Biographie Hermann Reusch Der im konservativen Milieu des Ruhrbergbaus während des Kaiserreichs und der Weimarer Republik sozialisierte Bergassessor Hermann Reusch verkörperte wie sein Vater Paul Reusch den typischen Herr-im-Hause-Standpunkt der alten Ruhrindustrie und zeichnete sich vor allem durch seine enge Bindung an die Gutehoffnungshütte (GHH) in Oberhausen und ihre Eigentümerfamilie Haniel aus. Wie nur wenige Industrielle verkörperte er nach 1945 die ablehnende Haltung der Branche gegenüber der alliierten Entflechtung und der 1951 eingeführten Montanmitbestimmung.
Biographie Karl Dietrich Bracher Der Name Karl Dietrich Bracher ist untrennbar verbunden mit der Gründung des Seminars für Politische Wissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1959 wurde der Althistoriker dessen erster Lehrstuhlinhaber. Die Konstituierung der Politikwissenschaft in Bonn, ihre Ausgestaltung und Profilierung ist somit maßgeblich auf sein Wirken zurückzuführen. Generationenspezifische Lebenserfahrungen, das persönliche Erleben von Diktatur, Krieg, Wiederaufbau und Neubeginn spiegeln sich in seiner wissenschaftlichen Biographie wider.
Biographie Amélie Thyssen Als Erbin ihres 1951 verstorbenen Ehemanns Fritz Thyssen galt Amélie Thyssen im Stahlboom der 1950er Jahre als die reichste Frau Westdeutschlands. Überraschend stiftete sie 1960 die Hälfte ihres industriellen Vermögens für einen gemeinnützigen Zweck: Mit ihrer Tochter Anita (1909-1990) errichtete sie die erste große private Stiftung zur Wissenschaftsförderung in der Bundesrepublik – die dem Andenken an ihren Mann gewidmete „Fritz Thyssen Stiftung“.
Biographie Peter Fröhlich Peter Fröhlich entstammt einer zehnköpfigen Kölner Arbeiterfamilie. Nach Tätigkeiten als Zeitungsverkäufer, Bauhilfsarbeiter und Maurer trat er 16jährig in den Arbeiter-Abstinenzler-Bund ein, wurde anschließend Gewerkschafter und Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend. Mit 22 Jahren trat er der KPD bei. 1927 wechselte er zur SPD. 1946 waren er und der spätere Oberbürgermeister Theo Burauen die ersten SPD-Mitglieder im Stadtrat. Fröhlich war dort über 20 Jahre Mitglied des Kulturausschusses. Aufgrund seiner von ihm in Kölsch verfassten Lebensgeschichte in Kölsch gehört er zu den wichtigen Kölner Mundartautoren.
Biographie Maria Schmitz Maria Schmitz war eine Vorkämpferin für die christliche Mädchenbildung und beeinflusste über mehrere Jahrzehnte hinweg die katholische Schulpolitik. Bis 1953, unterbrochen durch die Jahre 1937 bis 1945, zeichnete sie für den „Verein katholischer deutscher Lehrerinnen“ (VkdL) verantwortlich. Der von ihr 1907 gegründete „Hildegardis-Verein“ zur Förderung von Frauenstudien in Deutschland unterstützt bis heute katholische Studentinnen.
Biographie Rudolf Schieffer Rudolf Schieffer gehörte zu den herausragenden Mittelalterhistorikern seiner Generation, dessen beeindruckend umfangreiches und fachlich breites Œuvre sich gleichermaßen durch tiefschürfende Detailstudien wie auch durch Gesamtdarstellungen und Editionen auszeichnet. Als Präsident der Monumenta Germaniae historica (MGH) und Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Leitungsgremien, Akademien und wissenschaftlichen Gesellschaften sowie als gesuchter Gutachter wirkte er nachhaltig für das Fach, als erfolgreicher Vortragender auch für eine breitere Öffentlichkeit nach außen.
Biographie Alexander Maass Nur wenige wussten über die propagandistische Tätigkeit von Alexander Maass gegen das NS-Regime Bescheid. So wirkte der Essener Schauspieler und 1933 emigrierte Chefsprecher des Westdeutschen Rundfunks unter anderem in der britischen Geheimpropaganda. Nach 1945 übte Alexander Maass beim Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) einen maßgeblichen Einfluss auf die Personalpolitik aus und setzte Akzente in der Aus- und Weiterbildung des journalistischen Nachwuchses mit der Gründung einer „Rundfunkschule“ nach britischem Vorbild.
Biographie Heinrich Hüschen Heinrich Hüschen war ein herausragender Musikwissenschaftler mit den Hauptarbeitsgebieten Musiktheorie und Musikanschauung des Mittelalters und der Renaissance. Als Professor wirkte er in Marburg und vor allem Köln, das seit dem Studium seine akademische Heimat war.
Biographie Werner Höfer Werner Höfer war ein Journalist, der vor allem durch den in Radio und Fernsehen ausgestrahlten „Internationalen Frühschoppen“ bundesweit als politischer Moderator bekannt war. Er führte neue Magazine im Radio und im Fernsehen ein und war ein erfolgreicher Fernsehdirektor des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Schließlich holte ihn seine publizistische Tätigkeit in der NS-Zeit ein, weshalb sich der WDR 1987 von ihm trennte.
Biographie Hans-Dietrich Genscher Allgemein gilt Hans-Dietrich Genscher als die bekannteste Persönlichkeit aus Sachsen-Anhalt im 20. Jahrhundert, aber 50 Jahre lang und damit die längste Zeit seines Lebens hatte der langjährige deutsche Außenminister und Vizekanzler Hans-Dietrich Genscher seinen Lebensmittelpunkt im Rheinland, wo er auch seine letzte Ruhestätte fand.