Thema Neugebaur & Lohmann – Ein Emmericher Familienunternehmen mit süßer Tradition Im Jahre 1852 begann für Emmerich eine knapp 120 Jahre währende „süße“ Erfolgsgeschichte, als die Schwäger Georg Neugebaur und Hugo Lohmann hier eine Schokoladenfabrik gründeten. Will man der Geschichte der fünfältesten Schokoladenfabrik in Deutschland nachgehen, stellt man jedoch schnell fest, dass dafür die Quellenlage denkbar schlecht ist, denn von der vor bald 50 Jahren geschlossenen Firma existiert kein Archiv mehr. Informationen über die Firmengeschichte bietet vor allem die Chronik, die die Firma 1952 anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens bei Sepp Hutt in Auftrag gegeben hat. Schon damals war die Quellenlage schwierig, da im Bombenkrieg fast alle Unterlagen aus der Zeit vor 1944 vernichtet worden sind.
Thema Thomas Mann und die Rheinlande Die Rheinlande sind nicht die Region, die in Thomas Manns (1875-1955) Leben und Werk einen besonderen Platz eingenommen hat, kein Vergleich mit Lübeck, München, der Schweiz oder den Vereinigten Staaten. Auch seine Romane und Erzählungen spielen überwiegend an anderen Orten; die Rheinlande fallen, wie es Hans R. Vaget treffend formuliert, „völlig aus dem Rahmen des Thomas Mannschen Œuvres“ . Dennoch gibt es neben zahlreichen Besuchs- und Vortragsreisen zwischen 1903 und 1932 sowie 1954 einige bemerkenswerte biographische Beziehungen des Schriftstellers zum Rheinland, namentlich seine Freundschaft mit dem Germanisten und Schriftsteller Ernst Bertram (1884-1957) sowie das philosophische Ehrendoktorat der Universität Bonn.
Thema Das rheinische Schützenwesen. Ursprünge, Traditionen und Entwicklungslinien Obwohl die verschiedenen Ausformungen des Schützenwesens im Rheinland wenigstens genauso zum regionalen Brauchtum gehören wie der Karneval – und dabei noch wesentlich älteren Ursprungs sind – haben sich Geschichtswissenschaft und Volkskunde kaum mit dem Phänomen befasst. Einige wenige Studien bilden immer noch den einschlägigen Literaturkanon, insgesamt bleibt es bei mikrogeschichtlichen Arbeiten, die aber die Frage nach dem Verbindenden, den Ursprüngen und den gemeinsamen Entwicklungslinien durchweg nicht zu beantworten suchen.
Thema Deutsche Dienststellen für das Saargebiet (1919–1935) Gemäß Artikel 45 bis 49 des Versailler Vertrags von 1919 sollte das Saargebiet, dessen Kohleproduktion zugleich Frankreich zufiel, für 15 Jahre dem Völkerbund unterstellt werden. Nach Ablauf dieser Frist sollte eine Volksabstimmung über die weitere staatliche Zugehörigkeit des Saargebietes entscheiden. Für die Erledigung von Saarangelegenheiten und die Verbindung zum Saargebiet, für die Übergabe des Saargebiets, für den amtlichen Verkehr mit der vom Völkerbund ernannten Internationalen Regierungskommission im Saargebiet sowie schließlich dessen Rückgliederung an das Deutsche Reich wurden beim Reich und den beteiligten Ländern Preußen und Bayern offizielle, teils auch unter anderem Namen arbeitende Dienststellen errichtet, die hier vorgestellt werden sollen.
Thema „Duisburg - Die Rhein- und Ruhr-Stadt“. Stadtbild und Stadtplanung unter Karl Jarres in Duisburg 1918/1919-1933 Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Stadt Duisburg und Oberbürgermeister Dr. Karl Jarres, insbesondere mit dessen Stadtentwicklungspolitik. Die Untersuchung basiert vor allem auf Jarres’ Handakten und den jährlichen Verwaltungsberichten der Stadt. Letztere sind vor allem als zeitgenössische, nur ein bis zwei Jahre verzögerte Situationsbeschreibungen der Stadt aufschlussreich.
