­ger durf­ten gar nicht oder nur zur Er­le­di­gung wich­ti­ger per­sön­li­cher An­ge­le­gen­hei­ten nach Ab­mel­dung bei der La­ger­auf­sicht ver­las­sen wer­den. Um­ge­kehrt durf­ten Un­be­fug­te die La­ger nicht be­tre­ten. Die La­ger­in­sas­sen wur­den meist zu Zwangs­ar­bei­ten her­an­ge­zo­gen.

Das Sam­mel­la­ger Much für Ju­den aus dem Rhein-Sieg-Kreis, undatiert. (public domain)

 

Nach der Be­set­zung Po­lens be­schloss das Reichs­si­cher­heits­haupt­amt, al­le Sin­ti und Ro­ma ins neue „Ge­ne­ral­gou­ver­ne­ment“ zu de­por­tie­ren. Von da an durf­ten die­se ih­ren Auf­ent­halts­ort nicht mehr ver­las­sen, bis sie schlie­ß­lich auf Be­fehl Hein­rich Himm­lers im De­zem­ber 1942 in das ei­gens ein­ge­rich­te­te „Zi­geu­ner-Fa­mi­li­en­la­ger B-IIe“ in Ausch­witz-Bir­ken­au ver­bracht wur­den. En­de März 1943 war die Ak­ti­on ab­ge­schlos­sen. Ein gro­ßes und gut do­ku­men­tier­tes der­ar­ti­ges Sam­mel­la­ger be­fand sich seit dem 1.7.1937 in Düs­sel­dorf, Am Hö­her­weg. Bis zum Mai 1940 leb­ten dort cir­ca 200 Per­so­nen al­ler Al­ters­grup­pen, die an­schlie­ßend in meh­re­ren Etap­pen de­por­tiert wur­den. Da­nach be­fan­den sich zu­nächst noch et­wa 70 Per­so­nen, nach wei­te­ren De­por­ta­tio­nen im März 1943 noch 42 Per­so­nen im La­ger. Die über­zäh­li­gen Wohn­wa­gen wur­den von der SS ver­brannt.[44] 

Sam­mel­la­ger für Sin­ti und Ro­ma gab es dar­über hin­aus in Es­sen, Köln[45], Rem­scheid und So­lin­gen.

4. Weitere Aspekte des NS-Lagersystems

4.1 Die Unübersichtlichkeit des NS-Lagersystems

Auch wenn zu­recht von ei­nem na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen La­ger­sys­tem ge­spro­chen wer­den muss, so ist doch fest­zu­hal­ten, dass die­ses Sys­tem – vor al­lem ge­gen En­de des Krie­ges – sehr un­über­sicht­lich war. Zu­stän­dig­kei­ten wech­sel­ten, gan­ze La­ger wur­den ver­legt oder zu­min­dest die La­ger­häft­lin­ge in lan­gen, oft töd­li­chen Mär­schen von der West­front wei­ter nach Os­ten ver­bracht. Oder auf ei­nem La­ger­ge­län­de exis­tier­ten meh­re­re un­ter­schied­li­che La­ger gleich­zei­tig. Al­lein auf dem Köl­ner Mes­se­ge­län­de exis­tier­ten nach- und teil­wei­se ne­ben­ein­an­der Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger, SS-Baub­ri­ga­den, Ar­beits­er­zie­hungs­la­ger, Po­li­zei­haft­la­ger und KZ-Au­ßen­la­ger. Im Köl­ner Stadt­ge­biet gab es wei­te­re KZ-Au­ßen­la­ger, Haft­stät­ten, Po­li­zei­ge­fäng­nis­se, Sam­mel­la­ger usw. Dies führ­te da­zu, dass in der Be­ob­ach­tung der Be­völ­ke­rung bis hin zu den un­te­ren Ver­wal­tun­gen die Zu­stän­dig­kei­ten für die je­wei­li­gen La­ger nicht im­mer klar wa­ren.

