Die Dülkener Narrenakademie
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1. Historische Spuren
Die Dülkener Narrenakademie sieht den 21.2.1554 als ihr Gründungsdatum an. Als Motiv dürfen wir den Spott auf die Geistlichkeit und die übertriebene Wichtigtuerei der Gelehrten unterstellen. Man gab sich lateinische Namen, überzogene Titel sowie akademische Würden und ritt auf Steckenpferden um den Sitz der Gesellschaft, die Narrenmühle.
Lassen wir die Behauptung, 1554 ins Leben getreten zu sein, einmal beiseite und fragen stattdessen nach den historisch nachweisbaren Spuren, die das Vorhandensein des Begriffs beziehungsweise der Gesellschaft „Narrenakademie“ belegen.
Da ist als erstes ein Doktordiplom anzuführen, und zwar für Franciscus Gasparonus. Es befindet sich im Museum der Dülkener Narrenmühle. Daneben existierte eine Abschrift im Stadtarchiv Köln.[1] Die Datierung ist anhand des in der Kopfzeile des Originals vorhandenen Chronogramms auf 1746 vorzunehmen. Ein Franz Joseph von Caspars ist für diese Zeit auch als Kölner Bürger nachweisbar. Er wurde am 5.10.1722 in die Bürgerschaft aufgenommen, war Ratsherr der Stadt Köln und starb am 10.3.1767.[2] Franz Joseph von Caspars ist damit der erste sicher verbürgte Doktor in der Dülkener Akademie beziehungsweise, wie es im lateinischen Text heißt, Cacademico Dülkeniano (in der Dülkener Kakademie). Als Rector magnificus trat hierbei ein D. Innig aus Bonn auf. Er ist der erste namentlich bekannte Rector der Dülkener „Universität“.
Relativ zeitnah zu diesem Diplom finden wir den nächsten Hinweis auf die Narrenstadt Dülken mit ihrer wunderlichen Mühle. Es handelt sich um ein 1750 in Köln bei Gussen erschienenes achtseitiges Schmähgedicht mit dem monströsen Titel:
Der in seinem Sau-Spiel sich selbst verschimpfende Dülkener Comödiant. Daß ist, Der sein ungereimtes Deutsches Helden-Lied gegen das neulich ausgegebene Tadel-Gedicht in einem zwar gewünschten, aber nicht an Tag gegebenen Schau-Spiel noch ungereimter verthätigende J. B. B., Welcher das öffentliche Straf-Urtheil, so er über den Verfasser des Tadel-Gedichtes gern hätte aussprechen gehört, ihm selbst über den Hals ziehet, abermahl von selbigem Tadler F. A. X. in einem Deutschen Gedicht vorgestellet. Gedruckt weit von der Dülkener Mühl.
Auszüge des Gedichtes wurden am 3.8.1929 in der Vereinigten Dreistädte-Zeitung veröffentlicht.[3] Dülken wird in dem Streitgedicht als ein in der ganzen Welt verschriener Narrenort bezeichnet. Bei der dortigen Mühle, wo
bei verkehrtem Wind
versamm’let Haufen weiß die Albern Narren sind
soll der befehdete Dichter seinen Wohnort wählen, weil die Musen ihn zur Strafe des Parnasses verwiesen haben.
Damit wäre für die Mitte des 18. Jahrhunderts ein Nachweis für den Ruf Dülkens als Narrenstadt vorhanden. Der Konjunktiv des letzten Satzes ist bewusst gewählt. Denn der Standortnachweis oder bibliographische Beleg für das Gedicht fehlt. Weder war es in der Kölner Universitäts- und Stadtbibliothek noch im dortigen Stadtarchiv vorhanden. Auch im handschriftlichen Verzeichnis von Büllingen (Annales typographici Colonienses) mit der chronologischen Reihe der Gussen-Drucke fand sich kein Hinweis auf die Schmähschrift von 1750. Wir müssen es deshalb zu den mit Zweifeln behafteten Belegen für die Narrenstadt Dülken rechnen. Die erste Erwähnung einer „Promotionsfeier“ findet sich 1777 in der Chronik des Dülkener Pastors Ignatius Kölges. Dort heißt es: „Nach dem Essen wurde der Herr von Beeck für seine Verdienste mit der Doktorwürde an der Dülkener Universität ausgezeichnet.“ [4]
Der nächste Beleg stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1779. Auf einer Landkarte wird der Grundbesitz der Benediktinerabtei Gladbach (heute Mönchengladbach) wiedergegeben, und zwar die Propstei Buchholz. Sie liegt zwischen dem Brohltal und dem Gleesbach in der Nähe des Laacher Sees. Das Blatt enthält eine schöne Ansicht der Propstei. Die Richtigkeit der Zeichnung bestätigen auf der Kartenrückseite u. a. Augustin Raves, der uralten Universität und gelehrten Gesellschaft zu Dulcken Doctoren und C[atharina] Adelheidt Holtz, Doctorin von Dülcken.[5] Die beiden genannten Personen stammten aus Dülken. Pater Augustin Raves war Mönch in der Gladbacher Abtei und Catharina Adelheidt Holtz scheint seine Verwandte gewesen zu sein. Sie wurde 1749 in Dülken geboren und starb 1795 in Buchholz. Die Eintragung auf der Karte ist zudem mit einer Zeichnung versehen, die eine Windmühle, darunter die Buchstaben L[oco] S[igillo], den geschwungenen Schriftzug Gloria tibi Dulcken (Ehre sei Dir, Dülken) und den aufgezäumten Kopf eines Steckenpferdes oder Esels zeigt, beides Symbole der Narrenakademie. Dies ist der erste Nachweis, für den bis auf den heutigen Tag in Dülken üblichen Karnevalsruf „Gloria tibi Dülken“.[6]
An den Eintragungen sind mehrere Dinge bemerkenswert. Der Dülkener Doktortitel scheint wohl mit einem gewissen Prestige behaftet gewesen zu sein. Er war offenbar für einen Geistlichen akzeptabel und vertrug sich mit der Würde seines Standes. Sodann war er nicht auf Männer beschränkt, sondern wurde auch an Frauen verliehen.