Thema Die Geschichte der „Kölnischen Volkszeitung“ (1860-1941) Eng verwoben mit der Geschichte des politischen Katholizismus in Deutschland, namentlich mit seiner parteipolitischen Vertretung, der Deutschen Zentrumspartei, war die „Kölnische Volkszeitung“ (1860-1941), das Hauptpresseorgan der rheinischen Katholiken, das seit seiner Gründung – unter dem Titel „Kölnische Blätter“ – im Laufe wechselvoller Jahrzehnte überregionale Bedeutung erlangt und vor allem in den Kriegsjahren zwischen 1914 und 1918 eine weltweite Verbreitung gefunden hat.
Thema Der Westdeutsche Rundfunk (1924-1942/1945) Die Geburtsstunde des Westdeutschen Rundfunks schlug 1924 nicht in Köln, sondern in Münster in Westfalen. Hier eröffnete die Westdeutsche Funkstunde AG (WEFAG) am 10.10.1924 offiziell ihren Programmbetrieb. Sie war die letzte der regionalen Rundfunksendegesellschaften, die 1923/1924 im Deutschen Reich mit Rundfunkübertragungen begonnen hatten.
Thema Der Nürburgring 1925-1945 Den Dörfern der Hocheifel ging es nach dem Kriegsende 1918/1919 schlecht. Trotz der Bemühungen des Eifel- beziehungsweise Westfonds und des Eifelvereins in der Kaiserzeit, die Not zu lindern, war man hier wirtschaftlich wieder zurückgefallen. Im Verwaltungsbericht des Kreises Adenau (heute Kreis Ahrweiler) für 1925 heißt es: „Der Kreis, in dem außer einigen Steinbrüchen jegliche Industrie fehlt, stellt ein Überschussgebiet an Menschenkraft dar und zwar lediglich deshalb, weil der karge Eifelboden die Bevölkerung nicht zu ernähren vermag. Ein großer Prozentsatz der Nachkommenschaft ist darauf angewiesen, im rheinischen Industriegebiet sein Brot zu verdienen. […] Die einzige Möglichkeit, die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung zu verbessern, ist die Heranziehung eines soliden Fremdenverkehrs." Dabei hatte man die rasante Entwicklung des Tourismus in den Alpenländern und manchen deutschen Mittelgebirgen vor Augen. Im Kreis Adenau war es Landrat Dr. Otto Creutz (1889-1951), der 1925 die entscheidende Idee für eine Förderung des Fremdenverkehrs einbrachte: Die „Gebirgsautorennbahn´Nürburg-Ring`".
Thema Der Volksverein für das katholische Deutschland (1890–1933) Der auf Initiative katholischer Laien entstandene „Volksverein für das katholische Deutschland“ bestand von 1890 bis 1933. Als mitgliederstärkster Verein organisierte er die durch Aufklärung, Säkularisation und „Kulturkampf“ in die gesellschaftliche und politische „Inferiorität“ abgedrängten Katholiken. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges erreichte er den Höhepunkt seiner Wirksamkeit. Reichsweit waren 13,6 Prozent aller katholischen Männer über 21 Jahre als Vereinsmitglieder eingeschrieben. Der Frauenanteil betrug zu diesem Zeitpunkt 5,18 Prozent.
Thema Von „unförmigen Giganten“ und „barbarischen Steinhaufen“ - Industriedörfer und die „Unfähigkeit zur Stadtentwicklung“ im Ruhrgebiet Wenn die so genannten „shrinking cities“, die prophezeiten „Schrumpfstädte“ das scheinbar bedrohliche Szenario einer schon nahen Zukunft als das Ergebnis des demografischen Wandels im 21. Jahrhundert darstellen, dann mag es schon verwundern, wenn sich Historiker heute einer Urbanisierungsvariante erinnern, die im Deutschen Kaiserreich geradezu klassisch war im Kontext von Industrialisierung, Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum: die industriellen Riesendörfer, vor allem entlang der Emscher, die die Geschichte der Stadtentwicklung im Ruhrgebiet so nachhaltig und bis heute spürbar geprägt haben.