Hin­zu ka­men in den In­dus­trie­re­gio­nen ei­ne sehr gro­ße Zahl an Zi­vil­ar­bei­ter­la­gern, in de­nen auch sehr vie­le ost­eu­ro­päi­sche Ar­beits­kräf­te un­ter­ge­bracht wa­ren. Laut ei­ner sta­ti­schen Er­he­bung vom 30.9.1944 be­fan­den sich im ge­sam­ten Gro­ß­deut­schen Reich 5.976.673 aus­län­di­sche und pro­tek­to­rats­an­ge­hö­ri­ge Ar­bei­ter und An­ge­stell­te.[46] Im Gau­ar­beits­amts­be­zirk Es­sen be­lief sich die­se Zahl auf cir­ca 110.000 (da­von cir­ca 50.000 Ost­ar­bei­ter), im Gau­ar­beits­amts­be­zirk Düs­sel­dorf auf 135.000 (64.000), im Gau­ar­beits­amts­be­zirk Köln-Aa­chen 115.000 (45.000) und im Gau­ar­beits­amts­be­zirk Mo­sel­land (oh­ne den Ar­beits­amts­be­zirk Lu­xem­burg) auf 47.000 (23.000). Al­lein in Köln gab es hun­dert der­ar­ti­ger Zwangs­ar­bei­ter­la­gern.[47] Die­se Viel­zahl an La­gern konn­te der Be­völ­ke­rung nicht ver­bor­gen blei­ben. War die ab­schre­cken­de Au­ßen­wir­kung der Frü­hen Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger von den Na­tio­nal­so­zia­lis­ten aus­drück­lich er­wünscht, hat­te man in der zwei­ten Pha­se nach 1935 die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger in ab­ge­le­ge­nen Ge­bie­ten ab­seits von Sied­lun­gen und gro­ßen Stra­ßen er­rich­tet. Im Ver­lauf des Krie­ges konn­te die­se Ab­son­de­rung der NS-La­ger nicht wei­ter auf­recht ge­hal­ten wer­den, da die La­ger­häft­lin­ge in der Kriegs­wirt­schaft ein­ge­setzt wur­den und so in un­mit­tel­ba­re Nach­bar­schaft zur Zi­vil­be­völ­ke­rung ge­rie­ten. Nicht nur die Kol­le­gen auf der Ar­beit sa­hen und spra­chen mit den Zwangs­ar­bei­tern, auch beim Ein­kau­fen und auf dem Weg zur Schu­le sah man die Häft­lings­ko­lon­nen in ih­rer ge­streif­ten KZ-Klei­dung zu den Ar­beits- und Ein­satz­stel­len mar­schie­ren. Der Ab­trans­port der jü­di­schen Be­völ­ke­rung aus den Sam­mel­la­gern war oh­ne wei­te­res für Je­der­mann auf den Stra­ßen und Bahn­hö­fen zu er­le­ben.

5. Das Ende der Lager

Mit dem Nä­her­rü­cken der Front ge­gen Kriegs­en­de muss­ten im­mer mehr La­ger auf­ge­ge­ben wer­den. Die Ge­fan­ge­nen wur­den in ta­ge­lan­gen Fu­ß­mär­schen in das Reich­sin­ne­re ver­bracht, wo sie wei­ter zum Ar­beits­ein­satz her­an­ge­zo­gen wur­den. Vie­le der ent­kräf­te­ten NS-Op­fer über­leb­ten die­se Rück­füh­run­gen nicht. An­de­re konn­ten sich teil­wei­se von den Marsch­ko­lon­nen ab­set­zen und ver­su­chen zu flüch­ten. In an­de­ren Fäl­len, wenn die Al­li­ier­ten schon sehr na­he wa­ren, lie­ßen die Wach­mann­schaf­ten die Ge­fan­ge­nen ein­fach zu­rück.

Nach En­de des Krie­ges wur­den die La­ger teil­wei­se er­neut ge­nutzt. Die Mil­lio­nen Zwangs­ar­bei­ter und aus­län­di­schen Häft­lin­ge, die im Deut­schen Reich ar­bei­te­ten, wa­ren nun zwar frei, aber im­mer noch fern ih­rer Hei­mat. In den spä­te­ren west­li­chen Be­sat­zungs­zo­nen be­fan­den sich zum En­de des Zwei­ten Welt­krie­ges et­wa 6,5 Mil­lio­nen die­ser „Dis­pla­ced Per­son­s“, wie sie nun be­zeich­net wer­den.[48] Die Al­li­ier­ten lie­ßen sie zu­nächst meist wei­ter in den al­ten Un­ter­künf­ten woh­nen, bis man sie ge­ord­net in ih­re Hei­mat zu­rück­brin­gen konn­te. Bis En­de Sep­tem­ber 1946 wa­ren knapp 6 Mil­lio­nen von ih­nen in ih­re Hei­mat „re­pa­tri­ier­t“ wor­den.

Die La­ger wur­den di­rekt nach der Be­frei­ung teil­wei­se als Haft­stät­ten für deut­sche Ge­fan­ge­nen ge­nutzt. Dar­über hin­aus dien­ten sie spä­ter oft­mals auch als ers­te Wohn­statt für deut­sche Ver­trie­be­ne, wäh­rend die Ge­fäng­nis­se in der Re­gel als sol­che wei­ter ge­nutzt wur­den.

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Internierungslager für Sinti und Roma 'Am Höherweg' in Düsseldorf, 1937. (Bundesarchiv, Bild 146-1986-044-07 / CC-BY-SA 3.0)

 
Anmerkungen
Zitationshinweis

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Kraus, Stefan, Nationalsozialistische Lager und Haftstätten in der Rheinprovinz, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/nationalsozialistische-lager-und-haftstaetten-in-der-rheinprovinz/DE-2086/lido/5d6f6cf15ded88.93331660 (abgerufen am 27.04.2024)