In dem Kölner Spottgedicht aus der Mitte des 18. Jahrhunderts besaß Dülken den Ruf eines verschrienen Narrenortes. Zu Ende des Jahrhunderts muss Dülken wieder herhalten, um den Hintergrund für eine Polemik abzugeben. In der Auseinandersetzung über die Bedeutung der Französischen Revolution in Krefeld war Engelbert vom Bruck im dortigen konstitutionellen Klub einer ihrer Verteidiger. Gegen ihn und seine Schriften erschien 1798 eine 70 Seiten umfassende Arbeit mit dem Titel: Rechtliches Gutachten der Dülker Gecken-Republik und ihrer Vorgesetzten; nebst Abfertigung der Freyheit- und Gleichheitsschwärmer, gedruckt in Dülken bei Till Eulenspiegel, Akademie-Buchdrucker.[7] In ihr werden die Argumente der Revolutionsgegner vorgetragen, die Glücksversprechen der Revolutionsanhänger mit der Wirklichkeit konfrontiert und ihr Treiben als geheimes, nachts im Mondschein ausgeführtes Handwerk dargestellt. Welcher Verfasser sich hinter diesen Zeilen verbirgt und ob er tatsächlich aus Dülken kommt, lässt sich nicht feststellen. Die Schrift hat in der Neuen Allgemeinen Deutschen Bibliothek 48 (1799) 2. Heft, S. 124-126 ein Echo in Form einer Besprechung gefunden. Sie selbst ist nicht mehr nachweisbar.
Waren es bislang vereinzelte, sporadische Spuren, die wir feststellen konnten, so verdichten diese sich in der Französischen Zeit. In den von den französischen Beamten erstellten Reiseberichten taucht die Narrenakademie stets auf. Der Unterpräfekt des Arrondissements Kleve, J. A. Dorsch, berichtet 1804, dass Dülken durch die Narrenuniversität (l’université des fous) berühmt sei. Dorsch sieht darin eine Nachahmung des Klever Narrenordens, und er gibt eine kurze Beschreibung aus dem Leben der Narrenuniversität:
A Dülken le candidat qui asperait à l’honneur d’être reçu dans l’université, devait subir un examen et remplir diverses cérémonies. S’il s’en acquittait bien, il était aggrégé docteur et obtenait le brévet qui l’autorisait à commettre toutes sortes de folies qui y étaient spécifiées et qui ne faissaient tort à personne.
(Zu Dülken musste der Kandidat, welcher nach der Ehre strebte, in die Akademie aufgenommen zu werden, ein Examen bestehen und verschiedene Zeremonien erfüllen. Wenn er sich seiner Aufgabe gut entledigte, wurde er als Doktor aufgenommen und erhielt das Diplom, welches ihn ermächtigte, alle Arten von Torheiten zu begehen, welche in demselben einzeln aufgeführt waren, und die niemand etwas zu Leide taten.)[8]
Fast ebenso äußert sich einige Jahre später der Präfekt des Roerdepartements Ladoucette in seinem Reisebericht von 1813/1814.[9] Die Übereinstimmungen in der Beschreibung sind sehr weitgehend. Hat Ladoucette nur abgeschrieben? Er vermerkt jedenfalls die Ähnlichkeit mit dem Klever Narrenorden, erwähnt die gebräuchlichen Zeremonien und die Verleihung eines Doktordiploms. Schließlich bleibt noch für 1808 Spaen[10] hervorzuheben, der in Dülken auf die Hooge School der Gekken hinweist, die doctoraale Waardigheid en een Bulle verleiht.
Dass Dülken einen närrischen Ruf besaß, dafür gibt es 1805 eine weitere Quelle. Es sind die Statuten eines Kölner Narrenordens, deren Titel lautet:
Nosceteipsum. Das ist: Noth- und Hilfs-Büchlein für die sichtbaren und unsichtbaren, sowohl leiblichen als männlichen Glieder des in Dülken von unseren Vorfahren gottseligen Andenkens, zugleich auch in Polen gestifteten, unter dem Namen Babiena[11] bekannten, sofort von uns beim diesjährigen Fasching erneuerten Narrenordens, Köln 1805.
Danach haben die Kölner den - man kann fast sagen - mythischen Ursprung ihrer Gesellschaft in Dülken gesehen und erwiesen dem Ort mit der namentlichen Nennung ihre Referenz. Sie sahen ihn als beispielhaft an, weil Dülken erkannte, dass es auf Erden keine Weisen gibt und forderten die Zuhörer auf:
Hört von dem alten Orden
Den Dülken einst gebahr,
Wie er verbreitet worden,
Wer sein Erneurer war.[12]
Dülken wurde den Kölnern auch durch ein beliebtes Puppenspiel in Erinnerung gehalten. Carl Niessen (1890-1969) bezeichnet das Stück „Die Narren von Dülken“ (1819/1820) als eines der reizvollsten älteren Puppenspieltexte, das seine parodistische Wirkung durch die Besetzung olympischer Götterrollen mit Typen aus dem Dorf erzielt.[13] Dülken dient in dem Stück als Folie, auf die Geschichten projiziert werden, die ihren Ursprung im Lalebuch haben, einer Ende des 16. Jahrhunderts entstandenen Sammlung komischer Geschichten.[14] Die Schwänke dieser Zusammenstellung streben in der Folge eine Lokalisierung der Ereignisse an. Sie werden in konkrete Orte (zum Beispiel Schilda oder Schöppenstädt) verlegt. Ähnliches widerfährt auch Dülken, denn zu einer eigenwüchsigen komischen Legende[15] hat es die Stadt nicht bringen können. So sind denn die Geschichten über Dülken und die Dülkener zumeist dem Lalebuch entlehnt.
Die besondere Beziehung Kölns zu Dülken blieb auch in der Folge erhalten und wurde von den Dülkenern erwidert, die am Kölner Karneval teilnahmen. Ihnen schien nicht alles behagt zu haben. 1824 beklagten sie sich, dass man in Köln den Karneval zu ernsthaft betriebe und wurden damit ihrem Ruf in der ihnen eigenen Weise gerecht[16] . Die Kölner bewunderten Dülken 1825 als einen in den Annalen der Narrheit höchstberühmte[n] Ort, sahen seine Einwohner als toll (= doll) an, führten die Stadt in einem närrischen Stammbaum als ihren Ahnherrn auf[17] und erwiesen ihre Referenz durch die Einbeziehung Dülkens in die Handlung des Karnevalfestes 1825 sowie durch die Aufnahme des Dülkener Mondsymbols beim Karnevalsfest 1826. Der Held Karneval sollte über Dülken eine Reise zum Mond unternehmen, um sich nach einer dort entdeckten Festung zu erkundigen. Die Mondreise griff die Berittene Akademie im Übrigen in ihrer Einladung zum Neujahrsfest am 2.4.1826 als Motiv auf und gestaltete eine Lithographie damit. Der Kontakt zu Köln wurde von Dülken gepflegt. de Noël berichtet darüber: Von nun an gingen alle wichtigen Nachrichten aus diesem Blatte (sc. der „Offiziellen Karnevals-Zeitung von Köln“) hervor. So erfuhr man bereits aus seiner ersten Nummer [vom 29.1.1825], daß des Helden Karneval Tollheit geruht hatten, die Tolldenselben von der Monds-Universität und berittenen Akademie etc. zu Dülken durch den Schneider und Schnellreiter Flohstichius Wipsteez übersandten Insignien des Windmühlen-Ordens mit allen Flügeln und des jungen Lichts, so wie das beigelegte Doktor-Diplom huldreichst anzunehmen.[18] Dülken wuchs den Kölnern ans Herz. Seine Mühle und das Steckenpferd besangen sie in zahlreichen Liedern.[19] Einen Themenwagen Dülkener Narrenakademie finden wir selbst noch im Rosenmontagszug 1912.
