Thema Kölner Inschriften des Mittelalters – ein epigraphischer Streifzug Inschriften verbinden die Eigenschaften archivalischen Schriftgutes und materieller Quellen, denn es handelt sich bei ihnen um „Beschriftungen verschiedener Materialien – in Stein, Holz, Metall, Leder, Stoff, Email, Glas, Mosaik usw. –, die von Kräften und mit Methoden hergestellt sind, die nicht dem Schreibschul- und Kanzleibetrieb angehören“. Inschriften sind in Stein gehauen, in Metall graviert, getrieben oder gegossen, in Email gearbeitet, gestickt oder gewebt, um nur die häufigsten Techniken zu erwähnen, mit denen sie hergestellt sind. Sie befinden sich ebenso auf Grabdenkmälern oder Glocken wie an Bauwerken, auf Glasfenstern, liturgischem Gerät und Textilien oder alltäglichen Gebrauchsgegenständen.
Thema Der Jülich-Klevische Erbfolgestreit im Spiegel zeitgenössischer Flugschriften Im März 1609 starb mit Johann Wilhelm von Jülich-Kleve die männliche Linie des Herzogshauses Jülich-Kleve aus. Der daraus resultierende Streit um die Herrschaft über eines der bedeutendsten Territorien des Reiches stand in seiner ersten Phase bis 1614 an der Schwelle zu einem europäischen Krieg und wurde erst 1666 endgültig beigelegt. Scharfe politische, konfessionelle und juristische Gegensätze zwischen den Erbanwärtern und ihren Verbündeten erschwerten eine Lösung der Erbfrage und gipfelten im militärischen Kampf um die Festung Jülich 1610. Sie riefen gleichzeitig aber auch ein erhebliches mediales Echo hervor, das sich unter anderem in zahlreichen Flugschriften niederschlug.
Thema Stifter und Mäzene im Rheinland im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit Um 980 entstand auf der Reichenau der Egbert-Psalter, eine 24 mal 19 Zentimeter große, auf Pergament geschriebene Handschrift, die aus 233 Blättern besteht. Sie beinhaltet die 150 Psalmen, die in 15 Blöcke gegliedert sind, zwischen denen auf 14 Doppelseiten Trierer Bischöfe und Initialen einander gegenübergestellt sind. Der Codex gelangte an den Trierer Dom, bereits im 11. Jahrhundert dann nach Kiew und über Zwiefalten und Andechs um 1229 nach Cividale, wo er heute im Nationalmuseum aufbewahrt wird.
Thema Tuchmachertradition in Monschau Die Anfänge der Tuchmacherei in Monschau fallen mit der Wiederaufbauphase nach dem Geldrischen Krieg zusammen. In diesem Krieg um das Herzogtum Geldern waren 1543 die Burg Monschau schwer beschädigt, die ummauerte Stadt bis auf ein Turmhaus vollständig zerstört worden. Trotz andauernder Kriege in den folgenden 100 Jahren konnte in Monschau nicht allein der Wiederaufbau betrieben werden. Über den Ausbau der Burg hinaus wurde auch die Stadt erweitert, und zwar von der Stadtbrücke am Rurtor ("Richters Eck") rurabwärts und am Laufenbach aufwärts. Denn aufgrund der verkehrsfernen Lage und von einem breiten Waldgürtel umgeben blieb das Monschauer Land trotz einzelner Überfälle im Wesentlichen von Kriegseinwirkungen verschont.
Thema Die Dülkener Narrenakademie Die Dülkener Narrenakademie sieht den 21.2.1554 als ihr Gründungsdatum an. Als Motiv dürfen wir den Spott auf die Geistlichkeit und die übertriebene Wichtigtuerei der Gelehrten unterstellen. Man gab sich lateinische Namen, überzogene Titel sowie akademische Würden und ritt auf Steckenpferden um den Sitz der Gesellschaft, die Narrenmühle.
Thema Der gute Werner von Oberwesel - oder die hohe Kunst, einen Heiligen zu erschaffen Immer wieder fragt man sich, wieso die heilige Hildegard von Bingen (1098-1179), die jüngst von Papst Benedikt XVI. (Pontifikat 2005-2013) als erst vierte Frau der Geschichte überhaupt zur Kirchenlehrerin erhoben worden ist, nach ihrem Tod über Jahrhunderte hinweg zunächst so weitgehend in Vergessenheit geraten konnte. Aus Sicht des Landeshistorikers indes ist diese „Verspätung“ erklärbar: Es lag sicher nicht (nur) an ihr, sondern vor allen Dingen an Hildegards Um- und Nachwelt, dass der rheinischen Prophetin die höchste Anerkennung aus Rom so lange verwehrt geblieben ist. Denn auch für Heilige gilt, dass sie nur so populär werden können, wie ihr Ruf von den Nachlebenden verbreitet wird. Lebe heiligmäßig, sieh’ aber zu, dass die nächste Generation auch ausreichend darüber redet – so ließe sich etwas überspitzt eine Anleitung zum Heiligwerden formulieren. Hildegard war dieses Glück nicht vergönnt. Zwar hat sie selbst in ihren letzten Lebensjahren äußerst geschickt an ihrem Nachbild gearbeitet. Nach ihrem Tod aber hatte man in Hildegards Umfeld offensichtlich kein gesteigertes Interesse mehr an einem neuen Heiligenkult.
Thema Höfisches Leben am Mittelrhein unter Clemens Wenzeslaus von Sachsen (1739-1812), Kurfürst und Erzbischof von Trier (1768-1803) Mit der Person von Clemens Wenzeslaus sind der letzte Glanz des Absolutismus und barocke Prachtentfaltung, aber auch das Ende des Kurstaates und Erzbistums Trier verbunden, dessen Untergang 1794 durch die Invasion französischer Besatzungstruppen und die Umsetzung der Ziele der französischen Revolution besiegelt werden sollte.
Thema Räuber und Gauner im Rheinland 1798-1814 Das organisierte Bandenwesen erlebte um 1800 eine Blütezeit. Räuberbanden traten zwar schon seit dem Dreißigjährigen Krieg auf, doch erst im 18. Jahrhundert wuchs die Zahl ihrer Mitglieder bedenklich an. Die Besetzung des Rheinlandes durch französische Truppen und die daraus folgende Gemengelage aus alter und neuer Ordnung begünstigte zusätzlich kriminelles Verhalten. Dies stellte die Behörden sowohl des Ancien Régimes als auch der sogenannten „Franzosenzeit“ vor große Herausforderungen.
Thema Der Kölner Stapel Der Kölner Stapel prägte über Jahrhunderte die Rheinschifffahrt und die wirtschaftlichen Gegebenheiten des Niederrheins. Handel und Wandel zwischen Mainz und Dordrecht waren ohne ihn nicht denkbar. Selbst wenn man ihn umging oder umgehen wollte, musste man sich an seiner Präsenz und seinem Wirkungsradius orientieren. Es wäre jedoch falsch, sich vorzustellen, beim Kölner Stapel habe es sich um ein klar umrissenes Recht gehandelt.
Thema Burgen am Mittelrhein Die unter dem Sammelbegriff „Mittelrhein“ zusammengefasste Burgenlandschaft umfasst eine Vielzahl von Anlagen unterschiedlichster Provenienz, Eignerschaft und baulicher Ausprägung. Im Sinne der Definition einer „Burg“ als mehrteils (hoch- und spät-) mittelalterlicher Wehr-, aber auch Wohnanlage zeigt das Mittelrheingebiet eine Burgenbautätigkeit vom frühen 11. bis in das 15. Jahrhundert hinein.