Biographie Theodor Undereyck Theodor Undereyck war ein evangelischer Theologe, der in Mülheim an der Ruhr, Kassel und Bremen wirkte. In Ausübung seines Predigeramtes vermittelte er im nördlichen Rheinland pietistische Ansichten und Ideen, die von der niederländischen Frömmigkeitsbewegung „nadere reformatie“ beeinflusst waren. Mit diesem Brückenschlag legte Undereyck den Grundstein für die Anfänge eines reformierten Pietismus im Rheinland.
Biographie Johann Wilhelm Die Absicherung dynastischer Interessen durch Heirat und eine ausreichende Zahl Nachkommen kann als wesentliches Merkmal der Familienpolitik des frühneuzeitlichen Adels gesehen werden. Durch geschickt geplante und teilweise aufwändig arrangierte Verbindungen brachten es manche ursprünglich kleine Fürstenhäuser, allen voran die Habsburger, zu einer immensen Einflusssphäre. Insbesondere im Umfeld dynastischer Brüche, beim Aussterben einer Familie im Mannesstamm etwa, verdichteten sich die Bemühungen von formal oder vermeintlich anverwandten Linien, um ein Herrschaftsgebiet übernehmen zu können.
Biographie Georg von Braunschweig Während infolge der Reformation vor allem Geistliche und Gelehrte um die theologische und juristische Wahrheit kämpften und aus dem Versuch der Erneuerung der einen Kirche allmählich verschiedene Konfessionen wurden, interessierte sich der Adel kaum für die inhaltlichen Fragen des Glaubens, sofern man sein Handeln als Ermessensgrundlage für diese Einschätzung heranziehen darf. Vielfach ist der persönliche Glaube nur schwer oder gar nicht aus den Quellen einzuschätzen; deutlich erkennbar jedoch ist, dass sich die adligen Familien durchweg ganz überwiegend von dynastischen Interessen leiten ließen. Katholische Geistliche, die eine Lebenspartnerin und anerkannte Nachkommen hatten, die sich mal für den Erhalt des alten Glaubens einsetzten und mal die Einführung einer protestantischen Ordnung beförderten – es sind nur scheinbare Widersprüche, wie Lebensläufe wie der Georgs von Braunschweig-Wolfenbüttel zeigt.
Biographie Eberhard Billick Die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts war auch in Köln von einer großen konfessionellen Unruhe gekennzeichnet. Im Kampf um eine Erneuerung des Glaubens und der Kirche positionierten sich Fürsten, Gelehrte und Geistliche und rangen um die Deutungshoheit über religiöse Fragestellungen. Eberhard Billick gehörte dabei zu den Theologen, die nicht in erster Linie die wissenschaftliche Auseinandersetzung suchten, sondern durch die Macht des Faktischen der neuen Lehre Grenzen setzen wollten – mehr als ‚Macher‘ denn als ‚Denker‘ und dadurch sowohl populär wie zuweilen auch populistisch.
Biographie Georg Cassander Ungeachtet der seit 1555 im Augsburger Religionsfrieden reichsrechtlich zementierten konfessionellen Teilung in ein altgläubig-katholisches und ein protestantisches Lager – Reformierte wie Calvinisten und Zwinglianer blieben vom Friedensvertrag ausgenommen – gingen die Bemühungen um die Einheit der Kirche in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts durchaus noch weiter.
Biographie Matthias Kremer Stadt und Kurfürstentum Köln waren in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts keineswegs gefestigte Bollwerke des alten Glaubens, sondern Schauplatz teilweise heftiger Kämpfe zwischen den sich ausdifferenzierenden Konfessionsparteien. Vor allem die der überkommenen scholastischen Lehre verpflichtete Universität bezog massiv Stellung gegen jeden Reformationsversuch, wenngleich die meisten Gelehrten durchaus die Notwendigkeit zur Reform erkannten – genannt seien hier beispielsweise Johannes Gropper oder Bernhard von Hagen. Auch der aus Aachen stammende Matthias Kremer gehört zu dieser Gruppe von Theologen.
Biographie Petrus Mosellanus Petrus Mosellanus war Humanist, Philologe und katholischer Theologe der frühen Reformationszeit. Während seines Studiums an der Universität Köln widmete er sich intensiv Texten antiker Schriftsteller, stieg später zum Rektor der Leipziger Universität auf und hielt 1519 die Eröffnungsrede der Leipziger Disputation.
Biographie Adolf III. von Schaumburg Mit Erzbischof Adolf III. von Schaumburg kehrte die Kölner Kirche nach dem Reformationsversuch Hermanns V. von Wied auf den altgläubigen Weg zurück. Zusammen mit seinen wichtigsten theologischen Beratern, Johannes Gropper und Eberhard Billick (1499-1557), versuchte Adolf die Kirche zu reformieren, ohne sie zu spalten.