In der Französischen Zeit weist alles auf eine umtriebige Akademie hin. Erst mit dem politischen Umbruch 1814/1815 verlieren sich die Spuren. Das früheste Anzeichen für ein Wiederaufleben in der preußischen Zeit finden wir 1820. Es ist ein Mitgliedsdiplom für J. P. Hartges aus Waldniel.[20] Vor der Konstituierung der Berittenen Akademie als Verein 1825 ist noch ein weiteres Diplom von 1822 erhalten geblieben, und zwar die Ehrenmitgliedsurkunde für Franz Rossbach aus Düsseldorf.[21] Das älteste deutsche Doktordiplom stammt von 1821.[22] Die Diplome belegen die zu Beginn der 1820er Jahre aufs Neue aufkeimende Tätigkeit in Dülken.
Die unterschiedlichen Hinweise auf Dülken als Narrenort sowie auf die Narrenuniversität mit ihren kauzigen Riten und der Promovierung von Doktoren tauchen seit 1746 sicher verbürgt auf. Spätestens um die Mitte des 18. Jahrhunderts dürfte deshalb die Geburtsstunde der Narrenakademie anzusetzen sein. Ob es sie um diese Zeit tatsächlich in Dülken gegeben hat oder ob Dülken nur als Synonym für schrulliges Treiben fungierte, als Ort, an dem sich eine an Scherz und Spott labende Phantasie niederließ, darüber können wir nur mutmaßen.
2. Das Entstehungsumfeld
Über die Ursachen für die Entstehung der Narrenakademie gerade in Dülken ist viel spekuliert worden. Einige sahen sie im Charakter des Dülkeners begründet, der jederzeit zu Späßen aufgelegt sei, andere meinten, der Ortsname hätte den Anstoß dazu gegeben, die Dülkener als doll anzusehen, wieder andere führten Geschichten an, in denen die Dülkener sich tollpatschig und dumm angestellt und dadurch den Spott der Umwelt auf sich gezogen hätten. Ein schlüssiger Beweis ist all dem nicht zu entnehmen.
Die am Ort beliebteste These besagt, dass sich die Dülkener über das Gehabe der Brüder des Kreuzherrenklosters belustigt hätten und es persiflierten. Sollte das zutreffen, entsteht sogleich die nächste und kaum zu beantwortende Frage: wer hätte das in dem kleinen Landstädtchen, das Dülken im 17./18. Jahrhundert gewesen ist, sein sollen? Schließlich musste die Person über ausreichende Lateinkenntnisse verfügen, sich literarisch betätigen, überörtliche Kontakte knüpfen und zu alledem auch noch Mitstreiter in der Stadt finden, die ähnliche Interessen verfolgten, um nur einiges zu nennen. Nach allem, was wir wissen, fehlte es in Dülken an solchen Leuten zu Ende des Alten Reiches. Zudem ist ein Umstand angesichts der vielen und unterschiedlichen Hinweise auf Dülken und die Narrenuniversität auffallend: es finden sich keine lokalen Quellen. Doergens konnte seinerzeit alte Dülkener Familienchroniken einsehen und das damals noch unzerstörte Stadtarchiv zu Rate ziehen. Nirgends ergab sich für die Frühzeit, sprich für das 17. oder 18. Jahrhundert, ein Hinweis auf das Treiben der Narrenakademie in Dülken.[23]
Die ersten sicher greifbaren Spuren führten uns um die Mitte des 18. Jahrhunderts nach Köln. Hier machte man sich über die Dülkener lustig. Wie konnte es dazu kommen? Auf die Gefahr hin, die vielen Hypothesen um eine weitere zu ergänzen, sei auf eine Notiz verwiesen, die sich im Pfarrarchiv Born (bei Brüggen) befindet. Dort heißt es:
Hic unus, Roggen, intervenit, qui tamen, ut supra dixi, deseruit suum nativum conventum aanno 1615a et ad academiam Dulckensem promovendus perrexit et inde laureatus, pace dixerim, ad sanctum Petrum [sc in Born] refugit.[24]
a-a) Nachtrag über der Zeile
(Hier trat einer, Roggen, auf, der immerhin, wie ich oben sagte, seinen ursprünglichen Konvent 1615 im Stich ließ, als Promovend an die Dülkener Akademie ging und sich von dort als Laureat – ich möchte sagen: in Frieden – nach St. Peter [in Born] zurückzog.)
Die Stelle ist aus zwei Gründen interessant. Erstens beweist sie, dass im Dülkener Konvent der Kreuzherren zu Anfang des 17. Jahrhunderts studiert wurde, und zweitens konnte man dort einen akademischen Grad erwerben. Das 1479 gegründete Kreuzherren-Kloster ist ansonsten nicht als Ausbildungsstätte bekannt. Für 1788 ist nur das Vorhandensein einer seit urdenklichen Zeiten bestehenden Lateinschule belegt. Das Kloster zählte zu den ärmeren der Kreuzherren und hielt seinen Bestand nur mit Mühe aufrecht. 1786 waren die Klostergebäude baufällig.[25] Dass sich die Dülkener über die Kreuzherren und ihre im Kloster betriebene akademische Ausbildung durch Persiflierung lateinischer Urkunden lustig gemacht hätten, ist eher unwahrscheinlich. Wer hätte es denn sein sollen? Plausibler scheint die These, dass man[26] sich in Köln über die Dülkener Kreuzherren amüsiert hat. Schließlich lavierte das Kloster häufig am Existenzminimum und wird kein besonders hochwertiges Studium geboten haben können. Der dort erworbene Grad flößte wahrscheinlich wenig Achtung ein. Er rief vielmehr Spott hervor, der sich dann auf Dülken übertrug, die Stadt, die ein solches Kloster in ihren Mauern beherbergte.
Vielleicht wurden die Dülkener Kreuzherren sogar selbst Urheber einer närrischen Akademie, nachdem das Kloster zum Gespött in Köln geworden war. Manche Anzeichen deuten auf den Ursprung im Kloster hin. Bei den Bildquellen finden wir ein Indiz dafür, ebenso in der weiter unten zu erörternden Sanktionsformel der nach 1799 entstandenen lateinischen Doktorurkunde. Den dritten Hinweis können wir schließlich dem Wahlspruch „Gloria tibi Dülken“ entnehmen, dessen Verwandtschaft zur kirchlichen Lobpreisung Gottes „Gloria tibi, domine“ erkennbar ist. Wenn eine Verbindung zwischen Kloster und närrischer Akademie bestanden hat, dann erklärt es auch, warum der närrische Doktortitel 1777 für einen Geistlichen nicht anstößig war, wenn er aus Dülken stammte. Es ist ein mit Augenzwinkern entrichteter Tribut an das (vergebliche) Bemühen der Kreuzherren um die Förderung der Studien in Dülken. Erst in einem zweiten Schritt ist es dann dazu gekommen, dass man in Dülken zur Zeit der Französischen Besetzung der Spöttelei einen „institutionellen“ Rahmen gab: die Narren- oder Mondsuniversität. Ursprünglich war das Dülkener Promotionsverfahren wahrscheinlich keine Verspottung des akademischen Gehabes, sondern eine Parodierung der „Dülkener Akademie“ im Kreuzherrenkloster. Das haben die Dülkener aufgegriffen und es benutzt, um sich ihrerseits über Wissenschaft und Aufklärung sowie über Titel und Urkunden zu belustigen. Im Laufe der Zeit wandelte sich so der Spott über Dülken zum Dülkener Spott.
3. Die Rolle Dülkens im rheinischen Karneval
Eine besondere Rolle nahm Dülken während der Entwicklung des rheinischen Karnevals zu Anfang des 19. Jahrhunderts ein. Als sich in Düsseldorf 1825 der erste Karnevalsverein bildete, war ein wesentliches Motiv, Fremden auch in Düsseldorf während der Karnevalstage Unterhaltung bieten zu können, damit sie sich nicht daran gewöhnen, nach Köln zu reisen. Ein umfangreiches Programm sollte Besucher anlocken und in einem Sendschreiben brachten die Götter des Olymp ihre Zufriedenheit über das avisierte Bündnis mit der hohen Fakultät zu Dülken zum Ausdruck. Die Dülkener sollten beraten und helfen und kamen selbst nach Düsseldorf. Am Rosenmontag erschienen sie, vom Zugführer mit einer Fahne „Dülken und Düsseldorf“ angekündigt.[27] Zur Erinnerung an Dülken bei der Neubegründung des Düsseldorfer Karnevals gab es einen auf 1825 datierten handkolorierten Stich mit dem Titel:
Held Karneval besucht zur Teilnahme an der Vermählung seines neu ernannten Gesandten Giselinus Schmerzenbier von der Dülkener Narrenakademie und Mond-Universität, eines früheren Nachtwächters, mit der Düsseldorferin Fräulein Priska Petronella Düsselblashorn zum ersten Mal unsere Stadt, deren Schönheit er auf einem pomphaften Umzug am Rosenmontag kennen lernt.[28]
Der Stich ist mir unbekannt. Er wurde der Narrenakademie 1957 zum Kauf angeboten, aber von ihr nicht erworben. Über seinen Verbleib liegen keine Nachrichten vor. Er würde ein Indiz für die enge Beziehung zwischen Dülken und Düsseldorf 1825 sein. Von der Lebendigkeit der Erinnerung an Dülken zeugt auch die Tagebuchnotiz eines Düsseldorfers, in der er davon berichtet, von seinem Onkel gehört zu haben, er habe vorgeschlagen, Goethe zum Ehrenmitglied zu machen und ihm das Doktordiplom zu übersenden. Der Neffe schenkte der Geschichte keinen Glauben, wurde aber anlässlich der Goetheausstellung in Düsseldorf 1899 eines besseren belehrt. Dort fanden sich tatsächlich das Schreiben von 1828 und einige Schriften der Dülkener an den Geheimrat und Dichterfürsten ausgestellt. Der notierte damals nur lakonisch Rheinische Absurditäten und legte alles mit einer Banderole versehen zur Seite.[29]
Ausdrückliche Beziehungen auf Dülken finden sich neben Düsseldorf auch bei den Gründungen der Wurmmesser-Gilde in Düren (1827), der Eiertipper in Linnich (1828) und der Aachener Florresei (1829). In Düren, hier zusammen mit Johann Dominikus Fuß (1782-1860), und Linnich hatte sich Franz Baron von Hallberg (1781-1850) und in Aachen Clemens August Hecker (1792-1832) um die Vereinsgründungen gekümmert. Alle drei tauchen als Ehrenmitglieder im Verzeichnis der Berittenen Akademie 1828 auf.[30] Franz von Hallberg war spanischer Oberst, hatte eine abenteuerliche Balkanreise durchgeführt und gegen die Franzosen gekämpft. Über seine Erlebnisse berichtete er ausführlich im ersten Band der KURIOSA, ebenso über seine Gesandtschaft im Auftrag der Berittenen Akademie zum Karneval nach Köln 1827.[31] Für kurze Zeit, wahrscheinlich 1827, muss er Präsident der Berittenen Akademie gewesen sein. Bekannter als er ist sein älterer Bruder Karl Theodor Maria Hubert Freiherr von Hallberg-Broich (1768–1862), genannt Eremit von Gauting, ebenfalls Mitglied der Berittenen Akademie.
Als in Dülken die Berittene Akademie um die Mitte der 1830er Jahre eingegangen war, lebte die Erinnerung in Aachen an sie weiter. 1862 veranstaltete ein sogenannter akademischer Senat für Künste und Wissenschaften zu Krähwinkel, Dülken und Schöppenstedt einen Maskenball. Hinter diesem Senat verbarg sich der Aachener Karnevalsverein. 1863 und 1864 stand die Akademie zu Dülken mit auf dem Programm des Rosenmontagszuges. Und schließlich stiftete ein geborener Dülkener, und zwar der Aachener Notar Friedrich Leopold Cornely (1824-1885) , Präsident des Aachener Karnevalsvereins (AKV) von 1874-1880, bei seinem Ausscheiden den höchsten Orden des AKV, den Windmühlenorden. Er zeigt die Dülkener Windmühle mit dem Spruch „Gloria tibi Dülken“ und die Buchstaben F und L, Kürzel für den Vornamen des Ordensstifters.[32]
Auf der Suche nach frühen Spuren der Berittenen Akademie wurde der Blick auch auf die Literatur gelenkt. Norrenberg machte 1874 auf einen Passus aus Wielands „Geschichte der Abderiten“ (1774) aufmerksam, in dem von Steckenpferdlern und Mondrittern die Rede ist.[33] Doch ist die Beziehung der Narren zum Mond kein Dülkener Spezifikum. Der Mond spielte im Narrenwesen schon sehr früh eine große Rolle.[34] Steckenpferde waren als Spielzeug weit verbreitet, das Steckenpferd als Begriff für eine Liebhaberei im 18. Jahrhundert seit Laurence Sternes Roman „Tristram Shandy“ (1760-1767) eine gängige Vorstellung. Vor diesem Hintergrund ist die Beziehung der Textstelle auf Dülken zwar möglich aber nicht zwingend. Außerdem spielt der Mond als Symbol erst seit dem 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle.
Einen Hinweis darauf, warum es zur Verbindung Dülkens mit dem Mond kam, können wir dem Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens entnehmen. Unter dem Artikel ‚Mond’ lesen wir, dass die Aufklärung den Volksaberglauben kritisierte, den Mond fangen zu können. Derjenige, der es versucht, ist dumm, und der Unsinn wird gegeißelt. ... ursprünglich ein schwerer Vorwurf, wird der Name ‚Mondfänger’ schließlich eine Bezeichnung der Dummheit; der Volksmund belegte mit ihm ganze Dörfer, um die Schildbürgergesinnung ihrer Bewohner anzuprangern.[35]
Klarer, was Dülken angeht, drückte sich 1826 Heinrich Heine, Das Buch Le Grand, aus. Ja, Madame, dort [sc. in Düsseldorf] bin ich geboren, und ich bemerke dieses ausdrücklich für den Fall, daß etwa, nach meinem Tode, sieben Städte – Schilda, Krähwinkel, Polkwitz, Bockum, Dülken, Göttingen und Schöppenstädt – sich um die Ehre streiten, meine Vaterstadt zu sein.[36] Da war er nun endlich, der Hinweis auf Dülken, sicher verbürgt und bei einem Autor, dessen Literatur europäische Geltung für sich beanspruchen kann. Natürlich zog das die Aufmerksamkeit der Interpreten auf sich. Es hat lang gedauert, bis 1995, ehe eine überzeugende Interpretation der Stelle vorgelegt wurde. Paul Derks gab sie in einem Aufsatz, der sich mit Heines Narrenstädten auseinandersetzte. Er entschlüsselte in dem Satz eine Redefigur: dahinter steht der Streit sieben griechischer Städte um die Ehre, Homers Vaterstadt zu sein.[37] Düsseldorf, der Geburtsort Heines, wird in dem Zitat zunächst vordergründig von den sieben Narrenorten abgesetzt, aber nur um die Stadt, vermittelt über seine Person, als literarisch-fiktiven Ort ihnen wieder beizugesellen. Von Dülken konnte Heine über den kurze Zeit in Bonn wohnenden Michael Beer (1800-1833), Bruder des Komponisten Meyerbeer (1791-1864), oder noch eher über den in Aachen beheimateten Jugendfreund Jean Baptist Rousseau (1712-1778) erfahren haben. Beide führt das Verzeichnis der Ehrenmitglieder 1828 auf.[38]
Dank Heine hat Dülken den Sprung auf die Bühne der Weltliteratur geschafft. Es taucht dort viele Jahre später noch einmal auf. Im Roman „Hundejahre“ beschreibt Günter Grass (geboren 1927) die prophetischen Gaben des Müllers Anton Matern, der aus Mehlwürmern[39] die Zukunft deutet. Ihm kauft ein Gönner zwischen Düren und Krefeld eine leicht beschädigte Bockwindmühle.[40] Sie liegt in Dülken, und dort wirkte der Müller mit Mehlwürmern Wunder, heißt es später.[41] Von der Dülkener Mühle konnte Grass durch seinen Freund, den 1907 in Waldniel geborenen Bildhauer Ludwig Gabriel Schrieber (gestorben 1975), Kenntnis bekommen haben.[42]
Kehren wir auf die regionale Ebene zurück. 1867 erschien in der Zeitschrift Katholische Welt eine von W. Stauffenberg herausgegebene, Kapp und Zimp betitelte Geschichte. Angeblich fußt sie auf der 1644 verfassten Gangelter Chronik von Jacobus Kritzraedt (1602-1672), der darin die Geschichte der Stadt, des Kirchspiels und Gerichtszwangs Gangelt schildert. In dieser Chronik soll berichtet werden, dass Graf Alef von Kleve nach den Krönungsfeierlichkeiten für Kaiser Sigismund (Regierungszeit als römisch-deutscher König 1411-1437) in Aachen diesem erzählt habe, sein, des Grafen, Vater habe 1381 einen Geckenorden gestiftet. Daraufhin wollten die Bürger der Stadt Dülken auf das Narrentum ebenfalls nicht verzichten und hätten ihrerseits beabsichtigt, eine bürgerliche Akademie ins Leben zu rufen. Diese Geschichte sollte den Kaiser nachsichtig gegenüber den Späßen Johann von Heinsbergs stimmen. Er hatte den Unwillen des Kaisers hervorgerufen, weil er es ablehnte, sich von Sigismund mit seinen Ländereien belehnen zu lassen. Daraufhin untersagte der Kaiser, dem Johann von Heinsberg Holz oder Wasser zu überlassen. Das veranlasste Johann, stattdessen Wein und Nüsse zu kaufen. Mit den Nüssen nährte er das Feuer und mit dem Wein kochte er seine Speisen. Als der Kaiser davon erfuhr, ließ er den Heinsberger zu sich rufen, machte ihn zum Spaßmacher und Fatzvogel des Heiligen Römischen Reiches und belehnte ihn mit Dülken, Schöppenstedt, Beckum und Dolberg.[43]
Diese Geschichte, so berichtet Stauffenberg, stehe in der Gangelter Chronik. Sie ist in drei Ausfertigungen erhalten; eine befindet sich im Privatbesitz der Familie Fischenich in Gangelt-Stahe, eine im Stadtarchiv Erkelenz und die letzte war im Kölner Stadtarchiv vorhanden. Die Einsicht in alle drei Chroniken, um die Nennung Dülkens zu verifizieren, verlief allerdings ergebnislos. Zwar fand sich die in der „Katholischen Welt“ wiedergegebene Geschichte mit dem Streich des Johann von Heinsberg in der im Besitz der Familie Fischenich vorhandenen Chronik aber ohne die Erwähnung Dülkens oder einer anderen Stadt.[44] Die Anekdote taugt damit bestenfalls nur, um den Ruf Dülkens als Narrenstadt 1867 zu unterstreichen. Zu erklären ist sie am ehesten durch die in den 1860er Jahren in Aachen beobachtbare häufige Bezugnahme auf Dülken.
Dülken galt auch in der Folgezeit weiter als Narrenstadt. So konstatierte Hermann Ritter 1912: Dülken ist von jeher die niederrheinische Narrenstadt gewesen. und setzte sogleich hinzu: Wie es zu diesem Rufe kam, weiß heute niemand zu sagen.[45] Einige Gründe dafür ergaben sich, als wir der Spur der „Narrenakademie“ folgten.
4. Die Narrenakademie in der Gegenwart
Der Ritt um die Mühle mit der anschließenden Prinzenproklamation sind Veranstaltungen, bei denen die Narrenakademie heute an die Öffentlichkeit tritt. Im Gegensatz zu ihren sonstigen Sitzungen und Festen, zu denen nur geladene Gäste erscheinen, ist hier jeder eingeladen. Die Verbindung der Narrenakademie zum Karneval rührt aus der Zeit Ernst Hellmunds (1938) her. Die Satzungen von 1938, 1950 und 1961 halten die Förderung des Karnevals als Vereinszweck fest. Es hat die praktische Folge, dass die Proklamation des jeweiligen Prinzen seit 1959 durch die Narrenakademie erfolgt. Zuvor hatten sich die Dülkener Karnevals-Gesellschaft und das Orpheum daran beteiligt, aber wegen eigener Veranstaltungen dann zurückgezogen. Als die Veranstaltung deshalb 1958 nicht in der gewohnten Weise gefeiert wurde, sprich unter Beteiligung der Öffentlichkeit, gab es viele Leserbriefe, in denen vehement die Beibehaltung des traditionellen Ritts verlangt wurde.[46]
Die Veranstaltung am 11. im 11. beginnt mit einer Versammlung der Senatoren im „Großen Weisheitssaal“ der Mühle. Um 19.11 Uhr geht es dann vom Weisheitssaal die Treppe herunter zum Eingang der Mühle. Der Rector schlägt mit seinem Hammer drei Mal an den Pfosten der Eingangstür, dankt dem scheidenden Prinzenpaar und spricht zum versammelten närrischen Volk. Danach reiten die Senatoren und Gäste auf ihren Steckenpferden drei Mal um die Mühle. Die Musik spielt das Lied „Elftausend Jecken“,[47] das mehr oder weniger kräftig von den Steckenpferdreitern mitgesungen wird. Anschließend zieht ein großer Festzug von der Mühle durch die Stadt in das Bürgerhaus. Hier erfolgt die Proklamation des neuen Prinzen. Der Rector leitet die Sitzung, stellt das Prinzenpaar vor und begrüßt die erschienenen Vereine. Nach dem offiziellen Teil bleiben die Gäste gern noch zum Tanz und Umtrunk beisammen.
Zu den Höhepunkten im narrenakademischen Leben zählen die feierlichen Doktorpromotionen. Senatoren und korrespondierende Mitglieder versammeln sich im festlichen Rahmen an einem Abend, in der Regel in Dülken. Je nach der Größe der erwarteten Besucherzahl wird als Versammlungsort gewählt.
Die Promotion beginnt mit einem Namensappell, bei dem die Senatoren ihren närrischen und ihren zivilen Namen nennen und, falls die Zeit es zulässt, auch die Gäste sich vorstellen. Wenn der Rector auf diese Weise sich überzeugen konnte, dass genügend geistige Kapazität versammelt ist, beginnt das Verfahren, indem er sich beim Secretarius nach der Tagesordnung erkundigt. Dieser erklärt ihm, dass eine närrische Promotion ansteht, die der Rector glücklicherweise auch so erwartet hat. Er beginnt dann damit, den Kandidaten vorzustellen, seinen Lebenslauf zu erläutern und die Gründe darzulegen, die den Senat bewogen haben, ihn zum Verfahren zuzulassen. Im Anschluss hat der Kandidat drei Fragen zu beantworten oder auf andere Weise, Proben seines närrischen Geistes zu liefern. Es können im Promotionsverfahren auch Fragen gestellt werden, um die Schlagfertigkeit des designierten Doktors auf die Probe zu stellen. Hat er alle Aufgaben erledigt, die Fragen zur Zufriedenheit beantwortet, wird der Senat um die Zustimmung zur Graduierung gebeten. Bis heute wurde sie noch in keinem Fall verweigert. Der Rector fordert dann den Secretarius auf, das Doktordiplom zu verlesen, überreicht es dem Kandidaten und setzt ihm den Doktorhut auf. Die persönlichen Glückwünsche der Senatoren schließen die Feier ab.
Besondere Aufmerksamkeit ziehen natürlich die Promotionen Prominenter auf sich. Seit 1957 wollte die Narrenakademie gezielt Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auszeichnen und die Verleihung des Grades eines Dr. hum. c. zu mehr machen als eine interne Dülkener Angelegenheit.[48] Mit der Promotion wird die Achtung für die Leistung des Betreffenden und die Wertschätzung, die er in der Akademie genießt, zum Ausdruck gebracht. Aus diesem Grunde ernannte man zum Beispiel 1961 Konrad Adenauer anlässlich seines 85. Geburtstages zum Dr. hum. c. oder überreichte 1979 Berti Vogts das Diplom. Der Schauspieler Paul Henckels ließ sich 1964 auf das närrische Ansinnen der Akademie ein und lieferte ein Sieben-Tage-Gemälde. Das Kunstwerk muss man an jedem Wochentag mit einer anderen Ecke nach oben aufhängen. Salvador Dali verschmähte im selben Jahr ebenfalls nicht die ihm aus Dülken angetragene Ehrung. Er revanchierte sich dafür mit der Übersendung eines Barthaares.
Aufregung lösten 1969 die Vorbereitungen des bemannten Fluges zum Mond durch die Amerikaner aus. Ein früherer Studienkollege Wernher von Brauns (1912-1977), der narrenakademische Senator Dr. Hein Langweiler schrieb einen Protestbrief an ihn, in dem er sich verbat, dass die Amerikaner den Mond betreten, ohne ihn, den Inspektor der hinteren Mondhälfte, vorher um Erlaubnis zu fragen; von Braun verstand den Dülkener Protest richtig und versprach, der Kapsel die närrische Nummer 11 zu geben, sollte der Dülkener Senat zustimmen. Die Zustimmung wurde, wenn auch unter Zögern, erteilt, weil kein Senator mitflog, und Wernher von Braun zum Dr. humoris causa ernannt. Der erste Mensch auf dem Mond, Neil Armstrong (1930-2012), erhielt 1976 seine Ernennung zum Doktor. Der Sänger Udo Jürgens (geboren 1934) wollte sich 1980 dem Angebot der Dülkener nicht entziehen und ließ sich in Düsseldorf in der Gaststätte „Zum Uerige“ von einer Dülkener Abordnung graduieren. Anlass für die Ehrung war sein Lied Ein Narr sagt Dankeschön.
Berühmte Doktoren der letzten Jahrzehnte waren darüber hinaus der ehemalige nordrhein-westfälische Kultusminister Prof. Dr. Paul Mikat (1987), der langjährige Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Constantin Freiherr von Heereman (1989), die Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch (1990) und Konrad Beikircher (1998), der Journalist Dr. Johannes Gross (1993), der Wissenschaftsastronaut Dr. Ulrich Walter (1994), der Kölner Komponist vieler Schlager Gerd Jussenhoven (1996), der Kölner Regierungspräsident Dr. Franz Josef Antwerpes (1999), Bundesminister a. D. Dr. Norbert Blüm (2001) oder der ehemalige Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Dr. Jürgen Rüttgers (2006). Die Namen stellen nur eine Auswahl aus den insgesamt 126 Doktoren der Narrenakademie von 1938-2001 dar.
Quellen
Gedruckte Quellen
Rechtliches Gutachten der Dülker Gecken-Republik und ihrer Vorgesetzten, nebst Abfertigung der Freyheit- und Gleichheitsschwärmer, gedruckt in Dülken bei Till Eulenspiegel, Akademie-Buchdrucker 1798.
Nosceteipsum. Das ist: Noth- und Hilfs-Büchlein für die sichtbaren und unsichtbaren, sowohl leiblichen als männlichen Glieder des in Dülken von unseren Vorfahren gottseligen Andenkens, zugleich auch in Polen gestifteten, unter dem Namen Babiena bekannten, sofort von uns beim diesjährigen Fasching erneuerten Narrenordens, Köln 1805.
Lieder und Gesänge für berittene Akademiker. Zusammengetragen aus den beliebtesten Dichtern Deutschlands, Dülken: im Sitzungssaal der Weisheit 1821.
Die Veranlassung und Wichtigkeit der Aufrichtung der akademischen Windmühle zu Dülken. Vorgetragen am 19. April 1824 bei der Feier des Neujahrsfestes und des dreißigsten Jubiläums der Aufrichtung der akademischen Windmühle, von dem Direktor der beritt. Akademie, Crefeld 1824.
Festgesänge für berittene Akademiker. Verfaßt von großen Dichtern zu Dülken, im Sitzungssaal zur Weisheit, Crefeld 1824.
Festgesänge für berittene Akademiker. Verfaßt von großen Dichtern zu Dülken, im Sitzungssaal zur Weisheit, No. II, Crefeld 1825.
Statuten für die berittene Akademie der Künste und Wissenschaften zu Dülken, Dülken 1826.
Feier des Ordenskapitels am 28sten Oktober 1827 im Sitzungssaal zur Weisheit in Dülken. Vierzigtägige Sitzung. Verhandlungen des ersten Tages verfasst von Dr. Tütebies, Crefeld 1827.
Statuten für die berittene Akademie der Künste und Wissenschaften zu Dülken, 2. Auflage, Dülken 1828.
Kuriosa der berittenen Akademie der Künste und Wissenschaften, hg. v. H. Weimann, Band 1, Crefeld 1828.
Kuriosa der berittenen Akademie der Künste und Wissenschaften zu Dülken, hg. v. H. Weimann, Band 2, Crefeld 1829.
Lieder und Gesänge für berittene Akademiker. Theils zusammengetragen aus den beliebtesten Dichtern Deutschlands, theils verfaßt von großen Dichtern zu Dülken, Dülken 1829.
Fortsetzung des Namensverzeichnisses der resp. Mitglieder der berittenen Akademie der Künste und Wissenschaften, renoviert am Neujahrstage 5782 der bes. Akademie (1. April 1833), M. Gladbach [1833].
Lieder der Berittenen Akademie der Künste und Wissenschaften zu Dülken für die Legislatur-Periode 5711–1865, Dülken 1865.
Fastnachtslieder der Närrischen Akademie für das Jahr 1874, [Dülken 1874].
Lieder aus Alt-Dülken, hg. v. Verein „Alt-Dülken“, Dülken [1926].
Satzung der Dülkener Narrenakademie vom 9. März 1938.
Satzung [für] die Dülkener Narrenakademie, die Berittene Akademie der Künste und Wissenschaften, die Erleuchtete Mondsuniversität vom 1. April 1961.
Kuriosa der Dülkener Narrenakademie, der erleuchteten Mondsuniversität, der berittenen Akademie der Künste und Wissenschaften zu Dülken, Band 3. Teile 1–20, hg. v. Günther Perdelwirtz, Teile 21–23, Gustav Fetten und Volker Müller, Teile 24 ff Arie Nabrings und Siegfried Weikamp, Viersen-Dülken 1968–2002.
Lieder der Dülkener Narrenakademie, hg. v. Gustav Fetten und Volker Müller, Dülken 1976.
Fetten, Gustav, Die 11 Geheimnisse der Narrenakademie zu Dülken, Dülken 1983.
Lieder der Dülkener Narrenakademie, hg. v. Werner Tillmann und Klaus Steves, Illustrationen von Günter Heise, o. O. 1998.
Ungedruckte Quellen im Stadtarchiv Viersen
[H.] Weimann: Buch der Weisheit Nro. I für die berittene Akademie der Künste und Wissenschaften; item für die erleuchtete Mond-Universität, Dülken [1826].
Nachlaß des Rectors magnificus Ernst Hellmund (ungeordnet), circa 1930–1960.
Das Goldene Buch, 1937ff – enthält Gästelisten der Promotionsfeiern sowie Zeichnungen und Fotos. Das Buch wird bis heute geführt.
Protokollbücher der Narrenakademie 1949–1981, 9 Bände.
9 nach Korrespondenzpartnern geordnete Aktenordner mit dem Briefwechsel der Narrenakademie von 1965–2000.
Literatur
Adreßbuch des Kreises Kempen, Kempen 1845.
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Blommen, Heinz: Anfänge und Entwicklung des Männerchorwesens am Niederrhein, Köln 1960.
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De Dölker send veröckt! Heinz Luhnen, im Auftrag der Narrenakademie hg. v. Volker Müller, Dülken 1986.
Derks, Paul, Dülken und Beckum. Zu Heines Narrenstädten, in: El condor pasa. Unterwegs mit reisenden Scholaren. Festschrift für Horst Albert Glaser, hg. v. R. Glaser und W. Cziesla, Frankfurt/M. [u.a.] 1995, S. 167-196.
Doergens, Hugo, Chronik der Stadt Dülken, Dülken 1925.
Dorsch, A. J., Statistique de département de la Roer, Cologne 1804.
Fahne, A., Der Carneval mit Rücksicht auf verwandte Erscheinungen. Ein Beitrag zur Kirchen- und Sitten-Geschichte, Köln/Bonn 1854.
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Fischer, Max, Der letzte Ritt um die Mühle, in: Die Heimat (Krefeld) 16 (1937) Nr. 4, S. 242-243.
Föhl, Walther: Das Werk des Krefelder Lebensphilosophen Engelbert vom Bruck, in: Die Heimat (Krefeld) 27 (1956), S. 170–182.
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Schwarz, Heinrich M., Die Gladbacher Propstei Buchholz. Drei unbekannte Zeichnungen aus dem 18. Jahrhundert (1949), in: M. Gladbach. Aus Geschichte und Kultur einer rheinischen Stadt, hg. v. Rudolf Brandts, o. O. 1955, S. 546–556.
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Stauffenberg, W., Was alte Chroniken erzählen I. Kapp und Zimp, in: Katholische Welt 1867, S. 36–38.
Wrede, Adam, Volk am ewigen Strom. Band 1: Arbeit und Leben am Rhein, Essen an der Ruhr 1935.
- 1: Historisches Archiv der Stadt Köln Universität, Akten 502 fol. 3v–4v.
- 2: Vgl. Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Köln 63 (1975), S. 141; Schleicher (Hg.), Die genealogisch-heraldische Sammlung, S. 128.
- 3: Vgl. Schiffers, Seit wann besteht die rheinische Narrenstadt?, in: Vereinigte Dreistädte-Zeitung Nr. 180 vom 3.8.1929.
- 4: Die Chronik des Dülkener Pastors Ignatius Kloeters, übers. und hg. von Heinrich Klöters und René Franken, in: Heimatbuch des Kreises Viersen (56) 2005, S. 122-123.
- 5: Schwarz, Die Gladbacher Propstei Buchholz, S. 552.
- 6: Die Wiedergabe der Zeichnung und des Textes bei Norrenberg, Chronik (ND 1964), nach S. 124; das Original der Karte ist im Besitz von Rudolf Brandts, Bergisch-Gladbach.
- 7: Eine Besprechung der Arbeit erfolgte durch Föhl, Das Werk, S. 172.
- 8: Dorsch, Statistique, S. 73, Übersetzung nach Doergens, Chronik, S. 362-363.
- 9: [Ladoucette,] Voyage, S. 135, Text bei Doergens, Chronik, S. 363
- 10: Spaen, Proven, S. 59-60.
- 11: Damit wird auf die 1568 von polnischen Magnaten unter dem Vorsitz von Psowka auf dessen Gut bei Babin gegründete Republica Babinensis angespielt. Sie zeichnete Leute aus, die etwas Lächerliches oder Anstößiges begangen haben; vgl. Fahne, Der Carneval, S. 263-264.
- 12: Nosceteipsum, S. 16-17.
- 13: Vgl. Niessen, Puppenspiel, S. 132-133.
- 14: Vgl. Das Lalebuch, hg. v. Stefan Ertz.
- 15: Niessen, Puppenspiel, S. 134.
- 16: Vgl. Schier, Kölnischer Karnevals-Almanach, S. 1.
- 17: de Noël, Der Sieg der Freude, S. 60 und nach S. 64.
- 18: de Noël, Der Sieg der Freude, S. 53.
- 19: Vgl. Klersch, Fastnachtsspiegel, S. 18-19, 31; Niessen, Puppenspiel, S. 136; Wrede, Volk, S. 311.
- 20: Das Diplom befindet sich im Stadtarchiv Viersen, Deposita und Sammlungen 5.
- 21: Die Urkunde befindet sich im Museum der Narrenmühle.
- 22: Vgl. Perdelwitz, Chronographie, S. 65.
- 23: Vgl. Doergens, Chronik, S. 365-366.
- 24: Pfarrarchiv Born 36 (Index pastorum, 1696), fol. 17v.
- 25: Vgl. Haaß, Kreuzherren, S. 148–154; van den Bosch, Gründungsjubiläum, S. 32-33.
- 26: Vielleicht war es ein Studentenulk. Das könnte erklären, warum die älteste Promotionsurkunde Eingang in die Überlieferung der Kölner Universität gefunden hat.
- 27: Die Schilderung bei Frohn, Der organisierte Narr, S. 49–51.
- 28: Protokollbuch 1949–1962, Sitzung vom 4.4.1957; der Text scheint vom Protokollanten bis auf die Bezeichnung „Narrenakademie“ korrekt wiedergegeben zu sein.
- 29: Vgl. In Düsseldorf vor 80 Jahren, S. 248; Goossens, Narrenakademie, S. 5–11.
- 30: Vgl. Frohn, Der organisierte Narr, S. 53-54: Crous, Dülken, S. 3–6. Erst 1958 kommt es wieder zu einem Kontakt zwischen Düren und Dülken; vgl. Rheinische Post, Nr. 104, vom 6.5.1958.
- 31: Vgl. KURIOSA, Band 1, S. 61-ff, 295–301.
- 32: Vgl. Frohn, Der organisierte Narr, S. 176 und Crous, Dülken, S. 27-28.
- 33: Das ganze Geheimnis ist, der wunderliche Mensch war verliebt als er sich das alles einbildete; und so schrieb er (wie es jedem ehrlichen Amoroso und Virtuoso, Steckenpferdler und Mondritter zu gehen pflegt) alles was er sich einbildete für Wahrheit hin. (3. Buch, 12. Kap.)
- 34: Vgl. Mezger, Narrenidee, S. 335.
- 35: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Band 6, Sp. 525; weiteres Material bei Derks, Dülken und Beckum, S. 181.
- 36: Heine, Sämtliche Schriften, Band 2, S. 260.
- 37: Derks, Dülken und Beckum, S. 168.
- 38: Vgl. Derks, Dülken und Beckum, S. 174-175.
- 39: Vielleicht verbirgt sich dahinter eine Anspielung auf die Dürener Wurm-Messer-Gilde, in deren Satzung steht, die Menschen von den geistigen Würmern, die dem geselligen Umgang schaden, zu reinigen; vgl. Rheinische Post Nr. 104 vom 6.5.1958.
- 40: Vgl. Grass, Hundejahre, S. 413.
- 41: Vgl. Grass, Hundejahre, S. 432.
- 42: Zur Freundschaft zwischen Schrieber und Grass vgl. Ludwig Gabriel Schrieber, S. 6-8.
- 43: Vgl. W. Stauffenberg, Was alte Chroniken erzählen I. Kapp und Zimp, in: Katholische Welt 1867, S. 36– 38.
- 44: Chronik der Stadt, kirspels und gerichtszwangs Gangelt biß zum Jahr 1644, p. 95.
- 45: Ritter, Das Jülicher Land, S. 428.
- 46: Vgl. Protokollbuch der Narrenakademie 1949 – 1962, Sitzung vom 2.10.1958 und 3.9.1959.
- 47: Lieder der Dülkener Narrenakademie (1998), Nr. 13.
- 48: Vgl. Protokollbuch der Narrenakademie 1949–1962, Sitzung vom 7.11.1957.
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Nabrings, Arie, Die Dülkener Narrenakademie, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/die-duelkener-narrenakademie/DE-2086/lido/57d123be375c45.45070365 (abgerufen am 06.10.2024)